Da wir grad so schön mit Bespielbilder zugange sind, zeig ich mal ein Bild von meinem Hund.
Der geneigte Fotograf wird sofort ahnen welches Problem sich bei Sonnenschein stellt.
Es wird sehr schwer hier keine ausgebrannten Stellen in den hellen Fellstrukturen zu bekommen.
Besonders bei Sonnenschein. Müsste ich hier mit Grau oder Polfilter arbeiten? Oder bringt ein Aufhellblitz was? Ich belichte hier auf die hellen Stellen im Fell.
Ich habe zwar keine Sigmas (aus gutem Grund), aber ich verstehe eine Menge von Hundephotographie. Wie Du schreibst, war der Himmel hier bedeckt, woraus
relativ geringe Probleme bei der Kontrastwiedergabe resultieren. Trotzdem ist bei diesem Licht das Weiß im Fell schon grenzwertig und steht nicht für die Realität.
So wie ich das sehe, bekommst Du bei Sonnenlicht, außer bei Auflicht (was Dich aber der Ausdrucksmöglichkeiten beraubt), keine Schnitte. Ein Polfilter hilft Dir hier ebensowenig (Du bekommst die Catch Lights im Haar mit einem Polfilter nicht in den Griff, weil Haare zylindrisch und ohnehin nicht eindeutig orientiert sind und somit der Brewster-Winkel nicht eingehalten werden kann.) wie ein Graufilter (das nur das Licht in Summe reduziert), denn das Problem ist der
Dynamikumfang und die Reserve in den Lichtern.
Auch ein Aufhellblitz hilft Dir nichts, wenn Du Dich nicht auf zur Salzsäule erstarrte Hunde beschränken willst (Synchronzeit), zumal gerade bei hellem Licht die Synchronzeit mit Sicherheit nicht reicht: Das gibt bei sich (schnell) bewegenden Hunden Geisterbilder. Dafür brauchst Du Synchronzeiten bis zur 1/4000 s, wenn man auch noch mit der Schärfentiefe spielen will.
Was Du bei Hunden speziell dieser Fellfarbe brauchst, insbesondere, wenn Du noch mit dem Licht spielen willst, ist Eingangsdynamik, Eingangsdynamik und noch mal Eingangsdynamik und das insbesondere in den Lichtern und auch bei hohen Empfindlichkeiten, denn sobald sich Hunde zügig bewegen, sind selbst bei hellem Sonnenschein mindestens 800 ASA angesagt... Will sagen, die Cam muß selbst mit der Situation klarkommen, daß ein weißer Hund auf der Sonnenseite und ein schwarzer im Schatten steht oder läuft, ohne bei einem von beiden Abstriche zu machen. Aufhellung sollte wegen der Probleme der Beweglichkeit und der exakten Abstimmung der Farbtemperatur ausschließlich über Reflektoren stattfinden, für die man aber u.U. eine zweite Person (vulgo Assi genannt) zum Tracken braucht.
Zum Bild selber: Es wäre schöner gewesen, wenn der Hand voll in die Kamera geschaut hätte. So kommen die schönen Hundeaugen nicht richtig zur Geltung. Unabhängig davon gefallen mir "wilde" Hundeaufnahmen besser, weil in ihnen das Erbe von Canis lupus besser zur Geltung kommt...
Gruß
Wolf