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MRTelyt

Oliver,
wie bitte?
Oder anders, was liegt bei Dir im Büro, die Bandscheibe oder der "Weihnachtsbaum"?
Ich be"wundere" alle Fotografen, die mit einer so umfangreichen Ausrüstung unterwegs sind. Um 22kg regelmässig durch die Gegend zu wuchten gehört aber auch 'ne ordentlich Portion Masochismus dazu, oder?
Hast Du schon mal mit dem 77er Apo-Spektiv und Fotoadapter gearbeitet? Das ergibt ein 1:13/1000mm Objektiv.Das müsste doch eigentlich was für Dich sein. Die Abbildungsleistung soll überragend sein.


Grüße aus dem buckligen Stuttgart
Stefan
 
Hallo Oliver,

zunächst einmal Glückwunsch zu deinem 100. Beitrag. Nachdem ich den 100ern inzwischen wieder entfleucht bin, bist du gegenwärtig nur mit Klaus in einem Bunde.

Deine Erfahrung mit dem MR-Telyt finde ich sehr interessant und überraschend zugleich. Ich habe gelesen, dass Spiegelobjektivaufnahmen wenig kontrastreich seien. Das gilt auch für unser Sigma Telephoto 8/600mm, das ich ja verkaufen wollte (hab ich leider nicht
sad.gif
). Was allerdings sich mit den Hinweisen aus meinen Unterlagen deckt, ist deine Erfahrung, dass das Fokussieren mit Spiegelobjektiven schwierig ist.

Das Telyt 5,6/400mm (1966-71) ist ein Teleskopobjektiv mit nur zwei verkitteten Linsen. Diese Bauart kann als Vorläufer der Apo-Objektive angesehen werden, da mit ihr alle Bildfehler einschließlich der chromatischen Fehler korrigiert werden konnten. Allerdings lässt sich der Astigmatismus leider nicht beseitigen. Diese Objektive sollen laut meinen Unterlagen in der Mitte sehr scharf abbilden (bis Bildhöhe 6mm), allerdings soll die Leistung dann zum Rand hin stark abfallen. Vignitierung und Verzeichnung sind aber so gut wie nicht vorhanden. Übrigens soll die beste Blende 11 sein.

Ich kann mir wie Stefan gut vorstellen, dass dich das Apo-Spektiv als Super-Tele-Liebhaber begeistern könnte. Ich habe allerdings keine Unterlagen über das Spektiv. Mich würde beispielsweise interessieren, ob das Spektiv eine Teleskopkonstruktion (mit wenigen Linsen) oder eine moderne Apo-Konstruktion (mit vielen Linsen) ist.

Dann habe ich noch eine Frage an dich! Was machst du gegen den Dunst in den Bergen? Bei SW kann man mit einem Dunkelrotfilter den Dunst weitgehend "durchdringen"?

Übrigens gibt es einen Trick, wie man das Gewicht reduziert. Man kann sich vorher überlegen, welche Ausrüstungsteile man bei einer Fotosafri mitnehmen sollte. Meine Frau praktiziert das bei unseren gemeinsamen Ausflügen ständig. Hat aber einen Nachteil (für den Begleiter mit der kleinen, handlichen Ausrüstung): das "Für und Wider" dauert so lange.
happy.gif


Herzliche Grüße aus dem Westerwald an den Alpenrand mit einem Seitenblick zum buckligen Stuttgart
Jochen
 
Hallo Stefan,

es ist weniger Masochismus als Trotz gegenüber mir selber. Ich war vor einigen Tagen draussen, Vollmondaufgänge über spiegelnden Schneefeldern aufnehmen. Und ich habe mich wiedermal geärgert, diesmal weil ich keinen Blitz dabeihatte. Es hätte sicher einige sehr interessante Bilder gegeben, wenn ich blau ins Bild hineingeblitzt hätte. Nun ja, sie sind auch so ganz nett, aber eben...
Was ich damit sagen will: unter keinen normalen Umständen hätte ich voraussehen können, dass ich gerade an jenem Abend einen Blitz hätte brauchen können. Um diesen Unwägbarkeiten zukünftig besser gewappnet zu sein habe ich mich trotzig dazu entschlossen, in Zukunft das ganze Gerümpel immer mitzuschleppen. Wenigstens wenn ich Landschaften ablichte. Für den Spaziergang in der Stadt ist es mir auch zu viel. Aber ich habe mich schon dabei ertappt, wie ich mit einem zweiten Stativ liebäugelte...

Hallo Jochen,

wer schreibt, der bleibt, und sei es nur in schlechter Erinnerung... Vielen Dank für Deine Gratulation, ich war selber erstaunt, dass ich soviel zu schreiben habe.
Angestachelt durch Deine Informationen werde ich mal beide Stative mitnehmen und die beiden Telyte besser vergleichen. Das "alte" glänzt jedenfalls durch seine beachtliche Lichtstärke. Wir werden ja sehen, oder lesen.
Was tun gegen Dunst in den Bergen ? Weniger rauchen, und in meinem Fall verwende ich gerne Polfilter. Die Dinger sind aber kniffliger als man es annehmen könnte. Sie filtern den Dunst ja ganz nett raus, aber je nach Stellung verfälschen sie das Bild auch farblich. Ich habe damit angefangen, um Reflexe von den lackierten Oberflächen antiker Schreibmaschinen auszuschalten. Dann habe ich sie mit viel Begeisterung viel zuviel angewendet, heute warte ich lieber auf einen Tag mit wirklich gutem Licht. Davon gibt es hier am Alpenrand vielleicht zehn pro Jahr, mehr braucht es auch nicht.
Das mit dem vorher überlegen habe ich mehrfach erfolglos praktiziert. Ich hatte regelmässig das wahrscheinlich noch bessere Teil zu Hause, darum schleppe ich jetzt.

