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Wo liegen die Vorteile lichtstarker WW-Objektive?

Bandi

Mitglied
Hallo zusammen,

eine Frage an die Profis unter Euch:
macht eine hohe Lichtstärke bei einem SuperWeitwinkel-Objektiv eigentlich Sinn?

Die Frage mag banal erscheinen, aber ich will auf folgendes hinaus. Im Gegensatz zu Aufnahmen mit großer Brennweite arbeite ich bei Aufnahmen mit WW fast immer mit kleiner Blende, also mit großen Blendenzahlen. Nur so bekomme ich z.B. bei Landschaftsaufnahmen die gewünschte Schärfentiefe.

Offenblende verwende ich dagegen nur bei Aufnahmen mit dem Teleobjektiv. Hier macht eine hohe Lichtstärke wirklich Sinn, da man, z.B. bei der Vogel-Fotografie, das Objekt ohnehin meist freistellen will und zudem oft mit schlechten Lichtverhältnissen zu kämpfen hat.

Im Gegensatz dazu stellt sich mir jedoch die Frage, welchen Sinn bzw. welche Vorteile beispielsweise die große Lichtstärke eines Nikon AF-S 14-24 / 2.8 G ED macht. Klar, lichtstarke Objektive haben meist auch sehr hochwertige, vergütete Linsen und bringen damit automatisch bessere Ergebnisse.
Meine Frage zielt lediglich auf die Lichtstärke ab.

Ein WW-Objektiv mit einer Anfangsöffnung von 2.8 ermöglicht es natürlich, auch bei schlechteren Lichtverhältnissen zu fotografieren. Aber was bringt mir eine Landschafts- oder Architekturaufnahme mit Offenblende? Die mit der kleinen Blendenzahl einhergehende geringere Tiefenschärfe wird nicht das gleiche Ergebnis bringen wie z.B. bei Blende 11 (…bei guten Lichtverhältnissen). Oder bringt die Lichtstärke noch andere Vorteile mit sich?

Sorry, wenn ich so blöd frage, aber mir ist das bei WW nicht ganz klar.


Gruss
Stephan
 
Moin,

eine Frage an die Profis unter Euch:
macht eine hohe Lichtstärke bei einem SuperWeitwinkel-Objektiv eigentlich Sinn?

Ja. Und Du beantwortest sie im Grunde auch gleich selbst:

Ein WW-Objektiv mit einer Anfangsöffnung von 2.8 ermöglicht es natürlich, auch bei schlechteren Lichtverhältnissen zu fotografieren. Aber was bringt mir eine Landschafts- oder Architekturaufnahme mit Offenblende?

Die hohe Lichtstärke kann darüber entscheiden, ob Du überhaupt ein Bild machen kannst oder nicht. Eine hohe ISO-Einstellung ist nicht immer die Lösung.

Außerdem ist die Größe der Tiefenschärfe nicht nur von der Lichtstärke, sondern auch von der Brennweite abhängig. Bei einem Weitwinkel reicht oft schon Blende 5.6 oder 8, um quasi alles im Bild scharf zu bekommen. Aber auch hier kann es sein, dass man bewußt den Vordergrund unscharf haben möchte. Da hilft es dann, wenn man doch wieder etwas aufblenden kann.

Grüße, Heiner
 
...dazu kommt, dass der Sucher bei lichtstärkeren Objektiven heller ist.

WW Objektive sind ja nicht nur für Gesamtübersichten gedacht, oft kann es auch interessant sein ein im Vordergrund stehendes Motive mit einer grossen Blende zu fotographieren, um eine schöne Unschärfe im HG zu erreichen. Und da bei kleinerer Brennweite der Tiefenschärfe sowieso grösser ist, resp. die Ebene "tiefer", so sind 2.8 oder bei FB gar noch weniger schon wünschenswert.

Also, wenn ich je mein (S)WW Objektiv austausche, dann nur noch gegen mind. eines mit F2.8.

Gruss
Michi
 
Im Gegensatz dazu stellt sich mir jedoch die Frage,
welchen Sinn bzw. welche Vorteile beispielsweise die große Lichtstärke
eines Nikon AF-S 14-24 / 2.8 G ED macht. Klar, lichtstarke Objektive haben
meist auch sehr hochwertige, vergütete Linsen und bringen damit
automatisch bessere Ergebnisse.

Meine Frage zielt lediglich auf die Lichtstärke ab.
Naja, also ganz unabhängig von der Brennweite: Ein Objektiv erreicht seine
maximale Abbildungsqualität erst, wenn man zwei bis drei Blendenstufen
abblendet. Und da macht es (bei nicht ganz so idealen Lichtverhältnissen)
durchaus einen Unterschied, ob dieses Maximum bei 5.6 oder erst bei 11
oder gar 16 liegt. :)

Viele Grüße,
Heiner
 
Hallo Heiner,

Und da macht es (bei nicht ganz so idealen Lichtverhältnissen) durchaus einen Unterschied, ob dieses Maximum bei 5.6 oder erst bei 11 oder gar 16 liegt. :)

Zumal sich dann schon wieder die Beugungsunschärfe meldet.


