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SW Filme

Hallo ihr S/W Fotografen.

ich weiss nicht mit was Ihr Fotografiert. Kleinbild oder Mittelformat oder Grossbild. Aber die Diskussion ob der Film Farbaufbau hat oder nicht, ist doch eigentlich nur entscheidend wenn Ihr selbst entwickelt.
Welche Erfahrungen sind denn z.B gefragt über den XP2? Archivfestigkeit, Kontrast, Körnigkeit, Auflösungsvermögen, Handling, Abweichungen mit auto. Belichtungsmessern oder Umgang mit Multikontrastpapieren?

Vielleicht kann ich ein bisschen helfen. Ich fotografiere heute nur noch mit Ilford Delta100/400 und dem Kodak Tmax P3200.
XP2 war immer nur eine "faule" Reportage Notlösung. Wenn's schnell oder ohne eigenes Labor gehen muss um Bilder auswerten zu können.
Für die normalen Fotoarbeiten benutze ich den Delta 100 und entwickle Ihn in Peceptol 1:1 Das Ganze mit N-1 oder auch mal N-2, je nach Kontrast. Vergrösserungen auf Ilford Multigrad (früher 3 jetzt 4 sowohl RC wie FB) für die ganz feinen hab ich Bergger NB.

Gruss

Martin
 
>Für die normalen Fotoarbeiten benutze ich den Delta 100 und >entwickle Ihn in Peceptol 1:1 Das Ganze mit N-1 oder auch mal >N-2, je nach Kontrast. Vergrösserungen auf Ilford Multigrad >(früher 3 jetzt 4

Hallo! Ich benutze den Delta 400, habe aber die Mixturen, von denen Du schreibst, noch nie gesehen. Was ist denn "N1" und was "N2"? Gruß Martin Palm
 
Hallo Martin,
ich fotografiere ausschliesslich im Kleinbildformat. Du hast natürlich recht wenn Du schreibst, dass der Filmaufbau nur entscheidend ist, wenn man selber entwickelt. Mir geht es aber um folgendes: Ich habe auch lange Zeit selber entwickelt und auch mit dem Kodak Tmax 100, 400 und 3200, Agfapan 25 usw. An Papier habe ich erst das Ilford Multigrad und später Agfa Multicontrast Premium verwendet. Das ich jetzt mit einem XP2, den ich im Labor entwickeln lasse mit anderen Ergebnissen rechnen muss und diese nicht mit einem selber entwickelten Film und vergrösserten Bild vergleichen kann ist klar. Die Frage ist für mich: Ist der XP2 in dem Fall, dass ich z.Z. nicht selber entwickeln kann eine gewisse Alternative für mich oder nicht? Es gibt viele, die den XP2 nicht als faule Reportagelösung sehen, sondern ganz begeistert von ihm sind (ob das alles Leute sind, die nicht oder noch nie selber entwickelt haben weiss ich nicht). Und nach dem esten XP2, den ich kürzlich zurück bekam, war er keine Alternative für mich. Und zwar geht es mir um den Belichtungsumfang. Bildpartien die etwas heller waren, sind stark überbelichtet. In meinem eigenen Labor würde ich es (insofern die Strukturen noch durchgezeichnet sind) abwedeln, das ist klar. Aber geht ja nicht.

Ich weiss nicht, ob ich durch das Selberentwickeln mit zu hohen Erwartungen ran gehe oder ob das (Billig)Labor, welches den Film entwickelt hat dieses Ergebnis gebracht hat, oder ob es daran liegt, dass der Film schon älter war.

Ich habe mich entschlossen noch 2-3 der Filme auszuprobieren und mich dann zu entscheiden, ob er für mich in bestimmten Situationen in Frage kommt oder nicht.

Welche Nachteile hat denn der XP2 für Dich?

