Hallo,
als Neuling dieses Forums versuche ich 'mal, einen persönlichen Erfahrungsbericht zur bisherigen Nutzung des Dia-Scanners Jay-Tech FS 170 zu veröffentlichen, und zwar aus Sicht eines "fortgeschrittenen Knipsers".
Vorgeschichte:
Aus meiner analogen SLR-Zeit verfüge ich über ca. 8.000 Dias, die ich natürlich auf dem Rechner haben möchte. Nach ersten Versuchen der Digitalisierung per Flachbettscanner mit Durchlichtaufsatz (seinerzeit erste Generation, ca. 1999), deren Ergebnisse vollkommen unbefriedigend waren, entschloss ich mich im Jahre 2003, wiederum Geld in dieses Thema zu investieren und kaufte für EUR 149,00 (seinerzeit deutlich das günstigste Angebot) einen Diascanner Reflecta 64100 i scan 1800. Die Auslieferungssoftware war unbefriedigend, die Scanergebnisse so la la.
Aufgrund des hohen Zeitaufwandes pro Scan plus Nachbearbeitungszeit pro Bild hatte ich mich damals durch ca. 500 Dias gequält und dann wieder die Lust verloren. Scans von Negativen gingen vollkommen daneben, da praktisch nie die "richtigen" Farben getroffen wurden.
Im Jahre 2009 leistete ich mir nach langer Überlegung einen TFT Monitor (LG L227WTP-PF 22 Zoll), von dem ich sofort begeistert war, zuvor hatte ich seit langem eine "Röhre" (19-Zoll-Monitor Medion). Nur zeigte die hervorragende Darstellungsqualität des TFT sehr deutlich die "Qualität" meiner bisherigen Digitalprodukte auf (was letztendlich ja auch zum Kauf des EOS 1000D-Equipments führte).
Anfang 2010 hatte ich mir dann aktuelle Software für den Reflecta i scan 1800 besorgt, die auch deutlich besser war im Handling als auch in den Scanergebnissen, der hohe Zeitaufwand pro Scan plus Nachbearbeitung blieb mir aber erhalten, konnte aber durch bessere Softwarekenntnisse meinerseits deutlich verkürzt werden (nunmehr "nur noch" ca. 60 Minuten für ein 36er Magazin).
Allerdings war ein überdeutliches Farbrauschen bei dunkelgrünen und (dunkel-)braunen Farbtönen einfach nicht abzustellen.
Ein Freund berichtete mir dann per Zufall, dass er sich den Dia-Scanner Jay-Tech FS 170 gekauft hatte und mit den Ergebnissen überaus zufrieden sei, das Modell wurde ab dem 01.02.2010 bei Penny für EUR 69,99 verkauft. Nachdem ich mich im Internet zur Thematik aktueller Diascanner belesen hatte (die nämlich nicht mehr "scannen", sondern ein Foto des Dias schießen), konnte mir mein Freund noch einen Rückläufer in seiner abgelegenen Penny-Filiale besorgen.
Das Gerät selbst wurde z. B. bei Amazon deutlich teurer gehandelt, technisch vergleichbare Produkte (z. B. von Rollei) waren sowieso deutlich teurer.
Erfahrungsbericht:
Das Gerät sieht aus wie ein alter "Dia-Gucki" und hat ein kleines Display (2,4 Zoll LTPS), das zur Begutachtung der Scan-Qualität bei weitem aber nicht ausreicht. Für die Stromversorgung stehen drei Alternativen zur Verfügung: USB-2.0-Anschluss, Steckernetzteil 230V auf 5V für das USB-Kabel oder aber 4x AAA-Batterien/Akkus.
Mitgeliefert wird ein Diaschlitten für 3 Dias sowie ein Negativschitten mit 6 Bildöffnungen.
In den aufgeklappten Diaschlitten werden die Dias eingelegt und in den 3 Bildöffnungen, deren Konturen leicht ausgefräst sind, fixiert. Anschließend wird der Diaschlitten wieder zusammengeklappt und von Hand dem Gerät zugeführt. Dies geht ausschließlich von rechts nach links, da im Inneren des Gerätes eine entsprechende Transportarretierung verbaut ist.
Die Stromversorgung dient zunächst ausschließlich dazu, die drei LED's als Hintergrundbeleuchtung zu bedienen.
