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Schärfentiefe und Bokeh

kjh

Da fällt uns kein Titel mehr ein
Eine der besten Aufsätze, die ich je über diese Themen gelesen habe, ist eine 45-seitige Abhandlung von Dr. H. H. Nasse, der Carl Zeiss AG. Es ist ziemlich verständlich geschrieben mit einem Minimum an Mathematik. Für jeden ernsthaften Fotografen, der wirklich die physikalischen/optischen Zusammenhänge mit Blende, Brennweite, Format, Schärfe, Unschärfe,...verstehen möchte, eigentlich eine Pflichtlektüre. Am besten eine Tasse Kaffe kochen, besser eine Kanne, und sich zwei Stunden Zeit nehmen.
Zu finden ist das bei den Camera Lens News, Ausgabe 33, unter dem Abschnitt „Bokeh“.
http://www.zeiss.de/cln
PDF-Datei zum Herunterladen.
Viel Spaß beim Lesen und Verstehen.
Klaus
 
Hallo Klaus,

vielen Dank für den Hinweis.
Aber ich brauch da auch 'ne riesengroße Kanne Kaffee um das alles nochmal zu lesen und zu versuchen zu verstehen.
Ja, ich bin ehrlich, dass ist schon ein ganz schöner Stoff!
Wie schön waren doch die alten Objektive mit der Schärfentiefeskala, das half als Orientierung allemal. Bei den heutigen Linsen ist oft viel Erfahrung von Nöten.

Gruß Ron
 
Halli Hallo

Bei den heutigen Objektiven benötigt man das nicht mehr, da sieht die Kamera mit ihren Motivprogrammen schon alles voraus. ;)

Hatschi
 
Ich habe noch nie die Motivprogramme genutzt (bei der F90X), habe ich jetzt was falsch gemacht?

Meine "neue" F100 hat auch gar keine Motivprogramme, kann man mit der denn dann überhaupt fotografieren?
 
Halli Hallo

Hab das mal wo gehört das es Fotoapparate mit sowas geben soll, bei meiner gibts sowas nicht. :D

Hatschi
 
Was sind "Motivprogramme"? :D

Gruß
Wolf

Es ist ungefähr 1/4 Jahr her, da sah ich am Kiosk bei einer dieser unsäglichen Fotozeitschriften auf der Titelseite den Text: „Ratgeber: nie mehr das falsche Motivprogramm“. Au weia.
Die hohe Anzahl an „Danke“ (danke!) hier zeigt aber, welches großes Interesse im Forum doch an fundiertem foto-optischen Wissen besteht.
Meine erste Spiegelreflex war eine Edixa flex, mit Lichtschachtsucher, ohne jegliche Elektronik, kein Belichtungsmesser, für 228,- DM vom Taschengeld zusammen gespart. Und ja, man konnte damit Fotos machen, man musste sich nur intensiv mit Fototechnik auseinandersetzen. Nichts gegen den Fortschritt, wir können heute Bilder machen, die man vor Jahrzehnten nicht machen konnten, aber manchmal führt das auch dazu, dass Neuankömmlinge in der Fotografie ihre Lernzeit hauptsächlich auf Kamerafunktionen und das Zurechtfinden in den Menügräbern legen und das eigentliche Fotowissen vernachlässigen. Nur mein Eindruck? Hat die Elektronik die Bedienung wirklich einfacher gemacht?

Auf der gleichen Zeiss Site ist auch der Link zu einem Bericht über Markus Zohner, der mit einer Zeiss Ikon Analogkamera von Venedig nach St Petersburg zu Fuß ging. Vom Reiz der langsamen Fotografie...auch sehr lesenswert.
Viele Grüße
Klaus
 
Auf jeden Fall hat die Elektronik es für den Anwender ganz erheblich einfacher gemacht! Sie ermöglicht Blitzaufnahmen in Perfektion, die ohne sie nur mit viel Geduld, nur bei einem absoluten Profi oder gar nicht möglich wären. Außerdem kümmert sie sich hervorragend um die Belichtungssteuerung, die auch einem Fotolaien perfekt belichtete Bilder und den Profis mehr Konzentration auf das Motiv ermöglicht.

Ich möchte auch gar nicht entscheiden müssen, ob für eine perfekte Belichtung eine 1/250s oder eine 1/324s besser ist. Ich möchte nur entscheiden, paßt mir die Blende und die vorgeschlagene Zeit! Ich bin in den 90ziger Jahren umgestiegen von einer 801 (ohne S) auf eine F90X Prof., der einzige Grund war die bessere Elektronik im Blitzbereich. Die F90X hat von Anfang an bessere, sprich besser belichtete Fotos abgeliefert und ermöglicht Blitzaufnahmen, denen man den Blitz nur wenig oder sogar gar nicht ansieht. Wenn das kein Fortschritt war, weiß ich es auch nicht. Das man auch mit der besten Kamera schlechte Fotos machen kann ist auch klar, aber mit einer guten Kamera kann man eben viel einfacher gute Fotos machen.
 
