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Ethik in der Natur- und Makrofotografie

Mod: Liebe User, bisher wird hier sehr anständig und sachlich diskutiert, die Meinungen Anderer respektiert. Vielen Dank! Mit diesem kleinen Post möchte ich einfach daran erinnern, dass dies auch bei weiteren Posts so bleibt.

Vielen Dank und weiterhin eine angeregte Diskussion.
Gruss
Michi
 
Zwei Sachen vorweg, die ich für mich nicht diskutieren will weil es definitiv keinen Sinn hat:

-> Wer die Natur nennt muss darin auch den Menschen sehen, denn der ist ja nicht von Gott geschaffen worden um sich nur auf Straßen und Plätzen der City zu bewegen ;) sondern hat schon seit Ewigkeiten in dieser Welt seinen Platz. :z04_yes:heute sicherlich anders als damals, kann man aber nicht mehr flächendeckend ändern - aber auch das ist ein anderes Thema.

-> Generell einem Profi etwas nachzusagen oder auch einem Amateur finde ich mal ganz doll unpassend - das soll auch nicht das Thema sein, es gibt solche und solche - Erhebungen wer was wie oft macht und warum gibt es eh nicht. :rolleyes:


Die Natur verdient in erster Linie Respekt, das ist die Grundvoraussetzung, und wer die Natur respektiert, der wird sicherlich auch so weit darauf achten, wie er es kann.

Was ist für mich Natur: Nun ist nicht jeder Mensch ein studierter Biologe und selbst die Biologiestudenten die sich mit der Natur beschäftigen sind nicht mit Vollwissen versehen wenn die ihr erstes Semester beginnen. Wenn man sich also als naturverbundener Mensch auf eine Wiese außerhalb des Naturschutzgebietes legt um ein Foto zu machen finde ich das platte Gras überhaupt nicht schlimm, Tiere legen sich ebenfalls auf die Wiese und die haben weder Biologie studiert noch wissen die wo ein 1m²-Biotop im Gras existiert. Es gibt genug Hunde, die irgendwo buddeln und vielleicht einen Lebensraum gefährden etc. und sind es keine Hunde sind es andere Tiere, die sowas tun. Wenn dann mal z.B. so ein ganzer Haufen Laub und Äste entsteht freut sich der Igel oder ein anderes Tier darüber. Wer also die Natur definiert, der wird irgendwann darauf stoßen, dass auch ohne Mitwirken vom Mensch ein Lebensraum gefährdet ist, die Natur ist auch ein Sterben von Wesen und das reguliert im Optimalfall die Natur selbst. Das hat nix mit Rasenmähen auf dem eigenen Kotten zu tun. Zu guter Letzt oute ich mich noch als Umweltverschmutzer weil ich meinen Proviant, der zu 100% aus Äppeln besteht als Appelkitschen auf der Tour immer in die Büsche werfe, das mache ich aus Tradition so, denn der Neandertaler aus Mettmann hat mich das so gelehrt - die Wildvögel freut es sogar.

Wie gehe ich damit um: Mein Respekt vor der Natur ist ganz einfach definiert, ich reiße nix aus, ich nehme keine schlafenden Tiere mit und ich mache nur die Fotos, die ich mit meinen Mitteln machen kann und dazu gehört das maximale Hilfsmittel wie Pflanzen ruhigstellen und Licht leiten. Makrofotografie in der Natur funktioniert für mich ausschließlich mit permanentem Licht und niemals mit Blitz, denn ankommendes Licht verleiht dem Tier eine Chance davor zu fliehen, ein plötzlicher und greller Blitz nicht. Da ist es mir völlig egal was die anderen Fotografen sagen, ein Blitz gehört dort nicht hin. Wenn die Natur besonderen Schutz benötigt gibt es Schilder und da steht drauf ob man Wege verlassen darf oder nicht - das ist dann so und dem leiste ich folge.

Warum mache ich das so: Ganz einfach - weil ich es nicht nötig habe mich mit besonders spektakulären Fotos präsentieren zu müssen, weil ich mich durch besonders tolle Naturfotos von anderen nicht unter Druck gesetzt fühle und weil ich die Regie der Natur überlasse um meine Fotos zu inszenieren. Aus dem Grund ist es nicht nötig sich Wege zu suchen um zum Fotoerfolg zu kommen, man braucht nur deutlich länger mit der Methode, spart der Natur aber jede Menge Zeit um sich zu regenerieren.

:z04_bier01:
 
Hallo Dirk


Warum mache ich das so: Ganz einfach - weil ich es nicht nötig habe mich mit besonders spektakulären Fotos präsentieren zu müssen, weil ich mich durch besonders tolle Naturfotos von anderen nicht unter Druck gesetzt fühle und weil ich die Regie der Natur überlasse um meine Fotos zu inszenieren.