Auf der Oberseite des Gerätes befinden sich sämtliche Bedienknöpfe der vorhandenen Menus, also 5 Knöpfe, davon einer nur mit der Funktion >on/off<.
Der jeweils aktuelle Menustatus wird im (Mini-)Display in kleiner gelber Schrift anzeigt, je nach Scan-Motiv zuweilen schlecht zu erkennen.
Tip:
Da ich selbst Brillenträger bin, nutze ich zum Diascannen permanent eine Kopflupe (mit Stirnband, sieht aus wie eine große Sonnenblende, ca. EUR 10,00 im Elektronikzubehör). Damit werden dann kleinste Staubpartikel auf dem Dia sichtbar, aber auch die Menutexte sind kein Problem mehr und die Scan-Motive werden auch allemal größer.
Der wichtigste Menupunkt ist >EV<, was wohl mit "Belichtung" gleichzusetzen sein dürfte. Heisst aber konkret, dass mit dieser Einstellung die Helligkeit der Hintergrund-LED's beeinflusst wird. Der Standardwert lautet hier >0<, dann gibt es 4 Abstufungen in Richtung dunkler sowie 4 Abstufungen in Richtung heller.
Tip:
Ich schieße von jedem Dia ca. 5 bis 7 Varianten, beginnend mit dem Standardwert und dann 2 bis 3 Varianten in Richtung dunkler sowie in Richtung heller, hier bedarf es eigener Erfahrungswerte, wie weit man sich in die Randbereiche vortasten muss/möchte, hängt auch sehr stark vom Inhalt sowie der Belichtungsqualität des Dias ab; erst später am PC-Monitor wird entschieden, welche Variante übernommen wird.
Insbesondere beim Abdunkeln sollte man den LED's ca. 1,5 Sekunden Zeit lassen, dem Befehl wirklich nachzukommen und die gewünschte Helligkeitsstufe auch tatsächlich einzunehmen.
Das "Aufnehmen" und das "Speichern" erfolgt im Millisekundenbereich, mit einsprechender Fingerfertigkeit im Umgang mit den 4 Menuknöpfen können fantastische Verarbeitungszeiten erreicht werden.
Mittels 5,1 Megapixel CMOS-Sensor wird dann das Dia in jpg aufgenommen und auf der mitgelieferten SD/MMC-Karte im Kartenslot des Gerätes gespeichert. Die Kartengröße ist mit 1GB ausreichend groß, um ein 36er Magazin mit der Anzahl der dazugehörigen Bildvarianten aufzunehmen.
Tip:
Ich arbeite mit der kleineren Auflösung (im Manual als >5M Auflösung< bezeichnet), die >10M Auflösung< produziert lediglich größere Dateien ohne einen sichtbaren Mehrgewinn an Qualität, habe ich mehrmals ausprobiert und verglichen. Dateigröße in 5M ca. 1,3 MB.
Beim manuellen Weitertransportieren des Diaschlittens ist peinlich genau darauf zu achten, dass das Dia im Schlitten 100prozentig zentriert zum Liegen kommt, andernfalls gibt es einen Schatten des Diaschlittens jeweils am rechten oder linken Bildrand (erneuter Hinweis auf meine Kopflupe).
Bisher befinden sich alle Scans nur im Gerät, gespeichert auf der Karte. Um sie auf den Rechner zu bekommen, muss der Menupunkt >USB-Mode< am Gerät aktiviert werden. Nunmehr wird der Scanner über das eingesteckte USB-Kabel unproblematisch als >USB-Massenspeichergerät< erkannt und die Dateien werden wie gewohnt auf die Festplatte kopiert/bewegt (Betriebssystem Win XP Pro SP3), um dann weiterbearbeitet zu werden.
Der Aufwand der Weiterverarbeitung hält sich (bei mir) in engen Grenzen und beläuft sich fast ausschließlich auf die Auswahl der besten Bildvariante. Somit "schaffe" ich nunmehr ein 36er Magazin in ca. 20 Minuten, wobei die akribische Staubsuche auf dem Dia und das Bestücken des Diaschlittens mit Abstand die meiste Zeit beansprucht. Dabei würde ich die Qualität der Endprodukte als hervorragend bezeichnen, wohlgemerkt aus Sicht eines "fortgeschrittenen Knipsers".
Auch das Scannen vom Negativ habe ich schon 'mal kurz ausprobiert und bin da - im Vergleich zu den Ergebnissen per Reflecta i scan 1800 - ebenfalls begeistert, habe dazu aber noch keine tiefergehenden Erfahrungswerte.
