Zwar konnte ich mir immer ein Stativ ausleihen, aber das ganze Rundherum nervte mich irgendwann dieser Tage. Also beschloss ich mir ein eigenes Stativ zuzulegen.
Die Vorgaben:
klein, leicht, handlich und dabei dennoch stabil genug meine schwerste Kombination 70-200VR / D2-body zu tragen, da ich das 200-400VR ohnehin nur vom Monopod verwende.
Das Stativ:
Das Gitzo G1298 ist ein Stativ mit vier Auszügen, einem Anstellwinkel für die Beine, einer umkehrbaren Mittelsäule mit integriertem Haken zu Befestigung eines Gewichtes (Fotorucksack bspw.) um dem Stativ mehr Standfestigkeit zu verleihen. Typisch für die Performance Serie von Gitzo - die Beinarretierungen können herausgezogen werden um die Beine anschließend komplett flach zu machen; sehr praktisch für bodennahes Arbeiten. Gefertigt wird das G1298 aus Basalt - einem Material welches aus Vulkangestein durch einen aufwendigen Schmelzprozess gewonnen. Es soll - so Gitzo - wesentlich stärker aber gleichzeitig leichter als Aluminium sein. Über das finish und die Verarbeitung Worte zu verlieren wäre müßig - daher mal nur die nackten technischen Fakten: max. Höhe (Mittelsäule ausgefahren): 148 cm, max. Höhe (Mittelsäule eingefahren): 120 cm, min. Höhe: 42 cm, Packmaß: 49 cm, max. Belastbarkeit: 5,5 kg, Eigengewicht: 1,530 kg
Eine Gitzo-Erfindung ist ALR (Anti-Leg-Rotation). Im Gegensatz zu anderen Herstellern werden keine Clips sondern eine Art Drehmechanismus zur Feststellung der Beine verwendet. Die älteren Gitzo's zeigten dabei leider den Effekt, daß sich ein Auszug im anderen mitdrehte, man also beide Auszüge beim Fixieren halten mußte. ALR verhindert dies und ermöglicht so alle Verschlüsse mit einer Handbewegung zu lösen, das Bein auf einmal auszuziehen und dann die einzelnen Verschlüsse zu fixieren. Solcherart ist sogar der Umgang mit 4 Auszügen sehr angenehm, was all jene interessieren dürfte die aus Komfortgründen sich für drei Auszüge und allem was damit einher geht entschieden haben.
Mit seinen Abmessungen und seinem geringen Eigengewicht eignet es sich hervorragend als seriöses Reisestativ. Realistischerweise ist es nicht geeignet für schwerste Kombinationen, aber selbst bei der Kombination D2-body mit 200-400VR (Gesamtgewicht: 4,345kg ! zzgl. gut 0,4kg Kugelkopf) halten sich Vibrationen in vernünftigen Grenzen. Sicherlich keine Dauerlösung aber ein Fakt der beruhigt.
Der Kugelkopf:
Der Markins Q3 "Emille" besticht nicht nur durch finish und Verarbeitung sondern auch durch seine angenehme Bedienbarkeit. Als kleinster der drei Markins Kugelköpfe für den Einsatz auf Monopods oder für sehr leichte Kombinationen gedacht wird er häufig schwer unterschätzt. Kann sein größerer Bruder M10 mit einer maximalen Belastbarkeit von 40 kg bei einem Eigengewicht von 0,498kg inkl. Schnellkupplung aufwarten, ist auch der Q3 kein Schwächling: 30kg maximale Belastbarkeit bei 0,385kg Eigengewicht inkl. Schnellkupplung sind ebenfalls sehr beeindruckend. In der Platte der Schnellkupplung ist eine Wasserwaage integriert um den Kugelkopf schnell und zuverlässig ausrichten zu können. Die Friktionskontrolle sorgt für sicheres handling ohne das gefürchtete "Überkippen" und eine Skala am Fuß des Kopfes erleichtert Panaoramashots.
Die Kaufentscheidung:
sicherlich mein mühsamster Kauf überhaupt. Wie man das für sich richtige Stativ auswählt zeigt Gitzo auf seiner homepage. Mein Tip: abhängig von der Körpergröße und dem Equipment mal eine Vorauswahl treffen. Danach muß man sich nur mehr über features Gedanken machen oder aber - wie in meinem Fall - wie wichtig Gewicht und Packmaß sind.
Bei Kugelköpfen ist die Kaufentscheidung schon deutlich schwieriger da es keine vernünftige Standardisierung gibt. Dabei spreche ich jetzt aber nicht von der Anordnung der einzelnen Einstellknöpfe die eher Geschmackssache sein dürften und jeder für sich selbst entscheiden muß. Weiter oben erwähnte ich den Wert "maximale Belastbarkeit" der wohl von allen Herstellern angegeben aber völlig unterschiedlich ermittelt wird.
