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Ist Architekturfotografie bei LeicaFotografen out

jochen

Bringt häufig das Frühstück mit
Liebe Leute!

Ich möchte in dem Sommerloch einmal versuchen mit den wenigen Standhaften hier im Forum eine Diskussion zu entfachen.

Wenn ich mir die Downloadzahlen unter den Bildern anschaue, stelle ich fest, dass Personenaufnahmen wesentlich mehr Beachtung finden als Architekturfotos oder Landschaftsbilder. Ich gebe ja zu, dass der Leica-Fotograf ein HCB-Fan sein sollte. Manche von euch haben für Landschafts- und Architekturfotgrafie Mittelformatkameras.

Ich selbst habe gegenwärtig nur meine M-Leicas im Einsatz. Im letzten Jahr habe ich mich in meiner Motivwahl extrem umgestellt. 80 bis 90% meiner Bilder sind gegenwärtig Personenaufnahmen. Ab und zu streue ich aber immer noch einmal gern Landschafts- oder Architekturfotos ein: mit bescheidenem Erfolg (trotz jahrelanger Erfahrung auf diesem Gebiet).

Ich glaube, dass man mit meinen Leicas auch sehr gut Landschafts- und Architekturfotografie betreiben kann. Allerdings scheint in diesem Forum wenig Interesse an dieser Art der Fotografie zu bestehen. Ich bedaure das sehr.

Gruß Jochen
 
Jochen, ich glaube, unsere Galerie leidet eher unter fehlender Vielfalt. Wenn nur ca. 5-10 Leute regelmaessig Bilder einstellen, hat man im Zweifelsfall nur 1-2 Architekturphotographen. In diesem Fall vor allem Dich und Annelies...;)

Ich stelle fest, dass zur Zeit die Reaktion auf fast alle Bilder eher maessig ist. Ob das am Sommerloch liegt oder an fehlendem neuen Input, da bin ich mir noch nicht so sicher.

Ich gebe Dir auf jeden Fall Recht damit, dass man im Moment mit Architektur- und Landschaftsaufnahmen in dieser Galerie nicht besonders weit kommt. Ein Gesicht bzw. Strassenszene weckt da wahrscheinlich eher muede Geister!

Fuer mich selbst muss ich allerdings auch sagen, dass mich gerade Architekturaufnahmen oft nicht besonders fesseln, wenn sie lediglich aus technischer Sicht beeindrucken, aber keine Emotionen herorrufen. Bei Landschaftsaufnahmen ist das aehnlich. Gerade hier finde ich eine "Verfremdung", entweder durch einen bestimmten Ausschnitt, Filter oder sogar PS-Bearbeitung fast zwingend. Die reine Reproduktion dessen, was das Auge sieht, finde ich langweilig.

Gruesse, stefan
 
Lieber Jochen, es geht doch gar nicht darum, ob ein Interessengebiet innerhalb der Fotografie "in" oder "out" ist. Und selbst wenn, wäre das erst recht ein Argument, hier zur Vielfalt der Galerie beizutragen und "gegen den Strom" zu schwimmen.

Abgesehen davon, dass von mir nach der Aufbereitung meiner Reisebilder eine Menge Landschaftsmotive auf diese Galerie zukommen, gibt es mehrere Gründe, warum Landschaftsfotografie tendenziell schwächer verteten ist.

1. Landschaft ist (oft) ein saisonales Thema, da wir den Reiz einer Landschaft meist im Fremden und Unbekannten entdecken und nur dann fotografisch festzuhalten versuchen. Da bietet sich eben der Urlaub an.

2. Landschaftsfotografie ist vergleichsweise aufwendig und in der Regel an bestimmte Tageszeiten, Lichtsituationen, Filter und den Einsatz eines Stativs gekoppelt.

3. Während die Menschen- und Schnappschussfotografie eine klare Domäne des Kleinbildfotografen ist, kann man in der Landschafts- und Architekturfotografie keine Vorteile durch den Einsatz von Leicas erzielen. In der Landschaft ist das Mittelformat und in der Architekturfotografie das Großbild überlegen. - Das heißt im Umkehrschluß aber nicht, dass man mit KB keine guten Landschaftsbilder machen könne. Gerade hier zeigt die Leica ihre optischen Qualitäten - allerdings nur im direkten Vergleich mit anderen Kleinbild(!)-Systemen und besonders gegenüber Digitalkameras (zum Informationsreichtum komme ich gleich).

