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Vogelwelt im Fischland Darß-Zingst

will man das wirklich? Bilder derart anders präsentieren, als man die Wirklichkeit gesehen hat...

Unverfälschte Naturaufnahmen sind es dann natürlich nicht, würde ich auch nie als solche ausgeben und erst recht nicht bei einem Naturfotowettbewerb einreichen

Viele Grüße

Ludwig
 
Unverfälschte Naturaufnahmen sind es dann natürlich nicht, würde ich auch nie als solche ausgeben und erst recht nicht bei einem Naturfotowettbewerb einreichen

Viele Grüße

Ludwig

genau - so hab ich Deine Haltung auch bisher immer gelesen. Daher ja auch meine Frage: für wen composed man dann? Man selbst wird das Bild vor sich selbst irgendwie nicht bestehen lassen, oder? Also, was bringts?
 
will man das wirklich? Bilder derart anders präsentieren, als man die Wirklichkeit gesehen hat...

Geschmackssache sicher.
Der Himmel hätte aber ja so sein können, war er sicher auch - nur halt an einem anderen Tag.
Ich halte es mit Pipi Langstrumpf: "ich mach mir meine Welt, wie sie mir gefällt."
...und: Wir Menschen hübschen uns doch auch immer mal auf oder unterstreichen unsere "Schokoladenseite". :D

Wenn es um rein techn., dokumentarische Bilder geht, dann verbietet sich solche Bearbeitung natürlich.
 
Man selbst wird das Bild vor sich selbst irgendwie nicht bestehen lassen, oder? Also, was bringts?

Das ist doch die alte, leidige Diskussion. EBV ja oder nein und wenn ja, wie viel? Warum soll ich nicht Spaß an einem Composing, einem stark bearbeiteten Bild haben? Die Bearbeitung kann doch ebenso eine (künstlerische) Leistung sein, wie die Fotografie. Der Computer ist ebenso ein Werkzeug auf dem Weg zum fertigen Bild, wie die Kamera eins ist.

Wenn es darum geht die Wirklichkeit möglichst naturgetreu zu dokumentieren, wie z.B. bei Naturfotowettbewerben, Reportagen etc., ist allzu starke Bearbeitung nicht gewünscht und zu Recht verpönt. Das wird durchaus anhand der raw-Daten kontrolliert.

Aber warum sollte ich mir nicht ein Bild aufhängen, in dem ich den Hintergrund ausgetauscht oder Personen verschwinden ließ oder das gar aus mehreren Fotos zusammengewürfelt wurde. Wo ist die Grenze, dass ich vor mir selbst bestehen kann? Für mich zählt - mit den vorgenannten Ausnahmen - das Ergebnis. Wenn ich für ein gutes Ergebnis den Himmel tauschen muss, dann mache ich das eben. (Ob ich das gut und passend hinbekomme, steht jetzt mal auf einem anderen Blatt.) Die Entwicklung des Bildes nach der Aufnahme ist Bestandteil der Fotografie, ob man nun Chemie benutzt oder Elektriktrick (um Catweazle zu zitieren.).
 
...und: Wir Menschen hübschen uns doch auch immer mal auf oder unterstreichen unsere "Schokoladenseite". :D

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das ist eine nette Analogie zum Thema, an der man gut verdeutlichen kann, was ich meine, auch im Hinblick auf echidnas Kommentar. Danke dafür:

Es gibt ja Menschen, die sich die Lippen unterspritzen, den Busen aufblasen lassen und noch andere unzählige Dinge machen, um sich zu verschönern. Gehen wir mal in dem Beispiel davon aus, daß die Eingriffe tatsächlich zur Verschönerung beigetragen haben. Ist denn jetzt tatsächlich der Mensch schöner geworden? Aus meiner Sicht nein, denn er ist es ja nicht mehr. Er ist halt ein anderer, künstlich angepasster Körper geworden, das Original als Resultat nicht mehr da.

Und die Entwicklung geht immer weiter - jetzt lassen sich Menschen Rippen entfernen, um dem Schönheitsideal näherzukommen. Das ist für mich ein Exzess. Hier sind die Grenzen überschritten. Und um wieder den Bogen zum Foto zu spannen; auch in der Fotografie und Bearbeitung gibt es Grenzen, damit man das Foto noch als solches bezeichnen kann. Das hängt aber auch immer stark individuell davon ab, wie man Fotografie begreift. Und es gibt einen Unterschied zwischen Bearbeitung und Verfremdung. Bearbeitung ja - Verfremdung bitte nur als eigenständiges Werk erkennbar und nicht zum Vorgaukeln ein entsprechendes Bild so fotografiert zu haben. Und Composing, wenn ich den Begriff nicht total missverstehe, ist Verfremdung.

