M7 oder R7

[Robert]

Hallo Leica-Gemeinde,

zunächst möchte ich ein paar allgemeine Worte zu diesem Forum loswerden:
es ist sehr professionell gestaltet und die bisherigen Mitglieder erfreuen durch ihren trotz manch "heisser" Diskussionen sehr gewählten Umgangston, leider im Internet nicht die Regel!

Nun zu meinem Anliegen:
ich besitze seit 2 1/2 Jahren eine Leica R7 mit Summicron-R 1:2/50 und meine bisherigen Betätigungsfelder sind die Architektur (Gebäudedetails) und hier und da Personenaufnahmen. Mein System lief bisher einwandfrei, die R7 war/ist für mich ein echter Traum.

Durch dieses Forum und diverse Testberichte verschiedenster Leica-Kameras ist der Leica-Virus bei mir nun endgültig ausgebrochen:
Aus diesem Grunde habe ich mir letzte Woche verschiedene Leica-Kameras bei einem Fachhändler angeschaut und vorführen lassen. Mein Hauptaugenmerk lag von Anfang an auf der neuen M7. Und was soll ich sagen, nach der Vorführung war ich schlichtweg begeistert:
Aussehen, Funktionalität... die Kamera bietet aus meiner Sicht alle Features, die ich brauche, um die Weichen für hervorragende Aufnahmen stellen zu können!

Nun bin ich am überlegen, ob ich mein R-System ausbauen (z.B. durch eine zusätzliche Festbrennweite 90mm) oder einen Umstieg auf das M-System vornehmen soll.
Einer von vielen Gründen für den Umstieg bestünde für mich in der hervorragend einfachen und klaren Scharfeinstellung des Messsuchersystems (auch gegenüber der R7).
Ich habe die M7 mit Elmar-M 1:2,8/50 ausprobiert und bin ehrlich begeistert!

Und selbstverständlich spielen bei der Überlegung auch jede Menge subjektive Eindrücke mit, schließlich gäbe es von anderen renomierten Firmen ebenfalls sehr gute Messsucherkameras.

Aber was soll ich sagen, der Leica-Virus ist eben nicht mit guten Worten aus der Welt zu räumen.

Mich würden Eure Meinungen zu diesem Thema sehr interessieren.

Gruß
Robert

 

[Urgenta64]

Hallo Constantin

Es scheint ein Virus ausgebrochen zu sein. Vor knapp einem Monat hat mich dieser nämlich auch gepackt. Anlässlich einer Promotion von Leica Sch weiz, habe ich mal eine Leica MP ausprobieren dürfen. Die Verkäuferin hat m ich noch gewarnt: Sie werden mit nichts anderem mehr zufrieden sein! Ich lies s es drauf ankommen - tja, jetzt bin ich glücklicher Besitzer einer MP mi t dem Summilux 1.4 50mm. Obschon noch Nikon F4, Contax G2 und Hasselblad da sin d, benutze ich wann immer möglich die MP. Wahrscheinlich ist es eine Alterserscheinung, dass man plötzlich mit nur einer Brennweite auskommt und sich eine gewisse Selbstbeschränkung auferlegt. Das fällt allerdings leicht, bei so einem Werkzeug. sogar das zurückspulen des Films ist ein Genuss. Es dünkt mich, man lasse dabei noch einmal jede gemachte Aufnahme durch de n Kopf gehen. Auch mich hat der Mischbildsucher von Beginn weg überzeugt, nebst allem andern. Bevor Du kaufst, schau Dir auch noch die MP an. Siche r, sie hat keine Automatik. Aber das ist kein Problem. Dafür hat sie so wa s wie eine Ausstrahlung.

Wie Du Dich auch entscheidest, Du wirst sicher viel Freude damit haben.

Gruss

Hans Villars aus dem Gürbetal.

 

[jochen]

Hallo Constantin,

zuerst einmal herzlich willkommen in diesem Forum.

Ich selbst habe seit 1993 eine M6 (classic)(0,72) und seit drei Monaten eine M7 (0,85). Die M6 ist meiner Ansicht nach die edlere der beiden Kameras und ich muss Hans Villars Recht geben, das die MP wahrscheinlich die schönste und edelste der M-Serienmodelle ist. Obwohl ich das wusste, habe ich mir die M7 zugelegt, allerdings aus rein praktischen Erwägungen.

Ich habe festgestellt, dass ich mit meiner M6 im wesentlichen statische Motive (Landschaften, Architektur) aufgenommen habe. Für schnelle Street-Fotografie war ich mit meiner M6 zu langsam. Das gleiche gilt übrigens auch für die MP. Meine M7 sehe ich durch ihren Zeitautomat lediglich als Ergänzung zu meiner M6 an, sie will ich im Wesentlichen nur für Personenaufnahmen verwenden.

Meine Frau besitzt eine R7 und seit gestern ein R9. Sie liebt ihre R7 sehr, obwohl sie mir schon mitgeteilt hat, dass sie sich auch eine M-Leica für sich vorstellen könne.

Ich halte die R7 für sehr gute ausgereifte Kamera und ich halte sie für besser als entsprechende Canon-, Minolta- oder Nikon-Spitzenspiegelreflexkameras (ich hatte schon einige Nikon-Kameras einschließlich der F4). Aber trotzdem schätze ich meine kleineren M-Leicas noch mehr. Vielleicht ist es der Mythos, also Unerklärliches. Als einzig stichhaltiges rationales Argument kann ich für die M-Leica eigentlich nur angeben, dass man keinen Spiegelschlag hat, so dass man auch bei längeren Verschlusszeiten ohne Stativ noch verwacklungsfrei fotografieren kann.

Wir hatten in diesem Forum schon den M-R-Vergleich gezogen. Ich weiß nur nicht wo. Wenn ich jetzt nachschaue, ist leider mein Text weg. Daher musst du dich schon selbst bemühen herauszufinden, wo wir über diese Frage diskutiert haben. Es lohnt sich bestimmt für dich.

Übrigens würde ich an deiner Stelle die R7 erst einmal behalten und mir trotzdem eine M7,6 oder P zulegen.

Herzliche Grüße aus dem Westerwald

Jochen Kriegesmann

 

[nocti]

Hallo Constantin,
Ich benutze beide Systeme, weil ich für meine Anwendungen die speziellen Stärken beider jeweils benötige. Für Tiere, Reitsport und Innenarchitekturbrauche ich die R, wegen der Zoomobjektive und der Ultraweitwinkel (3,5/15mm).
Für Available Light, Schnappschuss und People die M, obwohl die R Kameras dafür auch verwendet werden könnnen.
Da Architektur Dein Lieblingsmotiv ist, schau Dir doch einmal das Shiftobjektiv 2,8/28mm von Leica an. Damit kannst Du stürzende Linien vermeiden. Ergänzt mit einem 90mm, günstig auf dem Gebrauchtmarkt, und oder Telezoom bist Du dann komplett. Nich zu vergessen eine neue Einstellscheibe mit Gittereinteilung für Deine R7 mit
Meine M Kameras betrachte ich immer als meine Geliebten, diese Seitensprünge erlaubt mir sogar meine Frau.
für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung
uwe