4. Last but not least: Das Internet eignet sich nicht besonders zur Darstellung detailreicher Landschaftsfotos. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die 130 oder 150k, die den meisten für die Bildschirmpräsentation zur Verfügung stehen, in keiner Weise dem Informationsgehalt der Negative oder Diapositive gerecht werden. Da muß gnadenlos komprimiert werden und die Feinheiten gehen z.T. verloren. Berücksichtigt man dann noch die teils schlechten Monitore, die manche im Einsatz haben, kann man fast schon davon sprechen, mit der Internetpräsentation Perlen vor die Säue zu werfen. Wie schön Leica-Bilder sein können, sieht man ja sehr gut an der Mappe von Annelies oder wenn man die eigenen Arbeiten mal auf 30 x 40 cm oder größer präsentiert.

Viele Grüße,

Peter
 
gute Beiträge , denen ich eigentlich nicht mehr viel hinzufügen kann , denn Wesentliches wurde bereits festgehalten ;

@ Jochen : ich denke , auch im Wissen um sein Schaffen , HCB sollte nicht an der Marke "Leica" festgenagelt werden , zu groß sind die Unterschiede des M - und R - Systems ;
vielmehr sollte meiner Ansicht nach bedacht werden , dass er mit einer Messsucherkamera , der Qualität halber eine Leica , arbeitete , die ihm seine Art der Fotografie ermöglichte ;
eine Messsucherkamera , egal von welchem Hersteller , baut nun einmal kompakt , das Auslösegeräusch ist zumeist deutlich unauffälliger (Ausnahme Voigtländer-Bessa mit dem Nikonverschluss) als das einer SLR und erfüllt daher die Voraussetzungen einer unauffälligen Handhabung für die Streetfotografie eher , wenngleich es auch kleine (zB R4-7 oder Oly Om 4) SLR gab , gebraucht noch gibt und auch mit SLRs diese Art der Fotografie durchaus erfolgreich vonstatten gehen kann , wie nicht zuletzt auch hier in der Galerie ersichtlich ist ;

keep on shooting und nehmts die Kamera immer mit

Norbert
 
Hallo Stefan, Peter und Norbert,

vielen Dank für eure engagierten Beiträge. Ich kann euch in euren Statements nur Recht geben.

Ich glaube, Jörg hat einmal gesagt, dass Personenaufnahmen schwieriger sind als Landschafts- und Architekturaufnahmen, da man sich bei Personen beeilen muss, da sie sonst weglaufen. Diese These ist sicherlich meist richtig. Manchmal ist das aber anders.

Ich bin eigentlich gestern darauf gekommen, als ich mich mit der "Sayner Hütte 1" auseinandersetzte, dass wir über diese Thema hier einmal diskutieren sollten.

Ich hatte in der letzten Woche in der Sayner Hütte fotografiert und war ganz begeistert gewesen. Es handelt sich offensichtlich um eine der ersten Fabriken zur Stahlherstellung in Deutschland. Als Baustil hat man sich an dem Kirchenbau orientiert, da man offensichtlich 1830 keine Erfahrungen mit zweckmäßigen Fabrikbauten hatte.

Ich weiß nicht, ob ihr so alte Fabrikbauten aus den Anfängen der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts kennt. Ich halte die Sayner Hütte jedenfals für ein wichtiges historisches Gebäude, das mit Recht unter Denkmalschutz steht. Wie eigentlch schon erwartet (Voreingenommenheit meinerseits) musste ich feststellen, dass für diese historischen Highlights in unserem Forum leider wenig Interesses besteht. (Schimpft mit mir, wenn's anders ist!
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)

Und nun zur Aufnahme selbst: Die Halle ließ sich trotz der elektrischen Beleuchtung nicht gleichmäßig ausleuchten. Durch die gegenüberliegenden Fenster kam sehr viel Sonnenlicht in die Halle, das Fenster selbst war überstrahlt. Ich habe bei der Bildbearbeitung mehrere Stunden gebraucht, um einigermaßen ausgeglichene Lichtverhältnisse in mein Bild zu bekommen.