Es ist ungefähr 1/4 Jahr her, da sah ich am Kiosk bei einer dieser unsäglichen Fotozeitschriften auf der Titelseite den Text: „Ratgeber: nie mehr das falsche Motivprogramm“. Au weia.
:D

Nur mein Eindruck? Hat die Elektronik die Bedienung wirklich einfacher gemacht?
Ich bin, glaube ich, einen Tick jünger, ergo gingen meine ersten Versuche mit einer Minolta SR-T 303. Aber eben auch vollmanuell und man mußte sich gründlich mit den theoretischen Grundlagen befassen, wenn die Bilder über Knipsereien hinausgehen sollten.
Was Deine Frage angeht? Nun ja, in der Zeit, in der sich viele Digital-Fotografierer noch mit der linken Hand hinterm rechten Ohr kratzen, welches der unzähligen Motivprogramme sie denn jetzt nehmen sollen, habe ich schon ein halbes Shooting hinter mir, total simpel mit Zeitautomatik oder Handbeli, zugegebenermaßen mit Autofocus, aber manchmal eben auch ohne.
Ohne verinnerlichtes Wissen, das aus Jahren/Jahrzehnten des Studiums der Photographie und der täglichen Übung kommt, geht es auch heute noch nicht, wenn man richtig anspruchsvolle Bilder will, die an die Grenzen des Lichtes gehen.

Auf der gleichen Zeiss Site ist auch der Link zu einem Bericht über Markus Zohner, der mit einer Zeiss Ikon Analogkamera von Venedig nach St Petersburg zu Fuß ging. Vom Reiz der langsamen Fotografie...auch sehr lesenswert.
Wer kann das denn heute noch? In einer Zeit, in der ich bei der Arbeit mit einer Pentax 67 oder Linhof 4x5" gefragt werde, wieviel Megapixel :eek: die denn hat und wie der Autofokus funktioniert? (Kein Schwerz!)

Drück' einem der heutigen, jungen Hobbyfotografen eine klassische Laufbodenkamera 4x5" in die Hand (z.B. 'ne Graflex o.ä., so'n Teil ist eigentlich selbsterklärend!), einen Handbeli, 'n 75er und'n 210er, ein paar Kassetten und Packungen Planfilm und schick sie los, eine Reisereportage damit zu machen: Das geht voll in die Hose!
Wer aber die Grundlagen der Fotografie verinnerlicht hat, der schnappt sich den Kram, macht sich kurz mit der Handhabung vertraut, zieht damit los und bringt ordentliche Bilder mit... ;)
Oder schon bequemer: eine vollmanuelle Leica M irgendwas mit Leicameter, 35er, 90er (die klassische Reporter-Ausrüstung eben), eine Handvoll Filme. Ergebnis wahrscheinlich ähnlich. Nichts mit Automatik, AF, SLR, EBV... Back to the Roots...
Photographen wie Du und ich können das, aber einer, der noch nie was anderes kannte als "Motivprogramme"? Da bin ich mir sehr im Zweifel...
Elektronik ist bequem, was ich gerne zugebe, aber nicht unabdingbar für gute Bilder, gut im Sinne der Ästhetik.. Es geht ohne weiteres auch ohne... Aber es geht eben ab einem gewissen Niveau nichts, ohne zu wissen, was man da eigentlich macht!

Gruß
Wolf
 
Hallo,
meine Sicht zu der Sache :
Fotografieren mit Digitalen Kameras hat auch viel mit dem Befriedigen des Spieltriebes zu tun.
Unzählige DSLR Besitzer beobachte ich,die sich nach jedem gemachten Bild zuerst das Werk am Mäusekino in gezoomter Darstellung betrachten.
Auch wird gefummelt und getan,weil natürlich und gerade bei den EinsteigerCam's vieles in den verbuddelten Ebenen des Menüs versteckt ist,is schon klar.
Aber wie Wolf schon richtig geschrieben hat: Viele Fotoapparatbediener sind nicht mit den Grundlagen der Fotografie als solches vertraut - sie nutzen das Ding halt so wie's die Kamera vorschlägt und können ,wenn sie mal von Vorgaben der Cam abweichen wollen ,mit den Ergebnissen nicht zufrieden sein -- wie auch.

Gruß ,, Stefan
 
Photographen wie Du und ich können das, aber einer,
der noch nie was anderes kannte als "Motivprogramme"? Da bin ich mir sehr im Zweifel...
Elektronik ist bequem, was ich gerne zugebe, aber nicht unabdingbar für gute
Bilder, gut im Sinne der Ästhetik.. Es geht ohne weiteres auch ohne... Aber es
geht eben ab einem gewissen Niveau nichts, ohne zu wissen, was man da
eigentlich macht!
Das ist aber keineswegs ein Phänomen der Elektronik und der heutigen Zeit.
Ich kann mich erinnern, daß es schon vor (mindestens) 35 oder 40 Jahren
Kameras mit "Motivprogrammen" gab. Das waren einfache Fixfokuskameras,
bei denen man die Programme "Sonne", "Wolken" oder "Blitz" einstellen konnte
und dann nur noch auf den Auslöser drücken mußte. Für ein paar Schnappschüsse
beim Kindergeburtstag hat das allemal gereicht und wer damit zufrieden war,
konnte sich auch damals schon eine intensivere Auseinandersetzung mit der
Technik sparen.

