Hi George,
die D7Hi, von der ich in meinem Posting spreche, ist sowohl auf der Minolta Homepage, wie auch in jeder Art von offizieller Dokumentation im manuellen Modus nur bis 1/2000 Sekunde angegeben.
Dennoch konnte die Kamera vor dem Firmware-Update über die 1/2000 hinaus auch die Einstellungen 1/3000 und 1/4000.
Elektronisch ist sie definitiv in Ordnung und es liegt kein Fehler vor. Alle eventuellen Fehler wurden vor ca. 3-4 Wochen beim Minolta-Service beseitigt. Sie entspricht halt jetzt voll den Angaben im Datenblatt.
Benutzt habe ich die kurzen Verschlußzeiten bei der Dokumentation statischer Aufladungen an Kunststoff-Verarbeitungsmaschinen. Dabei wird über einen Transientenrecorder die Ionisation des Schutzgases gemessen und die Kamera entsprechend gesteuert. Sie nimmt die ab einer bestimmten elektrischen Aufladung entstehenden Blitze der elektrischen Entladung zwischen den Folien bzw. der Folie und den Maschinenteilen auf.
Da hier mehrere Entladungen in zeitlich sehr nahe bei einander liegenden Entladungsfolgen entstehen ermöglicht nur eine sehr kurze Belichtungszeit die genaue Bestimmung des Ortes an dem die Entladungen stattfinden. Da eine Entladung als Auslöser für viele weitere Entladungen verantwortlich ist, ist man bemüht den Ausgangsort der ersten Entladung möglichst genau zu bestimmen, um herauszufinden wie man diese Entladungen verhindern kann.
Mit 1/4000Sek. hatte ich 1 bis 3 Entladungen auf dem Bild, bei 1/2000 können es bis zu 60 Entladungen sein und da ist dann nur sehr schwer zu bestimmen, welche die Auslösende war.
Da sich diese Entladungen über eine Strecke von 3-5m abspielen ist auch eine hohe Auflösung zur genaueren Bestimmung des Entstehungsortes erforderlich. Das Mäusekino der A1 ist da sehr wenig hilfreich. Früher machte ich die Aufnahmen mit einer Olympus E100RS, die mit ihrem 1,4MPixel Sensor beachtliche 1/10000sec. schaffte, aber schon hier war aufgrund der geringen Auflösung eine genaue Lokalisierung sehr schwierig. Deshalb war ich ja so froh über die 1/4000 bei 5MPixel der Minolta.
Und dann mit einem blöden Firmware-Update alles beim Teufel - das hat mich vielleicht gewurmt.
Im Übrigen wäre dieser Modus aber auch im normalen Fotoalltag oftmals hilfreicher, als der ISO-Shift, den die Kamera von sich aus, auch im manuellen Modus, durchführt. Man kann die Ergebnisse besser kontrollieren und präziser (mit mehr Nähe zum analogen Film) Arbeiten, vor Allem wenn man sich ernsthaft mit der Fotografie beschäftigt.
Die vielen, auch im manuellen Modus noch automatisch ablaufenden Prozesse der DigiCams erschweren ein wirklich reproduzierbares Ergebnis doch sehr.
Du kannst das am einfachsten feststellen, wenn Du Deine A1 auf einem Stativ manuell auf einen bestimmten Wert einstellst und einige Aufnahmen, bei denen die Kamera den AF immer wieder neu einstellen muß, vom gleichen Objekt kurz hintereinander machst.
In den EXIF-Daten wirst Du dann u.U. unterschiedliche ISO-Werte und unterschiedliche Blendenwerte finden, obwohl sich die Bilder zunächst optisch nicht viel voneinander unterscheiden. In zeitkritischen Aufnahmesituationen, die nicht reproduzierbar sind, kann sich dies jedoch sehr unangenehm bemerkbar machen und ein Bild, das man eigentlich im Kasten haben müßte ist auf einmal nichts geworden. Und das ist dann schon ärgerlich.
Gerade aus dem Grund, daß die Kamera, die ich zum Testen von meinem Fotohändler hatte, die Verschlußzeiten über 1/2000 Sekunde konnte habe ich sie ja dann auch gekauft.
Daß diese jetzt nach dem Firmware-Update nicht mehr möglich sind und auch mit der Vorgänger-Firmware-Version, die ich von Minolta bekam, nicht wieder zurück zu bringen waren, läßt mir das doch sehr nach Marktstrategie erscheinen. Dies um so mehr, da im Programm-Automatik-Mode oder im Aperture-Priority-Mode die Kamera diese Werte ja auch kann.
Gruß,
Rudi.