Hi, Lars.
So total milchmädchenhaft ist die Rechnung nun auch wieder nicht.
1. Ja, ich geb's ja zu, die Knips-Hemmschwelle liegt ein Stück tiefer. Aber 1:10 ist trotzdem zu weit in die andere Richtung. Ich hab bei mir nachgeschaut. In bild-mageren Jahren waren es nie weniger als um die 40 Filme pro Jahr, in den fetten 85 bis 120 Filme (Dia's und Fotofilme zusammen wohlgemerkt).
2. Sparen kann man schon, indem man nur entwickeln lässt, Allerdings kenne ich hier in meiner Gegend kein Labor oder Laden, das Index-Print macht OHNE zugleich auch die Papierabzüge zu machen. Ein Index-Scan kommt ja auf CD, setzt also auch einen PC voraus... Und ein Index-Print reicht zwar um den Bildaufbau, nicht aber um die Schärfe korrekt zu beurteilen. Nachbestellen kann ich zwar auch, aber diese Abzüge sind wesentlich teurer als die die Erstabzüge.
3. Ja, einen PC braucht man schon zur Nachbehandlung, Archivierung und so. Da Silverio ja dieses Forum mitverfolgt, bin ich davon ausgegangen, dass er bereits einen PC besitzt. Desweiteren ist (fast) immer ein Windows mit im Preis eines PC's mit dabei (linux ist kostenlos) und richtig gute Foto-Software gibt's auch ohne Geld (z. B. Gimp, IrfanView, 14a Rename, BRU, etc). Auf der CD im c't-Magazin war übrigens kürzlich eine ganze Reihe kostenloser FotoSoftware mit drauf.
4. Meine 801 habe ich 1990 gekauft, (etwa 550 Euro) war bis 2002 zwei mal in der Reparatur (zusammen etwa 250 Euro) und hat etwa 12*100*36 = 43000 Auslösungen auf dem Buckel. Im Moment queitscht der AF-Motor, so dass er wieder zu Nikon müsste, der neue Motor wird mir aber zu teuer im Vergleich zum Alter des Body's. Bei Reportagen in Kirchen, Natur, Kinder kann ich sie also nicht mehr benuzen. Meine F100 hat stolze 1500 Euro gekostet. Die D70 'nur' 1000 Euro (reicht zwar meines Erachtens nicht an die Verarbeitungsqualität de F100 heran). Da darf ja die D70 allein schon vom Preis her etwas weniger lange durchhalten. Ich bin ehrlich gespannt, wann die ersten Macken, Pannen und altersbedingten Abnutzungs-Erscheinungen auftreten werden. Inzwischen hat sie über ein Drittel der F801-Strecke geschafft.
Meine Abzüge bekomme ich (nur wenn sie von digitalen Quellen kommen) zwischen 10 und 18 Cent. Das sind zwar immer Sonderangebote, aber sie kommen periodisch wieder. So billig habe ich analoge Abzüge noch nie bekommen. Auf Anfrage sagte man mir, dass bei digitalen Quellen weniger menschliche Arbeit im Spiel wäre (Negativ-Streifen einlegen, Staub entfernen,...).
Zu guter letzt ist mir der direkte Lern- resp. AHA-Effekt sehr wichtig. Ich habe ihn 'damals' schmerzlich vermisst. Als notorischer Faulpelz habe ich nie gerne Bild-daten (Shooting Data) aufgeschrieben. Auch war es so, dass man, in der Programm-Automatik, oft mehr auf das Motiv achtgab, als auf die Daten im Display, und somit hatte man überhaupt keine Informationen zum Bild. Da war das Aufmachen der Filmtüte im Fotoladen spannender als jede Kinder-Überraschung! ;-)
Bei einer D-SLR kann man alle Daten im Nachhinein noch auslesen, man hat eine DIREKTE Bildkontrolle und miese Aufnahmen kosten somit (vom elektrischen Strom mal abgesehen) kein Geld mehr. Dass diese Bildkontrolle keine Spielerei ist, beweisen Foto-Journalisten, indem auch sie oft sofort kontrollieren, ob die Aufnahme gut genug geworden ist. (Man sieht's ja oft genug bei Veranstaltungen und in den Fernsehnachrichten).
Inzwischen sind wir absolut off topic...
Was mich letztlich aber intressieren würde wäre ein genauer Total-Cost-of-Ownership-Vergleich zwischen analog und digital. Wie weit liegen die beiden wirklich auseinander? In wieweit bin ich mit meiner Knipserei die Regel oder die Ausnahme?
...noch viel mehr off topic...
Ciao,
zwitsch