Als Faustformel gilt: ein Drittel der maximalen Belastbarkeit darf das Equipment maximal wiegen
Im Falle von Markins' Q3 "Emille" sieht die Rechnung also so aus: 30kg / 3 = 10kg - leider bleibt Markins hier den Beweis schuldig, daß diese Faustformel auch erfüllt wird. Auch ich kann diesen mangels entsprechend schwerem Equipment nicht antreten und so liegt es am eigenen Ermessen ob man diesen Werten Glauben schenkt oder sicherheitshalber den eine Nummer größeren Kugelkopf eines Anbieters nimmt.
Wie sehr diese Standardisierung in der Messart not tut zeigt sich beim Manfrotto 468MGRC4 - 16kg / 3 = 5,3kg. Auch er trug meine schwerste Kombination problemlos, zeigte aber bei bloß leichter Neigung schon seine Tendenz sich zu verselbständigen. Umgekehrt würde nach gleicher Lesart der sehr beliebte RRS BH-55 (der größte Kopf von RRS!) nur 7,6kg maximale Belastbarkeit haben! Irgendwie nicht ganz nachvollziehbar oder?
Der Kauf:
Während ich das Gitzo G1298 via Ebay erwarb (es war ein Doppelgeschenk, neu und unbenutzt) besorgte ich den Markins Q3 direkt bei Markins - Achtung! nicht vergessen die passende Schnellwechselplatte für Camera / Objektiv gleich mitzubestellen. Dank UPS und PayPal Zahlungsmöglichkeit eine problemlose Abwicklung und ein gratis Schutzhäubchen gab's auch dazu
. Markins wird übrigens auch (allerdings deutlich teuerer!!) über nikonians.org vertrieben.
Conclusio:
Für mich - der gewöhnlich nicht vom Stativ fotografiert (wäre einwenig unpraktisch bei Sport und Wildlife) - stellen der Gitzo G1298 Basalt in Kombination mit dem Markins Q3 "Emille" die ideale Kombination für meine Ansprüche dar. Klein, leicht, handlich und dabei äusserst flexibel kann sie sicher meine Standardausrüstung tragen. Aber selbst beim 200-400VR zeigte die Kombi keine Schwächen, wenngleich sich das geschmeidige Handling des Q3 mit dem 70-200VR dann nicht mehr so richtig einstellen will, aber dafür war diese Stativ/Kugelkopf Kombination auch nie gedacht.
Cheers
Virgil
Links:
Gitzo G1298 Basalt - http://www.bogenimaging.us/product/templates/templates.php3?sectionid=411&itemid =2962
Markins Q3 "Emille" - http://www.markinsamerica.com/MA5/Q3.php
Die Vorgaben:
klein, leicht, handlich und dabei dennoch stabil genug meine schwerste Kombination 70-200VR / D2-body zu tragen, da ich das 200-400VR ohnehin nur vom Monopod verwende.
Das Stativ:
Das Gitzo G1298 ist ein Stativ mit vier Auszügen, einem Anstellwinkel für die Beine, einer umkehrbaren Mittelsäule mit integriertem Haken zu Befestigung eines Gewichtes (Fotorucksack bspw.) um dem Stativ mehr Standfestigkeit zu verleihen. Typisch für die Performance Serie von Gitzo - die Beinarretierungen können herausgezogen werden um die Beine anschließend komplett flach zu machen; sehr praktisch für bodennahes Arbeiten. Gefertigt wird das G1298 aus Basalt - einem Material welches aus Vulkangestein durch einen aufwendigen Schmelzprozess gewonnen. Es soll - so Gitzo - wesentlich stärker aber gleichzeitig leichter als Aluminium sein. Über das finish und die Verarbeitung Worte zu verlieren wäre müßig - daher mal nur die nackten technischen Fakten: max. Höhe (Mittelsäule ausgefahren): 148 cm, max. Höhe (Mittelsäule eingefahren): 120 cm, min. Höhe: 42 cm, Packmaß: 49 cm, max. Belastbarkeit: 5,5 kg, Eigengewicht: 1,530 kg
Eine Gitzo-Erfindung ist ALR (Anti-Leg-Rotation). Im Gegensatz zu anderen Herstellern werden keine Clips sondern eine Art Drehmechanismus zur Feststellung der Beine verwendet. Die älteren Gitzo's zeigten dabei leider den Effekt, daß sich ein Auszug im anderen mitdrehte, man also beide Auszüge beim Fixieren halten mußte. ALR verhindert dies und ermöglicht so alle Verschlüsse mit einer Handbewegung zu lösen, das Bein auf einmal auszuziehen und dann die einzelnen Verschlüsse zu fixieren. Solcherart ist sogar der Umgang mit 4 Auszügen sehr angenehm, was all jene interessieren dürfte die aus Komfortgründen sich für drei Auszüge und allem was damit einher geht entschieden haben.