Viele Grüße,
Heiner
 
Das ist aber keineswegs ein Phänomen der Elektronik und der heutigen Zeit...

...Ich kann mich erinnern, daß es schon vor (mindestens) 35 oder 40 Jahren
Kameras mit "Motivprogrammen" gab.

...Für ein paar Schnappschüsse beim Kindergeburtstag...
Viele Grüße,
Heiner

"You push the button, we do the rest". (George Eastman, Kodak, 1888). Um Massenabsatz zu erzielen, muss man die Massen erreichen, die nur Erinnerungsbilder machen und sich mit Fotografie sonst nicht auseinandersetzen wollen. Das ist auch OK so, denen kann und darf man nicht mit Blende, Zeit, Schärfentiefe usw. kommen.
Mit dem Einzug der Elektronik ist aber eine neue andere Käuferschicht ins Spiel gekommen, die heutigen Kameras sind nämlich auch faszinierende High-Tech Spielzeuge geworden mit denen man sich intensiv beschäftigen kann, dazu braucht es nicht einmal besondere Motive, die Beschäftigung allein mit Kamera und Computer kann sehr befriedigend sein, je mehr Features, je mehr Spaß. Auch daran sehe ich nichts Verwerfliches, im Gegenteil, wenn möglichst viele eine lückenlose Brennweitenabdeckung vom Fisheye bis zum 1000er Tele kaufen, dann bleiben die Preise im vertretbaren Rahmen. Nur der Glaube, dass man mit immer „besseren“ Kameras immer „bessere“ Bilder macht, den halte ich für völlig überzogen, zumindest was den gesamten Fine-Art Bereich angeht. Gute Bilder gab es vor vielen Jahrzehnten schon und gibt es heute ebenso. Heute werden nur ungleich viel mehr Bilder produziert, aber kaum mehr bessere.
Viele Grüße
Klaus
 
Bei aller guten handgmachten und überlegten Fotografie sollte man nicht vergessen, daß die 9999 von 10000 "Einsteiger" / "Nichtwisser" / "Kameramachenlasser" / "Schnell-Ballerer" dafür gesorgt haben, daß die modernen Kameras für uns alle erschwinglich wurden !!!

Oder wollte einer von uns bei aller Leidenschaft für "Bilder" noch 10.000 Euro für 10 MegaPixel und 5000 Euro für ein Autofokus-Objektiv bezahlen ??
Also seid dankbar und freundlich zu allen, die da "ahnungslos" 100 Aufnahmen von einen Eisbären ohne Polfilter durch eine Glaswand im Zoo innerhalb von 5 Minuten durch die 5000-Euro-Kamera+300mmObjektiv jagen.

In der Stuttgarter Wilhelma so neben mir passiert, wo meine Rolleiflex in aller Grösse auf einem hohen Stativ stand um über die Glaswand hinweg zu fotografieren.
In der gleichen Zeit machte ich keine Aufnahme wg. keine Sonne / Eisbär nicht präsent / Hintergrund nicht passend.
Da gab es natürlich auch die Fragen wieviel Megapixel usw...was soll ich da antworten...

Eine Stunde später wars dann soweit: Sonne / Eisbär / Hintergrund alles ok. Und dann waren in zwei Minuten 12 Eisbären auf dem Rollfilm, nur die 100-Bilder-Fotografen waren schon weitergezogen...zum Geparden-Gehege um hier den Autofokus mit den Gitterstäben zu ärgern... und darüber zu diskutieren welchen "Autofokus-Schnell-Steuerung" sich man jetzt kaufen müßte.

JA, darüber habe ich mich gefreut, denn da bleibt auch etwas Geld in den Entwicklungsabteilungen der Fotofirmen hängen. Und dann wird es wieder preiswerter für die 1 von 10000 "Fotografen".

Viele Grüsse
Johannes
 
Hallo Johannes,
kan ich absolut nachvollziehen...
:z04_bier01:
Viele Grüße
Klaus
 
Eine der besten Aufsätze, die ich je über diese Themen gelesen habe, ist eine 45-seitige Abhandlung von Dr. H. H. Nasse, der Carl Zeiss AG. Es ist ziemlich verständlich geschrieben mit einem Minimum an Mathematik. Für jeden ernsthaften Fotografen, der wirklich die physikalischen/optischen Zusammenhänge mit Blende, Brennweite, Format, Schärfe, Unschärfe,...verstehen möchte, eigentlich eine Pflichtlektüre. Am besten eine Tasse Kaffe kochen, besser eine Kanne, und sich zwei Stunden Zeit nehmen.
Zu finden ist das bei den Camera Lens News, Ausgabe 33, unter dem Abschnitt „Bokeh“.
http://www.zeiss.de/cln
PDF-Datei zum Herunterladen.
Viel Spaß beim Lesen und Verstehen.
Klaus

Hallo Klaus,

danke für den Link. Werde mich am WE damit eingehend befassen.

Gruß Harald
 
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