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[Wie mache ich] - Bühnenfotografie

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Da fällt uns kein Titel mehr ein
Hallo zusammen

Hier beschreibe ich meine Erfahrungen in Sachen Bühnenfotografie. Seit 6 Jahren darf ich für die Oltner Kabaretttage fotografieren.
Wie kam ich dazu? Meine Frau ist in diesem Verein schon viel länger für die Kasse zuständig. Sie organisiert das Kassenpersonal, so dass an jedem Festival-Spielort, jemand die Kasse führt. In diesem verein ist es üblich, dass der Ehepartner auch irgendmal integriert wird und vor 6 Jahren hatte ich keine Ausrede mehr. Um dem Präsidenten die obligate Frage vorwegzunehmen, habe ich ihm mitgeteilt, dass ich fotografieren möchte. Dieses Anliegen wurde promp akzeptiert obwohl ein Zeitungsfotograf die Festivalfotos machte. Dieser Fotograf wurde pensioniert und die Stelle in der Zeitung abgebaut. Das bedeutet, dass ich auch die "weniger wichtigen" Pressefotos machen darf. Die Preisverleihung und bekannten Künstler werden weiterhin von der Zeitung fotografiert.

Auch vor 6 Jahren habe ich angefangen die Poetry Slam Trilogie für den Verein Art.Ig zu fotografieren. Für den gleichen Verein darf ich auch im Rhamen der Solothurner Literaturtage "GägäWärt" - eine Mundartnacht, fotografieren.

Vor einem Jahr wurde ich vom Jugentheater JUcKT für Pressebilder angefragt und ich habe mich bereit erklärt, diese immer am Ende jeden Kurses zu erstellen.

So kam immer wieder Neues dazu, wie die 23 Sternschnuppen, welche jahrelang ein Fotograf alleine fotografierte und nicht mehr wollte/konnte. Da wurde ich von den Oltner Kabarettage "weitergereicht".

Dies als kleine Einführung.
 
1. Das Licht

Das Wichtigste für uns Fotografen ist das Licht. Auf der Bühne hat es viel Licht oder wenig Licht aber eigentlich immer Mischlicht, von Einzelfarben bis Bunt-Durcheinander.

Wird das Licht vom Licht- und/oder Tonmeister eingestellt, dann gibt es ein Grundlicht und das ist immer das Weisslicht. Darüber wird dann das farbige Licht gelegt. Dieses Weisslicht ist für uns Fotografen sehr wichtig. Dieses Grundlicht beeinflusst die mögliche ISO-Einstellung und damit die Belichtungseinstellung an der Kamera. Fehlt dieses Grundlicht, dann müssen wir eine gute Kamera haben wenn man auf Blitz verzichten muss.
ISO 12800 bei unter einem 1/100 und Offenblendung kann dann vorkommen.
 
Meine Notizen sagen mir, dass wir jetzt zuerst über die Ausrüstung sprechen müssen.
Wir gehen davon aus, dass wir uns drinnen in einem grossen Raum befinden, die Zuschauer im Dunkeln und die Künstler auf einer beleuchteten Bühne.

Kamera:
Die ersten Bühnen-Fotos entstanden mit einer Nikon D90 Diese Kamera kann bis ISO3200 eingesetzt werden. Bald darauf wechselte ich auf die D700
Heute fotografiere ich mit der Canon 5DM.

Die Kamera ist nicht so wichtig, sollte aber zwei Funktionen erfüllen, hoch ISO fähig bis 6400 und sie soll leise sein. Das erste Kriterium erfüllte die D700 aber das Zweite nicht mehr. Ich musste viele Kommentare über mich ergehen lassen wegen dem Lärmpegel der D700, allgemein kann ich sagen, dass es keine leisen Nikons gibt. Für mich ist es zu spät, herauszufinden, ob die D850 das 2. Kriterium erfüllen würde. Ich musste mich nach einer leisen Kamera umsehen und habe es mir nicht leicht gemacht. Viele Diskussionen und Youtube Video später habe ich auf die Canon 5DM3 gewechselt. Der Wechsel hat mir gezeigt, der Entscheid war richtig. Seither habe ich keine Klagen mehr bekommen.
Selbstverständlich gibt es spiegellose, absolut geräuschlose Kameras, aber dazumal keine Vollformate. das sieht heute anders aus, aber die Grösse der Kamera spielt eine wichtige Rolle bei den Zuschauer, nicht wegen dem eigenen Ego, sondern wegen dem Respekt den man bekommt. Wer mit einer solche Kamera mit einer solchen grossen Linse daherkommt, muss ein Profi sein.

