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Reparatur langsam schließender Blende?

KonstantinT

Aktives Mitglied
Hallo,
ich habe neuerdings für etwa 80 € ein - natürlich gebrauchtes - SMC-M 85mm f/2,0 (für analoge MF-Apparate wie die MX) gekauft. Der Verkäufer gab an, die Blende schließe zu langsam, aber er wüßte nicht, ob es Auswirkungen hätte. Ich ging das Risiko ein.
Das langsame Schließen wirkt sich natürlich doch auf die Belichtung aus. Beim Auslösen wird ja ein - vorher von der Kamera aus gespannter - Hebel losgelassen. Statt sich durch die Federkraft schlagartig in seine Arbeitsblenden-Stellung zu bewegen, läuft er zwar gleichmäßig und ruckfrei, jedoch sichtbar langsamer (natürlich in deutlich weniger als eine Sekunde). Folglich ist das Objektiv zum Zeitpunkt der Verschlussöffnung noch nicht auf den eingestellten Wert abgeblendet, was zu einer Überbelichtung führt, desto stärker, je kleiner die eingestellte Blende (größere Zahl) ist.
Ich will das Objektiv behalten, weil die Abbildungsqualität gut ist. Deshalb denke ich an eine Reparatur, die aber bestimmt nochmal so viel kostet wie der Gebrauchtkauf.
Meint Ihr, ich könnte als handwerklich mittelmäßig begabter Mensch versuchen, das Objektiv selber auseinander zu bauen und zu reinigen? Werde ich es nach - gelungener oder mißlungener - Reparatur wieder zusammenbauen können ohne komplizierte Mess- und Einstellarbeiten?
Danke im Voraus für jeden Ratschlag!
Konstantin
 
Hallo,
Ferndiagnosen sind schwer.Es bleibt die Frage,ob die Blende verharzt ist oder ob lediglich die "Rückholfeder" erneuert werden muss.Bei einem meiner Olympus Objektive wurde diese Feder mal ausgetauscht und die Reparatur war relativ günstig (ist aber schon 20 Jahre her).
Ich kenne deine handwerklichen Fähigkeiten nicht,aber vermutlich kann man bei so einer Aktion mehr verderben als reparieren.
Kannst du das Objektiv zurück geben?Ein Fotohändler weiß ,dass eine langsam schließende Blende immer Auswirkungen auf die Belichtung hat.
Gruß ricochet
 
Ich habe das Objektiv von privat gekauft, also kann ich nichts mehr unternehmen.
Meine handwerklichen Fähigkeiten reichenzum Löten von Kopfhörer- oder Mikrofonkabeln an Stecker, zum Plattenspieler-Tonabnehmer-Einbau und Einstellung, oder zum Löten des abgerissenen Kabels von der Batterie zum Belichtungsmeser meiner Pentax MX.
Um mich selbst an die Reparatur des Objektivs zu trauen, will ich vorher wissen, dass Anschläge und Zentrierhilfen den Wiedereinbau erleichtern und ich nicht mit der Mikrometerschraube den Abstand zwischen zwei Linsenscheiteln messen und mit meiner vierten Hand einen Befestigungsring (den ich natürlich mit der dritten Hand nach Deaktivierung meiner Atemfunktion absolut ruhig halte) in einer undefinierten Zwischenstellung festschrauben muss.
Gestern, nachdem ich das Thema erstellt habe, habe ich die Anfrage eines Forumsmitglieds gelesen, ob er sein (Festbrennweiten-) Objektiv öffnen sollte, um Staubkörnchen von den Linsen zu entfernen. Ein Forumskolelge warnte, man müsse die Linsen anschließend neu zentrieren, ein anderer meinte, das sei nur bei Zooms nötig. Die meisten werteten aber das Nutzen/Aufwand Verhältnis als ungünstig, da die kleinen Staubkörnchen auf dem Bild kaum sichtbar seien.
Obwohl mein Objektiv von einer Reparatur viel mehr gewinnen würde - ich kann es momentan entweder mit offener Blende oder mit Belichtungskorrektur nutzen - werde ich deine Warnung, Ricochet, ernst nehmen und die Reparatur einem Fachmann überlassen oder das Objektiv mit deutlichem Verlust verkaufen.
Jedenfalls danke!
Konstantin
 
Ich hatte das Problem beim Exacta Macro-Zoom meiner ME-Super. Diagnose vom einem echten Profi, verharzt. Totalschaden wegen zu hoher Lohnkosten. Hatte es innerlich abgehakt, und senkrecht im Schrank gelagert. Nach einen halben Jahr bekam ich es mal wieder in die Finger und es funzt wieder einwandfrei. Frag mich nicht wieso, die senkrechte Lagerung, oder das Klima im Massivholzschrank? Ich habe mal ein Billigteil zerlegt, was mir da alles um die Ohren geflogen ist, der Staubsauger hat eine Woche geklappert. Selbst, wenn DU es schaffen würdest, das Teil zu zerlegen, die Lamellen entfetten, und dann schmieren, womit, und wie?
Gruss Uwe!
 
Ich mache nochmal einen Nachtrag, mir fiel da etwas ein, mein Schrank war nagelneu aus Finnland, die Wohnung roch wie Weihnachtsbaum. Lass die mal von Deiner Frau eine RUNDE-Tupperschüssel geben, und besorge Dir frische Kiefernspäne, und packe das Objektiv darein, mir ist da was im Kopf, mit echtem Terpentin, keine Baumarktjauche! Warum die Schüssel rund sein muss, erklärt Dir Deine Frau:) Könnte funzen, kaputt machen kannste nichts. Schlimmsten falls musste mit zur nächsten Tupperparty. Gruss Uwe!
 
