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Juwelen...

grauer_wolf

Gesperrt
...haben Nikon und andere Hersteller lange Jahre gebaut...

http://www.kenrockwell.com/nikon/50mm-f12.htm

Wenn ich die mechanische (aber auch optische) Qualität eines solchen Objektivs sehe, diese Perfektion im Detail, auch die meiner alten Minolta MC Linsen, und sehe, was für klapprige Yoghurtbecher aus Billigplastik heute als Objektiv verkauft werden, kommen mir die Tränen... :(
Bei diesen Meisterwerken der optischen Industrie hat nichts gewackelt, da gab's kein Spiel im Fokus, da war auch nichts dezentriert oder ungenau justiert, da paßte alles: Perfekte Werkzeuge für seidenweiches Fokussieren und hochpräzises Arbeiten, haltbar über viele Jahrzehnte täglichen Einsatzes... Nicht mal Zeiss oder Voigtländer kommen da heute m.E. noch mit...

Nicht alles, was sich heute Fortschritt nennt, ist auch welcher... Und Plastikobjektive gehören bestimmt nicht dazu. Nur mal so am Rande betrachtet...

Gruß
Grauer Wolf
 
Es hat schon seine Gründe, warum ich zum Beispiel ältere gebrauchte AIs Optiken lieber kaufe und einsetze als die heutigen. Ein weiterer Grund ist die Zuverlässigkeit, selbst nach einem "Tauchgang" in einer Wüstendüne sind diese "Panzer" noch zu gebrauchen. Reinigen lassen sie sich auch sehr gut, weil man kommt mit geringstem Aufwand überall hin oder das Teil wird einfach auf dem Küchentisch zerlegt, gereinigt und wieder zusammengesetzt.

Ich hab irgendwo noch für diverse manuelle Optiken einzelne Blendenlamellen als Ersatzteile liegen. Heute eine Lamelle zu wechseln ist so gut wie unmöglich....

Wilhelm
 
Da kann man durchaus anderer Meinung sein, es zaehlt letztendlich, was hinten dabei heraus kommt. Wenn jemand das Geld fuer ein nikon 17-55 nicht ausgehben moechte und etwas sucht, was aufgrund der Anfangsoeffnung von 2.8 ein helles Sucherbild produziert und diese Blende auch hin und wieder benutzen moechte, dem kann ich guten Gewissens ein ueberwiegend aus modenen Kunststoffen produziertes Tamron 2.8/17-50 empfehlen.

Mein "Plastik"-Nikkor 28-200G ist nicht nur schaerfer als ein "wertiger" gebautes Nikkor 18-70, es ist auch an FX oder film sehr gut zu verwenden und das Bajonett ist trotz vielfachen Wechselns bisher auch nicht abgefallen.

Nur mal so zwei kleine Beispiele :), B.K.
 
Wenn jemand das Geld fuer ein nikon 17-55 nicht ausgehben moechte und etwas sucht, was aufgrund der Anfangsoeffnung von 2.8 ein helles Sucherbild produziert und diese Blende auch hin und wieder benutzen moechte, dem kann ich guten Gewissens ein ueberwiegend aus modenen Kunststoffen produziertes Tamron 2.8/17-50 empfehlen.
Der Sinn eines wirklich lichtstarken Objektives, und dazu zähle ich f/2.8 im Bereich langes WW bis kurzes Tele definitiv nicht, ist doch das Spiel mit minimalem Licht und extrem reduzierter Schärfentiefe, die eine feine optische Umsetzung von Bedeutungsperspektiven ermöglicht. Bei solchen Objektiven geht es mir nicht um ein helles Sucherbild, sondern um Blende 1.2 als Arbeitsblende(!).
Alle 10 Finger würde ich mir zugegebenermaßen nach einem 58mm 1.2 NOCT lecken, aber erstens sind die extrem selten und zweitens immer noch extrem teuer bei Top-Erhaltungszustand...
Plastik-Objektive... brrr... Sobald ich es mir leisten kann, fliegen die "Yoghurtbecher" raus auf die Reservebank. Ich mag weder dieses Plastik-Feeling noch das viel zu geringe Gewicht... :cool:

Gruß
Grauer Wolf
 
Naja, was würdest Du dann hierfür alles so abschlecken falls es mit Nikon Anschluss auf den Markt kommen würde: 50mm 1.0 ?