Objektive:
Gute Objektive erleichtern das Leben und man hat Reserve auf die man früher oder später angewiesen ist. Es lohnt sich hier Geld zu investieren.
Mit der D90 hatte ich das Sigma 2.8/50-150 im Einsatz. Mit der D700 kamen die klassischen 2.8er, 24-70 und 70-200, dazu noch das Sigma 4.5-5.6/120-400. Heute habe ich von Canon alle 2.8er 16-35, 27-70 und 70-200. Auch hier habe ich das originale 4.5-5.6/100-400. Das fünfte Objektiv ist das 4.0/24-105, wobei diese s selten drinnen angewendet wird, dafür draussen dann um so mehr.

Zusammenfassend könnte ich jetzt sagen, der Brennweitebereich 16-70 gehört den Zuschauer. Der Brennweitebereich100-400 gehört dem Künstler.
Wobei das im klassischen Theater sicherlich so sein wird. Aber kann man sehr nahe an die Bühne, gibt es keinen Grund auf WW zu verzichten. Kann man sich nicht bewegen und ist man dem Küntler sehr nahe, dann ist WW notwendig.
 
Bühne

Man kann sich die Bühne nicht aussuchen!
Man kann sich die Bestuhlung nicht aussuchen!
Man kann sich seine Bewegungsmöglichkeiten nicht aussuchen!
Platzwechsel während der Vorstellung ist nicht möglich, erst nach der Pause wenn dies möglich ist.

Wohin stehe ich nun? Das ist eine Frage des Künstlers oder der Gruppe. Jeder Mensch hat eine fotogene Seite und wird sie auch zeigen. Jede Gruppe hat ihre fotogene Seite und wird sie auch zeigen. Ein Duo hat immer zwei Seiten vorallem dann, wenn sie sich auf der Bühne austauschen. Ein Duo zu fotografieren empfinde ich als Königsdiziplin oder auch Könniginnendisziplin.

Also, bestehen zwei Probleme, die Lokalität und die Künstler.

Lokalität:
Die Lokalität sollte man sich mal anschauen gehen, falls dies möglich ist. Auf alle Fälle soll man frühzeitig dort sein und einen Check machen. Ich bin meistens eine halbe bis eine Stunde früher dort. Kann man beim Sound- und Lichtcheck dabei sein, sollte man diese Gelegenheit wahrnehmen.
Ansonsten kann man mal googlen und Bilder im Netz anschauen oder man sucht im Youtube Videos. Das habe ich zwar nie gemacht, also für Lokalitäten, aber es wäre eine mögliche Vorbereitung.
Ich gehe also frühzeitig hin und laufe herum und mache Bühnenbilder. Je nach Instrumentenaufteilung oder Requisiten auf der Bühne erfährt man schon mal sehr viel. Steht ein Stuhl in der Mitte der Bühne, kann man davon ausgehen, dass der Künster gerade ins Publikum schauen wird. Steht der Stuhl aber links oder rechts, sollte man sich in Stuhlrichtung aufstellen, also auf der gegenüberliegender Seite. Klavier ist ein klare Ansage und hier gilt das gleiche.

Künstler:
Einzelkünstler, wenn sie nicht singen, haben ein typisches Bewegungsmuster. Da sollte man vorgängig Videos anschauen. Dann weiss man, ist er ein Linksläufer oder ein Rechtsläufer. Das bedeutet, ein Linksläufer bewegt sich von rechts nach links, ein Rechtsläufer von links nach rechts. Steht man auf der falschen Seite, sieht man vorwiegend den Rücken. Der Einwand, sie müssen ja wieder zurückkommen ist zwar richtig, sagt aber nichts über die Blickrichtung. Diese kann immer noch in die Haup-Lauftrichtung zeigen. Da hilft nur vorher, wie gesagt, Video schauen.
Bei Duo ist es ganz schwierig. Da hat man praktisch konstant einen Künstler von hinten oder von der Seite. Da heisst es abwarten, bereit sein und wenn beide nach vorne schauen, fotografieren. Hier kann man auch sehr gut mit der Tiefenschärfe arbeiten, einen Künstler scharf und der andere in der Unschärfe.
Bei einer Gruppe ist immer einer die "Hauptfigur". Die andern "spielen" um ihn herum. Diese Hauptperson rückt in den Fokus und gilt unsere volle Aufmerksamkeit. Er dirigiert das Geschehen auf der Bühne. Trotzdem soll man die Nebenschauplätze nicht vergessen und ausser acht lassen und bereit sein mit einem Schwenk Diesen zu erfassen. Leider sind diese Nebenschauplätze schlechter beleuchtet. Also eine weitere Herausforderung. Gut, wenn man schnell am Einstellrad die Blende öffnen oder die Verschlusszeit verlängern kann ohne die Kamera von Auge nehmen zu müssen. Weiter muss man sich entscheiden, ob man vermehrt Porträts oder mehr oder weniger die Totale fotografieren möchte. Am Anfang konzentriere ich mich auf die einzelnen Darsteller und wechsle später das Objektiv und mache Szenenaufnahmen.

