Frage des Anspruchs
Hallo, Georg, Opo und andere.
Wenn ich mich erbenzählend zurückhalte, welche Leica Optik denn nun besser ist als eine andere, dann hat das ausschliesslich damit zu tun, dass wir einen Diskurs auf sehr hohem Niveau führen. Für jemanden, der aus der japanischen Ecke kommt, könnte nämlich allzu leicht der Eindruck entstehen, es gäbe minderwertige Leica-Objektive. Das wäre ein abwegiger Eindruck. Weil das Leben nun mal nicht stillsteht, gibt es hin und wieder eben auch optische Weiterentwicklungen oder Fortschritte im Produktionsprozess (Asphären z.B.). Ihr könnt aber alle versichert sein, dass Leica - gerade heutzutage - niemals seinen guten Ruf aufs Spiel setzen würde, in dem man mittelmässige Objektive im Programm duldete. Alles, was im Programm ist, ist wirklich bewährt.
Meine hohe Zufriedenheit mit dem 24er ist auch nicht durch die Anspruchsfrage zu relativieren! Es IST auch im Vergleich sehr gut! Auch ich war - am Rande bemerkt - jahrelang Hasselblad- und Linhof-Besitzer und Nutzer. Auch ich habe bei jeder neuen Optik und jedem neuen Film stundenlang mit der Lupe vor dem Leuchtpult gestanden, Testdias von Testschablonen geschossen und auf riesige Formate projeziert, um Unterschiede greifbar zu machen. Also, es bezeichne mich bitte keiner als unbedarft, leicht zu befriedigen oder als anspruchslos! - Nur habe ich heute auf diese Themen keine Lust mehr, weil sie müssig sind. Typische Einsteiger/Umsteigerthemen eben, für die ich Verständnis habe, weil ich auch mal Orientierung nach dem Systemwechsel gesucht und vermutlich auch viel zu viele Jahre Opfer der Foto Magazine, Color Fotos und wie sie alle heißen, gewesen bin. - Im Nachhinein war das alles verschwendete Zeit, meßtechnische Onanie und praxisfremder Irrsinn. Man muß sich darüber im Klaren sein, dass die Zeitschriftenredakteure gezwungen sind, Monat für Monat die Hefte zu füllen und dann mit der Verunsicherung ihrer Leser und mit der Vermittlung von Pseudoinformationen ihre Brötchen verdienen. - Ich möchte an dieser Stelle lieber noch eine kleine - hoffentlich motivierende - Provokation anbringen. Ich behaupte, dass fast niemand in unserem Forum jedesmal alles dafür tut, um das Potential, welches uns durch die Leica Qualität an die Hand gegeben wird - zu einhundert Prozent auszunutzen! Jedes unscharfe Bild, das einer von uns mit seiner Leica produziert, ist ausschließlich(!) unser Verschulden. Jeder, der hier über die Qualität von Leica öffentlich räsoniert und z.B. kein Stativ verwendet, sollte rot anlaufen oder für immer schweigen. Die Möglichkeiten, in der Kette des Fotografierprozesses Fehler zu begehen, sind sehr vielfältig. Fast nie(!) ist am unscharfen, "mittelscharfen" oder flauen Bild ein Leica-Objektiv schuld! Sondern die 100 Euro -Wackelstative, billige Stativköpfe, zu lange Belichtungszeiten, unnütze Schutzfilter, fehlende Gegenlichtblenden und Drahtauslöser, mangelnde Spiegelvorauslösung, Film- und Bildverarbeitung im Billiglabor und und und. Jeder dieser angerissenen Faktoren kann mehr Einfluß auf die technische Qualität unserer Bilder haben als die Verwendung des einen oder des anderen Leica-Objektivs. Wir Leica-Fotografen können mit dem, was wir in unserer Kameratasche haben, jede Menge erstklassige, brillante Bilder machen. Doch bis dahin ist es oft ein weiter Weg, den nicht unsere Objektive, sondern wir selber gehen müssen. Gehen, losgehen, fotografieren. Nicht nur drüber reden.