Verarbeitung des Gerätes:
Jay-Tech ist für mich grundsätzlich nicht die erste Wahl, ein vor Jahren gekauftes 5.1 Soundsystem war nicht schlecht, aber auch nicht gut, eben preiswert.
Insofern hatte ich den Scanner in der Penny-Newsletter zwar zur Kenntnis genommen, ihn aber wegen des Herstellers, des Preises und des äußeren Erscheinungsbildes innerlich als Kinderspielzeug abgelehnt; erst die praktischen Erfahrungen meines Freundes brachten mich zur Kaufentscheidung.
Das Display ist auf den ersten Blick zwar mikrig (bin Brillenträger), reicht aus meiner jetzigen Sicht aber vollkommen aus.
Der USB-Ausgang sitzt in ca. 1,5 cm Höhe mittig an der Rückseite des Gerätes, vom Aufstellniveau aus betrachtet. In der Anfangsnutzung hatte ich das Gerät u. a. auf den Esstisch stehend bedient (per 230V Netzteil). Um das Display einzusehen, hatte ich das Gerät nur mit seiner Hinterkante auf die Tischplatte abgestützt, durch diesen Winkel wurde aber der USB-Stecker an der Rückseite verbogen, was sicherlich meine Gewährleistungsrechte beeinträchtigen würde.
Tip:
Da ich zur Vorreinigung ohnehin bestes Licht und einiges Equipment benötige, scanne ich nunmehr ausschließlich an meinem PC-Schreibtisch. Den Scanner stelle ich auf zwei gestapelte Plastikboxen, sodass sich das Display fast in Augenhöhe befindet. Diese Arbeitshöhe schafft auch Platz für meine Arme, um die Menutasten komfortabel mit beiden Händen gleichzeitig zu bedienen.
Die Passgenauigkeit der Dias im Diaschlitten könnte sich als problematisch erweisen. Ich nutze fast ausschließlich glaslose Diarahmen, die ja erfahrungsgemäß (etwas) schlanker sind als Glasrahmen. Aber selbst mit etwas dickeren glaslosen Rahmen trat das Problem auf, das sich der Diaschlitten nur mit Mühe wieder schließen ließ, da das Diaprofil nicht tief genug ausgefräst ist. Dieser Diaschlitten besteht aus einer Art Weichplastik, ist also grundsätzlich elastisch. Somit wurde der Diaschlitten "in leicht aufgequollenem Zustand" von mir zugeführt, was in der Anfangszeit zu ganz leichten Abriebspuren auf der gläsernen Projektionsfläche im Innern des Gerätes führte, die sich auf dem Scan aber auch wiederfanden. Jetzt tritt dieses Problem aber nicht mehr auf, weil das schleifende Material "nun weg zu sein scheint". Außerdem scanne ich zur Zeit nur Rahmen "Hamafix 2,3", die genau in die Aussparungen passen.
Grundsätzlich könnte man das Dia aus einem nicht passendem Rahmen entfernen und in einem Rahmen "Hamafix 2,3" scannen, ich werfe meine Dias sowieso nach dem Scannen in den Schredder, muss sie daher ohnehin aus dem Rahmen entfernen.
Tip zur Reinigung des Innenlebens:
Aufgrund der beschriebenen Schleifspuren hatte ich versucht, mittels Q-Tipps und optischer Reinigungsflüssigkeit von außen die Glasfläche zu reinigen. Dieser Versuch schlug gänzlich fehl: Auf beiden Seiten des Schlittenschachtes befinden sich Abdeckklappen, wohl um eventuelles Streulicht abzuhalten bzw. als Staubbremse. Mein unprofessioneller Versuch, die Abdeckklappen mittels eines Werkzeuges in Stellung "offen" zu halten und zugleich mit der zweiten Hand den Q-Tipp zu bedienen, führte zum Totalverlust der linken Klappe (spätestens jetzt totaler Garantieverlust). Die Schleifspuren wurde ich zwar los, aber der Q-Tipp hinterlies eine Unmenge von Fasern.
Folglich musste ich nun doch das Gerät auseinandernehmen, natürlich kein Hinweis im Manual.