Zusammenfassend müsste ich sagen: Vorher dort sein und die Bühne betrachten. Die Einrichtung auf der Bühne gibt wichtige Anhaltspunkte. Der Künstler per Video, falls man ihn nicht kennt, studieren.
 
Meine Kameraeinstellungen:

Am Anfang war die Automatik, aber nicht lange. Heute stelle ich die Kamera auf ISO6400, wähle eine Anfangszeit von 1/160 und Blende 7.1 vor, natürlich im manuellen Modus.
Danach korrigiere ich zuerst die Zeit nach kürzerer Verschlusszeit oder öffne die Blende, je nach vorherrschenden Lichtverhältnissen. Auch die Autofokusfelder wähle ich manuell. Eine Stärke der 5dM3 ist das Erkennen ob man horizontal oder vertikal fotografiert. Das Fokusfeld ist in beiden Lagen unterschiedlich und muss nicht ständig angepasst werden.
Läuft der Künstler von links nach rechts, ist das Fokusfeld auch auf der rechten Seite, läuft der Künstler in die andere Richtung muss auch das Fokusfeld wechseln. Das gleiche gilt auch in Hochformat. Man ist also immer beschäftigt. Das Standardobjektiv ist das 100-400er.
Ich fotografiere im selektiven Modus, was einem 6.2%igem Suchfeld entspricht. Ich habe 9 Messfelder aktiviert, wobei ich das zentrale Messfeld als Zielpunkt verwende. Da schaue ich, dass ich ein Kreuzsensor erwische. Wobei ich keinen Unterschied zwischen den versch. Sensortypen, Kreuzsensor, vertikale oder horizontale Sensoren festgestellt habe. Ich denke mir, das ist was canonspezifisches diese verschiedenen Sensortypen welche dann auch noch vom Objektiv abhängig ist. Weiter ist Auslösepriorität eingestellt, d.h., ist die Schärfe noch nicht eingestellt, kann ich trotzdem auslösen. Die Kamera ist aber schnell genug, so dass sie mit dem Scharfstellen keine Probleme hat. Verwackelte oder unscharfe Bilder sind selten. Da habe ich mehr Mühe mit ab/angeschnittenen Hände und Füsse. Hilfreich sind auch die Gitterlinien einzuschalten aber auch die Spitzlichter. Mit den Gitterlinien bleibt man einigermasse im Lot und die Spitzlichter zeigen die weissen Stellen und kann rasch korrigieren ohne das Bild genauer anzuschauen. Dafür hat man wirklich keine Zeit.
Ich verlasse mich vollkommen auf diese Einstellungen. Am Anfang korrigiere ich oft, bekomme aber dann das nötige "Lichtgefühl" und kann dann gezielt korrigieren.

Zusammenfassend könnte ich sagen:
Allzeit bereit lautet das Motto. Die Kamera gehört vor das Auge. Man kontrolliert so das Geschehen. Man hat keine Zeit die Kameraeinstellungen ständig im Blick zu haben. Man muss ihr und den vorgewählten Einstellungen vertrauen. In den Atempausen, die es geben wird, kann man schnell durch die letzten Bilder blättern und einen allgemeinen Check machen.
 
Hab ich was vergessen oder gibt es noch Punkte, die erläutert werden sollten?
 
Einen Punkt gibt es noch, den ich vergessen habe:

Blitz und Hilfslicht:
Blitzen im Theater ist verboten und zwar absolut verboten. Das Hilfslicht zur Fokussierung muss ausgeschalten sein.
Der Respekt gehört den Zuschauer. Sie haben bezahlt.

