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SLR Vor- und Nachteile

Dicki

Da fällt uns kein Titel mehr ein
da es immer wieder zu der Fragestellung kommt "Was kaufe ich mir für eine SLR und mit welcher Optik", ist es bestimmt sehr hilfreich einmal die positiven und auch die negativen Aspekte eines Spiegelreflexsystemes SLR aufzuzeigen.
Vorweg sei gesagt, das es sich hier um ein Pentax-Forum handelt. Also durchaus auch offen für Nutzer von Bridge- und Kompaktkameras der Marke Pentax. Auch möchte ich nicht Pentaxmodelle speziell sondern die Systeme als solches gegenübergestellt wissen.
Die Frage für den sich kundig machenden lautet doch zuerst mal
"Was für ein Kamerasystem ist für mich dienlich?"
"Wie erreiche ich mein persönliches Ziel?"
"Welches System kommt für mich in Frage?"
"Muß oder kann es nur SLR sein?"

Ich denke, wenn wir einmal die Vor- und Nachteile in einem Thread festhalten, dann ist vielen Nutzern in der digitalen Fotowelt ein gutes Stück weiter geholfen und so mancher kann vorher einschätzen auf was er sich einläßt.
 
Nachteile eines SLR-Systemes:
Ein SLR oder Spiegelreflexsystem unterscheidet sich im wesentlichen dadurch, das man die Optik wechseln kann und man über ein Spiegelsystem direkt durch die Optik das Bild vor Augen hat, so wie es die Kamera auch sieht. Das hört sich erst mal toll an.
Aber hierzu ist zu bedenken, daß man die entsprechende Optik auch bereithalten, sprich micht sich herum tragen muß. Dies wiegt umso schwerer, und dies ist wörtlich zunehmen, wenn man bedenkt, daß es die Optiken immer nur im speziellen Bereich, Brennweiten, gibt.
Hat ein Bridgekamera noch ein Objektiv von 18-400mm, so muß man beim SLR-System schon 2 oder 3 Objektive in der Tasche haben.
Und dann heißt es natürlich wechseln und schrauben, während dessen es bei der Bridge mit einem Knopfdruck getan ist.
Der vorteil der SLR ist hierbei, das die Optik speziell für Einsatzzweck, Motivwahl, und die vorherrschenden Lichtverhältnisse gewählt werden kann. Aber auch hier gilt: Je Lichtstärker das Objektiv, umso schwerer wird es auch sein.
 
Interessantes Thema:

DSLR= Pentax K5

vs.

EVIL*= Panasonic Lumix G2

Die Vorteile sind sehr unterschiedlich gelagert und Ergänzen sich zum Teil:

Die K-5 hat einen größeren Sensor als die G2, APS-C mit durchschnittlich 22,2 x 14,8mm trifft hier auf Micro Four Thirds (mFT) mit 17,8 x 13,0mm.

- Der Vorteil der K-5 mit dem größeren Sensor ist natürlich da, das Freistellen klappt etwas besser als bei dem etwas kleineren Sensor der G2

- Dieser erste Vorteil der K-5 relativiert sich mit der wesentlich geringeren Objektivgröße der G2 aufgrund des geringeren Auflagemaßes und des größeren Cropfaktors von 2.0 der Lumix, das 100WR ( 150mm KB ) der Pentax ist etwa so groß wie das 100-300 (200 - 600mm KB) der Lumix G2

- Ein wesentlicher Aspekt einer EVIL ist aufgrund des geringeren Gewichts und der kompakten Bauform die Handlichkeit - sowas passt schon in eine Jackentasche.

- Ein Vorteil der DSLR ist der Phasenautofokus - die EVIL von Panasonic (G2) hat nur einen Kontrastautofokus und der ist etwas langsamer als der Phasenautofokus - Sony baut allerdings EVIL mit feststehendem, halbdurchlässigem Spiegel und haben auch Phasen-AF verbaut.

- Daraus resultiert ein weiterer Vorteil der K-5 gegenüber der Lumix, nämlich die Serienbildgeschwindigkeit bei Phasen-AF und AF-C, da schafft die Lumix EVIL grade mal 1,5 Bilder pro Sekunde mit kontrast-AF und AF-C.

- Ein Vorteil der EVIL liegt im VErgleich zur K-5 in der wesentlich besseren Videofunktion, der AF der EVIL funktioniert mit allen Lumix Objektiven sehr gut und sehr leise und die Qualität ist top.

