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Leica's neue Spiegelreflexsystem

Es ist kein Geheimnis, dass ich kein großer Freund des H-Systems bin. Ich hatte eine 501CM und der Moment, als ich die H1 das erste Mal in der Hand hielt, kam das einem Schock gleich: Plastik, Gummiknöpfchen und statt neugerechneten Zeiss-Optiken nun Fuji-Gewächse. Ich gönne jedem Hassi-Konkurrenten deshalb Erfolge, alles was Hasselblad ausmachte wurde mit dem neuen taiwanesischen Investor über Bord geworfen, inkl. vieler Mitarbeiter...

Wenn ich über optisches Mittelmaß spreche, dann muss natürlich der qualitative Anspruch dieser Klasse und der Aufwand der Rechnungen berücksichtigt werden.
Die Fuji-Optiken sind weder sonderlich kompakt, lichtstark oder günstig. Ich habe z.B. die 100er von Zeiss und Fuji verglichen, demnach war die gut 30 Jahre alte Zeiss-Optik min. ebenbürtig! Zeiss und Leica sind nunmal nicht irgendwer im Optik-Segment und der Weggang von Zeiss bei Hasselblad hat eindeutig rein betriebswirtschaftliche Gründe (Renditemaximierung).

Schonmal einen Hy6-Print vom 35mm-Schneider (+56mm Sensor wg. Bildwinkel) mit dem eines 28mm-Fuji verglichen? Unumgängliches "digitales Apo" weil Fuji die komplexe Rechnung nicht im Griff hat und das für 4t€!

Fuji gehört ins Filmmagazin, Zeiss/Leica ans Bajonett! ;-)

Wenn die S2-Optiken Leica-typisches Niveau haben, wird es qualitativ selbst für nominell hochauflösendere Systeme eng! (M8/Dmr demonstrieren es ja mit ihren kleinen Sensoren eindrucksvoll)
 
Entschuldige, wenn ich das jetzt sage, aber ich hatte eine ähnliche Diskussion an anderer Stelle in diesem Forum schonmal, als es um ein anderes System vs. Leica R ging, ich denke, daß das Luxusdiskussionen sind. Ich habe mehr als 10 Jahre alle Aufträge im MF Bereich mit Rolleiflex abgedeckt und ich habe die Marke, das System und die Leute in Braunschweig wirklich geliebt. Leider ist mir das System aber bei einem Auftrag in Indien verreckt und ich habe mit einer KB Ausrüstung weitergearbeitet, was gelinde gesagt, nicht besonders toll war, weil ich es eigentlich garnicht dafür mitgenommen hatte. Das war noch zu den analogen Zeiten, wo man an jeder Ecke Film bekommen konnte. Und ja, die Schneiders waren geile Objektive und wenn ich nun ab und an an der Sinar arbeite, arbeite ich mit Schneider, weil ich die Linsen einfach liebe. Heute arbeite ich mehr und mehr im Ausland, in Hintertupfing und wo auch immer, und ich muß mich einfach darauf verlassen können, daß mein Zeug tut und ich ein gutes Servicenetz habe. Bei meinem Haus- und Hofhersteller, mit dem ich digital arbeite, habe ich das und auch die Gewisseheit, daß das Zeug funzt. Mit Leica (sowohl M als auch R) habe ich da leider nicht so die guten Erfahrungen. Da hilft es mir auch nichts, daß ich von hessischen Jungfrauen mit Moos bei Vollmond zwischen den Schenkeln polierte und am 30. April erschmolzenen Linsen habe, wenn der Body einfach Dreck ist und versagt. Ich habe nun viele Kollegen aus der Studio- und Werbefotografie, die mit der H nie Probleme hatten und damit Geld verdienen. Geld aus Aufträgen, die auf Plakaten oder in hochwertigen Vierfarbzeitungen erscheinen und das für Firmen, die mit Mittelmaß ganz gewiss nichts zu tun haben. Wenn ich mir nun diese Ergebnisse ansehe und mit denen vergleiche, die aus einer anderen Kamera hinten rausfallen, muß ich sagen, daß mich das überzeugt. Zudem halte ich die H3 für das dezeit modernste digitale MF System, das Hy6 System gefällt mir zwar besser, weil ich es aus meiner Rollei-Historie gut bedienen kann, ich mache aber nunmal den selben Fehler ungern zweimal und das Vermarktungskonzept überzeugt mich nicht. Bliebe noch Mamiya mit seinem Brüderlein PhaseOne, nur mag ich die Mamiya 645 einfach nicht, ich kann nicht sagen warum - auch wenn ich die RZ im analogen Bereich liebe.

