Hallo,
es freut mich sehr, jetzt gibt´s wieder mehrere Beiträge PRO TAG hier im analogen Lager und nicht nur bei unseren digitalen Kollegen...und Dirk hat schon recht, John aber auch. Achtung, langer Beitrag, muss jetzt aber aber sein!
Vorweg eines: ich habe nach knapp zehnjähriger Absenz vor zwei Jahren mit einer kompakten Digicam wieder mit dem Fotografieren begonnen und die Vorteile der digitalen Technik schätzen gelernt, besonders aber Ihre Nachteile - die Bildqualität und das von mir nicht geschätzte Nachbearbeiten in meiner Freizeit.
Da ich wie wahrscheinlich die meisten hier beruflich mehr als genug Zeit vor dem Rechner verbringe, will ich meine Freizeit nicht auch noch dort verbringen, meine Freundin fragte mich eines schönen Sonntags, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe ihr zu demonstrieren, welchen Effekt, welchen Deffekt ich bei diesem oder jenen Bild jetzt wieder kreiert, elliminiert oder was auch immer habe. Und die Prints waren nach Belichten - ich mache keine Fotos "nur so" für eine CD oder was auch immer - allesamt kein Vergleich zu einer analogen Kamera, die waren schlecht. Fast allesamt, habe mehrere Entwickler durchprobiert. Witzig auch, wenn nach dem Hochladen von 5 MP-Fotos der Server nach dem 30.Bild nicht mehr weiterkann - alles erlebt!
Hinzu fügen zu Dirks Aussage sollte man meiner Meinung nach ev. noch, dass nicht etwa die D70 als Konkurent zur F5/6 anzusehen ist sondern eher die D2X bzw. von mir aus auch die D2H - und die billigere dieser beiden kommt ca. auf den doppelten Preis einer F6. Da kann ich somit um € 2.000.- Filme kaufen und entwickeln, bis der Arzt kommt...und habe keine Scherereien mit dem ganzen Rechner-Zeugs (ich bin übrigens nicht 70+, sondern Mitte 30). John hat deswegen Recht, weil der Preis halt objektiv gesehen teuer ist, mir ist er auch zu teuer, ABER: da kriegst Du was für Dein Geld.
Und es bleibt ja nicht beim Preis für den Body, die Objektive und Speicherkarten etc. kommen ja auch hinzu, da hat Dirk absout recht. Noch was kommt hinzu: das seitens der Medien offenbar als Voraussetzung für jegliches digitale Fotografieren apostrophierte Nachbearbeitungs-Programm names Photosh...- das kostet nochmals mehr als heftig! - und vielleicht auch noch eine adäquate Grafikkarte. Und der Bildschirm sollte auch passen bzw. ein guter sein, dazu ein Tool zum Kalibrieren gefällig? Kostet alles extra!!!
Liest man sich jedoch so durch das Forum (nicht nur dieses) und beobachtet die Leserbriefe bzw. -Anfragen in diversen Foto-Magazinen, sind die meisten DSLR-Käufer offenbar auf der Suche nach dem EINEN "20-600 Objektiv" mit durchgehender Lichtsstärke von 1,4 (wo sie auch hin und wieder fragen, was dass eigentlich ist), das alles kann und max. € 300.- kosten darf, die verstehen zumindest teilweise das mit den Wechselobjektiven nicht ganz, sorry, meine Meinung.
Mehr denn je hat meiner Meinung nach die analoge Technik ihre Berechtigung; und eines noch als Schlusssatz: wer sich für eine SLR wie die F-Serie von Nikon interessiert, hat m.E. nach bei weitem längere Fotografie-Erfahrung als ein Novize im Digicam-Kompaktbereich.
Beide (nehmen wir einmal analog etwa eine F75 mit einem guten Setobjektiv und eine V1 oder G5 oder was auch immer aus dem digitalen Bereich) kosten in etwa das Gleiche, die digitalen Kameras mit ihrer Halbwertszeit von ein, zwei Jahren meistens bei Erscheinen eher viel mehr. Und viel Spaß beim Wiederverkauf mit einer Digitalen, ich habe es erlebt, nach zwei Jahren!
Entschuldigung, dieser lange Beitrag musste einfach sein, aber es freut mich, dass wir "Analogen" noch vorhanden sind - viele sehen uns als fortrschrittsfeindliche Deppen an, die nicht wissen, was heutzutage möglich ist!
In diesem Sinne: einen schönen Abend noch,
Melchior