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Telekonverter / Schärfentiefe

Dicki

Da fällt uns kein Titel mehr ein
seit ein paar Tagen habe ich einen Telekonverter. Ok, es ist zwangsläufig ein Pentax aber der folgende Beitrag betrifft alle Telekonverter.
In diesem Thread will ich keine Diskussion des für und wieder führen, sondern mit Bildern und einfachen Beispielen die Auswirkung des "Rear Telekonverters" auf die Tiefenschärfe bzw. auf den Umgang damit erläutern. Mathematische Berechnungen stelle ich bewußt nicht an, dies soll ein reiner Praxis-Thread sein und lediglich zum Verständnis beitragen.
(Vorausgesetzt ich habe es richtig verstanden!)

Der "Rear Telekonverter" oder auch einfach Telekonverter wird zwischen Kamera und Objektiv geschraubt. Das heißt, das Bild das sonst vom Objektiv zur Kamera geschickt wird muß die Linsen des Konverters passieren und wird da nochmals verstärkt. Herangezoomt, vergrößert, wie ihr wollt. Wir fügen also der Optik des Objektives eine weitere Optik hinten an.

Ich hatte einmal in einem anderen Beitrag die Frage nach der Tiefenschärfe gestellt. Hier will ich sie mal einfach erläutern. (genannte Werte sind ca. Werte)
Wenn ich das Objektiv 300mm mit Anfangsblende F4,0 mit einem Telekonverter 1,4 versehe wird die Brennweite der Einheit auf das 1,4fache verlängert. 480mm.
Die Anfangsblende wird nicht mehr bei F4,0 sondern beim 1,4 fachen Wert sein. F5,6.
Die neuen DSLR, mit Programmupdate zeigt mir im Display den Wert 5,6 an, da sie den Telekonverter erkennt.

Objektiveinstellung F4,0 x Telekonverter 1,4 ergibt Kamerablende 5,6
 
Objektiveinstellung F4,0 x Telekonverter 1,4 ergibt Kamerablende 5,6

Wir haben also 2 Blendenwerte die ich jetzt in Bezug der Schärfentiefe betrachten will.
Das Objektiv mit Blende F4,0 liefert eine Schärfentiefe von +/- 20cm. Also einen Schärfebereich von 20cm vor und hinter dem Focuspunkt, dem anvisierten Objekt.

Die Kamera zeigt uns mit Telekonverter die Blende F5,6 an. Bei dieser Blende wäre es mit dem Objektiv alleine ein Schärfeberich von +/- 100cm.
Wie ist nun aber die Schärfeebene bemessen.
Nun, da der Telekonverter die Schärfeebene des Objektives nicht verändern kann sondern nur das vom Objektiv gelieferte Bild weiterverarbeitet, zur Kamera hin weiterleitet gilt die Schärfeebene des Objektives. Soll heißen: Wenn ich am Objektiv eine Blende F4,0 eingestellt habe (+/- 20cm) dann blendet der Telekonverter zwar das Licht ab (Blende 5,6), kann aber nur das Bild mit der Schärfeebene F4,0 liefern.
Daraus folgt: Wenn ich eine Telekonverter nutze, die Blende an der Kamera mit F5,6 einstelle dann habe ich nur den Schärfebereich von Objektivblende F4,0.
Objektivblende F4,0 (+/-20cm), Kamerablende F5,6 (ohne TK 100cm) wird Schärfeebene 20cm sein.
 
Der Praxisbezug:
Will ich Vögel im Flug ablichten dann habe ich in der Regel so eine Einstellung wie etwas 1/800sec und Blende F7,1 bis F8,0. Das Tier bewegt sich, ich will einen großen Schärfebereich damit es mir nicht abhaut.
Schraube ich nun den Telekonverter an dann habe ich mit an der Kamera eingestellter Blende F7,1 schlechte Karten. Blende F7,1 an der Kamera bedeutet Blende 5,6 am Objektiv du da ist mir der Schärfebereich dann zu eng.

Hinzu kommt natürlich noch der Teleeffekt. Mit einem Tele ist der Schärfebereich bei 300mm viel kleiner als z.B. 100mm. Mit dem Telekonverter 1,4 wird aus meinem 300er ein 480er Tele. Der Schärfentiefebereich wird somit zusätzlich geringer. Alleine durch diesen Effekt müßte ich schon von vormals Blende F7,1 auf Blende F9 gehen. Mit dem Telekonverter muß ich dann an der Kamera Blende F11 einstellen damit ich einen Schärfebereich wie zuvor bei 300mm habe und der Vogel auch wie gewohnt scharf fliegt.

Die Werte sind natürlich jetzt nicht irgendwie berechnet. Sie dienen nur dazu den Bezug klar zu stellen.
 
