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Lohnt sich ein Makro

moin leute,
ich muss jetzt blöderweise mal eine anfängerfrage stellen...
also ich hab mir nen d70 body gekauft und fotografiere mit dem tamron AF18-200mm F/3,5-6,3 XR Di II LD Aspherical (IF) MACRO...
da ich aber richtig in die makrofotografie einsteigen will und bisher nur positives von dem sigma 150mm F2,8 EX DG MAKRO /180mm F3,5 EX DG MAKRO gehört habe, stellt sich mir jetzt folgende frage.
lohnt es sich bei dem objektiv, was ich bereits habe (tamron ...), trotzdem noch ein makroobjektiv zu kaufen? also wie ich das sehe, auf jeden fall, ...aber eure meinung wäre mir sehr wichtig.
mfg
 
Hallo
Mit Deinem Objektiv (tamron Megazoom) bringst Du Abbildungsmasstäbe bis etwa 1:4 hin, mehr nicht. An einer D70 mit 6 MP Auflösung kannst Du nicht allzu viel vom Bild ausschneiden, also muss mehr Abbildungsmasstab hin - ein Makro ist ein Muss.

Willst Du mit der "grössten" Tüte anfangen (180er Makro ergibt an der D70 immerhin eine Brennweite von 270mm)? Ich habe diese Kombination D70/Sigma 180 f/3.5 Apo Makro AF; das Objektiv liefert sowohl an meiner F100 wie mit der D70 Bilder in einer überragenden Qualität. Film wie Sensor sind hier qualitätsbestimmend. Ein Makroobjektiv liefert so gut wie verzeichnungsfreie Bilder, abgeblendet ohne jede Vignettierung (KB-Objektive sowieso) und ist für die Fokussierung von Hand (alles andere vergessen...) mit vernünftigem Fokussierring ausgestattet. Moderne AF-Megazooms fokussieren manchmal innert einer Zehntelumdrehung von Unendlich bis zur Nahgrenze, mit sowas kannst Du die Schärfe nicht auf den Millimeter genau legen; und das ist ein Muss bei langen Tüten und Schärfentiefe im mm-Bereich.

Nochmals zu den langen Tüten:
Die erforderlichen Verschlusszeiten bei ca. 270mm Brennweite und die kleinen Blenden (8-16) benötigen enorm viel Licht oder hohe Empfindlichkeitsstufen. Es ist natürlich sehr bequem, zB. scheue Grosslibellen aus mehr als 1 m Distanz formatfüllend aufnehmen zu können. Für erste Makroschritte (achtung, Suchtgefahr) wäre ein AF-Nikkor 60 f/2.8 die bessere Wahl und heute auch relativ preiswert zu haben.
Das eingefügte Bild (Ausschntt, volle Grösse) zeigt die Leistung des 180er Sigma Makroobjektivs (einzelne feine "Haare" sind 1 Pixel stark, scharf, trotz Gegenlicht)an der D70; es ist kein ausgesprochen "schönes" oder interessantes Bild, aber man sieht daran auch die Probleme, die ein Sensor mit Farbsäumen und einzelnen Lichtstrahlen kriegt.
85251.jpg
 
Hallo Klaus,
Deinem 18-200 mm wird von Tamron ein Abbildungsmaßstab von 1:3,7 bescheinigt. Für echte knackscharfe Makros (1:1), wie du sie sicher anstrebst, reicht das und die Abbildungsqualität dieses Objektives nicht.
Bevor du loslegst, empfehle ich dir den folgenden Link zur Information über Makrofotografie :
<http://home.datacomm.ch/fotografie/makro/index.html>

Außerdem ein Foto von heute zum "anfüttern" für Makros.

GruB Eberhard
 
Das versprochene Foto ist nicht rübergekommen. War wohl zu groß.
Hoffentlich klappts jetzt.

