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Vorgehen beim Objektivkauf?

Annette

Mitglied
Mitglied seit
24 Apr 2008
Beiträge
26
Hallo liebe Forumsmitglieder,

mich würde mal interessieren, wie Ihr beim Objektivkauf vorgeht. Ich habe derzeit ein Auge auf zwei Sigma-Objektive geworfen, in der Bucht werde ich nicht kaufen, da ich da nicht weiß, was ich letztendlich kriege und wenn man die Berichte hier im Forum liest, dann ist die Serienstreuung bei Sigma immer ein Thema.

Ich habe deshalb vor, mit meiner Kamera und meinem besten Objektiv (als Referenzobjektiv) zu einem Händler zu gehen und vor der Tür ein paar Bilder zu schießen.
Könnt Ihr mir da ein paar Tips geben, auf was man achten sollte? Wie findet Ihr heraus, ob es ein gutes Objektiv oder eine Scherbe ist?

Liebe Grüße, Annette
 
Hallo Annette,
ein gutes Objektiv für mich ist, was ich für gut befinde. Ein gutes Objektiv für Dich ist was Du für gut befindest. Hört sich etwas platt an, stimmt aber im Kern. Du mußt nach dem Kauf damit leben und zufrieden sein. Das ist eine Seite. Eine andere ist der Preis. Es ist kein Problem sich ein mutmaßlich "bestes" Objektiv zu kaufen, wenn man nur genügend Geld auf den Tisch legt. Leider habe ich, und wahrscheinlaich auch sonst die wenigsten, einen Goldesel zuhause stehen. Also kannst Du nur in einem bestimmten Finanzrahmen nach einem Objektiv suchen. Findest Du kein passendes darin, heißt es möglicherweise weiter sparen.

Nachdem die Entscheidung gefallen ist, hast Du schon die richtige Idee bei Deinem Händler das Objektiv der Wahl zu testen. Ich würde dabei immer meine eigene Kamera bevorzugen, weil ich deren Verhalten kenne. Eine Vergleichsaufnahme mit einem vorhandenen Objektiv ist eine gute Idee, bringt aber nur etwas wenn es auch eine ähnliche Brennweite hat. Sonst kannst Du auch ein anderes "Referenzobjektiv" aus dem Sortiment des Händlers nehmen, auch wenn es für Dich zu teuer ist. Es soll ja nur zum Vergleich sein. Iso, Zeit und vorallem Blende sollten dann bei den Aufnahmen gleich sein.

Die Bilder kannst Du dann in Ruhe zuhause anschauen. Ich hatte z.B. mal ein Sigma 18-200mm bei meinem Händler ausprobiert. Ergebnis: Ich hatte auf ein Schild in ca. 200m Entfernung fokussiert. Am linken Bildrand war es in wenigen Metern Entfernung richtig scharf (!), in der Ferne mäßig und am rechten Rand auch in der Nähe total unscharf. Ein recht seltsame Schärfeverteilung. Das darf nicht sein. Das nur als Beispiel. Wenn Du Vergleichsbilder hast, wirst zu recht schnell sehen, was gut ist, tragbar oder schlecht.

Ansonsten kannst Du auch hier im Forum nach Erfahrungen fragen. Jeder sieht zwar etwas anders, aber manchmal ergibt sich schon ein Gesamtbild.

Gruß
Michael
 
Hallo Anette,

Michael hat es prima dargestellt.

Ich habe von Sigma das 12 - 24 mm und das 50 - 150 mm. Habe beide Objektive beim Händler getestet und bin sehr zufrieden.


Viele Grüße und viel Spass beim Objektivkauf

Günter
 
Hallo Anette!

Auch ich kan mich den Worten meiner Vorredner nur anschließen. Zu Canonzeiten habe ich es so gemacht:
1. Mit der Kamera zum Händler des Vertrauens und die Objektive aufgeschraubt.
2. einige Probeaufnahmen in den verschiedenen Bereichen geschossen
3. die Seriennummern aufgeschrieben und die Objektive für 24 Stunden zurücklegen lassen.
4. Zuhause am Computer habe ich die Bilder gesichtet und mich für dass Glas entschieden, welches ich haben wollte.
5. Beim Händler anrufen und das eine, bewusste Glas fest bestellt und das andere abgesagt.
6. Das ausgewählte Glas gekauft und es nicht bereut.