Durch die fortschreitenden Entwicklungen (um bei den Beispielen zu bleiben:sowohl medizinisch als auch fototechnisch) ist vieles so austauschbar, beliebig geworden. Und das macht es aus meiner Sicht nicht besser.
 
...
Der Himmel hätte aber ja so sein können, war er sicher auch - nur halt an einem anderen Tag.
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genau. und letztes Jahr hat da bestimmt auch ein anderer Vogel gesessen. Sagen wir mal, ein Kreuzschnabel. Den hatte ich doch auch mal fotografiert, wo war der noch? Ach ja auf der Festplatte 07/2012. Den kopier da mal rein. Ach schau mal da. Ein netter Kondensstreifen von dem Foto in dem anderen Ordner. Der macht sich da auch noch ganz gut........etc etc. Ja jetzt, jetzt ist das Foto aber schön geworden

:rolleyes: :confused:

Ja übertrieben; aber das wäre nicht meine Fotowelt, wie sie mir gefällt
 
will man das wirklich? Bilder derart anders präsentieren, als man die Wirklichkeit gesehen hat...

Was ist schon Wirklichkeit? Wir können es nicht beurteilen wenn wir das Bild sehen. Dann sieht unser Auge nicht daselbe wie die Kamera. Fotografie und Bildbearbeitung ist Abstraktion der Umgebung, würde ich sagen.
 
Was ist schon Wirklichkeit?

Jedem Tierchen sein Plaisirchen, so ist es in der Kunst, von Canaletto bis Picasso... Nur meine TouriDokus sind natürlich 100% echt und unverfälscht :D Meiner Meinung nach ist alles erlaubt und nur anzeigepflichtig, wenn es als Dokumentaraufnahme ausgegeben wird. Rumgebastelt wurde im übrigen schon in der analogen Fotografie mit Doppelbelichtungen, Laboreffekten, Retuschen usw.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Grenze ist sicher fließend und letztlich muss sie jeder für sich definieren.
Und es gehört ein Stück Ehrlichkeit dazu, ein aus mehreren Bildern zusammengefügtes Bild, sofern das nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, als solches zu kennzeichnen.
Ein Foto gibt immer nur einen Ausschnitt des Geschehens wider und es ist oft entscheidend für die Bildaussage, was der Fotograf mit ins Bild nimmt oder auch wegläßt.
 
uuuuiiiiii, was ein paar Wolken am Himmel so anrichten.

( Diskussionen )( / Sorry Ludwig, ich wollte nicht deinen Tread kapern).

Sie entstehen, ziehen dahin und verschwinden wieder - wie wir auch.
Was von mir mal bleibt ist mein unverwechselbarer Fingerabdruck auf einer Seifenblase und vielleicht ein paar Bilder
an denen sich meine Enkel noch erfreuen. ( aber nur ausbelichtete Fotos, meine/eure Festplatten durchstöbert keiner mehr, so sie noch kompatibel und lesbar sind)
Bis dahin hab ich eine Menge Spaß und Freude am Fotografieren und den Spielereien mit den Bildern am PC.
Nicht mehr, nicht weniger.
 
Noch 2 Bilder einfach nur zum Zeigen

Rotmilan.jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D750
  • TAMRON SP AF 150-600mm F5-6.3 VC USD A011N
  • 600.0 mm
  • ƒ/6.3
  • 1/400 sec
  • Pattern
  • Auto exposure
  • 1
  • ISO 200


Rotmilan

Seeadler Ostsee.jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D750
  • 70.0-300.0 mm f/4.5-5.6
  • 300.0 mm
  • ƒ/5.6
  • 1/2000 sec
  • Pattern
  • Auto exposure
  • ISO 100


Seeadler

Keine fotografischen Meisterwerke aber wunderschöne Naturerlebnisse und das ist für mich persönlich das Wichtigste

Viele Grüße

Ludwig
 
ja Dieter - aber mir geht es wohl um die Grenze

Grenze? Welche? Fotografie ist Kunst, und Kunst kennt keine Grenzen! Darf sie auch nicht!