Umgekehrt wird natürlich auch ein Schuh draus. Mit Blende F5,6 an der Kamera habe ich die Schärfeebene von F4,0 am Objektiv plus meine größere Brennweite.
Damit läßt sich prima freistellen.

Hier ein paar Beispiele
Objektiv 300mm mit Telekonverter 1,4
Kameraeinstellung F5,6 >>Objektiv F4,0 (Offenbelende)
IMGP0136.jpg


Kameraeinstellung F7,1 >>Objektiv F5,6
IMGP0134.jpg


Kameraeinstellung F11 >>Objektiv F11
IMGP0138.jpg
 
zugegeben die ente war jetzt weiter weg. Aber man gut im oberen Drittel die kleinen Wellen im Wasser erkennen. Im Bild mit F5,6 ist da alles glatt, bei F11 ist die Struktur klar erkennbar.
Also: Kamera raus, Tele und Konverter drauf und sich an das Teil gewöhnen. Im Freien natürlich. Viel Spaß!
 
Moin Werner,

weiß jetzt nicht woher Du die Angaben hast bezüglich der Schärfentiefe, aber es ist im Prinzip sehr einfach (zitiere mich selbst): Ein Telekonverter verändert ja eigentlich garnicht unbedingt die Brennweite sondern den Abbildungsmaßstab - logisch - weil der TK hinter der Fokussierung sitzt und vor dem Sensor. Die Tiefenschärfe hängt also von Abbildungsmaßstab und Blende ab und somit auch von der Entfernung zum Motiv. Die Tiefenschärfe ist gleich wenn Du die gleiche Motivgröße mit und ohne TK fotografierst bei logischerweise unterschiedlichem Motiv-Abstand, behältst Du die Nahgrenze bei ändert sich mit und ohne TK der Abbildungsmaßstab ja und das Motiv wird größer dargestellt und die Tiefenschärfe ändert sich.

Fazit - fotografierst Du formatfüllend einen Vogel in 5 Metern Abstand mit 300mm/F5.6 bei guten 6 cm Schärfeebene hast Du genau das Gleiche bei einem 1.4 TK am 300er wenn Du eben auch hiermit den Vogel formatfüllend ablichtest, dann allerdings mit etwa 7 Metern Abstand bei /F5.6

Genau das ist ja primär der Sinn eines Telekonverters, die Entfernung zu überbrücken.

Willst Du nun die Schärfeebene ( kann man auch Tiefenschärfe oder Schärfentiefe nennen ) beeinflussen bleibt Dir nix anderes als das mit Blende und/oder Motivabstand zu erreichen - mehr ist das nicht.

Hier hatte ich eine Reihe mit und ohne TK gemacht bei annähernd gleichem Abbildungsmaßstab durch die Motiventfernung:

  1. Reihe -> 420mm 5.6 / 6.3 / 7.1
  2. Reihe -> 300mm 5.6 / 6.3 / 7.1
  3. Reihe -> 420mm 8.0 / 9.0 / 10.0
  4. Reihe -> 300mm 8.0 / 9.0 / 10.0
block.jpg


Detailaufnahmen in diesem Thread


:z04_bier01:
 
Zuletzt bearbeitet:
ja, ich weiß. Nur ist das in der Praxis doch so nicht berechenbar. Ich habe mich an das Tele gewöhnt, weiß wie mein Objektiv sich verhällt, da muß ich mir bewußt sein, das sich da zum einen was verändert, diese Veränderung sich aber bei der Tiefenschärfe nicht bemerkbar macht. Die bleibt wie sie ist.

Soll heißen: In der Praxis muß ich mich mit meinen Erfahrungswerten anpassen, bzw. muß neue Erfahrungswerte sammeln.
Klar kann ich mit Blende, Entfernung, etc meine Werte beeinflussen. Aber jeder hat sich doch ein gewisses Handling angeeignet da gilt es sich dies einfach vor Augen zu führen. Mehr wollte ich nicht.
Wenn ich eine Vogel sehe berechne ich nicht den Abstand zum Motiv, da nehme ich die Blende wie beim letzten mal, sag mir der ist schnell ich brauch die und die Zeit, etc. Wenn ich einen TK drauf habe muß ich nur wissen das ich mehr Abblenden muß um meine Tiefenschärfe zu erreichen.
 
Moin Werner,

sorry, aber ich verstehe kein Wort von dem, was Du versuchst uns hier zu vermitteln.

Nebenbei ergibt 300x1,4 bei mir keine 480, sondern "nur" 420mm...

Alles andere ist mir irgendwie zu wirr.

Um es kurz, in den Worten des Tatortreinigers Schotti zu halten: Wa?