Wilhelm
:) Das wird es nie mit Nikon Bajonett geben, denn diese Konstruktion ist für Leica M Bajonett mit 27.8 mm Auflagemaß gerechnet.
M.W. wäre eine 50 mm Konstruktion mit Lichtstärke 1.1 oder höher für das F-Bajonett ohnehin nicht zu verwirklichen. In der Entstehungsgeschichte des NOCTs schwirrt so eine Linse rum und aus technischen Gründen, die mit dem Bajonett/der Spiegelkonstruktion und der Schnittweite zusammenhingen, hat man dann ein 58er mit 1.2 und der handgeschliffenen Asphere gerechnet, das schon bei voller Öffnung extrem hohe Leistung bietet, bei 2.0-2.8 sein Maximum erreicht und ab f/4 schon wieder abbaut...

In der Praxis dürfte der Unterschied in der Abbildungscharakteristik zwischen einem 1.1/50 und einem 1.2/58 ohnehin ziemlich gering ausfallen. Das 58 faßt das Motiv enger, das ist aber auch schon alles.
Ob aber das Voigtländer leistungsmäßig an das NOCT herankommt, ist ohnehin eine gute Frage, denn die Asphere ermöglichte vollkommene Korrektur von Astigmatismus und Koma: Das Nikkor bildete auch bei voller Öffnung auch in den Ecken Punkte als Punkte ab, zudem fast ohne Randlichtabfall...

Gruß
Grauer Wolf
 
Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich mir das LEICA NOCTILUX-M 1:0,95/50 mm ASPH kaufen. Das ist auch vollkommen frei von Abbildungs- und Farbfehlern und passt an meine M3 dran.

Das Problem hierbei, es gibt kaum noch Farb- oder Diafilme, die das Potential solcher Linsen verkraften und extra umsteigen auf eine M8 will ich jetzt noch nicht...

Wilhelm
 
Hallo.

Ich kann gut nachempfinden, was den Grauen Wolf da bewegt. Ich kann mit den Plastikobjektiven auch wenig anfangen, obwohl ihre optische Leistung vielfach gar nicht mal schlecht ist. Es ist auch richtig, dass günstige Objektive angeboten werden (siehe 1.8 und 2.0/35, 1.8/50, 1.8/85 mm, um nur mal ein paar Vertreter der Plastikfraktion zu erwähnen), da so kostengünstig der Einstieg zu den lichtstarken Festbrennweiten möglich wird.

Aber: für mich zählt eben nicht nur "was hinten rauskommt", um bekay zu zitieren, sondern auch der Spaß am Umgang mit der Ausrüstung. Und der Umgang mit einem z. B. Zeiss ZF 2.0/35 mm macht *mir* eben mehr Spaß als mit einem Nikon AF 2.0/35 mm - auch schon während der Entstehung des Bildes, und nachher am Rechner sowieso.

Leider sind die Preise vieler alter Nikkore mittlerweile so abgedreht, dass selbst Hersteller wie Zeiss als günstig erscheinen (in einem Nachbarforum wird ein Noct für fast 2.000 EUR angeboten).

Grüße

Matthias
 
Hallo.

Ich kann gut nachempfinden, was den Grauen Wolf da bewegt. Ich kann mit den Plastikobjektiven auch wenig anfangen, obwohl ihre optische Leistung vielfach gar nicht mal schlecht ist. Es ist auch richtig, dass günstige Objektive angeboten werden (siehe 1.8 und 2.0/35, 1.8/50, 1.8/85 mm, um nur mal ein paar Vertreter der Plastikfraktion zu erwähnen), da so kostengünstig der Einstieg zu den lichtstarken Festbrennweiten möglich wird.

Aber: für mich zählt eben nicht nur "was hinten rauskommt", um bekay zu zitieren, sondern auch der Spaß am Umgang mit der Ausrüstung. Und der Umgang mit einem z. B. Zeiss ZF 2.0/35 mm macht *mir* eben mehr Spaß als mit einem Nikon AF 2.0/35 mm - auch schon während der Entstehung des Bildes, und nachher am Rechner sowieso.

Leider sind die Preise vieler alter Nikkore mittlerweile so abgedreht, dass selbst Hersteller wie Zeiss als günstig erscheinen (in einem Nachbarforum wird ein Noct für fast 2.000 EUR angeboten).