O.K, was soll's? Ist ja auch nicht weiter schlimm, dass man weder den historischen Wert des Gebäudes noch die Durchführung der Fotoarbeiten gewürdigt hat. Ich werde mich trotzdem bemühen, weiter gute Bilder zu machen. Da werden dann und wann auch einmal Landschafts- und Architekturaufnahmen dabei sein. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass solche Aufnahmen vielleicht später einmal gewürdigt werden.
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Gruß Jochen
 
Habe eben ein "Landschaftsbild" eingestellt, welches ich vor ca. 3 Std auf einer Wanderung aufnahm.
Vielleicht belebt dieses ein wenig die Gemüter ;)

Grüsse, Wolfram
 
Hallo Jochen
bei Landschafts- und Architekturaufnahmen hast Du alle Zeit dieser Welt, die laufen ja nicht weg. Deswegen machen es ja so viele. Personenaufnahmen, im privaten und öffentlichen Bereich sind deswegen schwieriger weil man die Leute auch ansprechen sollte, müßte - um sie nicht generell abzuschießen.
Bei Arch und Landschaft stellt man das Stativ hin sucht sich den passenden Ausschnitt, wartet auf das passende Licht oder was weiß ich und löst irrgendwann aus. Was ist da jetzt kompliziert dran??
Wenn man die Architekturfotografie a la Wolfgang Mothes aus Ffm praktiziert wird es technisch schwieriger, weil Er seine Filmbelichtung den Lichtverhältnissen anpaßt um es beim Print leichter zu haben. Dies ist aber ein technischer Aspekt.
Und noch was: hier sind eben nicht so oft gute Architektur- und Landschaftsbilder zu sehen, das darf man dabei auch nicht vergessen.
Landschaft und Kleinbild sind ja fast schon Gegensätze. Da fängt es für mich erst ab MF an oder ist eine Domäne des GF.
KB ist Reportagefotografie, klein und schnell danach fangen die Kompromisse an, auch bei Leicaoptiken.
Gruß Jörg
vielleicht mal wieder mit provokanten Thesen
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" Landschaft und Kleinbild sind ja fast schon Gegensätze. Da fängt es für mich erst ab MF an oder ist eine Domäne des GF.
KB ist Reportagefotografie, klein und schnell danach fangen die Kompromisse an, auch bei Leicaoptiken.
Gruß Jörg
vielleicht mal wieder mit provokanten Thesen "

Das kann man wohl sagen! Provocare-provocare, von der Wiege bis zur Bahre
rofl.gif


Bei DER Güte heutiger Filme und DER hohen Auflösung heutiger Chips sind diese Thesen retrospektiv, wie auch einige Produkte aus dem Hause Leica.
Der Umgang mit diesen liebenswürdigen Dinosauriern macht Spaß,
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sollte aber nicht die Realität leugnen
proud.gif

Also weiter fleißig Bilder schaffen,womit ist schließlich egal, das Ergebnis zählt lieber Jörg, und sonst nichts
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Grüsse, Wolfram
 
Hi Leute,
wenns euch interessiert, meine Meinung:
ich mag Landschaftsfotographie. Es ist eigentlich genau das, was mich auf einem Bild immer am meisten interessiert und fasziniert. Seit kurzem beschäftige ich mich mit Leica und hier habe ich immer das Gefühl, das man die Luft spürt, die Gerüche riecht, und das ganze Setting in einem Bild die STIMMUNG des Tages wiedergibt.

Menschen dagegen sind immer spektakulär und dennoch eigentlich überhaupt nicht einfach einzufangen. Es ist sogar trivial Menschen zu fotographieren, wenn man nicht viel, sehr viel Erfahrung mit dem Thema hat.
Der Mensch bleibt eigentlich immer ein Rätsel, so ist es für mich. Und es gibt kaum irgendeine Fotographie, die mir geholfen hat den Menschen besser zu verstehen-vielleicht sollte bei Menschenfotos eher mal auf diesen Aspekt geachtet werden...

Bei Landschaften entsteht eigentlich alles, was man braucht. Es ist ja die Welt, die uns interesseirt. Genauer, die virtuelle Welt, also das, wie wir die Welt sehen....Das ist gleichzeitig das, was uns vielleicht am meisten interessiert.

Versucht mal an den Durchbruch des Dreidimensionalen in der Kunst auf dieses Thema zu beziehen. Welch Reichtum hat dies der Malerei erbracht. Endlich konnte man einen "Raum" sehen.
Auch heute wird die Leistung eines Rechners meist eher an der 3D Leistung der Graphikkarte gemessen. Man denke hierbei besonders an die dreidimensionale Gui mittlerweile bei allen gängigen Betriebssystemen. Je mehr 3D desto mehr Virtualität, desto mehr Realität....