Bei einem Objektiv, das 18-85IS hat es wunderbar geklappt. War es doch im Canon-Forum derart zerissen worden und andererseits gelobt worden. Das war dan später mein "Immerdrauf" Im Grunde kommt es darauf an, wie das Glas mit Deinem Gehäuse harmoniert. Es kann eben sein, das die Optiken auch dezentriert sind, was man meist zu spät(nach dem Kauf) feststellt. Das muß bei Michael so passiert sein. Typisches Verhalten für eine Dezentrierung, das durch unkorrekte Montage im Werk oder durch einen Sturz hervorgerufen wird.

Gruß, Stefan
 
Zitat: "ein gutes Objektiv für mich ist, was ich für gut befinde. Ein gutes Objektiv für Dich ist was Du für gut befindest."

Das kann ich nun gar nicht unterschreiben.
Ein gutes Objektiv ist ein gutes Objektiv! Da gibt es meiner Ansicht nach objektive Kriterien die darüber befinden, aber ein subjektives Bauchgefühl ja eher nicht.
Das der Geldbeutel bei der Wahl Grenzen setzt versteht sich von selbst, somit ist jede Objektivwahl ein Kompromiss aus den finanziellen Mitteln heraus.
Auf alle Fälle hilft ein Test vor Ort und zuhause einige Testbilder in ruhiger Umgebung schiessen um den Zeitpunkt für einen Umtausch bzw. Rückgabe nicht zu verpassen. Hat man ja schliesslich ein Recht drauf. :)
 
Zitat: "ein gutes Objektiv für mich ist, was ich für gut befinde. Ein gutes Objektiv für Dich ist was Du für gut befindest."

Das kann ich nun gar nicht unterschreiben.

Na ja, vielleicht habt ihr beide recht. Ich könnte mir z.B. einiges erlauben, was ich aber trotzdem nicht anschaffe. In dem Fall ist das kein Kompromiss in finanzieller Hinsicht. Und wenn Michi z.B. mit einer D90 + Sigma-Objektiv für seine fotografischen Ansprüche top zufrieden ist, dann mach ich da einen Haken dran und kann dies auch unterschreiben. Und es ist selbst dann o.k., wenn er noch ein paar Tausender auf dem Konto für sein Fotohobby zur Verfügung hat. Zählen tut hinterher das Ergebnis - und meistens sieht man es dem Bild doch nicht an, ob es mit einem Sigma oder Nikon-Objektiv gemacht wurde. Dass ein technisch orientierter Test nach glasklaren Kriterien die Qualität der Objektive beurteilt, ist mir Wurst.

Ach ja, dass ich selbst eine D700 mit 2,8er Nikon-Linsen habe betrachte ich als Spleen; bessere Fotos als Michi mache ich deshalb bestimmt nicht (siehe seine Fotos aus Namibia).

Nix für ungut - ist nur meine bescheidene Meinung,

Gruß Nikko

Oh sorry, das Zitat war ja von Michael und nicht von Michi - geht hier aber ums Prinzip ...
 
Moin,

Ein gutes Objektiv ist ein gutes Objektiv! Da gibt es meiner Ansicht nach objektive Kriterien die darüber befinden, aber ein subjektives Bauchgefühl ja eher nicht.

Vorsicht. Solche absoluten Äußerungen motivieren mich immer zur Gegenrede. :D

Es gibt keine objektiven Kriterien, die darüber entscheiden, ob ein Objektiv gut ist oder nicht. Schau Dir einen aktuellen Test an und Du wirst sehen, dass dort diverse Kriterien gemessen werden. Die Bewertung am Ende setzt sich aber immer aus einer Kombination und Gewichtung dieser Kriterien zusammen. Und diese Gewichtung ist nie objektiv, sondern die subjektive Entscheidung der Redaktion.