Gruß Eberhard
85256.jpg
 
@ walter und eberhard.
vielen dank für eure schnelle, informative und ausfürlichen antworten...
@walter.
ich muss dir wohl recht geben, dass es unsinnig wäre gleich mit dem grössten objektiv einzusteigen, allerdings hatte ich mir diesen schritt überlegt, da ich finanziel sehr eng gestrickt bin und mir wahrscheinlich sonst innerhalb der nächsten 2'-3 jahre kein weiteres makro leisten kann.
aber genau deshalb hat moich eure meinung ja auch so interessiert um jetzt keinen fehler zu machen. du bist also der meinung, dass man mit einem grösseren objektiv keine so guten einstieg haben kann? woran liegt das? denn schnell lernfähig bin ich alle male ;-)
lg
 
@eberhard,
wow, dass ist natürlich auch ein tolles foto...man könnte fast sagen, dass das angucken der fotos schon süchtig macht, wie soll das erst werden, wenn ich son objektiv habe *lach*
 
Guten Tag, Klaus

Der Einstieg in die Makrofotografie kann auch mit einem 180er Makro gelingen; allerdings sind zwei Faktoren zu berücksichtigen: - ein 180er kostet gut das Doppelte, wiegt ein mehrfaches und Du schleppst in der Regel ein Stativ (zumindest 1-Bein) mit - Du musst wegen der Verwackelungsgefahr (Verschlusszeiten) extrem sauber arbeiten. Bedenke, dass aus dem 180 mm f/3.5 (bei Fokussierung auf unendlich) ein 180 mm f/5.6 wird bei Fokussierung auf 1:1! Du verlierst also mehr als 1 Blende bei Nahaufnahmen (nebenbei: eigentlich eine Frechheit von Sigma-Tamron, ihre Linsen dann als 3.5er zu verkaufen...; die alte 200er Canon FD-Makrooptik, die ich kurze Zeit besass, blieb konstant bei f/4, war halb so schwer, kürzer, dünner, hatte integrierte Sonnenblende, aber eben ein FD-Bajonett...). Das Sucherbild wird also an einer D70 nicht eben heller, macht das Fokussieren noch schwieriger.

Wenn Du nicht ausschliesslich Insekten (mit geringen Fluchtdistanzen)fotografieren willst, ist oft ein 60er oder 90-105er die bessere Wahl. Ein 60er ist extrem handlich und an einer D70 immerhin noch ein 90er Makro. Mit einem knapp längeren 105 f/4 Micro-Nikkor habe ich bis unlängst extrem viel analog fotografiert, eine sehr universell einsetzbare Brennweite für Makroaufnahmen.

Denk auch an die Fototasche; ein 180er ist weit über 1 kg schwer, lang, dick. Ein 60er ist kleiner als dein Tamron Zoom, ein 90-105er etwa so gross. Welches nähmst Du überall hin?

Ich will Dir auf keinen Fall ein 180er ausschwatzen; beide aktuellen 180er (Sigma und Tamron, ob die "alten" für Film optimierten oder die neuen für Digital optimierten) schenken sich nichts in der Abbildungsleistung und sind absolute Traumoptiken. Ein gebrauchtes 180er ist aber immer noch etwa mit 450 Euro zu budgetieren.

So, nun ist die Verwirrung wohl perfekt?

Gruss

Walter
 
@ Klaus,
alle Makrofestbrennweiten liefern 1:1, ob 50, 60, 100, 150, 180 mm. Mit der Brennweite steigt die Größe und das Gewicht, aber angenehmerweise der Arbeitsabstand ebenfalls. Besonderer Fähigkeiten, um ein 180er zu bewältigen, bedarf es aber nicht. Das Problem ist ja nicht die Verwacklungsgefahr, vielmehr die äußerst geringe Tiefenschärfe, aus der man freihändig schnell herausrutscht. Ein stabiles Stativ brauchst du also auch.
Ich teile nicht die Auffassung von Walter, generell mit einem 60 mm zu beginnen. Für Makros von Insekten hast du damit schon große Probleme, da der Arbeitsabstand sehr gering ist. Die goldene Mitte ist da besser, also 90-105 mm, die es in hervorragender Qualität und preiswerter gibt, als die langen Kanonen. Damit kann man leben und die gängigsten Situationen meistern. Mit einem Telekonverter kann man ja zur Not noch ein wenig zulegen.