Persönliches Verhalten während der Vorstellung:
Also in der Menge hocken und die Kamera in die Höhe halten und den dahinter sitzenden Zuschauer den beleuchteten Bildschirm vor die Nase halten ist frech, arrogant und rücksichtslos. Daher habe ich nie einen Sitzplatz ausser den am Rand, wenn überhaupt. Aber will ich Bilder machen, stehe ich auf und gehe an den Rand und dann bleibe ich eine längere Zeit stehen. Dies mache ich nur bei der Preisverleihung und wenn ich mit meiner Frau dort bin. Da fotografiere ich die erste viertel Stunde, nach der Pause und die Preisverleihung. Manchmal stehe ich dazwischen auf und bleibe dann aber lange Zeit stehen. Mein Verhalten ist schon grenzwertig. Daher vermeide ich Sitzplätze. Das bedeutet aber, man steht längere Zeit und bei einem Hagen Rether, dessen Programm locker 4 Stunden überschreiten kann, wird es anstrengend.
Also, aufstehen, fotografieren, absitzen, aufstehen, fotografieren, absitzen und das immer wieder ist respektlos gegenüber den andern Zuschauer.

Zusammenfassend kann ich sagen, der Fotograf hat kein Licht und wirkt im Dunkeln. Er steht am Rande des Geschehens. Er stört nicht die Zuschauer, welche wegen dem Programm gekommen sind und bezahlt haben.
 
Einen Punkt gibt es noch, den ich vergessen habe:

Blitz und Hilfslicht:


Persönliches Verhalten während der Vorstellung:


Beides kann ich nur betonen. Das Publikum hat bezahlt. Die Vorstellung ist für das Publikum und nicht für den Fotografen. Je weniger der Fotograf auffällt, desto besser. Und die Unsitte, Handygedöhns und anderes während der Vorstellung hochzuhalten nervt zunehmens.

Blitz nervt nicht nur das Publikum, auch die Künstler.
 
Blitz nervt nicht nur das Publikum, auch die Künstler.

Gilt auch für das Hilfslicht. Als ich die Oly neu hatte, hatte ich das Hilfslicht an, weil es ja immer an ist. Es nervt, wenn das immer aufblitzt. Da hat dann einer der Künstler mal ausgerufen.
 
So, wieder mal einen Beitrag hier.
Bei uns in der Stadt gibt es wieder die 23 Sternschnuppen, einen kultureller Adventskalender.
Darf ich fotografieren, gehe ich frühzeitig. Vorzeitig findet der Souncheck und die Einstellung der Beleuchtung statt. Genau das, was ich hier mal vorgeschlagen habe. Ich weiss zwar wer auftritt, aber der Abend steckt manchmal voller Überraschungen.
Wichtig dabei ist zu wissen, wie die Bühne aussieht. Stehen Requisiten herum? Hat es Stühle auf der Bühne? Wieviele Personen sind nun auf der Bühne.
Die Objektive werden alle vor der Darbietung bereit gestellt, vorderer Schutzdeckel weg und Streulichtblende aufgesetzt. Ich fotografiere immer, auch drinnen, mit Streulichtblende.
Dann nehme ich den Fotoapparat und fange an zu fotografieren. Manchmal habe ich das Gefühl, es ist wie ein Mantra, Konzentration aufs wesentliche, vertraut werden mit dem Apparat, so quasi: Spüre das Gewicht. Spüre seine Anwesenheit. Werde eins. Tönt ein bisschen angeberisch, aber es erhöht die Konzentration und die Bereitschaft. Ich spüre eine Vorfreude, eine Neugier und ein Kribbeln.

Diese Vorbereitungen der Bühne ist ein sehr intimer Moment, wo der Beleuchter, Tontechniker (meistens in einer Person) und Künster sich mit wenigen Worten verständigen.

Urstimmen, das erste Adventsfenster beim Warmsingen...


Rita Bänziger
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Tiziana Sarro
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Balz Aliesch
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Moin Dieter,
Konzentration aufs wesentliche, vertraut werden mit dem Apparat, so quasi: Spüre das Gewicht. Spüre seine Anwesenheit. Werde eins. Tönt ein bisschen angeberisch, aber es erhöht die Konzentration und die Bereitschaft. Ich spüre eine Vorfreude, eine Neugier und ein Kribbeln.
Das ist überhaupt nicht angeberisch, sondern genau das, wovon David DuChemin in seinem Buch "Die Seele der Kamera" schreibt.
 