Lösung: An der Unterseite des Gerätes befinden sich vier selbstklebende Gummifüße als Rutschschutz, diese vorsichtig entfernen, darunter je eine Schraube, die es zu lösen gilt. Das Gerät ist nun in zwei Teile zu trennen. Um an die Projektionsebene zu gelangen, müssen noch vier weitere Schrauben entfernt werden, dazu noch vier Plastik-Klemmlaschen vorsichtig außer Eingriff bringen (sollte ohne Werkzeug möglich sein) und wir haben die Glasplatte wie auch den CMOS-Sensor im Dach des Gerätes vor uns.
Achtung: Bestehende Verkabelungen nicht mechanisch belasten!!!
Bei Zusammenbau alle acht Schrauben nur ganz soft anziehen, die vier Gummifüße habe ich leicht versetzt wieder angeklebt, um ohne Probleme erneut an die Schrauben zu kommen.
Zusammenfassung:
Plus:
Sehr günstiger Preis (Penny-Angebot für EUR 69,99)
Gute bis sehr gute Scan-Ergebnisse
Sehr schnelle Verarbeitung möglich (nach entsprechender Einarbeitungszeit)
Keinerlei Installation von Scan-Software erforderlich, damit auch keine eventuellen Treiberprobleme
PC-unabhängiges Scannen möglich (in der Praxis aber ohne Bedeutung)
SD/MMC-Karte mit 1GB im Lieferumfang enthalten
Minus:
Vollkommen unbrauchbares Manual, zudem nur als Bookware (ich konnte kein Download-Manual im Netz finden)
gewöhnungsbedürftige Menusteuerung per Tastenkombination am Gerät selbst, aber letztlich o.k.
relativ kleines Display, aber als ausreichend zu bezeichnen
möglicherweise Probleme bei dickeren/stärkeren Diarahmen
Gerätewartung ("Entstauben") nicht beschrieben und nur mit Werkzeug (und Fingerspitzengefühl) möglich
Persönliches Fazit:
Zu "meinem" Preis würde ich das Gerät jederzeit wieder kaufen, der Neupreis dieses Produktes liegt im Netz aber deutlich höher. Ab ca. EUR 100,00 würde ich mich allerdings auch bei anderen Herstellern umsehen. Allerdings können andere Geräte deutlich teurer sein, die Ergebnisse müssen deshalb aber nicht proportional "besser" sein.
Grüße aus Berlin
als Neuling dieses Forums versuche ich 'mal, einen persönlichen Erfahrungsbericht zur bisherigen Nutzung des Dia-Scanners Jay-Tech FS 170 zu veröffentlichen, und zwar aus Sicht eines "fortgeschrittenen Knipsers".
Vorgeschichte:
Aus meiner analogen SLR-Zeit verfüge ich über ca. 8.000 Dias, die ich natürlich auf dem Rechner haben möchte. Nach ersten Versuchen der Digitalisierung per Flachbettscanner mit Durchlichtaufsatz (seinerzeit erste Generation, ca. 1999), deren Ergebnisse vollkommen unbefriedigend waren, entschloss ich mich im Jahre 2003, wiederum Geld in dieses Thema zu investieren und kaufte für EUR 149,00 (seinerzeit deutlich das günstigste Angebot) einen Diascanner Reflecta 64100 i scan 1800. Die Auslieferungssoftware war unbefriedigend, die Scanergebnisse so la la.
Aufgrund des hohen Zeitaufwandes pro Scan plus Nachbearbeitungszeit pro Bild hatte ich mich damals durch ca. 500 Dias gequält und dann wieder die Lust verloren. Scans von Negativen gingen vollkommen daneben, da praktisch nie die "richtigen" Farben getroffen wurden.
Im Jahre 2009 leistete ich mir nach langer Überlegung einen TFT Monitor (LG L227WTP-PF 22 Zoll), von dem ich sofort begeistert war, zuvor hatte ich seit langem eine "Röhre" (19-Zoll-Monitor Medion). Nur zeigte die hervorragende Darstellungsqualität des TFT sehr deutlich die "Qualität" meiner bisherigen Digitalprodukte auf (was letztendlich ja auch zum Kauf des EOS 1000D-Equipments führte).
Anfang 2010 hatte ich mir dann aktuelle Software für den Reflecta i scan 1800 besorgt, die auch deutlich besser war im Handling als auch in den Scanergebnissen, der hohe Zeitaufwand pro Scan plus Nachbearbeitung blieb mir aber erhalten, konnte aber durch bessere Softwarekenntnisse meinerseits deutlich verkürzt werden (nunmehr "nur noch" ca. 60 Minuten für ein 36er Magazin).
