Hallo,
derzeit stößt FourThirds bereits an Grenzen, die sich durch die begrenzten Ausmaße des Sensors ergeben.
Ob sich diese Schwelle zu rauschfreieren Bildern einmal überwinden läßt, ist wohl noch nicht abschließend beurteilbar.
Der Lichteinfall, der sich auf die kleine Fläche verteilen muß, kann auch durch Linsen auf den einzelnen Pixeln nicht erhöht werden. Man wird wohl durch besonders lichtstarke Objektive mehr Licht auf die kleine Sensorfläche bringen können, aber eine solche Lösung ist schwerer zu erreichen, verursacht höheren Aufwand als ein größerer Sensor und erhöht Volumen wie Gewicht des Systems mehr als ein größerer Sensor in und mit der Kamera. Entsprechende Objektive müßten, wie oben im Thread bereits gesagt wurde, eine Auflösung ermöglichen, die wohl noch längere Zeit für den Konsumsektor unerschwinglich bleibt.
Wenn diese Überlegung keinen Fehler enthielte, wäre FourThirds eine technische Sackgasse. Auch durchaus zu erwartende weitere Fortschritte bei der Herstellung von Sensoren können den Mangel an Licht nicht aufheben.
Mir kommt es so vor, als setze man auf diese Entwicklung im Vertrauen auf einen technischen Fortschritt, den man in linearer Steigerung hochrechnet, so wie es bei PC-Prozessoren, Speicherchips und anderem ja seit einiger Zeit, aber auch nur vorübergehend, funktioniert.
Gewisse, sogar große Augenblickserfolge sind so erreichbar. Auf dem Markt kann man auch Eintagsfliegen verkaufen, unter Umständen so lange, bis die herkömmlichen und soliden Systeme, die technisch leistungs- und ausbaufähiger sind, an den Rand gedrängt worden sind.
Es stimmt ja auch nicht, unabhängig von dem Vorgesagten, dass generell Qualität sich behauptet und durchsetzt.
Vor einigen Jahren habe ich ein Beispiel dafür erlebt: In verläßlichen Tests war ein Phonogerät (A) als bestes einer bestimmten Firma getestet worden. Ich wollte dieses Gerät kaufen, möglichst in einem preiswerten Supermarkt. Dort führte man es aber nicht. Die Herstellerfirma gab an Supermärkte ein sehr ähnliches Gerät (B), bei dem sie sich mit einer geringeren Handelsspanne begnügte, denn es war nicht so gut und nicht so gefragt wie das gut getestete Gerät A. Ich versuchte nun, das Gerät A, dessen Verkaufspreis nicht wesentlich höher lag, im Fachhandel zu kaufen. In mehreren Geschäften war es nicht zu haben und man sagte mir, das Gerät A würde nicht mehr geliefert. Die Stückzahlen seien für den Hersteller zu klein und es werde nicht mehr produziert.
Nicht nur die "Geiz ist geil"-Handelsketten bewirken technische Degeneration. In allen Marktbereichen kann man ähnliches finden, auch auf dem Markt für Fotogerät, und man tut gut daran, Angebote an Praxisberichten unverdächtiger Zeitzeugen zu messen - wie das hier in fast einzigartiger Weise möglich ist.
Mit der Bitte um Nachsicht für den ausschweifenden Exkurs,
Grüße, Heinz