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Erste änderungen an der MP

  • Ersteller Ersteller Robert
  • Erstellt am Erstellt am
Hallo Stefan,

ich bin Besitzer einer M6 classic (die im Grunde die gleichen Funktionen wie die MP hat) und eine M7.

Meine Meinung zum Vergleich MP/M7 habe ich an verschiedenen Stellen in diesem Forum schon deutlich gemacht. Ich habe auch begründet, warum ich mich letztendlich für eine M7 endschieden habe. Meine und die Meinung der Forumsmitglieder kannst du in den entsprechenden Threads dieses Forums finden.

Wenn es dir zu mühselig ist lange zu suchen, sei dir hier noch einmal mein Standpunkt dargestellt.

Ich halte die MP für die schönste und beste Leica. Selbst meine M6 scheint mir wertvoller als meine M7 zu sein. Woran liegt das? Die rein mechanischen Kameras sind für mich wirkliche Fotoapparate, während die elektronischen Kameras mich eher an Computer erinnern.

Beim Fotografieren geht es aber (eigentlich) nicht um das Empfinden, das man bei Benutzung einer Kamera hat, sondern schlicht um das Ergebnis der Aufnahme, um das Foto. Wenn ich die Bilder meiner fotografischen Vergangenheit (und teilweise auch noch meiner Gegenwart) betrachte, so muss ich leider feststellen, dass meine Bilder zu statisch waren.

Mit der M7 kann ich wesentlich schneller fotografieren. Obwohl ich noch immer unzufrieden bin mit meinem Ergebnis, stellen sich erste Erfolge bei meinen neuen Fotos ein. Ich führe diese Erfolge auf meine M7 zurück. Obwohl ich immer noch gern Landschafts- und Architekturaufnahmen mache (was ich auch nicht aufgeben will), werden Personen immer häufiger von mir fotografiert.

Wenn du die Wahl hast zwischen einer MP und einer M7, dann musst du dich entscheiden, ob du die Schönheit einer Kamera oder ihre Flexibilität für wichtiger hältst.

Herzliche Grüße aus dem Westerwald
zurück nach einer Reise nach Norddeutschland
Jochen
 
Hallo zusammen,

ich möchte dem Artikel von Jochen noch einige Zeilen meines eigenen Fotografierens hinzufügen.

Im Gegensatz zu Jochen, welcher die Kamera als Instrument (oder Werkzeug) benutzt, um die für ihn besten Ergebnisse in Form von Fotos zu erhalten, liegt meine eigene Motivation zumindest zur Zeit noch etwas anders:

Die MP "animiert" mich dazu, Fotos zu machen, d.h. bildlich gesprochen scheint sie mir sagen zu wollen: "Hey, führ mich aus, mach Fotos mit mir!".
Dieses starke Gefühl habe ich noch bei keiner Kamera gehabt. Und ich habe für mich herausgefunden, dass diese Motivation von der MP ausgeht. Selbstverständlich kommt es mir nach wie vor auf möglichst sehr gute Bilder an, obwohl ich nach meinem eigenen Geschmack noch sehr weit von meinem eigenen Ideal entfernt bin... Aber dieses Interesse ist einfach unwahrscheinlich groß, wieder mit der MP auf Tour zu gehen, damit sie mir zeigt, was ich bei der Einstellung für "korrekte" Bilder alles beachten muss und was ich bereits gelernt habe.

Auch wenn das oben gesagte für den einen oder anderen von Euch vielleicht etwas (zu) philosophisch klingen mag, so scheint es meine Ansicht zur Kamera am besten auszudrücken.

Viele Grüße
Constantin

PS: Übrigens Stefan, laß uns Foriker weiterhin an Deiner Entscheidungsfindung teilhaben, es ist sehr spannend, zu sehen, wie Du Dich entscheiden wirst!
 