Viele Grüße, Heiner
 
Im Gegensatz dazu stellt sich mir jedoch die Frage, welchen Sinn bzw. welche Vorteile beispielsweise die große Lichtstärke eines Nikon AF-S 14-24 / 2.8 G ED macht. Klar, lichtstarke Objektive haben meist auch sehr hochwertige, vergütete Linsen und bringen damit automatisch bessere Ergebnisse.
Meine Frage zielt lediglich auf die Lichtstärke ab.

Ein WW-Objektiv mit einer Anfangsöffnung von 2.8 ermöglicht es natürlich, auch bei schlechteren Lichtverhältnissen zu fotografieren.
Vieles wurde ja schon gesagt, aber...
... 1:2.8 bezeichne ich nicht als lichtstark. Ein Zoom 14-24 ist natürlich nur unter extremem Aufzand auf höhere Lichtstärken zu bringen, den keiner bezahlen wollte (außer vielleicht dem Militär :rolleyes: ). Aber bei Festbrennweiten beginnt Lichtstärke auch im WW-Bereich für mich erst bei f/2, besser f/1.4 oder gar f/1.2...
Der Grund ist z.B. die Available Light Fotografie oder auch das Freistellen mit WWs.
Grundsätzlich ist Lichtstärke durch nichts zu ersetzen außer durch mehr Lichtstärke, es sei denn man arbeitet in Bereichen, wo das nicht nötig ist, weil man ohnehin viel Schärfentiefe braucht. Da kann man sich die enormen Kosten sparen...

Gruß
Grauer Wolf
 
Vielen Dank für die rege Beteiligung und die umfangreichen Erläuterungen zu meiner Frage ...ihr habt mir sehr geholfen und mir ist jetzt klar, dass auch bei WW-Objektiven eine hohe Lichtstärke durchaus Sinn macht.

Hoffe, ich kann euch bald mit ein paar schönen WW-Motiven belohnen.

Gruss aus Karlsruhe
Stephan
 
Hallo Stephan,
nachdem auf Deine ursprüngliche Frage hin schon Vieles hier geschrieben wurde, möchte ich Dir noch einen konkreten Vorschlag machen: Nimm' anstatt eines 14-24 für FX selbst einmal ein Tokina 11-16/2.8 oder ein Nikon Fisheye 10.5/2.8 (via Fachgeschäft o.ä.) in die Hand und mach' damit ein paar Aufnahmen!

Auch ich fotografiere wie Du mit der D300 und u.a. dem 16-85. Da ich aber öfters Architektur fotografiere, auch Innenräume und weite Landschaften, möchte ich beide o.g. Objektive in meiner Ausstattung nicht mehr missen. Selbst wenn Du Dir am Ende keines der beiden Objektive kaufen solltest, weil sie zu teuer sind oder Du sie einfach zu selten nutzen würdest, hast Du danach einfach eine bessere Einschätzung für Ihre Fähigkeiten als bei lediglich verbaler Befassung damit.

Übrigens ist bei diesen Objektiven auch schon bei Blende 2.8 der Schärfentiefebereich sehr beachtlich und überhaupt nicht mit dem einer Normalbrennweite oder eines Teles zu vergleichen! Darüberhinaus ermöglicht eine höhere Lichtstärke nicht nur ein deutlich helleres Sucherbild, sondern auch einen effizienteren AF. Es wurde in diesem Thread auch schon angedeutet, daß Dir die Nutzung einer Festbrennweite (am preisgünstigsten etwa die Nikkore 35 oder 50mm, jeweils 1.8) evtl. ganz andere Perspektiven der Fotografie bieten könnte als dies mit Blenden 4-5.6 der Fall ist. Probieren geht öfters über studieren!

Viel Spaß und Erfolg!
 
Naja, also ganz unabhängig von der Brennweite: Ein Objektiv erreicht seine
maximale Abbildungsqualität erst, wenn man zwei bis drei Blendenstufen
abblendet. Und da macht es (bei nicht ganz so idealen Lichtverhältnissen)
durchaus einen Unterschied, ob dieses Maximum bei 5.6 oder erst bei 11
oder gar 16 liegt. :)

Viele Grüße,
Heiner

Es gibt einige Objektive die für Offenblende optimiert sind, z.B. die meisten (guten) Teleobjektive. Ein 200/2, 300/2.8, 400/2.8 bringen die beste Qualität bei Offenblende bis höchstens 2 Blenden weniger, dann nimmt die Qualität oft rasant ab. Auch das 105/2 DC gewinnt durch Abblenden kaum noch an Schärfe.

@ OP: Für mich sind lichtstarke WW deswegen wichtig,weil ich auch gerne bei sehr kurzer Brennweite ein Objekt vom HG isoliere. Für solche Situationen verwende ich dann ganz gerne mein 28/1.4 :), auch wenn dieses zu den Objektiven gehört die erst ab 2 Blenden kleiner wirklich sehr scharf sind.
Andererseits gibt es in Kombination mit D3 und F/1.4 kaum eine Situation in der ich zu wenig Licht hätte :).

lg
 
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