Eyris
Kennt den Türsteher
Guten Morgen, Forianer!!!
Bevor ich die vielfältige Materie der Makrofotografie weiter vertiefen werde, möchte ich hier an dieser Stelle ein Thema anschneiden, welches mir persönlich sehr wichtig ist. Also - heute gibt es mal kein Foto, sondern nur einen Textbeitrag.
Vor ca. drei Jahren begann ich zu fotografieren und bei der Suche im Web nach Tipps und Tricks zum Thema Fotografie stieß ich sehr schnell auf den Bereich der Makrofotografie - und ganz ehrlich: Ich war sofort hin und weg und wusste, ... das will ich auch. Sehr schnell zog das Sigma 105mm 2,8 bei mir ein - meine erste Makrolinse. Ich zog los und knipste wie wild in der Gegend rum - die Resultate auf dem Bildschirm waren eher ernüchternder Natur. Die Falter saßen zumeist nicht schön freigestellt, sondern tief im Gras oder sie bewegten sich so schnell, dass ich immer wieder Bewegungsunschärfe im Bild hatte und zusätzlich noch jede Menge Gestrüpp.
Zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings bereits in der Lage, meine Kamera manuell zu bedienen und ich kannte auch schon den Zusammenhang zwischen ISO, Blende und Verschlusszeit. Was ein Stativ war und welche Wirkung es auf ein Bild haben könnte wusste ich auch - war zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht der größte Freund dieses Teils - Umdenken führt manchmal zu erstaunlichen Ergebnissen.
Im Web stieß ich immer wieder auf makrofotografien von Faltern, die herrlich freigestellt vor den schönsten Hintergründen posierten - das ganze bei F12-F16 ohne einen einzigen störenden Grashalm im Bild. Auf Nachfrage bei den betreffenden Fotografen bekam ich so ausweichende Antworten: Zieh ganz früh am Morgen los, hock dich in die Wiese, blicke dich in Ruhe um etc. pp. Ich tat also, wie mir geraten wurde. Ich zog früh am Morgen los und ich fand auch Falter - dummerweise saßen die alle nicht so, dass man bei kleiner Blende einen schönen freigestellten Hintergrund erhalten hätte. Daraufhin habe ich bei besagten Fotografen noch einmal nachgefragt, was diese denn für Wiesen hätten - wundert es hier irgendwen, dass ich daraufhin keine Antwort bekam ...
Erst viel später habe ich Fotografen kennengelernt, die sehr bereitwillig Auskunft über die gängigen Praktiken gegeben haben.
Ich war so verblüfft und zum Teil auch angesäuert, dass ich so blind und naiv gewesen bin, dass ich beinahe die Fotografie an den Nagel gehängt hätte. Damals habe ich mir geschworen, dass ich niemals einen Hehl daraus machen werde, wie meine Fotos entstanden sind und das ich - soweit es mir möglich ist, genau schildern werde, wie solche Fotos entstehen und welche *Dirty Tricks* zum Teil angewendet werden. Es gibt für einen Einsteiger nichts Frustierenderes, als das Gefühl, er wäre zu dumm zum Fotografieren .... erst recht, wenn er die sehr schön gestalteten Bilder von Insekten im Netz sieht - und das Wort *gestaltet* sollte man hier durchaus wörtlich nehmen - aber auch darauf werde ich später eingehen.
Grundsätzlich gilt für mich: Ich mache grundsätzlich nur das, was ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann und was legal ist. Für mich persönlich ist es absolut Tabu in einem NSG die Wege zu verlassen - und sei es noch so verlockend. Niemals würde ich geschützte Pflanzen abreißen oder abschneiden - dies setzt allerdings einiges an Artenkenntnis voraus, welches sich in meinen Augen jeder Naturfotograf aneignen sollte und ich würde auch niemals wissentlich etwas machen, was ein Lebewesen in Gefahr bringt.
Die Insekten, die ihr hier von mir sehen werdet, haben alle das Shooting mehr als gut überstanden.
Und nun zum ersten Dirty Trick: In meinem Fotorucksack befindet sich immer ein Erdnagel und eine Pflanzenklammer und jetzt dürft ihr dreimal raten, warum das so ist!
Als kleinen Tipp gebe ich noch dazu, dass sehr vieles der Makrofotografie einen beinahe studioartigen Charakter hat.
Ich hoffe, hier wird sich eine lebhafte Diskussion entwickeln. Freue mich bereits auf die unterschiedlichen Meinungen und ich werde auch im Anschluss erklären, warum ich heute zu manchen Dingen eine etwas andere Sichtweise habe.