So, nun also der Vergleich der mittelmäßigen Fuji-LInsen (die übrigens an der GX680 und auch an der XPan einen guten Ruf hatten) mit den hervorragenden Leica Linsen: Ja, die Leica-Linsen fühlen sich wertiger an, auch wertiger als meine ganzen L-Objektive. Und ja, ich würde lieber mit einer digitalen R10 arbeiten, als mit meiner Mark III. Aber: In der bildhaften Fotografie sieht man leider selten einen Unterschied (ich rede hier nicht von den Leuten, die einen Orgasmus bekommen, wenn sie theoretische Linienpaare vergleichen) und zudem: meine Mark III gibt es, ich kann sie benutzen, warten lassen und, was noch wichtiger ist, PRAKTISCH Geld verdienen und nicht theoretisch philosophieren, was damit möglich wäre, wenn das System auf dem Markt wäre. Leider ist der Marktwert eines Fotografen nämlich immer nur so hoch, wie er sein letztes Bild verkauft hat.

Es sei ja jedem gegönnt, mit Leica zu arbeiten und das schön zu finden - interessanterweise fallen mir aber auf Anhieb nur zwei Fotografen ein, die damit richtig Geld verdienen: Salgado und Rosing. Im Gegensetz zu den natürlich viel schlechteren Bildern von Jim Nachtwey, Gerd Ludwig, Stanley Greene und den anderen Unwissenden von Magnum, Visum und den anderen mittelmäßigen Agenturen.

Aber zum Glück kann das jeder für sich entscheiden und seine eigenen Prioritäten setzen und letzenendes zählt ja immer noch das Zitat, das man HCB zuschreibt, der auf die Frage einer Schriftstellering, mit welcher Kamera er denn arbeiten würde, geantwortet haben soll: "Und wenn ich Sie nun, meine Liebe, fragte, mit welcher Schreibmaschine Sie Ihr Buch geschrieben haben..." - Eben! Nicht Linienzählen. Rausgehen. Fotografieren. Und sich halt auch an der Leica freuen!
 
Da mir meine M8 zu so später Stunde zuviel rauscht, kann ich deinem Rat zwar beipflichten aber nicht folgen und erwidere kurz:

Technische und künstlerische Qualität zwei unterschiedliche paar Schuhe. Allerdings lässt sich über letzteres kaum diskutieren und man sollte sich nie von seinem Equipment einschränken lassen, man verbockt schon so genug ;-)

Meine Leicas hatten schon Macken, Bekannte mit Canon, Nikon und Co können aber mit ähnlichen Gruselgeschichten aufwarten.
Komischerweise trieb mich gerade der Service zu Leica, während ich bei den Massenhrstellern mehrfach harte Enttäuschungen einstecken musste.

Leica oder Zeiss ist kein Voodoo, ich verstehe genug von Mechanik und Produktion um deren Qualitäten als nahezu einzigartig einzuschätzen, weit mehr als nur Haptik, hier werden wirklich unbequeme Wege für höhere Qualität gewählt, die anderen Branchen schon längst vergessen ist.