- Ein Neutrum ist das Linsenangebot in der Masse, es gibt sowohl für Pentax KAF als auch für das Lumix mFT kein wirklich großes Linsenangebot. Preislich liegt es zugunsten der Lumix, dort bekommt man ein 20mm (40mm KB) Pancake mit f1.7 für etwa 350 Euro und ein stabilisiertes Teleobjektiv 100-300mm (200-600mm KB ! ) mit f4.0-5.6 für etwa 580 € , diese Brennweiten bekommt man zwar für KAF auch, allerdings selten für so "wenig" Geld.

- Ein deutlicher Nachteil der Panasonic G2 ist die Konnektivität von Blitz und Zubehör, es gibt maximal einen Blitzschuh, der allerdings stark eingeschränkt funktioniert ( AF-Hilfslicht nicht unterstützt ) und eine Fernauslöserbuchse, das wars - Die Montage von einem Batteriegriff ist nur mit Tricks und Kabelsalat möglich, man kann keinen Winkelsucher montieren und es gibt kaum Möglichkeiten.

- Ein weiteres Neutrum ist die Bajonettkonnektivität, man kann nahezu sämtliche Objektive an der G2 adaptieren per Adapter, das funktioniert an der K-5 auch - ob es jedoch Sinn hat ist fraglich - und mFT Objektive an einer K-5 sind Blödsinn wegen des reduzierten Bildkreises und des Auflagemaßes.

- Vor- und Nachteile im Bedienkonzept bzw. Konzept gibt es zwar, sind aber zu vernachlässigen, die G2 hat einen klappbaren Touchscreen und die K-5 ist wasserfest ;)

Mein Fazit:

Sowohl die K-5 als auch die G2 nehme ich gerne in die Hand, je nach Tour auch beide, die Vor und Nachteile nutze ich gegenseitig ergänzend und dem Zweck angepasst. Die G2 mit dem Pancake 20mm f1.7 in der Jackentasche ist oft schnell eingesteckt und super im Bildergebnis. Tiere und Vögel im Flug und auch so manches andere Motiv schaffe ich nur mit der K-5, welche ich dann aber gezielt mitnehme. Trotzdem muss ich sagen - mit nur einem der beiden Systeme wäre ich nicht glücklich - ich brauche beide.

:z04_bier01:


*EVIL = Elektronischer Sucher Wechselbare Linsen (Electronik Viewfinder Interchangeable Lenses) und in der Regel ohne (beweglichen) Spiegel ( außer Sony ).
 
Nachdem ich kurz einige Nachteile des SLR-Systemes aufgezeigt habe, ich habe mich zuerst auf das Gewicht und die doch erhebliche Ausstattung an Zubehör beschränkt, möchte ich auch einige Vorteile der SLR Kamera im Allgemeinen aufzeigen.
Es ist gerade die "monströse" Ausstattung, die Vielfalt in der Auswahl der sich durch die einzelnen Komponenten ergänzenden Möglichkeiten, die das SLR-System so attraktiv werden läßt.
Nicht nur in der Größe des Sensors, hier haben andere User mehr Kenntnisse als ich, sondern in der Auswahl des Zubehörs liegt das wesentliche Merkmal der SLR-Kamera. Nehmen wir als Beispiel die Makrofotographie. Hier gibt es unterschiedliche spezielle Makro-Objektive, Stative, Linsen, Blitzgeräte etc. Das gleiche finden wir für die Bereiche Architektur, Tierfotographie, Portrait, Sport, und so weiter. Und alles läßt sich nocheinmal untereinander je nach Bedarf kobinieren. Neben den technischen Gegegebenheiten sind es vor allem die Auswahl der Komponenten, die den Eigner in die Lage versetzen sein spezielles fotographisches Gebiet zu entdecken, zu erkunden und sich dementsprechen nach gut dünken mehr oder weniger künstlerisch oder und gestalterisch zu verwirklichen. Die Wahl und die Vielfalt der Ausstattung, das Ausschöpfen aller technischen Möglichkeiten, das macht im Grunde die SLR-Fotographie aus.
Es bleibt hierbei natürlich jedem selbst überlassen inwieweit er sich in sein Hobby, seine Berufung hineinsteigert. Ob sie nun schöne Bilder machen, sich gestalterisch oder künstlerisch ausdrücken oder die Lebensphasen ihrer Umwelt festhalten wollen. Das SLR-System ist für alles offen, ohne sich vorher festlegen oder gar bei einer Änderung der Ziele das System wechseln zu müssen.
 