Gruß Eberhard
 
genau das möchte ich bestätigen. Das 105er ist nicht nur ausgezeichnet für Nahaufnahmen, es ist auch ein prima Objektiv für Portraitaufnahmen, da man genügend weit vom "Objekt" wegbleiben kann. Und die Kombination mit dem 1,4 Konverter klappt hervorragend (da habe ich den von Soligor empfohlen bekommen, gibt sich aber soweit ich weiß nichts im Vergleich zu Kengo).
Für mich sind das Gewicht und das "noch aus der Hand" fotografieren können ganz entscheidende Kriterien.
Grüße - Irene
 
@Eberhard
genau das möchte ich bestätigen. Das 105er ist nicht nur ausgezeichnet für Nahaufnahmen, es ist auch ein prima Objektiv für Portraitaufnahmen, da man genügend weit vom "Objekt" wegbleiben kann. Und die Kombination mit dem 1,4 Konverter klappt hervorragend (da habe ich den von Soligor empfohlen bekommen, gibt sich aber soweit ich weiß nichts im Vergleich zu Kengo).
Für mich sind das Gewicht und das "noch aus der Hand" fotografieren können ganz entscheidende Kriterien.
Dein Taubenschwänzchen ist feinste Sahne! Dieses Jahr waren sie rar - ich habe nur ein einziges gesehen.
Grüße - Irene
 
Hallo zusammen,

muss hier mal etwas korrigieren. Es ist keine Frechheit von Sigma/Tamron ihre Linsen als 3.5er zu verkaufen, da diese Innenfokussierung besitzen und keineswegs an Lichtstärke verlieren.

Eine Verringerung der größten Blende ist nur der Fall bei Linsen die eine wirkliche Auszugsverlängerung besitzen, wie zum Beispiel das Nikon 105mm Micro (also eher eine Frechheit von Nikon das Ding als 2.8er zu verkaufen?)
 
Hallo zusammen!

Nur zur Information: wer glaubt, der Nahbereich läßt sich so einfach erobern, hat keine Ahnung von optischen Gesetzen. Es gibt 2 Möglichkeiten, wie ein Makroobjektiv aufgebaut werden kann. 1. das Objektiv behält seine Brennweite bei, dann verliert es ca. 2 Blenden bis zum Abbildungsmaßstab 1:1 (funktioniert auch mit jedem herkömmlichen Objektiv gleicher Brennweite mit Hilfe von Zwischenringen), da sein Abstand von der Filmebene vergrößert werden muss, oder 2. das Objektiv verliert weniger von seiner Lichtstärke (etwa bei Innenfokussierung), dann wird die Brennweite verkürzt. Ein Objektiv, das von Unendlich bis 1:1 mit gleichbleibender Brennweite und gleichbleibender Lichtstärke fokussierbar ist, lässt sich leider (mit normalem Aufwand, wenn überhaupt) nicht konstruieren.

LG Chris
 
Hallo Christian,

ist ja richtig was du sagst, nur in dem fall der 180er ist eben die lichtstärke konstant, die brennweite ändert sich selbstverständlich, das lässt sich im übrigen schön im sucher beobachten.

Gruss Daniel
 
mensch leute, das find ich ja super von euch, das ihr hier so viele wertvolle infos reinschreibt.
also das mit der grösse, gewicht und handling seh ich vollkommen ein, das ist wirklich ein argument, mit dem ich mich wohl noch etwas länger auseinander setzen muss :)
es geht mir halt schon darum, möglichst kleine tier, möglichst gross rauszubringen...und normalerweise hab ich auch ein stativ dabei...das recht klein und handlich :) aber das mit dem handlich und "aus der hand fotografie" ist ein argument.
aber wenn ich mir z.B. ein 105mm makro kaufen würde...würde mich jetzt schon interessieren, wie die fotounterschiede zu einem grösseren sind. denn ich will natürlich möglichst vermeiden, mich in ein paar monaten zu ärgern, wenn ich die "kleine spinne im netz" nicht richtig abgelichtet bekomme... allerdings is bei nem 105mm die fluchdistanz auch noch gross genug, seh ich das richitg?
 
Guten Tag, Herr Richter

Ich muss Ihnen da leider widersprechen.

