JIT würde nicht in die Olympus Kamerasparte eintreten, wenn die Zukunft aussichtslos wäre.
Ich glaube diesen Zahn muss ich Euch leider ziehen, so leid es mir tut. JIP ( Japan Industrial Partners) ist keine Kamerafirma. Sie stellt auch nichts selber her oder hat know-how in irgendetwas diesbzgl. Das ist eine vollkommen andere Situation als bei Minolta, Pentax oder anderen Marken. Olympus wird auch nicht den Namen Olympus verkaufen.
Man muss die japanische Kultur und die Vergangenheit von Olympus (siehe das Video ganz oben) berücksichtigen, um zu verstehen, was da in Wirklichkeit vorgeht.
Olympus hat in 2011 einen enormen Gesichtsverlust erlitten , weil aufgedeckt wurde, dass immense Verluste aus der Vergangenheit durch Scheingeschäfte versteckt wurden. Das war damals der Skandal, den der damalige CEO Michael Woodford aufdeckte und so durch die Medien ging. Der Aktienkurs von Olympus fiel in den Keller und hätte sich Sony damals nicht mit einem grossen prozentualen Anteil an Olympus beteiligt, gäbe es Olympus schon lange nicht mehr.
Sony hat aber vor einiger Zeit seine Beteiligung an Olympus wieder verkauft. Olympus macht seit ca. 3-4 Jahren in der Kamerasparte Verluste. Die anderen Bereiche laufen gut. Also will Olympus den negativen Bereich loswerden. Sie können das aber aus kulturellen Gründne nicht einfach so machen wie ein amerikanisches Unternehmen. Hier geht es um lebenslange Arbeitsplätze, Gesichtsverlust etc. pp.
Also hat sich in Japan eine Unternehmensparte etabliert, die darauf spezialisiert ist, solche Firmen aufzukaufen (manchmal bekommen sie sogar Geld dafür), sie zu zerstückeln und dann gewinnbringend in Einzelteilen weiterzukaufen. JIP ist eine solche Firma.
Hinzukommt, dass es für japansiche Firmen oft psychologsich schwierig ist, Unternehmensanteile an nicht-japanische Firmen zu verkaufen. Das know-how soll in Japan bleiben. Wie Thom Hogan schreibt, scheint das hier eine grosse Rolle gespielt zu haben.
Das ist die eleganteste Lösung für Olympus. Sie verkaufen ja nur an die japanische Firma JIP. Sie sind danach nicht mehr verantwortlich für die Angestellten oder die Sparte an sich. Sie haben ihre Hände rein gewaschen. Was danach mit der Kamersparte passiert, ist Olympus egal. Das ist aber auch verständlich. So machen es alle Firmen.
Es werden also nur "Assets" verschoben, die nur wenig wert sind. Die wichtigen Entwickler aus dem R&D Bereich sind schon längst intern in eine andere Sparte von Olympus versetzt worden. Das wird so enden wie bei Sony Vaio oder Rollei. Der neue Eigentümer - wer auch immer es dann von JIP kauft - wird chinesische Billigproduktiion mit dem Label schmücken. Das hat dann nichts mehr mit dem Namen Olympus zu tun, wie wir es kennen.
Bzgl. des Bspiels mit Blackrock: Blackrock ist ein internationaler Vermögensverwalter, der auch langfristige Beteiligugen für seine Kunden eingeht. Herr Kauffman ist ja einfach ausgedrückt auch nur ein Milliardär, der sich damals privat an Leica beteiligt hatte. Hier agierten/agieren beide nur als Geldgeber, um die bestehende Firma finanziell so zu unterstützen, dass sie ihr Kamerageschäft weiter so betreiben kann.
Dies ist nicht der Geschäftszweck von JIP. Diese bitte Pille müssen wir leider alle schlucken. Wenn wir Pech haben wird Olympus langfristig auch nicht der einzige in der Fotoindustrie sein, der aussteigt. Ich denke da nicht an Panasonic. Panasonic ist sehr gut aufgestellt. Nur zeigen sie es leider nicht so, wie ich es mir wünschen würde.