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Extrembereich

tante_ilse

Läuft öfters hier vorbei
Hallo alle,

nachdem ich mir zur Leica R einen Balgen gekauft hatte, habe ich mal losgelegt. Eines meiner ersten Ziele war es, herauszufinden, wie stark ich vergrössern kann, ohne zu Spezialobjektiven wie den Photar greifen zu müssen. Also habe ich zuerst einmal den 2xAPO-Extender auf die Kamera gesetzt, dann den Balgen, dann das 60er Makro-Elmarit samt Makroadapter und zu guter Letzt habe ich noch ein Elpro3 eingeschraubt. Das Resultat war bestechend. So kann ich jetzt bei vollem Auszug ein Bildfeld von ca. 4x3mm abbilden, und das mit gewohnter Schärfe. Die Belichtungsmessung kommt allerdings dabei an ihre Grenzen, sehr viel Licht kommt durch solch eine Installation nicht mehr. Hat man das aber erst einmal im Griff, dann beginnen die eigentlichen Probleme. Das Hauptproblem ist das Fokussieren. Der Schärfentiefebereich ist klein, sehr klein. Dazu kommen Bewegungen aller Art, angefangen von Schwingungen, wie sie auf einem Balkonboden unvermeidlich sind, bis zum leisen, kaum spürbaren Windhauch, der das Ziel im Moment des Abdrückens sanft aus dem Blickfeld schiebt. Und bei einem Bildfeld von wenigen Millimetern werden sonst unsichtbare Bewegungen sehr sichtbar. Das mühselige Fokussieren führt auch dazu, dass beispielsweise eher träge Insekten sich längst aus dem Staub gemacht haben, bis man endlich soweit wäre.
Um wenigstens das Problem des Blattes im Wind in den Griff zu bekommen, habe ich mir einen Teilehalter aus dem Elektronikzubehör beschafft. Damit kann man zwei Teile in einer beliebigen Stellung zueinander fixieren und sie dann verlöten. Das Ding hat einen kleinen Sockel aus Gusseisen, daran befestigt einen horizontalen, verstellbaren Arm mit zwei flexiblen Klemmen an den Enden und einer ebenfalls verstellbaren Lupe. Die Lupe habe ich entfernt und die Klemmen dienen jetzt zum Festhalten meiner Objekte. Der ganze Ständer ist recht klein und passt gut in meinen Rucksack. Die nächste Erweiterung wird wohl ein Halter dafür sein, damit ich ihn auf dem Stativ vor dem Objektiv befestigen kann. Dafür wäre ein horizontaler Ausleger mit Kurbeltrieb ideal...

ein Gruss vom Alpenrand
Oliver
 
Hallo Oliver
damit hast Du aber noch längst nicht alle Schwierigkeiten beseitigt. Dazu gehört das unvermeidliche Schwingen Deiner Kombi auf dem Stativ, die Erschütterungen durch den Spiegelschlag und durch das Drücken des Auslösers. Auch die Kombination Kopf und Stativ führt ein Eigenleben. Das Lichtproblem hast Du schon angesprochen, da hilft nur ein Macroblitz weil Du bei Bl. 16 - 22 ganz schnell mit Herrn Schwarzschild in Konflikt kommst, außerdem kann man mit einem Blitz wesentlich besser ausleuchten. Reflecktionsflächen sollten zur Schattenaufhellung nicht fehlen.
So gerüstet kannst Du einer Fruchtfliege in die Pupillen schauen, nur wirst Du bei diesem gigantischen Auszug und dem damit verbundenen Lichtabfall bis zum Auge die Fruchtfliege kaum sehen, Und wie soll man etwas scharf stellen, das man kaum sehen kann.
Ich meine Deine Kombination ist nur im Haus sinnvoll bzw. praktikabel, in der freien Wilbahn wirst Du verzweifeln, auch wenn ich es Dir nicht wünsche.
Viel Erfolg und Geduld
Gruß
Jörg
 