Allerdings war ein überdeutliches Farbrauschen bei dunkelgrünen und (dunkel-)braunen Farbtönen einfach nicht abzustellen.
Ein Freund berichtete mir dann per Zufall, dass er sich den Dia-Scanner Jay-Tech FS 170 gekauft hatte und mit den Ergebnissen überaus zufrieden sei, das Modell wurde ab dem 01.02.2010 bei Penny für EUR 69,99 verkauft. Nachdem ich mich im Internet zur Thematik aktueller Diascanner belesen hatte (die nämlich nicht mehr "scannen", sondern ein Foto des Dias schießen), konnte mir mein Freund noch einen Rückläufer in seiner abgelegenen Penny-Filiale besorgen.
Das Gerät selbst wurde z. B. bei Amazon deutlich teurer gehandelt, technisch vergleichbare Produkte (z. B. von Rollei) waren sowieso deutlich teurer.
Erfahrungsbericht:
Das Gerät sieht aus wie ein alter "Dia-Gucki" und hat ein kleines Display (2,4 Zoll LTPS), das zur Begutachtung der Scan-Qualität bei weitem aber nicht ausreicht. Für die Stromversorgung stehen drei Alternativen zur Verfügung: USB-2.0-Anschluss, Steckernetzteil 230V auf 5V für das USB-Kabel oder aber 4x AAA-Batterien/Akkus.
Mitgeliefert wird ein Diaschlitten für 3 Dias sowie ein Negativschitten mit 6 Bildöffnungen.
In den aufgeklappten Diaschlitten werden die Dias eingelegt und in den 3 Bildöffnungen, deren Konturen leicht ausgefräst sind, fixiert. Anschließend wird der Diaschlitten wieder zusammengeklappt und von Hand dem Gerät zugeführt. Dies geht ausschließlich von rechts nach links, da im Inneren des Gerätes eine entsprechende Transportarretierung verbaut ist.
Die Stromversorgung dient zunächst ausschließlich dazu, die drei LED's als Hintergrundbeleuchtung zu bedienen.
Auf der Oberseite des Gerätes befinden sich sämtliche Bedienknöpfe der vorhandenen Menus, also 5 Knöpfe, davon einer nur mit der Funktion >on/off<.
Der jeweils aktuelle Menustatus wird im (Mini-)Display in kleiner gelber Schrift anzeigt, je nach Scan-Motiv zuweilen schlecht zu erkennen.
Tip:
Da ich selbst Brillenträger bin, nutze ich zum Diascannen permanent eine Kopflupe (mit Stirnband, sieht aus wie eine große Sonnenblende, ca. EUR 10,00 im Elektronikzubehör). Damit werden dann kleinste Staubpartikel auf dem Dia sichtbar, aber auch die Menutexte sind kein Problem mehr und die Scan-Motive werden auch allemal größer.
Der wichtigste Menupunkt ist >EV<, was wohl mit "Belichtung" gleichzusetzen sein dürfte. Heisst aber konkret, dass mit dieser Einstellung die Helligkeit der Hintergrund-LED's beeinflusst wird. Der Standardwert lautet hier >0<, dann gibt es 4 Abstufungen in Richtung dunkler sowie 4 Abstufungen in Richtung heller.
Tip:
Ich schieße von jedem Dia ca. 5 bis 7 Varianten, beginnend mit dem Standardwert und dann 2 bis 3 Varianten in Richtung dunkler sowie in Richtung heller, hier bedarf es eigener Erfahrungswerte, wie weit man sich in die Randbereiche vortasten muss/möchte, hängt auch sehr stark vom Inhalt sowie der Belichtungsqualität des Dias ab; erst später am PC-Monitor wird entschieden, welche Variante übernommen wird.
Insbesondere beim Abdunkeln sollte man den LED's ca. 1,5 Sekunden Zeit lassen, dem Befehl wirklich nachzukommen und die gewünschte Helligkeitsstufe auch tatsächlich einzunehmen.
Das "Aufnehmen" und das "Speichern" erfolgt im Millisekundenbereich, mit einsprechender Fingerfertigkeit im Umgang mit den 4 Menuknöpfen können fantastische Verarbeitungszeiten erreicht werden.