Die S2 bleibt ein Werkzeug, welches es korrekt einzusetzen gilt, evtl. technische Fortschritte und qual. Verbesserungen steigern die Möglichkeiten in der Photographie nachhaltig. Andersherum werden akzeptierte "Panschereien" (Produktionsverlagerungen, marktinggetriebene Pseudo-Innovationen/Produktzyklen etc.) zu einer weiteren Degeneration führen, frei nach dem Motto: billiger und schlechter geht immer. Meines Erachtens trifft dies auf das H-System zu (Vergleich 200er Serie), während die S2 aus jetziger Sicht beides vereint: alte Zöpfe abschneiden ohne alte Tugenden zu vernachlässigen!
 
meine güte was macht ihr das kompliziert.
jeder wird doch ein paar simple Gründe haben, warum er mit jenem oder diesem System arbeitet - das gilt für Amateure und Profis gleichermaßen. Darüber läßt sich diskutieren und ich finde es immer sehr interresant etwas über die Gerätschaften der Profis zu hören. Es wäre nett, wenn jemand noch was über den Dynamikumfang der S-Klasse sagen kann.

LG
 
Der Dynamikumfang wird fast ausschließlich durch den Sensor bestimmt, jemand aus dem anderen Forum hat diesbezüglich die Spezifikationen der neuen Kodak-Sensoren mit denen der Alten (M8/DMR) verglichen, ich glaube die Werte ließen auf einen ähnlichen Dynamikumfang schließen (im MF-Segment also kein Alleinstellungsmerkmal).
 
Abeeer Leicalurch -

ist doch garnicht kompliziert. Suum Cuique...das ist die Aussage. Und nicht so viel über Technik diskutieren, mehr fotografieren.

Und nicht aufhören zu sehen, zu staunen, zu fühlen - und das dann zu fotografieren!

Micha
 
Leica s2

Also, liebe Forumskollegen, ich hatte gestern in einem Frankfurter Fotogeschäft die Gelegenheit an einer LEICA S2 Präsentation teilzunehmen; mein Resüme:

DAS IST DER ABSOLUTE HAMMER.

Es war fast wie eine Begegnung der "3.Art". Aus ca. 350 Metern wurde ein Hochhaus fotografiert (180er Tele). Schon auf dem Kontrollmonitor waren die Fensterjalusien zu sehen. Eine Datei ist 110MB groß. Bei Vergrößerung in PS auf "Tatsächliche Pixel" war auch nicht das geringste Rauschen zu sehen. Alles war "rattenscharf". Der Autofocus ist rasend schnell. So ein Auflösungsvermögen hätte ich nicht für möglich gehalten. Bei jedem Drücken des Auslösers hintereinander, machte sie ein Bild. Nach einer letzten Korrektur der Firmware (etwas Rückname der Vignettierung, um das Rauschen noch mehr zubeseitigen, kommt die LEICA S2 am 20. September 2009 auf den Markt.

Sicherlich bei einem Preis von ca. 18.300,-- Euro wird sich nicht jeder so eine Kamera leisten können (ich auch nicht), aber so eine Technik begeistert mich ungemein. Die Bildqualität ist gleich mit der 50MB Hasselbltt H3D. Diese können sich "warm" anziehen.

Viele Grüße
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

danke für die Schilderung Deiner Eindrücke, die Du vorgestern mitnehmen konntest.

Ich persönlich habe die S2 bisher nur auf Photos gesehen; kann mir aber gut vorstellen, daß es eine Wonne ist, sie in der Hand zu halten und mit ihr zu arbeiten. Sie sieht schon auf Papier sehr ergonomisch und griffig aus.

Aber wie Du schon sagst - preislich leider absolut außer Reichweite. Ich fotografiere bisher eh lieber mit dem M-System. Auch dort tut mir der Preis der M9 sehr weh und schiebt sie leider in fast unerreichbare Ferne. Aber man achte hier auf das Wörtchen "fast":):)

Bis dann

Dieter
 
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