Grüße

Matthias

Hallo Matthias,
da unterschreibe ich doch glatt jedes Wort von Dir. Und auch den Grauen Wolf kann ich voll verstehen. Die „Joghurtbecher“ (all inclusive, für alles eine Automatik - wichtig in dieser Zeit) verschaffen aber Interessierten kostengünstigen Zugang zur Fotografie - und das finde ich gut. Mit ihnen kann man sehr gut ausgestattet für unter 1000,- EUR sich spielerisch der Fotografie nähern. Die weitere persönliche Entwicklung wird dann zeigen wie sich die Ansprüche und Vorlieben entwickeln, das wird immer individuell unterschiedlich sein.
Mein erster „Joghurtbecher“ war ein 18-55 Kitobjektiv von Nikon, er überlebte die ersten 6 Monate nicht. Als die Kamera von Sessel auf den Teppich rutschte, waren einige Teile so verzogen, dass auch Nikon sie nicht mehr reparieren konnte. Ich habe das Objektiv dann aufgemacht und mir die Innereien angesehen - und war geheilt. Back to the basics.
Viele Grüße
Klaus
 
Leider sind die Preise vieler alter Nikkore mittlerweile so abgedreht, dass selbst Hersteller wie Zeiss als günstig erscheinen (in einem Nachbarforum wird ein Noct für fast 2.000 EUR angeboten).
Hmmm, ein 1A erhaltenes NOCT für 2000 Euronen ist aber ein guter Preis und ist jeden Cent wert, wenn man damit umgehen kann. Der Durchschnittsfotograf würde damit eine Bauchlandung machen... :cool: Neu hat das Teil nach heutiger Kaufkraft mal über 3000 gekostet...
Die Demokratisierung der Fotografie sehe ich mit sehr gemischten Gefühlen. Einerseits ist es schön, daß jemand, der dieses Hobby pflegen möchte, nicht mehr endlos sparen muß. Andererseits (und das hat einen großen Teil des Agentur-Marktes für Bilder zerstört) produziert heute selbst der blutigste Anfänger richtig belichtete, knackscharfe Bilder, hält sich deshalb für den großen Crack und meint, seine Bilder allem und jedem anbieten zu müssen.
Wenn ich mir aber die Durchschnittsbildausbeute (einmal querbeet durch Pennystocks, Flickr, Foto-Galerien in Foren etc.) anschaue, dann komme ich nicht drum herum zu sagen, das der Anteil gestalterisch (nicht technisch) minderwertiger Fotos noch nie so groß war wie heute. Auf gut Deutsch: Es sind unglaubliche Mengen Schrott unterwegs, die die Preise verderben, die Redakteure verärgern und das allgemeine Niveau nach unten ziehen...

(Wobei mir ebenfalls auffällt, daß dieses Forum positiv aus der Menge heraussticht: Die Qualität der Fotos scheint mir über dem Durchschnitt zu liegen... :) )

Das liegt zum Teil auch an den verfügbaren Objektiven. Sind wir doch mal ehrlich... Wo sind denn die Linsen mit "Charakter"? Über das NOCT haben wir ja gerade geredet, welches geschaffen wurde, um mit Offenblende zu arbeiten, nicht für ein helles Sucherbild zu haben oder die magische Zahl f/1.2 umherzuzeigen. Aber wo sind Objektive wie ein (echtes! 5 Linsen in 3 Gruppen!) Heliar, ein Imagon, ein echtes Apo-Lanthar, die in der Hand eines Meister Fotos ermöglichten, die auch vom Charakter her aus der Masse herausstachen, das gewisse etwas hatten...? Der Bild"charakter" entsteht heute durch Manipulationen per EBV. Nur: Der Effekt eines Rodenstock Imagon, der Charakter eines Heliars oder auch der eines NOCT Nikkors läßt sich mit keiner EBV der Welt simulieren, denn diese Effekte finden im 3-dimensionalen-"Lichtraum" statt, nicht auf dem 2-dimensionalen fertigen Bild. Da helfen auf 20 Ebenen und Superduperfilter zum Runterladen nichts...

Heute wird nur noch nach Auflösungszahlen, Randlichtabfall, superschnellem AF und dem (möglichst geringen) Gewicht geschaut. Der Abbildungscharakter eines Objektives findet höchstens noch im langatmigen, theoretischen Diskussionen über neudeutsch Bokeh seinen Platz...

Nur so ein paar Gedanken...

Gruß
Grauer Wolf
 
Ach Grauer Wolf, reg Dich nicht auf. Früher hatten die Autos auch noch Charakter, heute sehen sie alle gleich aus und nutzen nur noch der Fortbewegung und zum Rasen. Ein "Dahingleiten" gibt es nicht mehr. Trotzdem wäre für mich und meinen Alltagsgebrauch ein toller "Oldtimer" wohl nicht geeignet.