Gruss, Heiko
 
Hallo Heiko
anscheinend hab ich was falsch gemacht mit der Mailantwort, die ist nicht angekommen hier im Forum...hier also meine Antwort:
Der XP ist eine echte Alternative wenn man nicht selbst entwickeln kann. Vor allem besser als einen Delta oder anderen S/W Film bei irgend einem Labor aufzugeben wo Du keine Ahnung hast was die mit dem Film anstellen. Beim XP hast Du immerhin einen genormten Prozess der fast auf der ganzen Welt sehr gut funktioniert! Das ist sehr wichtig für ein konstantes und hochwertiges Arbeiten. Nur so kannst Du deine weiteren Arbeitschritte darauf abstimmen und musst nicht jedes Mal neue Kalibrierungen durchführen. Die kosten Zeit und Geld. Das Korn und der Kontrastumfang sind excellent. Man muss sich neu einarbeiten mit dem Film, wegen der Einfärbung, die Beurteilung des Negatives ist schwieriger und die Charakteristik des Filmes ist flach. Dafür ist er gutmütig in Sachen Ueber/Unterbelichtung. Aber das sollte nicht falsch verstanden werden: Der Film hat 400ASA Nennempfindlichkeit. Ilford gibt das in den tech. Dok's auch klar an. Mit der Farbemulsion erreichen sie einfach eine generell flachere Kurve.
Auf dem Vergrösserer sind meistens neue Kalibrierungen vorzunehmen wegen der Einfärbung...Multigrad lässt grüssen....aber man kriegt das in den Griff.
Apropos faule Leute: So hab ich das nicht gemeint. Ich hab damit meinen Arbeitsumgang mit dem Film betitelt. Ich kann dir ein bisschen erzählen warum. Man kann in der S/W Fotografie viele Wege begehen, alle haben ein Recht begangen zu werden. Ich stelle vielleicht höhere Anforderungen als die Allgemeinheit...schliesslich bin ich nicht umsonst bei Adrian Gasser in die Fotokurse gegangen und hab mich intensiv mit dem Zonensystem auseinander gesetzt. So steuert das Licht und der Kontrast die Entwicklung, und das Negativ die Papiergradation. Kontrolle kriegt man nur, wenn man wiederholbare Resultate erziehlt. Spitzlichter vorhanden, das Grau dort wo es hingehört und schöne tiefe Schwaerzen. Eine möglichst breite Tonwertabstufung innerhalb dieser Grenzen ist das Ziel. So machen für mich Bilder Spass. Das Ganze fordert seinen Zoll: Prozesse sind in engen Toleranzen auszuführen...ein Film wird mit der Stoppuhr entwickelt, die Temperatur stimmt auf min. 1 Grad genau und die Papiere liegen nicht Handgelenk mal phi in irgend einem Bade herum.
Wer dies mal selbst durchgemacht hat, wird bestätigen: Der Aufwand ist gross, das Resultat umso befriedigender. Und wenn man dann noch mit Barytpapieren arbeitet, weiss jeder was es heisst, Zeit zu haben. Ich habe bei uns so viele Leute durch unsere Labore gehen sehen, die keine Ahnung von einer handwerklichen Beurteilung eines Bildes haben das ich mein oben erwähntes Statement hier wiederholen möchte: Man kann in der S/W Fotografie viele Wege begehen, alle haben ein Recht begangen zu werden. Uns allen ist wahrscheinlich die blosse Freude, etwas selbst geschaffen zu haben, Antrieb gewesen um ins Labor zu steigen. Der Weg zum Fine-Art Print ist jedoch steinig. Alles andere ist für mich Gerede.
So, hab dich genug versaaeumt. Z.Schluss noch dies: Es ist meistens nicht so wichtig was man tut, sonder wie man es tut. Wenn Du also zum XP greifst, lerne den Film kennen, arbeite mit Ihm, so wirst Du seine Staerken und Schwaechen kennnenlernen und damit umgehen können. Wirklich schlechte Filme sind praktisch ausgestorben...die heutigen sind vielleicht schon wieder zu gut.

Martin
 
Hallo Martin
N-1,N-2 sind keine Mixturen sondern Bezeichnungen für einen Kontrastverändernden Filmbelichtungs-/Entwicklungsablauf. Ist in Ansel Adams Negativschule beschrieben...ist scheinbar nicht mehr Standartliteratur für S/W Fotofreaks sorry. Im Prinzip macht man einfach eine Ueberbelichtung und Unterentwicklung im kontrollierten Masse, oder auch umgekehrt damit man den Kontrast sauber auf's Negativ kriegt. In der KB Welt sind die Negative ja meistens eher zu kontrastreich und auf diese Art und Weise hat man leichter reproduzierbare Negative. Man kann somit schon mal 12 Blendenstufen Kontrast reinkriegen ohne ausgefressene Lichter und zugelaufene Schatten. Meines Wissens hat Hasselblad bei der 205FCC sogar eine entspr. Markierung für alternative Belichtungsarten mit dem Zonensysstem auf dem Magazin angebracht.
Apropos Zonensystem: Ist das für Euch überhaupt ein Begriff? Arbeitet Ihr damit oder ist das für Euch ein Fremdwort?
 