Mit einem Augenzwinkern grüßt aus Berlin, Peter
Hallo, Georg, Opo und andere.
Wenn ich mich erbenzählend zurückhalte, welche Leica Optik denn nun besser ist als eine andere, dann hat das ausschliesslich damit zu tun, dass wir einen Diskurs auf sehr hohem Niveau führen. Für jemanden, der aus der japanischen Ecke kommt, könnte nämlich allzu leicht der Eindruck entstehen, es gäbe minderwertige Leica-Objektive. Das wäre ein abwegiger Eindruck. Weil das Leben nun mal nicht stillsteht, gibt es hin und wieder eben auch optische Weiterentwicklungen oder Fortschritte im Produktionsprozess (Asphären z.B.). Ihr könnt aber alle versichert sein, dass Leica - gerade heutzutage - niemals seinen guten Ruf aufs Spiel setzen würde, in dem man mittelmässige Objektive im Programm duldete. Alles, was im Programm ist, ist wirklich bewährt.
Meine hohe Zufriedenheit mit dem 24er ist auch nicht durch die Anspruchsfrage zu relativieren! Es IST auch im Vergleich sehr gut! Auch ich war - am Rande bemerkt - jahrelang Hasselblad- und Linhof-Besitzer und Nutzer. Auch ich habe bei jeder neuen Optik und jedem neuen Film stundenlang mit der Lupe vor dem Leuchtpult gestanden, Testdias von Testschablonen geschossen und auf riesige Formate projeziert, um Unterschiede greifbar zu machen. Also, es bezeichne mich bitte keiner als unbedarft, leicht zu befriedigen oder als anspruchslos! - Nur habe ich heute auf diese Themen keine Lust mehr, weil sie müssig sind. Typische Einsteiger/Umsteigerthemen eben, für die ich Verständnis habe, weil ich auch mal Orientierung nach dem Systemwechsel gesucht und vermutlich auch viel zu viele Jahre Opfer der Foto Magazine, Color Fotos und wie sie alle heißen, gewesen bin. - Im Nachhinein war das alles verschwendete Zeit, meßtechnische Onanie und praxisfremder Irrsinn. Man muß sich darüber im Klaren sein, dass die Zeitschriftenredakteure gezwungen sind, Monat für Monat die Hefte zu füllen und dann mit der Verunsicherung ihrer Leser und mit der Vermittlung von Pseudoinformationen ihre Brötchen verdienen. - Ich möchte an dieser Stelle lieber noch eine kleine - hoffentlich motivierende - Provokation anbringen. Ich behaupte, dass fast niemand in unserem Forum jedesmal alles dafür tut, um das Potential, welches uns durch die Leica Qualität an die Hand gegeben wird - zu einhundert Prozent auszunutzen! Jedes unscharfe Bild, das einer von uns mit seiner Leica produziert, ist ausschließlich(!) unser Verschulden. Jeder, der hier über die Qualität von Leica öffentlich räsoniert und z.B. kein Stativ verwendet, sollte rot anlaufen oder für immer schweigen. Die Möglichkeiten, in der Kette des Fotografierprozesses Fehler zu begehen, sind sehr vielfältig. Fast nie(!) ist am unscharfen, "mittelscharfen" oder flauen Bild ein Leica-Objektiv schuld! Sondern die 100 Euro -Wackelstative, billige Stativköpfe, zu lange Belichtungszeiten, unnütze Schutzfilter, fehlende Gegenlichtblenden und Drahtauslöser, mangelnde Spiegelvorauslösung, Film- und Bildverarbeitung im Billiglabor und und und. Jeder dieser angerissenen Faktoren kann mehr Einfluß auf die technische Qualität unserer Bilder haben als die Verwendung des einen oder des anderen Leica-Objektivs. Wir Leica-Fotografen können mit dem, was wir in unserer Kameratasche haben, jede Menge erstklassige, brillante Bilder machen. Doch bis dahin ist es oft ein weiter Weg, den nicht unsere Objektive, sondern wir selber gehen müssen. Gehen, losgehen, fotografieren. Nicht nur drüber reden.
Mit einem Augenzwinkern grüßt aus Berlin, Peter