Und was die Bandscheibe betrifft: die liegt in meiner Büroschublade, dort macht sie am wenigsten weh. Ab und zu brauche ich sie aber gerne als Erklärung dafür, warum ich nur meine eigenen Automotoren herumtrage.
Damit wäre jetzt der Grundstein für ein völlig falsches Bild von mir gelegt...

frischfröhliche Grüsse vom matschigen Alpenrand,

Oliver
 
Ich kriege schon gar nicht mehr alles in meinen Rücksack rein, geschweige denn, könnte das ganze Geraffel noch noch hochheben :)

Deshalb überlege ich mir immer, was brauche ich warscheinlich und das wird dann mitgenommen. Als man nur ein 50iger Objektiv hatte, hat einem ja auch nichts gefehlt...

Gruß vom sonnigen Bodensee

Klaus
 
Jetzt beginnt die Sache langsam Spass zu machen. Nach geduldigem Warten habe ich einen gebrauchten 2x Apo-Extender erworben, und natürlich gleich mal ans MR-Telyt gesetzt. Zugegeben, lichtstark ist das nicht, aber dafür habe ich gestochen scharfe Bilder vom Mond geschossen. In der Landschaft konnte ich Details ausmachen wie das über 20km entfernte Gipfelkreuz des Pilatus, oder unser Haus von der Rigi aus, auch um die 20km Luftlinie.
In der Stadt ermöglicht diese Kombination beispielsweise Portraitstudien von 50 Meter entfernten Personen, oder das Entdecken von bisher nie gesehenen Details. Wer öfters mit Telebrennweiten arbeitet, der weiss um die Möglichkeiten. Das Scharfstellen gestaltet sich manchmal etwas mühselig. Man könnte der Versuchung erliegen, wie ich zuerst einmal eine Mattscheibe einzulegen, diese ist aber leider zu grob um der Optik gerecht zu werden. Möglicherweise wäre ein Intenscreen da besser. Am besten ist es trotzdem, sich mit dem Schnittbild zu arrangieren. Es ist zwar entsprechend zur Brennweite nur noch aus einem sehr engen Bildwinkel brauchbar, verlässt man ihn, wird eine Hälfte des Schnittbildes schwarz, aber er bietet die zuverlässigste Möglichkeit, diese etwas schwierige Optik einzustellen. Man darf keineswegs hoffen, dass ein nicht hundertprozentig scharfes Sucherbild dann doch ein brauchbares Resultat ergibt, wie man dies bei Weitwinkeln eher gewohnt ist. Der Schärfentiefebereich ist sehr, sehr eng.
Man könnte meinen, dass sich bei einer Brennweite von 1000mm ein Stativ aufdrängt. Das tut es aber in Wirklichkeit nur in entsprechenden Lichtsituationen. Kamera, Extender und MR-Telyt zusammen kommen auf 22cm Länge und liegen damit ausgesprochen gut in der Hand. Zeiten von bis zu 1/15 konnte ich sehr gut aus der Hand schiessen.
Ein Handicap des MR-Telyt ist die feste Blende. Dadurch wird man etwas eingeschränkt im Spiel mit der Schärfentiefe. Eine dem entgegenwirkende Charakteristik eines Spiegelteles ist aber der von Natur aus kleine Schärfentiefebereich, der gerade auf grosse Distanzen mit keiner anderen Optik erreicht werden kann. So kann ich damit ohne Probleme Gegenstände in 3km Entfernung von anderen in 5km trennen. Das eröffnet bei richtiger Nutzung gerade auch in der Stadt interessante Gestaltungsmöglichkeiten. Wer aus Spass fotografiert, dem kann ich diese Kombination nur empfehlen. Sie macht Spass und kann ganz erstaunliche Resultate ergeben.

ein Gruss vom Alpenrand,
Oliver
 
Hallo Oliver,

du bist ja wieder da. Das freut mich aber.

Herzlichste Grüße
Jochen
 
Lieber Oliver,
das klingt ja interessant. Ich habe mit dem 6,8/400 für Visoflex (und R) viel Spaß. Bei Konzentration sind die Fotos bei 1/30 Sek. noch in der Mehrzahl "ok" (die 60stel ist sicherer...). Ohne Schulterstütze muss ich mindestens die 125stel Sek. verwenden.
Die Schnellverstellung durch Verschiebung finde ich beim 400 toll - wie "schnell" ist das 500mm?
Interessant ist für mich auch: Die Innenmessung ergibt beim Telyt 400mm einen besseren Wert als ein auf 6,8 abgeblendetes Objektiv! Ist das beim Spiegel-Telyt ebenso?
Grüße an den Alpenrand & gute Fernsicht!
Giselher
 
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