Hallo Martin,
danke für den langen Text.
>>Man kann in der S/W Fotografie viele Wege begehen, alle haben ein Recht begangen zu werden.<<
Ja, dass trifft wohl auf den gesamten Bereich der Fotografie (und auf andere Bereiche des Lebens) zu. Natürlich ist es so, dass jeder für sich festlegen muss wie hoch er die Ansprüche schraubt und welchen Aufwand er betreibt.
Da ich in meinem Interessensgebiet nicht ausschlieslich auf die sw Fotografie beschränkt bin, betreibe ich auch den Aufwand bei der Entwicklung bis zu einem gewissen Mass und weiter nicht. Und wenn ich ein entsprechendes Objektiv an der Kamera habe, ein Vergrösserungsobjektiv von hervorragenden Eigenschaften und einige andere Bedingungen in meinem Labor stimmen, dann bin ich nach vielen Verbesserungen und Wiederholungen auch meist mit den Ergebnissen zufrieden, auch wenn ich weiss, dass das ganze natürlich noch steigerungsfähig wäre.
Ich habe mir auch bei meinen Makroaufnahmen (die aber in Farbe)gewisse Grenzen gesetzt: Micronikkor, Ausleuchtung durch 2 oder 3 Blitze, 50 Asa Film und ein Leica Elmarit am Diaprojektor. Das reicht mir. Möglicherweise könnte ich eine geringfügige Steigerung des Endergebnisses was Schärfe und Brillianz angeht, durch ein Leica Makroobjektiv oder ein Vergrösserungsobjektiv in Retrostellung erreichen. Diese Frage stellt sich für mich aber nicht. Und zum Schluss bleibt ja noch festzuhalten, dass trotz aller Technik eben auch der Fotograf entscheidend ist, ob und wie ein Bild gelingt. Aber ich denke das weisst Du auch.

>>Wenn Du also zum XP greifst, lerne den Film kennen, arbeite mit Ihm, so wirst Du seine Staerken und Schwaechen kennnenlernen und damit umgehen können.<<
Ja, wie ich vor ein paar Tagen schon geschrieben habe: Ich werde ihn weiterhin ausprobieren und dann für mich entscheiden, ob er für mich geeignet ist oder nicht.

Ich finde es übrigens schön zu hören, dass es trotz des digitalen Zeitalters noch Leute gibt, die viel Zeit und Mühe in die Arbeit in der Dunkelkammer investieren, um Ergebnisse zu erreichen, die sich mit dem Computer nicht erreichen lassen.

>>Apropos Zonensystem: Ist das für Euch überhaupt ein Begriff? Arbeitet Ihr damit oder ist das für Euch ein Fremdwort?<<
Auch ich besitze die Bücher von Ansel Adams und habe sie auch gelesen.

MfG,
Heiko
 
Hallo Martin Senn!

Ich habe es mal versucht, mich in das Buch von Roelfsema einzuwurschteln, aber es nach ein Paar Seiten wieder weggelegt. Das Prinzip leuchtet mir schon einingermaßen ein, aber ich habe schon solchen Respekt davor, meine Filme _normal_ zu entwickeln, dass ich mich davor scheue, irgendetwas zu pushen oder zu pullen. Und ich bin schon froh, meine Negative einigermaßen gut zu belichten (wobei ich manchmal vermute, dass ich eher zu viel herumrechne als zuwenig und daher einiges vermassele).

Muss man das Buch von Ansel Adams gelesen haben zu diesem Thema? Oder gibt es ein anderes Buch als das oben erwähnte, mit dem man das Zonensystem leicht und verständlich lernen kann? Wie gesagt, für meinen Teil scheint mir das alles ziemlich kompliziert zu sein und deshalb habe ich bisher die Finger davon gelassen.
 
Hallo Heiko

schöne Antwort! Das ist genau der Punkt worum es gehen sollte...SEINEN Weg zu finden...nicht den Weg anderer...die sind vielleicht das Salz in der Suppe oder die Wegzeiger wenn man im Dunkeln sitzt.
N.B. hast Du die Ausstellung 100Jahre Ansel Adams gesehen?