Es ist ja interessant, wie sich die Themen im Forum manchmal entwickeln. Ich will die Diskussion noch um einen Aspekt ergänzen, auch wenn manche Puristen das nicht gerne hören. Ich kann nur empfehlen, über die Konika Hexar als Zweitkamera oder eben als Alternative zur M7 nachzudenken. Trotz aller Kompatibilitätsprobleme halte ich Sie für die konsequentere Weiterentwicklung der M-Philosophie als die M7. Auflagemaß und Sucher habe ich übrigends auf Leica Norm justieren lassen. Fotomechanik Kielgas in Hannover macht das perfekt zu einem sehr fairen Preis. Der Sucher der Hexar ist für Brillenträger optimal, weil er einen Kompromiss zwischen dem 0,58 und dem 0,72 Sucher der Leica-Gehäuse darstellt. Die Biltzsynchronzeit ist mit 1/125 zeitgemäßer. Auch die schnelleren Zeiten (bis 1/4000) sind zeitgemäßer. Die Hexar RF ist aufgrund des motorischen Filmtransports lauter als die M, aber deutlich leiser als eine SLR-Kamera. Aber das wesentliche Argument für mich ist, dass die Konika die bessere Schnappschusskamera/Reportagekamera im Vergleich zur M7 ist (wenn man denn eine haben will). Sie ist schneller. Dazu trägt sicherlich die mittenbetonte statt der selektiven Belichtungsmessung bei wie auch der motorische Transport. Eine M mit Motor ist monströs, die Konika dagegen mit ihrem eingebauten Motor wirklich elegant.Zugegeben, das Leica-Feeling mag sich mit der Konika nicht zu 100 Prozent einstellen. Aber die Haptik der Konika ist sehr wertig und steht einer Leica (auch in der Verarbeitung) nichts nach.

Gruß
Paul
 
Lieber Paul,

die Hexar könnte für mich interessant sein, weil man für schnelle Serien bei selektiver Schärfe (offene Blende) und dem wunderschönen LEICA-Unschärfeverlauf auch bei Tageslicht auskäme, ohne einen Graufilter zu verwenden... und wenn die Messbasis im Portraitbereich für 1,0/50 oder 1,4/75 bzw. 3,4/135 ausreichend wäre.

Ist das nach einer von Dir angesprochenen Justierung denn überhaupt bei der Hexar möglich?

Wie hoch ist der Batterieverbrauch?

Hast Du auch Konica-Objektive benutzt?

Kann man die Leica-M-Sucherlupe 1,25 anbringen?

Noch ein Tip nach den vielen Fragen: Ein half-case von Luigi dämpft die Kameragehäuse.

Einen schönen Sonntag!
Giselher
 
Hallo Paul,

wir hatten an anderer Stelle schon einmal über die Hexar RF diskutiert und ich hatte schon damals einige kritische Äußerungen zu dieser Kamera genannt. Diese Diskussion kann man auch nachlesen.

Ich bin keineswegs ein Leica-Purist, da ich einige Fremdobjektive und auch Fremdzubehör (insbesondere externe Sucher) benutze und bis vor kurzem eine Bessa T als Drittgehäuse verwendete.

Daher sei mir erlaubt, noch einige Bemerkungen zu den Verschlusszeiten und zur Synchronzeit zu machen.

Eine Leica-M erhebt die Ansprüche, eine Kamera für das Leben zu sein und ein sehr zartes Auslösegeräusch zu haben. Laut Aussagen von Leica sind diese Ansprüche nicht mehr erfüllbar, wenn die kürzeste Synchronzeit und die Verschlusszeiten wesentlich verkürzt werden. Ob diese Aussage wirklich richtig ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Dies sei hier nur angemerkt, damit bei einem Vergleich dieser Kameras wirklich alles berücksichtigt wird. Dass es auch bei einer M-Leica technisch möglich wäre die entsprechenden Zeiten zu verkürzen, steht außer Frage. Ich gebe auch zu, dass ich mir bei meiner neuen Leica M7 mindestens eine 1/2000 sec gewünscht hätte. Aber dieses Lebensdauerargument hat zumindest mich überzeugt.

Ergänzen möchte ich bei dem Vergleich noch, dass nach meinem Kenntnisstand die Hexar keine TTL-Blitzbelichtungsmessung aufweist. Aber vielleicht bin ich hier auch falsch informiert.

Gruß Jochen
 
Hallo Jochen,

zumindest was die Verschlusszeit 1/2000 betrifft, hat Leica es früher gekonnt. In der SL2 arbeitet ein leiser Tuchverschluss, der wie ich gelesen habe praktisch baugleich mit demjenigen der M war. Und der kann 1/2000 Sekunde, man liest allerdings auch, dass diese Zeit nicht sehr zuverlässig sein soll bei der SL2. Das konnte ich bisher nicht feststellen. Aber man liest noch viel wenn der Tag lang ist...

ein Gruss vom Alpenrand,
Oliver
 
Hallo Oliver,

das kann durchaus richtig sein, was du gelesen hast. Aber (was ich jetzt sage, mögest du [,der R-Fotograf,] mir [,dem M-Fotografen,] bitte verzeihen...!) die Konzeption der R-Leica zielt nicht so sehr auf "Lebensdauerwerkzeug" wie die Konzeption der M-Leica.

