man glaubt es nicht
nach der echten Rolleipleite hatten wir einen Feinmechanikermeister von Rollei eingestellt, er war vorher bei Rollei in der Entwicklungsabteilung beschäftigt. Den Mann auf Grobmechanik Bauing. und Baustelle umzustellen, war schwierig, der konnte nicht mehr anders. Wir mochten uns auf Anhieb, und dann hat er mir mal sein "Meisterstück" gezeigt, ein rein mechanisches Verschlusszeitenkontroll- und Kalibriergerät, ich komme ja auch aus der Metallbranche, habe auch meinen Meisterbrief, aber so etwas habe ich noch nie wieder gesehen. Dagegen ist eine schweizer Armbanduhr eine Dampfmaschine. Handgedrehte Gewinde < 1mm, Nieten, die man nur mit Lupe sehen kann. Bei Lamellenverschluss! Vielleicht ist dieser Qualitätsanspruch auch die Ursache für den deutschen Kameraherstelleruntergang gewesen, das andere Dinge noch eine Rolle spielten, weiss ich auch. Das bei Rollei ganze Singapurproduktionen mit Hämmern zerschlagen wurden, und Voigtländer den Zug der Zeit nicht erkannt hat, ist so, leider! Nur die Summen, mit denen die Firmen hätten gerettet werden können, waren lächerlich, im Vergleich zu heute. Bin alter Borgwardmechaniker, und da könnte man noch heulen. Retour zum Thema, mechanische Kamers müssen 5000 Aufnahmen einwandfrei liefern, nach 7000 geben sie den Geist auf. Die Objektive der Jahre schon weit vorher. Mein Schrank ist voll von diesen festgefressen verharzten Leichen. Und wenn ich mal so in 6 bis 7 Jahren die K20 voll durchblickt habe, werde ich auch mal ein Bild reinstellen, was ohne Kommentar akzeptiert wird, vielleicht auch nur mit Respekt vor dem Alter. Gruss Uwe!