Mit seinen Abmessungen und seinem geringen Eigengewicht eignet es sich hervorragend als seriöses Reisestativ. Realistischerweise ist es nicht geeignet für schwerste Kombinationen, aber selbst bei der Kombination D2-body mit 200-400VR (Gesamtgewicht: 4,345kg ! zzgl. gut 0,4kg Kugelkopf) halten sich Vibrationen in vernünftigen Grenzen. Sicherlich keine Dauerlösung aber ein Fakt der beruhigt.
Der Kugelkopf:
Der Markins Q3 "Emille" besticht nicht nur durch finish und Verarbeitung sondern auch durch seine angenehme Bedienbarkeit. Als kleinster der drei Markins Kugelköpfe für den Einsatz auf Monopods oder für sehr leichte Kombinationen gedacht wird er häufig schwer unterschätzt. Kann sein größerer Bruder M10 mit einer maximalen Belastbarkeit von 40 kg bei einem Eigengewicht von 0,498kg inkl. Schnellkupplung aufwarten, ist auch der Q3 kein Schwächling: 30kg maximale Belastbarkeit bei 0,385kg Eigengewicht inkl. Schnellkupplung sind ebenfalls sehr beeindruckend. In der Platte der Schnellkupplung ist eine Wasserwaage integriert um den Kugelkopf schnell und zuverlässig ausrichten zu können. Die Friktionskontrolle sorgt für sicheres handling ohne das gefürchtete "Überkippen" und eine Skala am Fuß des Kopfes erleichtert Panaoramashots.
Die Kaufentscheidung:
sicherlich mein mühsamster Kauf überhaupt. Wie man das für sich richtige Stativ auswählt zeigt Gitzo auf seiner homepage. Mein Tip: abhängig von der Körpergröße und dem Equipment mal eine Vorauswahl treffen. Danach muß man sich nur mehr über features Gedanken machen oder aber - wie in meinem Fall - wie wichtig Gewicht und Packmaß sind.
Bei Kugelköpfen ist die Kaufentscheidung schon deutlich schwieriger da es keine vernünftige Standardisierung gibt. Dabei spreche ich jetzt aber nicht von der Anordnung der einzelnen Einstellknöpfe die eher Geschmackssache sein dürften und jeder für sich selbst entscheiden muß. Weiter oben erwähnte ich den Wert "maximale Belastbarkeit" der wohl von allen Herstellern angegeben aber völlig unterschiedlich ermittelt wird.
Als Faustformel gilt: ein Drittel der maximalen Belastbarkeit darf das Equipment maximal wiegen
Im Falle von Markins' Q3 "Emille" sieht die Rechnung also so aus: 30kg / 3 = 10kg - leider bleibt Markins hier den Beweis schuldig, daß diese Faustformel auch erfüllt wird. Auch ich kann diesen mangels entsprechend schwerem Equipment nicht antreten und so liegt es am eigenen Ermessen ob man diesen Werten Glauben schenkt oder sicherheitshalber den eine Nummer größeren Kugelkopf eines Anbieters nimmt.
Wie sehr diese Standardisierung in der Messart not tut zeigt sich beim Manfrotto 468MGRC4 - 16kg / 3 = 5,3kg. Auch er trug meine schwerste Kombination problemlos, zeigte aber bei bloß leichter Neigung schon seine Tendenz sich zu verselbständigen. Umgekehrt würde nach gleicher Lesart der sehr beliebte RRS BH-55 (der größte Kopf von RRS!) nur 7,6kg maximale Belastbarkeit haben! Irgendwie nicht ganz nachvollziehbar oder?
Der Kauf:
Während ich das Gitzo G1298 via Ebay erwarb (es war ein Doppelgeschenk, neu und unbenutzt) besorgte ich den Markins Q3 direkt bei Markins - Achtung! nicht vergessen die passende Schnellwechselplatte für Camera / Objektiv gleich mitzubestellen. Dank UPS und PayPal Zahlungsmöglichkeit eine problemlose Abwicklung und ein gratis Schutzhäubchen gab's auch dazu

Conclusio:
Für mich - der gewöhnlich nicht vom Stativ fotografiert (wäre einwenig unpraktisch bei Sport und Wildlife) - stellen der Gitzo G1298 Basalt in Kombination mit dem Markins Q3 "Emille" die ideale Kombination für meine Ansprüche dar. Klein, leicht, handlich und dabei äusserst flexibel kann sie sicher meine Standardausrüstung tragen. Aber selbst beim 200-400VR zeigte die Kombi keine Schwächen, wenngleich sich das geschmeidige Handling des Q3 mit dem 70-200VR dann nicht mehr so richtig einstellen will, aber dafür war diese Stativ/Kugelkopf Kombination auch nie gedacht.
Cheers
Virgil
Links:
Gitzo G1298 Basalt - http://www.bogenimaging.us/product/templates/templates.php3?sectionid=411&itemid =2962
Markins Q3 "Emille" - http://www.markinsamerica.com/MA5/Q3.php