Hallo Jörg,

das Lächeln der Blattlaus habe ich allerdings recht gut gesehen, trotz langer, dunkler Röhre.
Ein eigentlicher Makroblitz wäre ein Ringblitz. Der macht die Bilder aber flach. Ich bevorzuge es, mit zwei normalen Blitzgeräten zu arbeiten, wenn überhaupt.
Dass ein normales Stativ mit einer derartigen Makroausrüstung drauf leicht an seine Grenzen stösst liegt auf der Hand. Eigentlich ist das sogar zum Fokussieren zu wackelig. Gute Erfahrungen habe ich mit dem Einsatz von Holzstativ zusammen mit einem Monostat gemacht.
Der Spiegelschlag lässt sich ja leicht beseitigen, bzw. vorauslösen. Bleibt der Auslöser als Quelle unliebsamer Erschütterungen. Ich arbeite hier am liebsten mit dem elektrischen Kabelauslöser, der gibt selber keinerlei Moment an die Kamera ab.
Natürlich ist das ein Geduldspiel, aber zur Belohnung winkt die Entdeckung eines ganzen Kosmos auf dem Balkon.

ein Gruss,
Oliver
 
Hallo Oliver
geblitzte Bilder müssen nicht flach sein, darum hier mein Beispiel auch wenn ich nicht in den von Dir angestrebten Microkosmos vorgestoßen bin.

7084.jpg


Hier habe ich das 2,8/100 + Cokin-Makroblitz (hat 3 schwenkbare eflektoren) an die R8 geschraubt. Mit dem Apo-Ext. und dem Macro-Zwischenring hätte ich der Spinne wohl ins Auge blicken könne. Leider kann man die kleinen Haare auf den Spinnenbeinen hier auf dem Monitor nicht erkennen.
Oder findest Du das Bild bezügl. der Ausleuchtung flach?
Gruß
Jörg
 
Hallo Jörg,

nein, flach ist das ganz sicher nicht. Ich hatte unter Makroblitz den herkömmlichen Ringblitz verstanden, vom Cokin hatte ich keine Ahnung. Ich verwende meist einfach zwei Blitzgeräte miteinander.
Dieser Spinne würde ich allerdings lieber nicht in die Augen schauen, sie wirkt etwas verkr&ft, wenn auch noch lange nicht so wie die Heuschrecke.

ein Gruss,
Oliver
 
Hallo Oliver,
den Cokinblitz konnte ich vor gut 10 Jahren mal billig schießen obwohl ich ihn damals an meiner R4s nie genutzt habe. Jetzt mit der R8 ist es kein Problem mehr. Cokin ist ja aufgekauft und produziert so etwas überhaupt nicht mehr (soweit mir bekannt)
2 oder 3 kleine Blitzer an Schwanenhälse sind doch eine tolle Makroblitzanlage und wird ja auch von vielen eingesetzt. Da kann man mit Grau- und/oder Farbfilter die Bildwirkung wunderbar steuern. Viel Spaß auf der Pirsch nach den Geheimnissen des Microkosmos
Gruß
Jörg
 
Hallo Nils,
so ein Elpro ist ein guter Einstieg in die kleine große Welt des Microkosmos.
da es sich hierbei nur um eine zusätzliche Frontlinse handelt gibt es auch keinen Verlust der Lichtstärke am Objektiv. Dies erleichtet das Fokussieren erheblich.
Ein Elpro sollte sinnvollerweise mit einem Einstellschlitten unter der Kamera eingesetzt werden, da sonst die Einstellung des Bildausschnittes und der Schärfefestlegung eine elende Fummelei werden kann. Ich hatte immer das Gefühl gleich mit dem ganzen Stativ durch die Gegend zu wandern.
Was das Bildergebnis betrifft, so ist ein Leica-Elpro über jeden Zweifel erhaben. Solltest Du mit dem Tamron vermeintlich bessere Ergebnisse haben, so behaupte ich, daß es an der Feineinstellung der Entfernung lag, die mit dem Elpro nur mühsam eingestellt werden kann. Trotzdem bekommt man mit dem Elpro knackscharfe Bilder.
Nur, wenn Du Dich verstärkt im Makrobereich austoben willst, rate ich zum 2,8/60 oder 100 oder alternativ zum Balgen. Da macht das Fotografieren gleich nochmal so viel Spaß.
Gruß
Jörg
 