Gruß Jan
 
was versuche ich zu vermitteln.
Es ist ganz einfach.
Wir haben uns beim Fotografieren daran gewöhnt an der Kamera die Blende einzustellen und Schlußfolgern daraus die uns zur Verfügung stehende Schärfeebene.
Bei der Nutzung eines Telekonverters ist die Schärfeebene der an der Kamera eingestellten Blende aber nicht die die wir gewohnt sind.
Soll heißen: Wenn ich an der Kamera z.B. eine Blende F7,1 vorgebe habe ich mit Telekonverter nur die Schärfeebene von Blende F5,6.
Die Schärfeebene ist somit kleiner als ich es von diesem Objektiv gewohnt bin.
 
@Jan und Dirk: Ihr glaubt gar nicht wieviele Bilder ich in den letzten Tagen gesehen habe bei denen es hieß "die sind aber nicht so scharf".
Das kommt mit ziemlicher Sicherheit daher das man vergessen hat das sich die Schärfeebene trotz Faktor 1,4 nicht verändert und durch die längere Brennweite sogar noch kleiner wird.
Klar kann das jeder so wie Dirk es sagt nachvollziehen. Macht aber im Eifer des Gefechtes keiner.
 
Moin Werner, leider muss ich auch gestehen, dass ich nicht verstehe was Du da wirklich erklären willst :confused:

Macht aber im Eifer des Gefechtes keiner.

Das ist der Knackpunkt, ich mache es im Eifer des Gefechts genau so, denn alles andere ist Ausschuss-Produktion.

:z04_bier01:
 
Moin,

ich kann nicht behaupten, dass ich komplett verstanden habe, was Du uns sagen willst. Aber:

Wir haben uns beim Fotografieren daran gewöhnt an der Kamera die Blende einzustellen und Schlußfolgern daraus die uns zur Verfügung stehende Schärfeebene.

Das ist aber kein absoluter Maßstab, den der Photograph hier anwendet. Es ist vielmehr ein Erfahrungswert, dass bei einer bestimmten (echen) Brennweite, einer bestimmten Entfernung und einer bestimmten Blende die Schärfentiefe eine bestimmte Ausdehnung hat.

Jetzt kommst Du und sagst, dass eigentlich nicht die an der Kamera eingestellte Blende relevant ist, sondern nur bezogen auf das eigentliche Objektiv. So what? Das zu wissen bringt einen keinen Schritt weiter. Du kannst ja nur die Blende an der Kamera einstellen. Also musst Du wissen, bei welcher Einstellung Du welche Schärfentiefe erzielst. Darum geht es doch nur, oder?

In der Praxis muß ich mich mit meinen Erfahrungswerten anpassen, bzw. muß neue Erfahrungswerte sammeln.

Aber doch nur, wenn Du ein Objektiv mit der selben Brennweite wie Dein Tele + TK hast. Wenn nicht, dann betrachte die Kombination einfach als neues Objektiv. Hättest Du Dir nämlich ein "echtes" Tele mit der Brennweite gekauft, hättest Du auch erst Erfahrung sammeln müssen, wie sich die Schärfentiefe dort verhält. Dass Du die Erfahrungen des "alten" Tele ohne TK nicht 1:1 übernehmen kannst, war ohnehin klar.

Grüße,

Heiner
 
Moin!

Hier liegt offenbar ein ganz grundsätzliches Missverständnis der Schärfentiefe vor. Die ist keine Eigenschaft eines Objektivs, einer Blende oder eines "Negativs", sondern entsteht überhaupt erst beim und durch das Betrachten eines fertigen Bilds. Und da hängt sie dann davon ab, wie groß das Bild vergrößert wurde und aus welcher Entfernung ich es betrachte. Die immer wieder zitierte Erklärung über den Abbildungsmaßstab passt hier zwar, wird aber sehr oft "missbraucht". Die funktioniert nur bei gleich großen Bildern von gleich großen Sensoren, nur wenn die Schärfentiefe viel kleiner als die Fokusdistanz ist, und sie gilt nur für die Schärfentiefe, nicht aber für die (oft interessantere) Hintergrundunschärfe.


Gruß, Matthias
 
Hier liegt offenbar ein ganz grundsätzliches Missverständnis der Schärfentiefe vor.

Okay, dann reden wir halt von "minimaler Schärfentiefe". Durch geeigneten Ausdruck oder Verändern des Betrachtungsabstandes läßt sich die Schärfentiefe nämlich nur vergrößern, nicht verkleinern.

Grüße,

Heiner
 
Okay, dann reden wir halt von "minimaler Schärfentiefe". Durch geeigneten Ausdruck oder Verändern des Betrachtungsabstandes läßt sich die Schärfentiefe nämlich nur vergrößern, nicht verkleinern.