Und irgendwer hat doch mal den sinnigen Spruch herausgehauen: "Es ist alles schon mal fotografiert worden, nur nicht von jedem."

Gruß

Echidna
 
...Wenn ich mir aber die Durchschnittsbildausbeute (einmal querbeet durch Pennystocks, Flickr, Foto-Galerien in Foren etc.) anschaue, dann komme ich nicht drum herum zu sagen, das der Anteil gestalterisch (nicht technisch) minderwertiger Fotos noch nie so groß war wie heute. Auf gut Deutsch: Es sind unglaubliche Mengen Schrott unterwegs, die die Preise verderben, die Redakteure verärgern und das allgemeine Niveau nach unten ziehen...
...

Hallo Grauer Wolf.

Ich kann gut nachvollziehen, dass das für Dich als Profi natürlich ein enormes Ärgernis darstellt. Mir als Amateur kann das relativ egal sein, aber ich verstehe Deinen Standpunkt natürlich.

Wenn man sich auf der anderen Seite mal anschaut, welche Schrottbilder heute veröffentlicht werden, wundert man sich auch nicht mehr. Offensichtlich sind auch unter den Verantwortlichen für die Bildauswahl ein Haufen Stümper unterwegs, denn was es da auf manches Werbeplakat schafft, wäre bei mir (und sicherlich den meisten hier) sofort gelöscht worden. Und da spreche ich nicht von Nachrichtenbildern, bei denen die Situation eine technische oder gestalterische Schwäche ausgleichen mag, sondern von Werbebildern namhafter Unternehmen.

Ich weiß aus dem Bekanntenkreis von der Werbepublikation einer Bank, die für die Bilder pro Ausgabe 15 EUR investieren können. Microstock sei "Dank" strotzen diese Heftchen von bunten und noch bunteren Bildern. Qualität kann man für den Preis nicht mehr erwarten.

Grüße

Matthias
 
Alle 10 Finger würde ich mir zugegebenermaßen nach einem 58mm 1.2 NOCT lecken, aber erstens sind die extrem selten und zweitens immer noch extrem teuer bei Top-Erhaltungszustand...
Gruß
Grauer Wolf

Jetzt schnell zuschlagen - wird in der neuen Naturfoto angeboten:
58/1.2 Noct
Zustand A+
1.450,- €

:z04_yes:

gruss micha
 
Ich hab vor einigen Jahren auf der Fotobörse in Enschede (Holland) ein "defektes" Noct für 100 Gulden gekauft. Der Tubus ließ sich nicht drehen und die Frontlinse hatte einen fetten Kratzer. War mir egal, da ich das eh nur für die Vitrine haben wollte.

Dann vor 5 oder 6 Jahren hatte ich das Glück und konnte über eBay eine original Frontlinse für 10 Euro bekommen. Als ich das Teil auseinander geschraubt hab, rieselte mir auch der Grund für den festsitzenden Tubus entgegen, 2 fette Sandkörner.

Linse gewechselt, zusammen geschraubt und siehe da, alles wieder fein in Ordnung. Vor 3 Jahren hab ich das Teil zusammen mit einer F3 (Gold) an einen Sammler zu einem sehr guten Kurs verkauft.

Daher, gute Linsen sind weder selten noch müssen sie teuer sein. Teuer und selten ist immer nur was wir gerne jetzt und sofort haben möchten.

Ich kann warten und außerdem kann ich kaputte Optiken irgendwie immer wieder heilemachen (Hobby und Ersatzteillager sei dank). Probleme habe ich nur mit neueren VR-Optiken, da macht meistens die Elektronik schlapp und da kenn ich mich nicht so gut aus, bis auf dass ich verbogene Kontaktschleifer wieder gerade bekomme.

Wilhelm
 
Hi,

bin zufällig über diesen Thread gekommen und da ich ja auch mit einer analogen AF - freien Kamera ( FE ) das Fotografieren gelernt habe, kann ich mich gut in Grauer Wolf und computerminator hineinversetzen.
Es macht wirklich einen riesigen Spaß, mit diesen Dingern zu spielen und aus diesem Grunde werde ich nach und nach meinen Objektivpark mit einigen AI – Linsen erweitern.
Mit freudigem Entsetzen habe ich die diskutierten Preise für das Nikkor 50 f1.2 vernommen.
Ich wusste gar nicht, was für ein Juwel ich in meiner Fototasche habe. :z04_carrot:

Grüße Helmut
 
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