".....Was man dann allerdings wieder so interpretierte, dass nur der geistig Zurückgebliebene, "Wilde", "Primitive" in Bildern denkt, der reife Erwachsene dagegen hübsch ordentlich in Worten und Begriffen..........
Diese Interpretation ist in meinen Augen falsch.
Finde ich auch doof, ist aber m.W. die Lehrmeinung. Wenn man zugibt, in Bildern zu denken, wird man automatisch in die Kinderecke gesteckt, oder gar in Abrede gestellt, dass sowas überhaupt möglich ist. Hängt natürlich auch davon ab, wer die "Definitionshoheit" hat zu bestimmen, was "Denken" ist. Inzwischen ist da ja in der Forschung so einiges ins Rutschen gekommen, und man bescheinigt ja inzwischen sogar schon höheren Primaten, zB. Schimpansen, Ansätze abstrakten Denkens...
Da zum einen die Laut-Sprache ja nun auch Aussagen beinhaltet. Sonst wäre sie ja sinnlos. Auch die Laute von Tieren sind Kommunikation und beinhalten somit eine Aussage. Wir "inteligenten Wesen" bezeichnen es als Laute, da wir unfähig sind es zu verstehen, geschweige denn zu kommunizieren.
Hier könnte es wahrscheinlich nötig sein, "Aussage" klarer zu definieren. Also was eine "Aussage" ist, was dagegen keine, und wie wir das dann nennen: "Botschaft" (wie
Loon neulich einbrachte), oder "Mitteilung", "Nachricht"?... Weil, wenn dabei jeder andere Begrifflichkeiten benutzt, man sich schnell ganz wunderbar in die Haare kommen kann, obwohl in Wirklichkeit die offenen Türen des anderen einrennt, oder aneinander vorbeireden usw. usf.
Ist, wenn ich mich auf dem Zahnarztsessel krümme, eine "Aussage" oder nur ein Reflex? Ganz sicher aber ein Signal für den Doc, dass es da gerade irgendwo ans Eingemachte geht ;-))... Ein weites Feld.
Vielleicht ist
Loons "Botschaft" nach allen Hin und Her am Ende dann doch das bessere Wort, weil eine "Botschaft" nun wirklich nicht notwendig auch einen nacherzählbaren Inhalt haben muss. Wenn ich "Yippie!" schreie, will ich vielleicht einfach nur mein Glück in die Welt posaunen, und wenn ich einen Käfer auf einem Blatt ablichte und hier ins Forum stelle, will ich vielleicht einfach nur "sagen": "Guckt mal, Leute, was für ein Käfer!" (woraufhin dann vielleicht einer denkt: "Ja, richtig, ich müsste mal wieder was gegen die Kartoffelkäfer unternehmen!"

). Oder wie ich schon mal schrieb: Fotografieren ist vielleicht weniger ein Sagen als vielmehr ein Zeigen, verbunden mit der Frage: "Siehst du auch, was ich sehe?" Das kann als "Botschaft" schon völlig ausreichend sein.
Und dann gibt es da sicherlich die Fotos ohne alle "Botschaft", und jede/r von uns wird (für sich) wohl eine Vorstellung davon haben, was ich damit meine - nur, wenn es dann darum ginge, da eine Grenze zu ziehen, zöge die wahrscheinlich jede/r von uns woanders.
Als ich vor Jahren mal die Schönheit der Zaunwinde (
Calystegia sepium) für mich entdeckte, war ich nicht schlecht erstaunt zu lesen, dass die in 'nem amerikanischen Garten-Forum als "Unkraut" abqualifiziert wurde, und so kamen wir dann über kurz oder lang auf die Frage, was denn nun "Unkraut" sei, und was keines. Die es am besten auf den Punkt bringende "Definition" war am Ende die:
"Unkraut sind Pflanzen, die wir nicht haben wollen."
Dann stört mich natürlich die Aussage des über den Film schlechthin.
???
So, bei mir ist jetzt auch allmählich die Mittagspause vorbei

.
Man liest sich,
QN