Es geht doch gar nicht darum, zumindest mir nicht, sich im Web mit besonders spektakulären Bildern zu präsentieren. Ich fotografiere in erster Linie mal
für mich und nicht, um mit anderen Fotografen in einen Wettstreit zu treten. Jeder hier hat andere Ansprüche an seine Fotos und das ist auch gut so, weil
wir ja nun auch alle anders *ticken* und auch das drückt sich in der Art unserer Fotos aus.
Mein Anspruch an meine Fotos geht dahin, dass ich ästhetisch schöne Fotos machen möchte und dem Betrachter dieser Fotos die kleine Welt der
Insekten möglichst detailliert nahe bringen möchte.
Mit Sicherheit wirst du eine Menge Fotografen im Web finden, die sich gerne mit anderen messen - aber auch dies trifft nicht für jeden zu.
Wenn einer reine Naturdokumente machen möchte, dann akzeptiere ich das gerne - jeder so, wie er gerne mag. Wenn aber jemand ästhetisch schöne
Fotos erstellen möchte, dann sollte das von der Gegenseite ebenso akzeptiert werden. Beide Arten haben durchaus ihre Berechtigung.

Mein Respekt gegenüber der Natur ist wie folgt definiert: Ich bin ein Teil dieser Natur, wie Robbie es bereits richtig festgestellt hat - und meine Anwesenheit auf diesem
Planeten wird Spuren hinterlassen, aber ich kann versuchen, diese Spuren zu minimieren - so wie es mir möglich ist. Mir ist es wichtig Habitate zu erhalten und ja -
auch ich bin aktiv im Naturschutz tätig. Faltermonitorin und Krötenwanderung sind nur einige Projekte, bei denen ich mitwirke.
Mein Respekt gegenüber der Natur besteht auch darin, dass ich mir gerade was meine bevorzugten Motive angeht, ein gutes Basiswissen angelesen habe. So kann ich
von mir selber behaupten, dass gerade die Makrofotografie bewirkt hat, dass ich mich so intensiv mit der Natur beschäftigt habe, wie nie zuvor.

Keiner hier ist ein schlechter Mensch - nicht derjenige, der sich in die Wiese legt - auch nicht derjenige, der Wege verlässt - und auch nicht derjenige, der Ansitze
abschneidet. Das sind einfach Arbeitsmethoden, die man sich zu eigen machen kann - oder es auch lassen kann - je nach Einstellung.

LG
Kerstin
 
ui ui ui - sehr spannendes Thema, dass ich gerade in Verbindung mit meinen anderen Hobbys schon öfter diskutiert habe und das sehr schnell in das Persönliche übergeht. Beispiel aus den letzten 2 Monaten: Ich war vor Weihnachten mit meiner Freundin ganz entspannt auf unserem Hausbergchen spazieren (andere würden es vielleicht als wandern bezeichnen). Dabei sind wir einen wunderschönen aber vom Wetter total aufgeweichten Wanderweg entlang gelaufen und auf eine nette Dame getroffen. Diese wollte uns klar machen, was wir hier tun wäre die absolute Naturzerstörung, wegen der Erosion, welche durch die Wanderwege entstehen würde. Da sie sich mit ausgestreckten Armen und Stöcken in den Weg gestellt hat, blieb uns nichts anderes übrig als mit ihr zu unterhalten. Nach einigem hin und her hat sie uns dann als Naturbanausen und schlimmeres beschimpft und uns weitergehen lassen. Sie hat übrigens nicht erklären können, warum sie auf dem Wanderweg laufen darf - wir allerdings nicht.
Nach Weihnachten sind wir den gleichen Weg wieder entlang spaziert, haben allerdings feststellen müssen, dass weder rechts noch links vom Weg ein Baum steht. Weiter unten haben wir dann eine fleißige Truppe von Waldarbeitern, dem Waldbesitzer und dem Förster getroffen die gerade dabei waren die letzten Bäume zu recht zu schneiden und für den Abtransport vorzubereiten.

Warum dieser kleine Ausflug in die Welt des spazierens? Ganz einfach um einmal den Blickwinkel zu verändern und die Frage in den Raum zu stellen, was ist Natur?
Für die nette Dame auf dem Wanderweg war der Wald um sie herum tolle unberührte Natur, für mich war es ein wunderschöner Wanderweg durch einen bewirtschafteten Wald (mit einem sehr fotogenen Bach), für den Förster ein gutes Jagdgebiet (keine Sträucher im Weg, toll für die Wildschweinjagd) und für den Waldbesitzer sein Arbeitsplatz und teil seine Existensgrundlage.

Wäre ich jetzt ein Natur-Zerstörer gewesen, hätte ich den Weg verlassen und wäre um die nette Dame herumgelaufen und hätte dabei vielleicht noch einen Ast abgebrochen um das welke Blatt später zu fotografieren?

Ist der Waldbesitzer ein Natur-Zerstörer, weil er den Wald abholzt den er "angepflanzt und gepflegt" hat?

Einfach mal so zum nachdenken :)
 
Das Thema ist spannend und vielschichtig. Ich halte es da wie andere Kollegen die hier geschrieben haben. Jeder muss für sich selbst sein Maß
an Naturfreundlichkeit festlegen. Es geht nur miteinander, nicht dagegen und auch nicht ohne die Natur. Von da her wird es hier keine einheitliche
Meinung geben und doch wird jeder versuchen die Natur zu schützen so weit es in seinem Ermessen möglich ist. Das denke ich doch....

Gruss
 
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