Gruß aus dem schönen Westerwald
Jochen
 
Lieber Giselher,

ich sehe gerade, dass du brennende Fragen an Paul hattest. Durch die Postings von Oliver und mir könnten diese Fragen in Vergessenheit geraten.

Hallo Paul,

bitte tue nicht nur Giselher sondern auch mir den Gefallen und beantworte die Fragen von Giselher. Ich hätte sonst ein sehr schlechtes Gewissen.

Gruß an euch beiden von
Jochen
 
Jochen,

betr. Lebensdauerwerkzeug: Das kann nur jemand sagen, dem noch nie eine SL2 auf den Fuss gefallen ist ! :-)

Konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen...
ein Gruss, Oliver
 
Hallo Gieselher,

ich fotografiere u.a. mit dem Sumicron 2.0/90 und dem Sumicron 2.0/50. Mit beiden Objektiven lässt sich bei offener Blende gut arbeiten und exakt scharf stellen. Das 2.0/90 ist ein genzwertiger Fall, das 2.0/50 ist dagegen kein Problem. Beim 2.0/90 muss man bei offener Blende sehr sorgfältig scharf stellen - aber das gilt ja immer, wenn man mit offener Blende arbeitet.

Ob es möglich ist, mit dem 1.4/75 exakt scharf stellen zu können, kann ich nicht wirklich beurteilen, da ich keines habe. Es müsste aber gehen, wenn es mit dem 2.0/90 funktioniert. Ich bin aber sicher, dass die Messbasis für eine exakte Scharfstellung mit dem 1.0/50 nicht ausreicht. Aber wer hat schon ein 1.0/50 und wer braucht es wirklich? Die Entscheidung für eine Kamera hängt immer von den persönlichen Bedürfnissen ab.

Eine TTL Blitzmessung hat die Hexar (leider) nicht. Wer allerdings mit hochgeöffneten Objektiven (für mich heißt das 2.0) fotografiert, benötigt auch meist keinen. Mit der Hexar kann man problemlos die gleichen längeren Zeiten frei halten wie mit der M. Der zur Hexar gehörende, extrem kompakte Automatik-Blitz belichtet sehr zuverlässig, finde ich, auch beim Aufhellen. Aber ich blitze eher selten.

Der Batterieverbrauch ist gering: Konika gibt 140 Filme mit einem Satz Batterien an. Ich kann das bestätigen.

Ob man die Sucherlupe anbringen kann, weiß ich nicht, aber sie wäre auf jeden Fall hilfreich, falls man häufiger mit einem 135er fotografieren will - was ich nur gelegentlich tue. Der Vorteil gegenüber dem 0,58 Sucher der Leica besteht unter anderem darin, dass der entsprechende Rahmen noch eingespiegelt wird. Das ist nicht optimal, eben ein Kompromiss, von dem vor allem Brillenträger profitieren, die auch gerne mit einem 28er fotografieren. Komfortabel ist es aber nicht, wenn man die Konika häufiger mit einem 135er nutzt. Insofern wäre eine Sucherlupe hilfreich. Auch hier muss man sich fragen, wie und was man bevorzugt fotografiert. Ansonsten finden ich den Sucher brillianter als den meiner M6.

Die Hexar hat eine Tendenz zur "Weitwinkelkamera" und ist damit eine echte Reportagekamera.

Und dann noch eine Anmerkung zu meinem vorherigen Beitrag: Welche Kamera, diese Frage ist ein wenig auch eine Geschmacksfrage. Und deshalb kann man so schön darüber streiten! Stichwort Philosophie der M: Die Entwickler der M wollten in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Kamera schaffen, die für den Reportageeinsatz gedacht ist. Es ging um mehr Schnelligkeit und mehr Vielseitigkeit, nicht aber darum, irgendeine Verschlusskonstruktion aus Prinzip zu nutzen oder zu bewahren. Damals gab es nichts Besseres, als den Tuchverschluss. Der Metallverschluss der Contax war nicht ausgereift. In diesem Sinne entspricht die Hexar nach meiner Meinung eher der M-Philosophie als die M7, die mit ihrem Tuchverschluss eher an irrationale Momente anknüpft, aber nicht die technisch beste Verschlusslösung bietet, jedenfalls nicht für eine Reportagekamera. Wie lange der Metall-Lamellenverschluss letzlich hält, weiß ich nicht. Der Verschluss meiner Nikon F 801s, mit der ich tausende von Filmen durchgezogen habe, funktioniert nach 15 Jahren noch wie am ersten Tag. Allerdings fotografiere ich heute 90 Prozent meiner Bilder mit der M6 und der Hexar RF.