Sigma selber schreibt selbst in der Bedienungsanleitung (brauchte es eigentlich nicht für ein Objektiv, aber da sie mal dabei ist, schaut man kurz drauf), dass die Anfangsöffnung abnimmt mit abnehmender Fokussierdistanz. Es wird sogar eine Tabelle dazu abgebildet. Da ich dies zuerst nicht für möglich hielt, habe ich es ausprobiert; es stimmt, die Lichtstärke nimmt um ca. 1.5 LV ab. Aber eben, das liest man erst, wenn man es gekauft hat...

Allerdings ist richtig, dass die herkömmlichen MF-Mikro-Nikkore diese Eigenart auch besitzen, im Gegensatz zu einigen Konstruktionen wie eben dem erwähnten Canon-FD-Makro.

Die Veränderung der Lichtstärke ist so simpel nicht erklärt; das alte Canon verlängerte den Auszug sehr wohl, währenddem das neue Sigma gerade dies nicht tut. Ich bin nicht Optiker, lediglich gerne und viel fotografierender, deshalb beschäftige ich mich nicht weiter damit, da ich ansonsten mit dem Sigma sehr zufrieden bin.

Gruss

Walter Waldis
 
Hallo Walter,

habe gerade nochmal nachgesehen und muss dir recht geben, es besteht trotz IF eine Einbuße von 1.4 EV. Ich bilde mir zwar ein das einmal ausprobiert zu haben und nichts festgestellt zu haben (ist nicht so ganz einfach weil sich auch der Bildauschnitt mit zunehmender Vergrößerung ändert eben gerade wegen der Brennweitenvariation). Ich werde mir das nochmal genauer ansehen.

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Lichtstärke deines Canon Objektives bei Auszugsverlängerung wirklich konstant geblieben ist, das halte ich physikalisch für unmöglich. Wieso sich trotz gleichbleibendem Auszug bei dem Sigma die Lichtstärke ändert ist dagegen eine andere interessante Frage, es wird wohl auch dort eine Art "Auszug" geben, der sich allerdings von außen nicht erkennen lässt. Generell ist der Grund für die Lichtstärkenabnahme darin begründet dass sich die Blende und damit die Sekundärlichtquelle im Objektiv von der Bildebene wegbewegt und ein größerer Bildkreis ausgeleuchtet wird, jedoch mit der selben Gesamtlichtmenge wie vorher, da der Blendendurchmesser gleich bleibt. Diese Gesamtmenge verteilt sich nun aber auf eine größere Bildfläche und es sinkt die Intensität des Lichtes in der Film/Sensorebene. Etwas ähnliches sollte auch bei dem Sigma/Tamron passieren.

Wie dem auch sei: Das Sigma ist ein klasse Teil, das Tamron soll sogar noch besser sein. Die alte Version des 180er, die nun so alt nicht wirklich ist, ist derzeit für unter 400€ zu haben und damit nicht teurer als ein 105er oder 90er

Gruss Daniel
 
@ Klaus,
laß dich nicht verwirren mir Abnahme der Lichtstärke, oder nicht und sei beruhigt. Die Fotos der drei Sigmaobjektive sind identisch 1:1.
Der Aufnahmeabstand (Sensorebene - Objekt) bei 1:1 lt. Sigma:
105 mm = 31,3 cm,
150 mm = 38 cm,
180 mm = 46 cm.

Gruß Eberhard
 
Hallo Daniel

Das alte Canon FD Macro tat aber genau das - Auszugsverlängerung (geringe) 36 mm, konstante Lichtstärke. Ich habe das mit dem Belichtungsmesser ausprobiert - es war nicht exakt die gleiche Lichtstärke, aber weit weniger als 1/2 EV Veränderung. Ich suche mal das Dokument raus, das dieses Feature zeigt, und sende es Dir. War schon ne tolle Optik...

Aber lassen wir das nun, ist eh eine etwas akademische Diskussion.

Gruss

Walter
 
@ eberahrd,
vielen dank für den tip, also erreiche ich mit nem105mm mehr oder weniger genauso viel wie mit einem 180mm...!? ausser das sich die fluchtdistanz und brennweite etc. verändert!?
 
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