Hallo,
ich habe neuerdings für etwa 80 € ein - natürlich gebrauchtes - SMC-M 85mm f/2,0 (für analoge MF-Apparate wie die MX) gekauft. Der Verkäufer gab an, die Blende schließe zu langsam, aber er wüßte nicht, ob es Auswirkungen hätte. Ich ging das Risiko ein.
Das langsame Schließen wirkt sich natürlich doch auf die Belichtung aus. Beim Auslösen wird ja ein - vorher von der Kamera aus gespannter - Hebel losgelassen. Statt sich durch die Federkraft schlagartig in seine Arbeitsblenden-Stellung zu bewegen, läuft er zwar gleichmäßig und ruckfrei, jedoch sichtbar langsamer (natürlich in deutlich weniger als eine Sekunde). Folglich ist das Objektiv zum Zeitpunkt der Verschlussöffnung noch nicht auf den eingestellten Wert abgeblendet, was zu einer Überbelichtung führt, desto stärker, je kleiner die eingestellte Blende (größere Zahl) ist.
Ich will das Objektiv behalten, weil die Abbildungsqualität gut ist. Deshalb denke ich an eine Reparatur, die aber bestimmt nochmal so viel kostet wie der Gebrauchtkauf.
Meint Ihr, ich könnte als handwerklich mittelmäßig begabter Mensch versuchen, das Objektiv selber auseinander zu bauen und zu reinigen? Werde ich es nach - gelungener oder mißlungener - Reparatur wieder zusammenbauen können ohne komplizierte Mess- und Einstellarbeiten?
Danke im Voraus für jeden Ratschlag!
Konstantin

Das Objektiv wirst du nach der Reparatur deutlich teurer verkaufen können.Je nach Reparaturkosten sogar mit Gewinn.
Aber ein 2,0/85mm gibt man so schnell nicht wieder her.
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Gruß ricochet
 
senkrecht im Schrank gelagert. Nach einen halben Jahr bekam ich es mal wieder in die Finger und es funzt wieder einwandfrei.

Danke, Uwe!
Diese Selbstheilung mit der Zeit kannte ich bisher aus dem Computerbereich. Was du berichtest, scheint aber einleuchtend. Hast du dein Objektiv auf den Bajonettdeckel oder auf den Frontdeckel gestellt? Jemand hat mir nämlich erzählt, dass Schmiermittel vom Entfernungseinstellgewindein die Blendenmechanik kommen kann und dort verharzt. Dann müsste ich das Objektiv auf die Frontlinse stellen, damit ds Schmiemittel wieder zurück fließt.
Konstantin
 
Lass die mal von Deiner Frau eine RUNDE-Tupperschüssel geben, und besorge Dir frische Kiefernspäne, und packe das Objektiv darein, mir ist da was im Kopf, mit echtem Terpentin, keine Baumarktjauche! Warum die Schüssel rund sein muss, erklärt Dir Deine Frau:) Könnte funzen, kaputt machen kannste nichts. Schlimmsten falls musste mit zur nächsten Tupperparty. Gruss Uwe!

Wenn, dann nehme ich mir die Tupperschüssel selber.
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Und auch, wenn nur die Schüssel kaputt geht, ist der Ehekrach vorprogrammiert!

Wird das Harz dadurch von den Blendenlamellen gelöst und von den Spänen aufgesaugt?
Allerdings hätte ich Angst, den Linsenkitt aufzulösen, oder sogar die Oberflächen zu beschädigen. Ich habe nämlich schon eine - offenbar miserable - Entspiegelungsschicht auf meiner alten Brille durch häufiges Spülen mit lauwarmem Wasser und Handspülmittel beschädigt.

Ich bedanke mich jedenfalls für alle Ratschläge!

Konstantin
 
Moin Konstantin, die Kieferdämpfe wirken als Lösungsmittel. Zur Brille, auch wenn mich alle Optiker verfluchen, weil ich ihr Wundermittel preisgebe, Klarspüler für die Geschirrspülmaschine ist das Geheimnis!!!
Gruss Uwe!
 
Hallo und danke für alle ermunternden Ratschläge!
Ich habe das Objektiv schließlich bei Kamera Langer (Karlstr. 28, 76133 Karlsruhe) reparieren lassen. Die Raparatur hat nur eine Woche gedauert und hat moderate 65 Euro gekostet. Ich kann also sagen, es hat bestimmt gelohnt.
Schon bei früheren Gelegenheiten habe ich mich überzeugen lassen, dass der Inhaber und die Mitarbeiter sehr kompetent sind aber auch sehr menschlich und freundlich, ohne Dünkel und Allüren. Sehr empfehlenswert!
Frohe restliche Feiertage an alle!
Konstantin
 
Reparatur lohnend!

Ein Jahr nach der Reparatur habe ich ins Digital-Lager gewechselt. Das reparierte 85er habe ich zusammen mit einer funktionsfähigen aber äußerlich etwas beschädigten MX für 150 Euro verkauft - in einer nur eintägigen Auktion zwei Tage vor Weihnachten!
Konstantin
 
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