Gruss

Martin
 
Hallo Martin Palm
man muss gar nicht's. Ansel Adams ist der Vater dieses Zonensystem und hat ausführlich darüber geschrieben. Es gibt sicher neuere Literatur die das ebensogut können, nur kann ich dir da nicht helfen weil ich mich nicht mehr um solche Literatur kümmere..
Respekt solltest du vor deiner Arbeit haben, das Material musst du dir zum Untertan erklären,,deinem Sklaven. Und nicht hadern wegen ein paar Euros die draufgehen...hast Du mal ein paar Grundlegende Test gemacht, verstehst Du so viel von der Fotografie und wie Filme arbeiten das Du alles andere locker daraus ableiten kannst..so bist du selbst in schwierigsten Situationen nie verloren.
Wenn Du willst, schreib ich in lockeren Abständen ein paar Sachen.

Gruss

Martin
 
Hallo Martin! Du klingst wie mein Fotokursleiter. :) Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn Du uns hier an Deinem Wissen teilhaben lässt. Ich für meinen Teil profitiere davon sehr, dass es im Netz Leute gibt, die auch die allerdümmsten Fragen immer und immer wieder geduldig erklären. Zunächst wüsste ich zum Beispiel, warum Du die genannte Kombination aus Film und Entwickler benutzt. Welche Vorteile hast Du dadurch? Mein Fotokursleiter (ich bin leider durch Umzug nicht mehr in einem solchen Kurs) meinte einmal, dass meine "Amalco 74"-Entwickler-Versuche nicht ernstzunehmen seien, weil man sich immer auf ein verlässlicheres Material einschießen sollte. Die Flasche ist seit letzten Freitag leer und nun bin ich wieder offen für alles. Kann ich als Fixierer den für das Papier nehmen (Ilford Paper Fixer) oder muss ich einen besonderen nehmen (bislang habe ich auch hier Amalco benutzt, weil es den günstig gab und er nicht so stank). Dann: Den Delta kriege ich nur schwer als 120er Film. Da habe ich halt noch Tri-X, mit dem ich sehr gut klarkomme, der mir aber im KB-Format nicht so tolle Ergebnisse brachte (und auch hier kriegte ich immer Haue vom Fotokurs: ein Material, eine Chemie...).
 
@Martin Senn,

>>N.B. hast Du die Ausstellung 100Jahre Ansel Adams gesehen? <<

nein ich habe sie nicht gesehen. Ich weiss nur, dass sie letztes Jahr im Sommer in Chicago war. Hast Du sie gesehen?

Gruss,
Heiko
 
Hallo Martin Palm
ich mach es ein bisschen kurz. Für mich gibt es ein paar wenige und bewährte Produkte die schon seit langer Zeit gefertigt werden. Perceptol(Feinkornentwickler) und ID11 und D76 von Kodak (beide praktisch identisch). Mit dem ID11 hab ich die längste Zeit gearbeitet und dann bei den neuen Deltas mal die Reaktion auf einen Feinkornentwickler anschauen wollen. Die Resultate waren für mich so befriedigend, das ich mich dazu entschlossen habe meine KB Filme im teuereren Perceptol zu entwickeln und damit ein feineres Korn und mehr Schärfe zu erhalten. Ich kann so noch gut bis 30x40 Vergrössern. Weiter mach ich praktisch nie...KB hat Grenzen...an ein Mittelformat kommen sie eh nicht. Amalco kenne ich nicht, findet sich vielleicht im Forum jemand. Der Fixierer ist bei mir Hypam und am Schluss mach ich noch eine leichte Selentonung, so das man noch keinen Farbeffekt wahrnehmen kann. Was deinen Lehrer anbelangt, hat nicht so unrecht...die Konstanz ist einer der wichtigsten Faktoren!!!!!!
Es ist leider eine alte Unsitte auf unserem Gebiet das man die Technik mit der Kunst verwechselt. Ein seriöses Handwerk ist nicht so spektakulär wie die imposanten 200lp/mm.
Worauf Du auf jeden Fall achten solltest, ist die Menge an Chemikalien die du verwendest: Entwickle einen KB Film nicht mit zu geringer Stocklösung (die Ausnutzung steht in den tech. Anleitungen) Halte die Zeiten genau! ein. Temperaturen von +/- 1 Grad beginnen in der Entwicklung bereits Veränderungen hervorzurufen (schau mal die Zeiten/Temp.diagramme an!). Papierentwickler häufig genug bewegen und ersetzen. Mit der Uhr und nicht nach Eindruck arbeiten. Dies gilt für alle Prozesse!

Martin
 
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