Ich las heute eine These zum Thema Profi oder Amateur im Bereich Fotografie. Ich versuche mal sinngemäß wiederzugeben:

Der Amateur macht ein Bild weil er Spaß daran hat. Der Profi macht ein Bild weil er damit Geld verdienen muss um seinen Lebensunterhalt zu sichern! Ein Bild aber lebt von der Emotion und nicht vom Geld. Ein guter Profi ist der, der die Emotion nicht vergessen hat; ein sehr guter Profi ist der, der das Geld nicht braucht!

Fritzi, ich denke das ist in Deinem Job nicht anders?! Und in meinem Job Verkauf auch nicht! Wenn der Spaß verloren geht, die tägliche Herausforderung den Kunden bei mir oder das Auditorium bei Dir zu überzeugen nur noch langweilige Routine ist, dann wirkt sich das deutlich auf die Ergebnisse aus.
 
Fritzi, ich denke das ist in Deinem Job nicht anders?! Und in meinem Job Verkauf auch nicht! Wenn der Spaß verloren geht, die tägliche Herausforderung den Kunden bei mir oder das Auditorium bei Dir zu überzeugen nur noch langweilige Routine ist, dann wirkt sich das deutlich auf die Ergebnisse aus.


In meinem Beruf ist es nicht anders. Ich baue Instrumente für die Forschung. Mein Kunde ist der Wissenschaftler. Hier, um auf die Fotos zurück zu kommen, sind meine Kunden die Vereine mit denen ich auch freundschaftlich verbunden bin. Ich fühle mich zugehörig auch wenn ich kein Mitglied sein muss. OK, kommt mir gerade in den Sinn, bei den Oltner Kabaretttagen bin ich Mitglied und bei Art.Ig Ehrenmitglied. Bei JUcKT bin ich nur Fotograf. Aber ich kenne die Leute dahinter.
Nichtsdestotrotz Leidenschaft, Begeisterung, Neugierde, Einfühlungsvermögen ist eine Grundvoraussetzung für eine gute Arbeit.
 
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Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung eines Bereiches der Fotografie, der mir völlig fremd ist.
 
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung eines Bereiches der Fotografie, der mir völlig fremd ist.

Gern geschehen, Uwe
Ich denke mir, dieses Wissen kann man auch bei Familienfesten und Geburtstage, die innen stattfinden, anwenden. Ich mache das dort auch so.
 
So, ich durfte ja 1 Kindertheaterb und ein Jugendtheater fotografieren. Das war wieder eine sehr interessante Erfahrung. Es geht eine Stufe weiter.
Ich möchte mal versuchen, hier diese zusätzliche Erfahrung niederzuschreiben.
Bis jetzt habe ich Einzelpersonen oder Duos fotografiert. Aber eine Gruppe welche sich noch über die Bühne verteilt sind und dann noch so quicklebendig. Das ist wirklich eine Steigerung.
 
Das Hauptlicht ist in der Mitte fixiert und wird vom regiepult gesteuert. Es hat gezielt Scheinwerfer mit farbigen Folien ausgerüstet und werden dann je nach Situation uns Stimmung dazu geschalten. Weiter wird auch die Helligkeit gesteuert.

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Hier sieht man ganz gut, wo das Licht ist. Es ist im vorderen Bühnebereich. Hinten ist schon weniger Licht vorhanden und auf der rechten Seite ist oranges Licht dabei.
Links ist es schwierig zu sagen. Ich habe auf dem rechten Mädchen fokusiert und hatte eine Blende 4.5 bei 1/160 bei 6400ASA.
Das Bild habe ich um ca. 1 Blende unterbelichtet. Ansonsten wäre das linke Mädchen überstrahlt worden.

Es ergeben sich noch weitere Schwierigkeiten:
- Wohin legt man den Schärfepunkt
- Was opfert man Zeit oder Blende
- Was macht das Licht
- Welche Brennweite
- Wo ist der richtige Aufnahmestandort
- Man hat immer Schauspieler von hinten
- Die Geschichte entwickelt sich sehr schnell.

Es war wirklich so, ich hatte Verschlusszeiten von 1/60 bis 1/250 und Blende 2.8 bis 8
Ich stand öfters auf der falschen Seite
Ja, oft die falsche Brennweite, bzw., das 70-200er liess ich sein. Alle Aufnahmen habe ich mit dem 24-70er gemacht. Ich vermisste auch einen 2. Apparat.
Ich hatte schon im Sinn, mich auf einzelne Personen zu konzentrieren. Aber es ging nicht. Alles ging sehr schnell. Nach dieser ersten Aufführung war ich schon fast fix und fertig.
 
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