Systemblitze erweisen sich meist als Sackgassen
Systemblitze sind immer der Produktpolitik eines Herstellers unterworfen. Beim Wechsel der Produktpolitik eines Herstellers werden Systemblitze schnell wertlos.
Mit Änderung der Technologien, mit neuen Produkteigenschaften oder sogar mit neuen Schnitstellen und Protokollen lassen die Hersteller ältere Modelle künstlich entwerten. Die Nikon-Blitzer können ein Lied davon singen: Zweimal wurde in den letzten zehn Jahren die Blitztechnologie einschneidend geändert. Aber auch Olympus hat seine Kundschaft mit der Einführung der FL-XX R-Serie geprellt. Die alten Modelle können nicht auf den neuen Stand gebracht werden, sodaß nicht nur ein hoher Wertverlust eingetreten ist sondern ein Neukauf erforderlich ist, um die Remote-Fähigkeit zu nutzen.
Ich empfehle aus diesen und anderen Gründen SCA-Blitze. Beim SCA-System reicht meist ein kostenloser Upgrade der Firmware, um auf den neuesten Stand der Entwicklung zu gelangen. Zugleich können SCA-Blitzgeräte mit allen handelsüblichen Kameras, die bisher gebaut wurden, sinnvoll eingesetzt werden.
Ich verwende SCA-Blitzleuchten seit es sie gibt. Ich bin von diesem Konzept absolut überzeugt und gebe diesem System den klaren Vorzug vor den proprietären und schnell veraltenden Systemblitzen.
Mit dem Metz-SCA-3002-Systemblitzen erreicht man höchste Flexibilität, weil man auch alte wie neue SCA-Blitzgeräte verwenden kann und der Gebrauchtmarkt sehr günstige Angebote bereithält. Das aktuelle Modell, das mit dem FL-50R vergleichbar wäre, ist der mecablitz 54 MZ-4i mit einem SCA-3202 ab Programmversion M7. Diese Kombinaton dürfte etwa 360 Euro kosten.
Der SCA-Adapter für das Olympus E-System heißt 3202 M7 und kann grundsätzlich mit allen Blitzgeräten kombiniert werden, die den SCA-3002-Standard unterstützen. Im aktuellen Programm von Metz sind das die Modelle 44 MZ-2 digital, 54 MZ-4i digital, 45 CL-4 digital und 76 MZ-5 digital. Diese Modelle unterstützen auch das herstellerspezifische P(reflash)-TTL und HSS/FP.
Natürlich können auch ältere Metz-Blitzgeräte des SCA-3002-Systems mit dem 3202-Adapterfuß ausgestattet werden und an einer E-System-Kamera betrieben werden. Meist muß allerdings auf P-TTL und Kurzzeitsynchronisation verzichtet werden, was aber in der Praxis keine Einschränkung darstellt.
Ein klarer Vorteil der Metz-SCA-Blitze besteht in der drahtlosen Steuerung mehrerer Blitze im Automatik-Modus durch ein herstellerunabhängiges Protokoll. Mit diesem System kann auch dann komfortabel mit Remote-Blitzen gearbeitet werden, wenn die Kamera selbst diese Möglichkeiten nicht bietet.
Meine drei alten Metz 40 MZ-Blitzgeräte z.B. habe ich mit einem SCA-3202-Adapter für den Hauptblitz, der mit der Kamera vebunden ist, und mit je einem SCA-3083- bzw. SCA-3082-Adapter für die Remote-Blitze ausgestattet. Damit kann ich problemlos mit einer E-510 und allen drei Blitzgeräten drahtlos im Automatik-Modus blitzen. Wenn ich auf ein anderes System wechsele, z.B. auf eine Mamiya-Mittelformat-Kamera, tausche ich nur den SCA-3202-Adapter gegen einen anderen aus und arbeite mit den Blitzleuchten wie gewohnt. Der 3202-Adapter unterstützt auch den Slave-Blitzbetriebsmodus.
Im übrigen sind die Metz-Blitze im Vergleich zu den herstellerspezifischen Systemblitzen der entsprechenden Preisklasse relativ leistungsstark. Der 40 MZ z.B. entspricht in der Leistung einem FL-50. Wenn ich noch den Power Griff G16 verwende, erhalte ich für wenig Geld einen Stabblitz mit genug Energie für mehrere Hundert Blitzauslösungen. Leider kann man diese Kombination nur noch gebraucht erwerben.
Wer richtig Leistung benötigt, muß ohnehin zum Metz 76 MZ-5 digital greifen. Er ist kaum teurer als ein FL-50 R und stellt diesen im wahren Sinne des Wortes in den Schatten. Und Leistung ist ohnehin das primäre Kriterium für einen Blitz.
Darüber hinaus bietet Metz einen wirklichen günstigen und leistungsfähigen Support.
Und falls man auf eine Reparatur warten muß: Selbst für den Preis eines FL-36 erhält man vier Metz mecablitz 40 MZ-3i in neuwertigem Zustand und damit auch mehr als genug Ersatzgeräte für einen eventuellen Ausfall.