Mittels 5,1 Megapixel CMOS-Sensor wird dann das Dia in jpg aufgenommen und auf der mitgelieferten SD/MMC-Karte im Kartenslot des Gerätes gespeichert. Die Kartengröße ist mit 1GB ausreichend groß, um ein 36er Magazin mit der Anzahl der dazugehörigen Bildvarianten aufzunehmen.
Tip:
Ich arbeite mit der kleineren Auflösung (im Manual als >5M Auflösung< bezeichnet), die >10M Auflösung< produziert lediglich größere Dateien ohne einen sichtbaren Mehrgewinn an Qualität, habe ich mehrmals ausprobiert und verglichen. Dateigröße in 5M ca. 1,3 MB.
Beim manuellen Weitertransportieren des Diaschlittens ist peinlich genau darauf zu achten, dass das Dia im Schlitten 100prozentig zentriert zum Liegen kommt, andernfalls gibt es einen Schatten des Diaschlittens jeweils am rechten oder linken Bildrand (erneuter Hinweis auf meine Kopflupe).
Bisher befinden sich alle Scans nur im Gerät, gespeichert auf der Karte. Um sie auf den Rechner zu bekommen, muss der Menupunkt >USB-Mode< am Gerät aktiviert werden. Nunmehr wird der Scanner über das eingesteckte USB-Kabel unproblematisch als >USB-Massenspeichergerät< erkannt und die Dateien werden wie gewohnt auf die Festplatte kopiert/bewegt (Betriebssystem Win XP Pro SP3), um dann weiterbearbeitet zu werden.
Der Aufwand der Weiterverarbeitung hält sich (bei mir) in engen Grenzen und beläuft sich fast ausschließlich auf die Auswahl der besten Bildvariante. Somit "schaffe" ich nunmehr ein 36er Magazin in ca. 20 Minuten, wobei die akribische Staubsuche auf dem Dia und das Bestücken des Diaschlittens mit Abstand die meiste Zeit beansprucht. Dabei würde ich die Qualität der Endprodukte als hervorragend bezeichnen, wohlgemerkt aus Sicht eines "fortgeschrittenen Knipsers".
Auch das Scannen vom Negativ habe ich schon 'mal kurz ausprobiert und bin da - im Vergleich zu den Ergebnissen per Reflecta i scan 1800 - ebenfalls begeistert, habe dazu aber noch keine tiefergehenden Erfahrungswerte.
Verarbeitung des Gerätes:
Jay-Tech ist für mich grundsätzlich nicht die erste Wahl, ein vor Jahren gekauftes 5.1 Soundsystem war nicht schlecht, aber auch nicht gut, eben preiswert.
Insofern hatte ich den Scanner in der Penny-Newsletter zwar zur Kenntnis genommen, ihn aber wegen des Herstellers, des Preises und des äußeren Erscheinungsbildes innerlich als Kinderspielzeug abgelehnt; erst die praktischen Erfahrungen meines Freundes brachten mich zur Kaufentscheidung.
Das Display ist auf den ersten Blick zwar mikrig (bin Brillenträger), reicht aus meiner jetzigen Sicht aber vollkommen aus.
Der USB-Ausgang sitzt in ca. 1,5 cm Höhe mittig an der Rückseite des Gerätes, vom Aufstellniveau aus betrachtet. In der Anfangsnutzung hatte ich das Gerät u. a. auf den Esstisch stehend bedient (per 230V Netzteil). Um das Display einzusehen, hatte ich das Gerät nur mit seiner Hinterkante auf die Tischplatte abgestützt, durch diesen Winkel wurde aber der USB-Stecker an der Rückseite verbogen, was sicherlich meine Gewährleistungsrechte beeinträchtigen würde.
Tip:
Da ich zur Vorreinigung ohnehin bestes Licht und einiges Equipment benötige, scanne ich nunmehr ausschließlich an meinem PC-Schreibtisch. Den Scanner stelle ich auf zwei gestapelte Plastikboxen, sodass sich das Display fast in Augenhöhe befindet. Diese Arbeitshöhe schafft auch Platz für meine Arme, um die Menutasten komfortabel mit beiden Händen gleichzeitig zu bedienen.