Pardon, aber nüchtern betrachtet ist schon die Wahl des Bildausschnitts eine Manipulation, und auch der Zeitpunkt, wenn ich die 30 Minuten (mit viel Glück an einem Abend oder auch früh morgens) mit passendem Licht und passendem Himmel auswähle. Neulich hatte ich auch die Diskussion in einem anderen Forum, dass die Langzeitbelichtung eines Wasserfalls nicht die tatsächliche Situation wiedergibt. (aus diesem Forum habe ich mich verabschiedet)

Mir muss nicht alles gefallen. Und wenn ich eine Doku mache muss die die Realität wiedergeben. Will ich aber ein schönes Bild machen ist alles erlaubt. Dann aber sollte man das nicht mehr als Fotografie, sondern eindeutig als Bild kennzeichnen.
 
Dann aber sollte man das nicht mehr als Fotografie, sondern eindeutig als Bild kennzeichnen.
Da liegt der Hase im Pfeffer - was sich in der Reportage verbietet, ist in der künstlerischen Fotografie durchaus erlaubt, sollte aber ehrlich benannt werden.
 
mich interessiert das Thema und ich finde es gut, wenn wir in der heutigen Zeit, wo vieles so beliebig, austauschbar wird wir auch mal wieder einige Schritte Distanz nehmen und reflektieren. Daher nehme ich auch gern nochmal Stellung zu den Äußerungen...

Was ist schon Wirklichkeit? Wir können es nicht beurteilen wenn wir das Bild sehen. Dann sieht unser Auge nicht daselbe wie die Kamera. Fotografie und Bildbearbeitung ist Abstraktion der Umgebung, würde ich sagen.

Warum werden wir bei der Diskussion so globalgalatktisch philosophisch? Wir hatten doch ein konkretes Beispiel, an dem man schön erörtern kann. Ein Vogelbild mit einem "langweiligen" Himmel. Anstelle dessen wurde ein "schöner" Himmel hineinkopiert. Da kann man doch die Wirklichkeit gut erkennen. Ich glaub auch nicht, daß die Kamera das anders gesehen hat wie das Auge des Fotografen. Der kopierte Himmel ist hier nicht Abstraktion der Umgebung sondern einfach "Verfälschung"

Jedem Tierchen sein Plaisirchen, so ist es in der Kunst, von Canaletto bis Picasso... ...

ich teile ja Deine Ansicht, Andreas, aber wir sind doch hier nicht beim Thema Kunst?! Warum driften bei einem banalen Vogelfoto gleich so ab und bringen Namen wie Picasso ins Spiel. Da hat doch das eine mit dem anderen nix zu tun.


Wer darf von uns, gegenüber den andern, die Grenze ziehen?
Ich kann nur für mich selber meine Grenzen ziehen.

auch wieder son hyperphilosophischer Ansatz, der nicht zur Aufklärung beisteuert. Grenzen: Das ist ja ein Thema für sich, über das man ein Buch schreiben könnte. Auch du ziehst ja im Grunde schon wieder Grenzen, mit Deiner Frage, die eigentlich ein Statement ist. Du setzt mir eine Grenze, indem Du mir sagst, daß ich keine Grenzen setzen darf....
Im übrigen bin ich nicht weit weg von deinen Überlegungen, da ich ja auch von "meinen" Grenzen berichtete, indem ich schrieb, daß das Bild vor "mir" nicht bestehen würde...


Grenze? Welche? Fotografie ist Kunst, und Kunst kennt keine Grenzen! Darf sie auch nicht!

...QUOTE]

Hallo Jürgen, zur Kunst hatte ich ja schon oben was geschrieben. Hier geht es um ein (entschuldige Ludwig, das ist keine Wertung) banales Vogelbild.

...

Pardon, aber nüchtern betrachtet ist schon die Wahl des Bildausschnitts eine Manipulation, und auch der Zeitpunkt, wenn ich die 30 Minuten (mit viel Glück an einem Abend oder auch früh morgens) mit passendem Licht und passendem Himmel auswähle....QUOTE]

das sehe ich anders. Genau das ist nicht Manipulation, sondern das Wesen der Fotografie. Hier liegt doch genau das gestalterische Element der Fotografie. Ich setze bewusst einen Bildausschnitt und natürlich muss ich mich nach den richtigen Lichtverhältnissen richten (wenn sie wichtig sind) und nach den Farbgegebenheiten (wenn die Farbe wichtig ist) und nach dem Hintergrund usw usw. Das kann ich mir doch nicht einfach wie ich gerade mag hineinkopieren. Und wenn wir über Kunst reden, dann ist eher ersteres Vorgehen die Kunst der Fotografie und nicht das Hineinkopieren.

