>Hallo Roland, es gibt ein
>Hallo Roland, es gibt einen langen Streit, ob die Chromring-Objektive besser sind oder di e Nachfolgemodelle mit neuem Bajonett. Ich habe das damals miterlebt und war und bin auch ein Anhänger der Chrom ring-Objektive. Damals gab es folgende Argumente: Bei den Chromring-Objektiven dreht sich beim Ansetzen des Objektivs nur der Ring zum Verriegeln, die Auflageflächen, also die Teile, die den Abstand Objektiv-Filmebene verantworten und somit für Planlage und Schärfe ver antwortlich sind, können sich nicht abnutzen, sondern nur der drehbare Ri ng, und da der ansteigende Auflageflächen hat, gibt es auch dort praktisc h keinen Verschleiß, sondern immer ein bombenfestes Verriegeln. Die neuen Objektive ab 1979 waren durchweg kleiner im Durchmessen (fast all e 52mm statt vorher 55mm Filterdurchmesser, dazu weiterhin einige 58mm und 72mm wie vorher auch). Damit wurden auch die Linsen kleiner. Es wurde mehr Kunststoff verbaut und vor allem wurde der drehbare Ring ins Innere des Obj ektivs verlegt. So schwer man es sich vorstellen kann, ist es tatsächlich so und konstruktiv unheimlich aufwändig gelöst: Beim Ansetzen dreht si ch kein Chromring mehr, sondern der ganze Objektivmantel - die Innereien mi t den Übetragungselementen bleiben unverrückt stehen wie schon bei den Chromringobjektiven. Um die Objektive zu verriegeln, drückt nun von innen ein mit Federdruck a ngepresster Ring auf das Kamerabajonett. Hier besteht keine Möglichkeit m ehr, das Objektiv nach gefühl bis zum Festsitzen anzuziehen - wenn es ein rastet, muss es sitzen, oder auch nicht. Reparaturen sind bei den neuen Obj ektiven aufwändiger als bei denen mit Chromring, aber das kommt auch auf die Arbeitsweise des Technikers an.
Viele Fotografen - ich auch - hatten zuerst gedacht, dass die neuen Objekti ve nicht so dauerthaft sind wie die alten. Bislang hatte ich aber - von den ganz billigen 35-70mm-Zooms zur T50 (Serie mit langen Noppen am Griffring) abgesehen - keine Ausfälle.
Es ist vor allem eine Frage des Gefühls (die Chromringobjektive lassen si ch wegen des größeren Durchmessers meist besser halten) und der Fotogra fiertechnik (die neuen lassen sich oft etwas leichter einstellen/drehen als die alten, aber es kommt immer aufs jeweilige Einzelstück an. Es gibt gr oße Streuungen in der Serie, gerade bei den Teleobjektiven.) Letztlich kann man sich als Fotopurist und Canonsammler auch aufs Design ko nzentrieren: Die Kameras der 70er Jahre (F-1, FTb, FTbN, TX, TLb, EF, AE-1) passen mit ihrem Design besser zu den kantigeren Chromringobjektiven, die runder designten und teilweise kleineren Kameras der späten 70er und der 80er Jahre (A-1, AL-1, AE-1P, T50, T70, T80, T90, F-1N) passen besser zu de n kompakten neuen FDn-Objektiven ohne Chromring. Die AE-1, AT-1, A-1 stammen aus der Übergangszeit und sehen mit beiden Se rien gut aus. Funktionieren tut aber alles mit allem ohne Einschränkungen, einige der f rüheren FL-Objektive (1964 bis etwa 1974)ausgenommen, weil es da Probleme mit Bauteilen geben könnte, die auf den Lichtstärkenkontakt drücken. Das sind aber vor allem das FL 19mm, einige der lichtstarken FL 1,2 und ei nige der ganz frühen R-Objektive (1959 bis 1964).
Das Argument, dass Chromringobjektive abgegriffener sind als die neueren oh ne Chromring, gilt wohl nicht - man muss nur sehen, dass man ein gutes beko mmt. Ich habe viele Chromring-Objektive gesehen, die sehen auch nach 35 Jah ren noch aus wie aus dem Laden und ich habe ein vielbenutztes FDn 20mm, das kaum noch Farbe hat... Gruß, Thomas