Gruß
Paul
 
Hallo Paul,

zunächst herzlichen Dank, dass du Giselhers Fragen so ausführlich beantwortet hast. Jetzt brauche ich kein schlechtes Gewissen mehr zu haben. :-)

Nur zwei Antworten auf deine (ich glaube eher) rhetorischen Fragen: 1. Wer hat schon ein Noctilux? 2. Wer braucht es wirklich?
Antworten: 1. Zum Beispiel ich, es war übrigens mein erstes Leica-Objektiv. Bevor ich es mir angeschafft habe, habe ich eins wochenlang testen können. 2. Zum Beispiel ich, auch wenn ich gestehen muss, weniger als füher. Ich gebe zu, dass ich im Gegensatz zu vielen Fotografen die 50er Brennweite sehr schätze, da man mit dem 50er Landschaft-, Personengruppen- und sogar Porträtfotos machen kann. Daher habe ich auch zwei 50er, ein leichtes und ein schweres.

Mich würde einmal interessieren, ob du selbst schon einmal mit einem Nocti fotografiert hast? :-)

Gruß Jochen
 
Lieber Paul,

vielen Dank für Deine Informationen! Ich habe keine Vorurteile gegenüber Firmen, und zum Schnorcheln oder Klettern mit Wasserkontakt (Korsika) habe ich eine CANON AS1 dabei... Dass man mit dem 90er Summicron bei offener Blende gut arbeiten kann, ist ein guter Anhalt. Das Summilux 75mm hat allerdings nicht nur eine Blende mehr Öffnung, sondern auch eine kürzere Nahgrenze. Das Leica-Schrifttum legt Wert darauf, dass alle Linsen, auch 1,0/50, 1,4/75 und 3,4/135 mit dem 0,58-Weitwinkel-Sucher zusammenarbeiten. Man müsste es also einmal testen?

"Aber wer hat schon ein 1.0/50 und wer braucht es wirklich?" Das Noctilux hat wie das pre-asphärische Summilux 35mm eine eigene Bildsprache. Abgeblendet nehmen sie es m.E. beide mit den aktuellen Konstruktionen auf (gilt besonders für das 75er!). Das 50er ist aber bei starken Lichtkontrasten toleranter, zeichnet schöne Hintergründe und ermöglicht mit Graufilter das extreme Freistellen beispielsweise eines Portraits auch bei Sonnenlicht. Ok - 'Lux 75 und Nocti wirken etwas unharmonisch an der dann plötzlich "klein" wirkenden Kamera... Es mag paradox wirken, aber aufgrund des Lichtabfalls in den Ecken ist das Summilux an den Bildrändern lichtstärker...

Dass der Batterieverbrauch gering ist, ist toll und spricht für die Konstruktion.

Interessant finde ich, dass bei der Konika auch der Rahmen für 135 noch eingespiegelt wird. Es ist dann immerhin ein Anhalt bei der E-Messung. Dass der Sucher brillianter als der einer M6 ist, ist erstaunlich!

Noch einmal Danke für die Informationen & Gruß!
Giselher
 
Hallo Gieselher,

die Größe der Messbasis ist entscheidenend dafür, bei welcher Blende welche Brennweite noch exakt scharfzustellen ist. Je kleiner die Brennweite, desto größer kann die Blende im Prinzip sein. Deshalb müsste es bei 1.4/75 funktionieren, wenn es mit dem 2.0/90 geht.

Die Leica 0,58 spiegelt den Rahmen für die Brennweite 135 mm nicht ein, da die Messbasis nicht ausreicht. Die Konika hat aber eine etwas größere Messbasis (0,62).

Gruß
Paul
 
Lieber Paul,

Danke für die ergänzende Mail! Ich werde die Hexar auf der nächsten Fotobörse in Berlin ausgiebig testen!

Es ergibt sich durch Deine Mail eine weitere Frage: Passt das Visoflex-System an die Hexar?

Wenn das ginge, wäre das sehr spannend. Die M7 arbeitet als "Zeitautomat" nach meiner Erfahrung im Visoflex-Betrieb nur, wenn der Auslöser mit BeLi-Messung bereits aktiviert wurde und der Spiegel l-a-n-g-s-a-m hochgeschwenkt wird.

Ich bedanke mich jetzt schon für einen Tipp - aber lass Dir Zeit, denn ich packe gerade und bin dann in 9 Tagen wieder Online!

Schon einmal Ostergrüße!

Giselher
 
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