LG
Kerstin
Bevor ich die vielfältige Materie der Makrofotografie weiter vertiefen werde, möchte ich hier an dieser Stelle ein Thema anschneiden, welches mir persönlich sehr wichtig ist. Also - heute gibt es mal kein Foto, sondern nur einen Textbeitrag.
Vor ca. drei Jahren begann ich zu fotografieren und bei der Suche im Web nach Tipps und Tricks zum Thema Fotografie stieß ich sehr schnell auf den Bereich der Makrofotografie - und ganz ehrlich: Ich war sofort hin und weg und wusste, ... das will ich auch. Sehr schnell zog das Sigma 105mm 2,8 bei mir ein - meine erste Makrolinse. Ich zog los und knipste wie wild in der Gegend rum - die Resultate auf dem Bildschirm waren eher ernüchternder Natur. Die Falter saßen zumeist nicht schön freigestellt, sondern tief im Gras oder sie bewegten sich so schnell, dass ich immer wieder Bewegungsunschärfe im Bild hatte und zusätzlich noch jede Menge Gestrüpp.
Zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings bereits in der Lage, meine Kamera manuell zu bedienen und ich kannte auch schon den Zusammenhang zwischen ISO, Blende und Verschlusszeit. Was ein Stativ war und welche Wirkung es auf ein Bild haben könnte wusste ich auch - war zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht der größte Freund dieses Teils - Umdenken führt manchmal zu erstaunlichen Ergebnissen.
Im Web stieß ich immer wieder auf makrofotografien von Faltern, die herrlich freigestellt vor den schönsten Hintergründen posierten - das ganze bei F12-F16 ohne einen einzigen störenden Grashalm im Bild. Auf Nachfrage bei den betreffenden Fotografen bekam ich so ausweichende Antworten: Zieh ganz früh am Morgen los, hock dich in die Wiese, blicke dich in Ruhe um etc. pp. Ich tat also, wie mir geraten wurde. Ich zog früh am Morgen los und ich fand auch Falter - dummerweise saßen die alle nicht so, dass man bei kleiner Blende einen schönen freigestellten Hintergrund erhalten hätte. Daraufhin habe ich bei besagten Fotografen noch einmal nachgefragt, was diese denn für Wiesen hätten - wundert es hier irgendwen, dass ich daraufhin keine Antwort bekam ...
Ich war so verblüfft und zum Teil auch angesäuert, dass ich so blind und naiv gewesen bin, dass ich beinahe die Fotografie an den Nagel gehängt hätte. Damals habe ich mir geschworen, dass ich niemals einen Hehl daraus machen werde, wie meine Fotos entstanden sind und das ich - soweit es mir möglich ist, genau schildern werde, wie solche Fotos entstehen und welche *Dirty Tricks* zum Teil angewendet werden. Es gibt für einen Einsteiger nichts Frustierenderes, als das Gefühl, er wäre zu dumm zum Fotografieren .... erst recht, wenn er die sehr schön gestalteten Bilder von Insekten im Netz sieht - und das Wort *gestaltet* sollte man hier durchaus wörtlich nehmen - aber auch darauf werde ich später eingehen.
Grundsätzlich gilt für mich: Ich mache grundsätzlich nur das, was ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann und was legal ist. Für mich persönlich ist es absolut Tabu in einem NSG die Wege zu verlassen - und sei es noch so verlockend. Niemals würde ich geschützte Pflanzen abreißen oder abschneiden - dies setzt allerdings einiges an Artenkenntnis voraus, welches sich in meinen Augen jeder Naturfotograf aneignen sollte und ich würde auch niemals wissentlich etwas machen, was ein Lebewesen in Gefahr bringt.
Die Insekten, die ihr hier von mir sehen werdet, haben alle das Shooting mehr als gut überstanden.
Und nun zum ersten Dirty Trick: In meinem Fotorucksack befindet sich immer ein Erdnagel und eine Pflanzenklammer und jetzt dürft ihr dreimal raten, warum das so ist!
Als kleinen Tipp gebe ich noch dazu, dass sehr vieles der Makrofotografie einen beinahe studioartigen Charakter hat.
Ich hoffe, hier wird sich eine lebhafte Diskussion entwickeln. Freue mich bereits auf die unterschiedlichen Meinungen und ich werde auch im Anschluss erklären, warum ich heute zu manchen Dingen eine etwas andere Sichtweise habe.
LG
Kerstin