Der Mensch ist einfach immer die Ausnahme bei dieser Geschic hte, da er einfach die Drei Dimensionen auf unerklärliche Art und Weise aufbricht. Nichts verändert sich so fließend und unbemerkbar wie der Mensch. Hier klappen die Dimensionen plötzlich zusammen. Hier geht es um Gedanken,Gefühle und Seelenzustände, die der Mensch eigentlich immer in Bildern, in inneren Bildern erlebt, ohne anscheinend selbst das gefühlte, gedachte Bild zu werden.
Und komischerweise finden wir in Landschaften genau diese Stimmungen wieder, die uns so im AllTAG beschäftigen....
Hier schließt sich der Kreis!
Nicht umsonst ist eigentlich der größte Maler der Moderne ein Landschaftsmaler gewesen: Cezanne

Grüße
 
Tja Wolfram
so hat jeder seine seine kleinen Nieschen, denn die wollen schleißlich auch gepflegt werden.

In der SW-Gruppe seh ich viele Landschaftsaufnahmen, von KB bis GF. KB muß zwangsläufig durch das kleinere Bildformat abfallen und macht es auch, obwohl die jenigen selbst entwickeln und vergrößern und die Kamera aufs Stativ stellen. Bei KB auf 30x40 cm fehlt einfach die Bildinformation gegenüber einem vergleichbaren Bild vom MF- oder GF-Negativ (zB. 10x12 inch)
Wenn man dann der Landschafts- oder Architekturfotografie nicht mit dem TP, Gigabit oder vergleichbaren Filmen (von mir aus auch Delta 100) begegnet, wird das selten was.

Und noch was:
bei MF geht es schon und beim GF-Einzelbild erst recht: die Belichtung nach dem Zonensystem.
Auch dafür ist das KB nicht geeignet.
Da sind Digiknipsen, wenn sie denn eine Belichtung nach Histogramm ermöglichen, wieder im Vorteil.

Das steckt hinter meiner obigen Aussage und davon lasse ich auch nicht ab, auch wenn ich bis zum letzten Atemzug provokant bleiben sollte
biggrin.gif


Ich kann ja noch einen oben drauf setzen:
für die direkte Landschaftsfotografie (ich meine nicht die Bilder, die vielleicht auf einer Reise entstehen) fühle ich mich noch nicht alt genug, da gibt mir die Streetfotografie, auch mit meiner 6x6 ein mehr an Lustgewinn

Duck und weg *ggg*
 
Zunächst einmal danke ich euch für euren sehr engagierten Beiträge. Leider habe ich gegenwärtig nicht die Zeit auf eure Argumente genau einzugehen.

Ich bin schon der Meinung, dass für Landschafts- und Architekturfotografie MF und GF bezüglich Güte der Bilder besser geeignet ist (nicht bezüglich der Handhabung) als KB. Aber ich bin nicht der Meinung, dass Landschafts- und Architekturaufnahmen nur dann gut werden können, wenn sie mit einer MF- oder GF-Kamera aufgenommen wurden.

In unserem Forum sind meiner Ansicht nach die Landschaftsaufnahmen von Wolfram wirklich hervorragend. Sie entstammen neben der Leica teilweise sogar einer Digitalkamera (ich hoffe, ich irre mich jetzt nicht).

Wolfgang Mothes ist ein hervorragender MF- und GF-Fotograf, aber er fotografiert auch mit Leica. Für Architekturfotografie verwendet er beispielsweise das Voigtländer Super Wide-Heliar 4,5/15mm (weiß ich von Annelies).

Schließlich sollten wir nicht vergessen, dass wir, die wir hier miteinander diskutieren, alle Amateure sind. Daher müssen wir nicht unbedingt unsere Messlatte so hoch legen.

Ich brauche mir nicht deswegen eine GF- oder MF-Kamera zulegen, nur weil ich ab und zu Landschaften oder Gebäude fotografieren möchte.

Ich selbst habe jetzt noch eine 6x9-Kamera (Fuji GSW II oder auch "Texas-Leica" genannt, 65mm-Objektiv), mit der ich im Urlaub wieder fotografieren möchte. Für dieses Format habe ich leider nur einen Durchlichtflachbettscanner. Analogenvergrößerungstechnik ist nicht mein Ding.

Gruß Jochen
 
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