Hallo Jörg,

danke, das Macro-Elmarit 60 war schon mein Traum, als ich mit 17 und einem Lupenvorsatz an meiner Praktica meine blühenden Kakteen aufnahm. Ich will es anschaffen, sobald ich ein Tele und das 24er habe. Natürlich dann auch mit dem Macro-Adapter für 1:1.
Die ersten Aufnahmen mit dem Elpro ließen sich ganz gut an, das Problem mit der Schärfefummelei kenn ich schon von früher. Und dass die Bilder besser werden als mit dem Tamron-Zoom, nehme ich einfach mal stark an, Ende der Woche weiß ichs genau.
Gruß,
Nils
 
Hallo Nils,
soweit ich mich erinnere, kannst Du das 60er direkt bis 1:1 fokussieren. Beim 100er geht es direkt bis 1:2 und mit Elpro bis 1:1. Ohne Elpro, dafür aber mit 2xExtender, schaffe ich auch 1:1. Ich nehem diese Kombi um mir von Negativen Dias zu kopieren.
Gruß
Jörg
 
Tach auch,

das 60er ist ein geniales Objektiv, aber für den Masstab 1:1 benötigt man den Makroadapter dazu. Dieser ist gebraucht relativ günstig zu finden, wenn er nicht schon beim Objektiv beiliegt. Wenn der Adapter verwendet wird, kommt die grüne Skala auf dem Objektiv zum Einsatz, diese gibt Auskunft über den Abbildungsmasstab. Klemmt man dann noch einen 2x Apoextender dahinter....
Viel Spass macht dieses Objektiv auch am Balgen, und es verträgt sich auch sehr gut mit dem Elpro3. Damit lassen sich dann schon recht extreme Bereiche abdecken.

heftige Grüsse
Tante Ilse
 
@Nils@Joerg, Die R90er sind auch interessant - Nahgrenze 70cm. Mit 2 x Elpro 3 / VIIa ereicht man 1:2. Echte 1:1 gibt es es, wenn mann den 2mal-Extender hinzufuegt, also ohne Balgen oder Zwischenringe. Gruesse!
 
Jau, das geht! Aber um 2 Stufen abblenden sollte man schon! (Irgendwo las ich sinngemäß: "aber Leica empfiehlt dies nicht") Gruesse
 
2 Elpros plus Extender klingt jedenfalls nicht mehr so nach Bildqualität, aber ausprobieren müßte man´s. Wenn der Bildrand unwichtig ist (was ja bei Bildern von Insekten und kleinen Blüten bsw. der Fall ist), könnte es gehen. Unbefriedigende Nahaufnahmen habe ich schon zur Genüge gemacht. Dazu hatte ich mir auf mein Standardobjektiv eine 10-Dioptrienlupe geschraubt. Und man sollte natürlich Blende 5,6, 8 oder besser 11 wählen. Dann hat man zwar 1:1, aber mich haben diese Bilder nie so richtig begeistert. Kontrast, Schärfe, Schärfentiefe und Aufnahmeabstand waren mäßig bis miserabel. Dann habe ich manchmal sehnsüchtig in meinem R4-Propekt geblättert und die Seite mit dem Macro-Elmarit 60 aufgeschlagen... Das ist nun über 20 Jahre her, drumm will ich´s jetzt besser machen.
Gruß,
Nils
 
Bei der Aufzählung der Makromöglichkeiten möchte ich eine Lanze für das alte Macro Elmar 100mm (mit Einstellschnecke) brechen. Ich weiß es ist nicht sehr beliebt bei den Leicanern. Es war meine erste Telebrennweite für das R-System. Mir hat es sehr gefallen. Es war leicht und kompakt. Ich nutzte es für Porträt- Reise- und natütlich Nahaufnahmen.
Es gibt einen eigenen Macroadapter, der nur für dieses Objektiv passt. Darüber hinaus läßt es sich aber auch mit den Elpros 1-4, dem Balgengerät, den Zwischenringen und dem Telekonverter kombinieren. Es bestehen also viele Möglichkeiten zum experimentieren.
Zugegeben, es ist ein altes Sysetm und wird von dem Apo Macro in den Schatten gestellt, aber es ist meiner Meinung nach ein weit unterschätztes Objektiv. Dadurch sind die Gebrauchtpreise auch recht niedrig. Leica bot es noch lange parallel zum Apo Macro als Objektivkopf an.

Hallo Giselher
Bei der Kombination verschiedener Nahlinsen / Elpros sollte man doch eine Regel beachten. Die stärkste Dioptriezahl am Objektiv und dann die Schwächeren. Oder war das umgekehrt?

Gruß Harald.
 
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