Die Passgenauigkeit der Dias im Diaschlitten könnte sich als problematisch erweisen. Ich nutze fast ausschließlich glaslose Diarahmen, die ja erfahrungsgemäß (etwas) schlanker sind als Glasrahmen. Aber selbst mit etwas dickeren glaslosen Rahmen trat das Problem auf, das sich der Diaschlitten nur mit Mühe wieder schließen ließ, da das Diaprofil nicht tief genug ausgefräst ist. Dieser Diaschlitten besteht aus einer Art Weichplastik, ist also grundsätzlich elastisch. Somit wurde der Diaschlitten "in leicht aufgequollenem Zustand" von mir zugeführt, was in der Anfangszeit zu ganz leichten Abriebspuren auf der gläsernen Projektionsfläche im Innern des Gerätes führte, die sich auf dem Scan aber auch wiederfanden. Jetzt tritt dieses Problem aber nicht mehr auf, weil das schleifende Material "nun weg zu sein scheint". Außerdem scanne ich zur Zeit nur Rahmen "Hamafix 2,3", die genau in die Aussparungen passen.
Grundsätzlich könnte man das Dia aus einem nicht passendem Rahmen entfernen und in einem Rahmen "Hamafix 2,3" scannen, ich werfe meine Dias sowieso nach dem Scannen in den Schredder, muss sie daher ohnehin aus dem Rahmen entfernen.
Tip zur Reinigung des Innenlebens:
Aufgrund der beschriebenen Schleifspuren hatte ich versucht, mittels Q-Tipps und optischer Reinigungsflüssigkeit von außen die Glasfläche zu reinigen. Dieser Versuch schlug gänzlich fehl: Auf beiden Seiten des Schlittenschachtes befinden sich Abdeckklappen, wohl um eventuelles Streulicht abzuhalten bzw. als Staubbremse. Mein unprofessioneller Versuch, die Abdeckklappen mittels eines Werkzeuges in Stellung "offen" zu halten und zugleich mit der zweiten Hand den Q-Tipp zu bedienen, führte zum Totalverlust der linken Klappe (spätestens jetzt totaler Garantieverlust). Die Schleifspuren wurde ich zwar los, aber der Q-Tipp hinterlies eine Unmenge von Fasern.
Folglich musste ich nun doch das Gerät auseinandernehmen, natürlich kein Hinweis im Manual.
Lösung: An der Unterseite des Gerätes befinden sich vier selbstklebende Gummifüße als Rutschschutz, diese vorsichtig entfernen, darunter je eine Schraube, die es zu lösen gilt. Das Gerät ist nun in zwei Teile zu trennen. Um an die Projektionsebene zu gelangen, müssen noch vier weitere Schrauben entfernt werden, dazu noch vier Plastik-Klemmlaschen vorsichtig außer Eingriff bringen (sollte ohne Werkzeug möglich sein) und wir haben die Glasplatte wie auch den CMOS-Sensor im Dach des Gerätes vor uns.
Achtung: Bestehende Verkabelungen nicht mechanisch belasten!!!
Bei Zusammenbau alle acht Schrauben nur ganz soft anziehen, die vier Gummifüße habe ich leicht versetzt wieder angeklebt, um ohne Probleme erneut an die Schrauben zu kommen.
Zusammenfassung:
Plus:
Sehr günstiger Preis (Penny-Angebot für EUR 69,99)
Gute bis sehr gute Scan-Ergebnisse
Sehr schnelle Verarbeitung möglich (nach entsprechender Einarbeitungszeit)
Keinerlei Installation von Scan-Software erforderlich, damit auch keine eventuellen Treiberprobleme
PC-unabhängiges Scannen möglich (in der Praxis aber ohne Bedeutung)
SD/MMC-Karte mit 1GB im Lieferumfang enthalten
Minus:
Vollkommen unbrauchbares Manual, zudem nur als Bookware (ich konnte kein Download-Manual im Netz finden)
gewöhnungsbedürftige Menusteuerung per Tastenkombination am Gerät selbst, aber letztlich o.k.
relativ kleines Display, aber als ausreichend zu bezeichnen
möglicherweise Probleme bei dickeren/stärkeren Diarahmen
Gerätewartung ("Entstauben") nicht beschrieben und nur mit Werkzeug (und Fingerspitzengefühl) möglich
Persönliches Fazit:
Zu "meinem" Preis würde ich das Gerät jederzeit wieder kaufen, der Neupreis dieses Produktes liegt im Netz aber deutlich höher. Ab ca. EUR 100,00 würde ich mich allerdings auch bei anderen Herstellern umsehen. Allerdings können andere Geräte deutlich teurer sein, die Ergebnisse müssen deshalb aber nicht proportional "besser" sein.
Grüße aus Berlin