Moin,
Leute, lasst mal die Kirche im Dorf, sonst fehlt es Andreas schonmal an mindestens einem Motiv...
Es reicht schlichtweg wenn man weiß -
SW = analog (einfach zum Spaß an der Freude)
Farbe = digital (aus dem gleichen Grund)
Ganz genau so ist es! Wobei ich noch ergänzen möchte, dass analoges Arbeiten in SW nicht nur aus Spaß an der Freude erfolgen muss, Dunkelkammer-Abzüge an der Wand sind nämlich was ganz feines
Ich werde wohl nicht zu analog zurückkehren...
Wieso denn nicht?
Bei den erzielten Ergebnissen verständlich
Würde ich so pauschal nicht unterschreiben.
Das Gezeigte kann m.E. kein Beispiel für den Fortschritt der Fotografie sein.
Das its soweit korrekt. Wobei man eindeutlig die Schwächen einer 50er Jahre Optik aufgezeigt bekommt
Ich vermute mal dass das auch nicht so ganz ernst gemeint war.
Da braucht gar nicht vermutet werden, dies wurde ja nun schon mehrfach betont...
Bei Negativfilm ist der Belichtungsspielraum in den Lichtern größer, während Digitalkameras in den Schatten Reserven haben
Korrekt. Binsenweisheiten entstehen ja auch nicht aus dem Nirgendwo:
Digital: Auf die Lichter belichten, auf die Schatten entwickeln
Analog: Auf die Schatten belichten, auf die Lichter entwickeln
Digitalkameras haben tendenziell einen Hang zum Clipping, also dem Ausfressen der Lichter. Ausgefressene Lichter lassen sich nicht mehr retten, weiß bleibt weiß, Zeichnung ist verloren. Da das RAW aber enorme Reserven in den Tiefen bietet, sollten bei der Belichtung die Lichter im Griff gehalten werden, Zeichnung in den Schatten lässt sich beim "entwickeln" noch rausholen.
Analoges Material funktioniert in dieser Beziehung einfach andersherum, da ja eben ein Negativ erstellt wird, mit "verdrehten" Helligkeiten. Trifft wenig Licht auf den Film - also der Bereich einer Schattenpartie - bleibt das Negativ an dieser Stelle nach dem Entwickeln komplett transparent, es sammelt sich kein Silber. Folglich kann ich in diesen Bereichen auf Biegen und Brechen keine Zeichnung erzeugen, die Schatten saufen ab. In den Lichtern ist das Negativ schön Dicht (Schwarz), hier hat sich ordentlich Silber gesammelt, sodass hier noch Zeichnung zu holen ist.
Mal ganz vereinfacht dargestellt...
Und genau das lässt sich dann natürlich auch auf den Scan übertragen: Wo das Negativ "blank" ist, spuckt der Scanner schwarz aus. Und dieses Schwarz bleibt schwarz, egal, was wir tun...
Daher, Andreas, wohl der Hinweis von Martin: Würde man einen solchen Vergleich "wissenschaftlich" anstreben wollen, müsste man diese Eigenheiten des Materials berücksichtigen und bereits bei der Aufnahme unterschiedlich messen und belichten, je nach dem, ob man gerade die digitale, oder die analoge Aufnahme macht...
Leider fehlt das letzte Bild dieser kleinen Kapelle. Ich war erstaunt, was sich da noch aus dem reinweißen Turm an Zeichnung herauskitzeln lies, durch stupides Zurückfahren der Lichter... Ein schönes Beispiel in dieser Sache
Zudem ist der Schärfeverlust mit Flachbettscannern nicht zu unterschätzen
Nö! Wenn ich mir die Scans vieler meiner Aufnahmen so ansehe, kann ich keinen nennenswerten Schärfeverlust feststellen. Deutliche Verluste sind in der Dichte zu verzeichnen. Diese kann man aber zu einem gewissen Grad im Tiff ausgleichen. Daher rührt auch u.a. dieser Eindruck:
Die Digitaldatei ist kontrastreicher [...] als die analoge Scandatei.
Zum einen ist dies auf den auszugleichenden Dichteverlust zurückzuführen, zum anderen auf oben beschriebene Problematik bei der Belichtung. Und natürlich auf die Ausarbeitung...
Nicht zuletzt habe ich auch festgestellt, dass sich nicht jeder Film gleich gut scannen lässt. Mit dem Ilford FP4 bin ich z.B. nie warm geworden. Wenn ich es denn mal geschafft habe, ein gescheites Negativ zu Stande zu bringen, hat der Scan das wieder versaut
Aufnahme A hingegen ist zum Rand hin am unschärfsten.
Nicht weiter verwunderlich. Eine einfache und schlichte 50er Jahre Optik in einem einfachen und schlichten 50er Jahre Falter. Das auch noch bei Offenblende. Diese einfache Linsenkonstruktion kann unter diesen Voraussetzungen einfach nicht bis in die Ränder scharf abbilden. Hinzu kommt, so würde ich mal unterstellen, dass in diesen Kameras keine optimale Planlage des Films gegeben ist.
Wenn ich mit meiner Rolleiflex 6008i und einer der zugehörigen, hervorragenden Schneider-Optiken ein 6x6 Negativ belichte, dann ist das rattenscharf. Bis in die Ecken. Und das auch im Scan (siehe Anmerkung zum Schärfeverlust beim Flachbettscan).
Ich würde mir aber gerne mal die Negative ansehen, läßt sich das evtl. arrangieren?
Und das würde Andreas und uns was genau bringen?
Abschließend bleibt nochmal festzuhalten, dass Andreas von mir gescante Tiffs bekommen hat, die er dann bearbeitet hat. Nun hatte ich mit dem verwendeten Film überhaupt keine Erfahrungen und kannte die digitalen Ergebnisse nicht. Daher vielen meine Bearbeitungen entsprechend aus.
Andreas wiederum hat keine Erfahrungen mit der Bearbeitung von Scans dieses Films. Es gehören schon ein ziemliches Zeitinvest und viele unterschiedliche Negative dazu, seinen Post-Prozess optimal auf die Scanergebnisse "aus
diesem Scanner, mit
dieser Software von
diesem Film" einzustellen.
So, und nun? Analog macht Spaß und das reicht mir, da kann ich nochmal auf Jacks Worte weiter oben verweisen.
Und lustig und interessant finde ich dieses Experiment schon, da ließe sich noch dran feilen
Morgen bin ich in der Dunkelkammer; ich könnte mir den Spaß machen, dort mal Abzüge zu machen, die Negative habe ich ja noch. Und dann machen wir halt mal einen Auflichtscan
Allerdings kann ich dort aktuell keine Mittelformat-Abzüge machen, meine eigene Duka steht aktuell nicht. Aber bei 6x9 kann man ja auch schon schön kontakten.
Andreas: hättest Du für diesen Versuch 1 oder 2 Favoriten?
Beste Grüße, Jan