Nöö, wenn Du immer näher rangehst und/oder immer stärker vergrößerst, wird die Schärfentiefe immer kleiner und irgendwann ist sie null, dann ist gar nichts mehr akzeptabel scharf.


Gruß, Matthias
 
wird die Schärfentiefe immer kleiner und irgendwann ist sie null

Nein. Wenn Du näher rangehst, wird der Bereich, der im Bild scharf ist, gleichmäßig unscharf, egal, wie weit der Motivteil von der Kamera entfernt war. Du hast also keine Verkleinerung der Schärfentiefe, sondern eine allgemeine Verstärkung der Unschärfe. Das Bild hat ja keinerlei Entfernungs-relevante Informationen.

Anders ist es, wenn Du weiter vom Bild weggehst. Die Bereiche, die in ähnlicher Entfernung wie das Hauptmotiv liegen, sind weniger unscharf, als die, deren Entfernung größer ist. Also werden diese Bereiche vom Betrachter auch früher als "scharf" wahrgenommen.

Grüße,

Heiner
 
Probier's doch einfach aus. Schärfentiefe wird größer, wenn Du die Nase weiter vom Bildschirm wegnimmst, und kleiner, wenn Du näher rangehst. Im übrigen war das gar nicht der Punkt, den ich gemeint hatte (im Gegenteil, diese Kenntnis hatte ich vorausgesetzt). Es ging mir um dies:

Nun, da der Telekonverter die Schärfeebene des Objektives nicht verändern kann sondern nur das vom Objektiv gelieferte Bild weiterverarbeitet, zur Kamera hin weiterleitet gilt die Schärfeebene des Objektives. Soll heißen: Wenn ich am Objektiv eine Blende F4,0 eingestellt habe (+/- 20cm) dann blendet der Telekonverter zwar das Licht ab (Blende 5,6), kann aber nur das Bild mit der Schärfeebene F4,0 liefern.
Daraus folgt: Wenn ich eine Telekonverter nutze, die Blende an der Kamera mit F5,6 einstelle dann habe ich nur den Schärfebereich von Objektivblende F4,0.
Objektivblende F4,0 (+/-20cm), Kamerablende F5,6 (ohne TK 100cm) wird Schärfeebene 20cm sein.

Selbstverständlich verändert der Telekonverter den (Un-)schärfeverlauf im Bild und damit auch die Schärfentiefe. Die Brennweite wird vergrößert (geht quadratisch in den Unschärfeverlauf ein), die Blende verkleinert (geht linear ein) und wenn man die gleiche "Formatfüllung", also den gleichen Abbildungsmaßstab in der Fokusebene will und dafür die Fokusdistanz vergrößert (geht umgekehrt linear ein), bekommt man (gleich Aufnahme- und Ausgabeformate und Betrachtungsabstände vorausgesetzt) mit Telekonverter mehr Schärfentiefe, aber etwa die gleiche Unschärfe des weit entfernten Hintergrunds.


Gruß, Matthias
 
Probier's doch einfach aus. Schärfentiefe wird größer, wenn Du die Nase weiter vom Bildschirm wegnimmst, und kleiner, wenn Du näher rangehst.

Das habe ich nicht bestritten. Ich habe nur gesagt, dass es beim Nah-Rangehen eine Grenze gibt. Irgendwann wird nicht mehr die Schärfentiefe kleiner, sondern das Bild allgemein unscharf.

Grüße,

Heiner
 
Bitte für ganz Doofe: Es gilt der Satz, daß das 300/4+1.4 Konverter optisch (Lichtstärke/Abbildungsmaßstab/Schärfeverlauf) einem 420/5.6 entspricht? Oder bringe ich einen neuen Wurm in die Debatte?

Gruß Andreas
 
Also ich möchte dazu vielleicht auch was sagen, wie Andreas für Doofe:

Ich benutze den Nikon 2.0 III Konverter für die Nikon Objektive 75-200mm z.B
und für das Sigma 50-500mm habe ich auch ein Sigma 1,4 Konverter.
Bei beiden habe ich Verluste in der Blende, was nun jeder schon wusste, aber auch in der Qualität der Schärfe.
Und ich denke, dass es um diesen letzten Punkt geht... nur ob ich das Tiefenschärfe oder sonst wie nenne, dass sei dahingestellt, ich bin eben Maschinenbauer.... :D
Für mich ist nur klar, je mehr Schnittstellen ich einfüge, um so "matschiger" wird das Foto.

Allerdings könnte ich Beispiele einstellen bei gleichen Bedingungen mit und ohne Konverter an der D700 oder D800 vorgenommen.
Das wird hier aber niemandem weiterhelfen nehme ich an.... :z04_Flucht:

Gruss
 
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