Die Frage die sich jeder Käufer stellen muß: "Was kommt auf mich zu?"
Prinzipell ist es so, daß ein gutes Bild vor allem aus der Ablichtung des Motives besteht. Und dies können Sie mit jeder Kamera erreichen. Kurz gesagt, die beste Ausrüstung hilft ihnen nichts, wenn Sie das Motiv nicht sehen. Ganz gleich welches System Sie haben oder wieviel Geld sie ausgeben.
Der britische Fotograf David Hamilton, Bilderserie und Film "Bilitis" hat in seinen späten Jahren eine komplette Fotoausstellung mit Aufnahmen einer Kompaktkamera gemacht. Auch ein Beweis dafür, das letztlich das Auge des Fotografen die Bilder macht, Technik hin oder her. Und das waren noch Zeiten der analogen Fotografie mit Film. Heutige Kompaktkameras haben da noch viel mehr gestalterischen Spielraum. Und über die entsprechenden Computerprogramme scheint der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Der Vorteil der SLR ist hier die viel höhere Auflösung der Aufnahmen, die zu besseren und datailgetreueren Ergebnissen führt. Durch die höhere Auflösung und die Vielfalt der Optiken sind die Möglichkeiten noch vielfältiger. Und einige Kameras haben das "Fotolabor" quasi inclusive.
Das heißt aber auch, sich mit der Technik, den Möglichkeiten beschäftigen. Das bedeutet mehr Zeitaufwand etc..
Sicher kann man mit einer SLR auch nur Schnappschüsse der Enkelkinder oder im Urlaub machen. Das auch in toller Qualität. Aber damit ist das System noch lange nicht ausgeschöpft. Es kann mehr. Viel mehr.
Gute Schnappschüsse und Erinnerungen kann man auch mit einer guten Bridgekamera festhalten.
Darum sollte man sich vorher die Fragen stellen:
Was will ich?
Was bin ich bereit zu investieren?
Wie soll das Ergebnis aussehen?
Was möchte ich zukünftig machen?
 
Was will ich?
Was bin ich bereit zu investieren?
Wie soll das Ergebnis aussehen?
Was möchte ich zukünftig machen?

Das ist die Basis der Ambitionen - in der Theorie sicherlich eine Überlegung wert - in der Praxis ist das dann schwieriger umzusetzen als man denkt.

Was will ich?

Wer sich eine Pentax DSLR kauft limitiert sich schon aus dem Grund, dass es weniger an Linsen und optischem Zubehör gibt.
Also muss man den Weg hier schon teilen - in Mainstream wie Canon oder Nikon oder in die Präzision von Pentax.

Der Vorteil bei Canon und Nikon ist einfach das riesige Angebot an Objektiven und Konvertern und Zubehör, das ist unschlagbar in der Menge am Markt.

Der Vorteil bei Pentax liegt da viel mehr im Detail der einzelnen Kameras, und die haben da die Nase vorn wenn es um die üblichen Maximen wie z.B. Rauschen oder HighIso oder AF geht.

Was bin ich bereit zu investieren?

hier liegt der Hase im Pfeffer, die meisten normalen Objektive kosten eh fast überall und auch für alle Systeme das gleiche - dieser Effekt dreht sich allerdings dann um wenn es um viel Brennweite geht. Alles oberhalb von 400mm ( 600mm KB ) ist sehr teuer und fast nicht mehr tragbar vom Gewicht. Aus dem Grund sollte man sich fragen ob eine EVIL mit einem Crop von 2.0 ( z.B. mFT ) oder sogar höher wie z.B. 2.7 vom brandneuen Nikon CX Format nicht für solche Extreme ausreichen - Eine mFT Panasonic G2 oder Olympus Pen mit 14-42 und 100-300mm ( 28 - 84mm und 200-600mm KB ) kostet 1000 € und ein Telezoom für DSLR mit 120-400mm ( 180 - 600 mm KB )

Wie soll das Ergebnis aussehen? und Was möchte ich zukünftig machen?

Eine gute Frage, die ich mir erst nach einiger Zeit des Fotografieren selbst beantworten konnte - so gilt für mich i.d.R. dann für die Zukunft die Erfahrung keine Einsteigerkameras zu kaufen - das ist Lehrgeld, welches man zahlen würde.
Grund zu der Erfahrung:
- Einsteigerkameras ( z.B. Canon ) haben oft keine Spiegelvorauslösung
- Einsteigerkameras haben oft keine HDR- oder Belichtungsreihenautomatik
- Einsteigerkameras haben oft preiswerte Sensoren
- Einsteigerkameras haben oft eine abgespeckte Firmware, die vieles nicht einstellbar macht, z.B. Userprogramme

Eine Kamera allein ist ja ebenfalls für die Fotografen mit großen Ambitionen eine Frage der Notwendigkeit und des Geldes - für mich ist diese Frage bereits beantwortet - habe zwei Kameras ( bisher )

Der Thread gefällt mir gut - tolles Brainstorming bisher :z04_carrot:

:z04_bier01:
 
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