Aber selbst, wenn es ein einziges Kriterium gäbe, das wir hier verwenden könnten, kämen wir trotzdem nie zu einer objektiven Aussage, ob ein Objektiv gut oder schlecht ist. Wir könnten allenfalls sagen, ob ein bestimmtes Objektiv besser ist als ein anderes. Aber es kann damit trotzdem schlecht sein, ober beide sind hervorragend, oder beide nur Mittelmaß. Der Maßstab fehlt, und hier gibt es keinen objektiven Maßstab.

Nimm einfach mal eine alte Fotozeitung und vergleiche die Ergebnisse von vor fünf oder zehn Jahren mit heute. Die Kriterien sind die selben, Maßstäbe vollkommen andere.

Du kannst die Temperatur messen. Aber wer bestimmt, ob es warm ist? Frag einen Eskimo und einen Aborigine. Beide stimmen darin überein, wann es wärmer wird. Aber was warm ist, da werden die zwei sich nicht so schnell einig ;).

Ein Instrument wie ein Objektiv ist immer das Ergebnis vieler Kompromisse und der Fotograf allein kann entscheiden, welche Aspekte für ihn wichtig sind und welche nicht. Und wenn ich mir anschaue wie unterschiedlich sich manche Objektive an den verschiedenen Kameras schlagen, ist sowieso jede absolute Aussage zu einem Objektiv hinfällig.

Am Ende bleibt, dass man ein Objektiv selbst ausprobieren muss.

Viele Grüße, Heiner
 
Oh sorry, das Zitat war ja von Michael und nicht von Michi - geht hier aber ums Prinzip ...

:) Stimmt, ich habe nämlich keine D90 und war auch nicht in Namibia. Ich habe nur eine alte D200 und die 2,8er Nikons 24-70mm und 70-200. Und von mir sind die Struthof-Bilder und das Waldpano :)

Egal, das ist auch nicht so wichtig. Vielleicht sollte ich meine Aussage von oben etwas präzisieren. Meßtechnisch läßt sich natürlich eindeutiger feststellen was besser und schlechter ist. Das bestreite ich bestimmt nicht. Eine andere Frage ist wie groß der sichtbare Unterschied bei kleinen Bildformaten ist. Viel wichtiger ist nach meiner Erfahrung aber ist das subjektive Sehen des einzelnen Betrachters. Im Gespräch und bei Bildbetrachtungen habe ich immer wieder festgestellt, dass das menschlische Sehen eine in weiten Teilen subjektive Sache ist. Manch einer sieht tatsächlich nicht, oder nicht auf den ersten und zweiten Blick, den Unterschied im Bild zwischen einem besser und schlechter abbildenden Objektiv. Oder er sieht es, aber es stört ihn nicht. Und darauf bezog sich meine Aussage! Ein Objektiv, das seinen Besitzer zufrieden stellt und glücklich macht ist für ihn ein gutes Objektiv. Das muß es für jemand anders nicht sein.

Ich hoffe ich konnte verständlicher machen was ich meinte.

Gruß
Michael
 
Oh sorry, das Zitat war ja von Michael und nicht von Michi - geht hier aber ums Prinzip ...

Danke für die Blumen!

Aber du hast schon recht, manchmal ist der Spleen wie du sagst oder das "Haben-wollen" einfach grösser, als der sichtbare Effekt in den Bildern. Da ich derzeit finanziell nicht mehr ganz so flüssig bin, holt mich die Realität in Sachen Equipment immer wieder ein. Die sagt ganz eindeutig: Michi, du hast noch lange nicht alles aus deinen Linsen rausgeholt und für deine Ansprüche genügen die noch sehr lange. Ja, liebes Gewissen, du hast recht und trotzdem werde ich, Geld vorausgesetzt, das eine oder andere noch kaufen, resp. ersetzen, macht einfach sehr viel Spass!

Und wenn ich Spass habe, ist mir egal welcher Name auf dem Objektiv steht (hauptsache Nikon :D)

Gruss
Michi, der sich freut, dass die Namiba Bilder gefallen... hab ja extra viele eingestellt... und es kommen noch mehr, hehe.
 
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