.... Dann aber sollte man das nicht mehr als Fotografie, sondern eindeutig als Bild kennzeichnen.

aber da beißt sich die Katze in den Schwanz - abgesehen davon, daß ich den Weg für nicht realisierbar halte schon aus praktischen Erwägungen, brauchst Du dann auch wieder irgendeinen Anhaltspunkt, ab dem Du eine Kennzeichnung erwartest. Und dann sind wir wieder bei den Grenzen, die Du ja negierst. So einfach ist es dann wohl nicht.
 
Dann bleiben wir doch beim konkreten Beispiel: Hätte Ludwig das Bild mit dem neuen Himmel als erstes/einziges eingestellt, wären wahrscheinlich Kommentare wie "Schönes Bild!" oder "Tolle Momentaufnahme, super den Vogel getroffen und ein ansprechender HIntergrund!" oder ähnlich gekommen. Jeder Betrachter hätte das gezeigte Bild auf sich wirken lassen und daraus seinen Kommentar, seine Sicht, generiert. Vielleicht hätte auch jemand geschrieben, die Lichtwirkung sei nicht stimmig oder der Vogel sähe unsauber freigestellt aus.

In jedem Fall hätte man sich mit dem gezeigten Bild auseinandergesetzt. Und das ist das Ziel der Bild-Vorstellung.

Anders wäre der Fall, hätte Ludwig das Bild zum Wettbewerb "Wildlife Photgrapher of the Year" eingereicht. Da verbieten die Statuen des Veranstalters eine solche Bildmamupulation und Ludwig wäre zu Recht disqualifiziert worden. Aber würde die fehlende Möglichkeit, das Bild zum Wettbewerb einzureichen, etwas an Ludwigs angenommener Begeisterung über sein Werk ändern, die in einem großformatigen Druck, der über dem Sofa hängt, gipfelt? Und auch für Dich oder mich als potentielle Käufer des Bildes zählt doch nur das Ergebnis.

Und wenn Ludwig aus persönlichen Gründen weitergehende Bildbearbeitung als "Manipulation" ablehnen sollte, ist das auch okay. Für andere mag dann das Ergebnis nicht optimal sein, sie sehen weiteres Potential; zumindest der Fotgraf wäre jedoch mit sich, der Welt und seinem Ergebnis zufrieden.
 
... Und auch für Dich oder mich als potentielle Käufer des Bildes zählt doch nur das Ergebnis.

....

Hallo echidna,

ich bin da etwas anders gestrickt. Es gibt da ein Bild, dessen Geschichte ich gerne anführen kann. Das Bild, daß mich sehr angesprochen hat - von Gursky. Er hatte ein Bild einer Kaue in einem Bergwerk gemacht. Ich fand es sagenhaft.

Ein wenig später habe ich eine Reportage gesehen, wie das Bild (das Foto) entstanden ist und ich habe ganz schnell meine Freude und auch Bewunderung, die anfänglich dem Fotografen über bestand verloren. Da ist ja soviel hineingearbeitet, verändert und künstlich gedreht worden...

Das hatte für mich nichts mehr mit fotografischem Können zu tun. Das Bild, so sehr es mich anfänglich wirklich beeindruckt hat, hab ich nicht mal als Posterdruck gekauft.
 
und ich schicke gerne noch ein Positiv-Beispiel hinterher. Eine TV Dokumentation zeigte das Arbeitsleben des Sylter Inselfotografen Hans Jessel. Der hatte sich sehr lange mit seinen Motiven auseinandergesetzt und ist erst dann bei entsprechendem Wetter- und Lichtverhältnissen wieder hin und hat versucht das Gesehene so gut wie möglich einzufangen.

PS An den habe ich mich grad erinnert, als ich in einem anderen Thread hier eine Empfehlung für Nature Effects las. Zitat bei Heise: "Grafik-Tool zum Anpassen der Wetterverhältnisse auf Bildern; erlaubt es beispielsweise, einen Regenbogen ins Bild zu zaubern, die Sonne mehr scheinen zu lassen, ein Foto in Nebel zu tauchen oder Gebäude durch eine Sintflut in einem Meer zu versenken..." jaja, jeder kann alles...
 
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