Haptik
Der Body ist relativ klein und leicht im Vergleich zu den entsprechenden Kameras anderer Hersteller. Globig hingegen ist der Batteriegriff zu nennen und er passt nicht so recht zu der Kamera. Das muss aber jeder mit seiner Handgröße selbst herausfinden.
Schön allerdings am Batteriegriff ist, dass alle Tasten vorhanden sind, wenn auch geringfügig an anderer Stelle, was sich im Praxisbetrieb im Studio aber nicht negativ bemerkbar macht - wo sonst braucht man den Batteriegriff;-)
Weniger schön ist, dass die Akkus in eine Schiene eingelegt werden und sich nicht einzeln entnehmen lassen, sondern immer erst die Schiene herausgenommen werden muss. Das bedeutet für mich, dass es besser ist sich eine zweite Schiene zu besorgen (im Lieferprogramm von Sony konnte ich sie noch nicht finden) und zwei weitere Akkus zu nutzen, sonst bin ich sicher, dass im exzessiven Studiobetrieb schnell die Schiene auf der Strecke bleibt. - Die bestückte Zweitschiene hat den Vorteil, dass man die Akkus in Ruhe tauschen kann, denn nach Murphy ist der Akku ja immer dann leer, wenn es gerade besonders gut läuft und dann dürfen nicht noch zig Handgriffe den Akkuwechsel erschweren. Das sollte Sony bei der Alpha 900 auf jeden Fall besser machen. - Okay, ich gebe ja zu, dass man im Studio ohnehin besser zwei baugleiche Kameras nutzt, also nicht wirklich ein Kritikpunkt, aber halt doch Teil der Praxis"probleme".
Dunkeleigenschaften
Bei ISO 3200 in der Halle und 1/100 Sekunde mit dem Zeiss Vario bei Offenblende (3,5) kann sie mit der Canon D1 Mark III... durchaus mithalten und das, obwohl an der Canon eine Festbrennweite mit Anfangsblende 1,4 bei ISO 1600 und 1/100 Sekunde betrieben wurde. Die D300 von Nikon ist da noch ein wenig besser, aber das liegt wohl eher an der Software, als an der Technik - ist schließlich der gleiche Sensor und der kommt von Sony.
Unbedingt anzuraten ist für die Sony Alpha 700, dass die aktuelle Firmware aufgespielt wird. Die ersten Bilder der Faschingsveranstaltung (samstags) hatte ich noch mit Version 1.0 gemacht und dann sonntags mit Version 3.0. Der Unterschied war deutlich zu sehen.
Für Dunkelfotografen ist die Alpha 700 allemal ein Schnäppchen. Interessant könnten da aber auch die beiden neuen Modelle 300 und 350 werden.
Bedienkonzept
Anfangs hat mir das zweite Drehrad der Konica Minolta Dynax 7D, das ja auch an der Alpha 100 noch dran ist, sehr gefehlt, da ich immer wieder mal zwischen Einzelbild und Serienbild hin und her geschaltet habe. Allerdings funktioniert das mit den zwischenzeitlich auch im Dunkeln bekannten Tasten auch ganz gut. Sind im Prinzip zwei Tastendrücke, dann ist die Kamera umgestellt.
Insgesamt ist das Bedienkonzept sehr durchdacht und intuitiv zu nutzen. Zwar braucht es auch hier, wie bei jeder neuen Kamera, ausführliche Testreihen, um die teilweise feinen Unterschiede herauszufinden, aber ich bin ja ohnehin der Auffassung, dass jede Kamera wenigstens 10.000 Aufnahmen braucht, ehe man sie richtig kennt.
Komisch
Zu Zeiten der Dynax 7D trug ich immer eine kleine Kamertasche mit ein bisschen Zubehör (unter anderem einem Aufsteckblitz) und einem Wechselobjetiv mit mit rum. Zwischenzeitlich wurde aus der Kameratasche eine kleine Colttasche für den Gürtel, in der ich neben der Alpha 700 mit angesetztem Zeiss Vario-Sonnar DT 3,5-4,5/16-80 ZA nur noch einen zweiten Akku und eine weiterer Speicherkarte (4 GB) mitführe. An der Kamera selbst befindet sich kein Trageriemen, allerdings ist eine Handschlaufe bestellt. Eine Aufsteckblitz brauche ich praktisch nicht mehr, weil ich die ISO einfach hochstellen kann und der eingebaute Blitz reicht bei höherer ISO ein ganzes Stück über die 4-Meter-Grenze hinaus. Allerdings gebe ich zu, dass ich zwischenzeitlich Schlaufen an die Blitztasche genäht habe, um den Blitz zukünftig auch am Gürtel tragen zu können.
Splin? - Vielleicht, aber echt praktisch, wenn man in der Menge nicht auf Taschen achten muss und alles "am Mann" hat, was man braucht. Den Aufsteckblitz habe ich jedenfalls seit der Alpha 900 weit seltener gebraucht, als noch mit der Dynax 7D und dann wusste ich das in der Regel vorher.