Hi Gottfried,
ich finde Gerd hat von Anfang an immer ausgewogen und kritisch alle Pros und Cons berichtet, sobald er welche erkennen konnte. Schaue einfach mal in den Anfangsbeiträgen nach.
Ich wäre vorsichtig mit der Annahme, daß mit 200 Euro mehr man dann auch zufrieden ist. In den letzten 3 Jahren hat sich bei Digitalkameras immer wieder gezeigt:
1. Man bekommt natürlich immer etwas "besseres" für mehr Geld (in Relation zum billigeren Model)
2. Dieses vermeintlich bessere Modell war/ist immernoch nicht so gut wie eine viel billigere Film-Kompaktkamera mit einem ORDENTLICHEN Film drin - entwickelt in einem GUTEN Labor.
3. Die Fotozeitschriften haben das immer schön verschwiegen, da sie von den Anzeigen der Hersteller leben müssen.
4. Die Anwender wollen immer ungeduldiger das perfekte Bild ohne Nachdenken sofort mit eine Tastendruck erzielen. Wie Autofahren ohne Fahrstunde.
Gerade Punkt 3. halte ich für grob fahrlässig. Ein Fotojournalist weiss ganz genau wo die Grenzen sind. Es wurde aber imer nur mit grosser Euphorie von Modell zu Modell berichtet. Erst jetzt, nachdem die Digital-Top-of-the-Line Kameras (2000-7000 Euro) annähernd an Filmkameras herankommen, kommen kritische Worte über ältere Digis, die noch 6 Monate vorher der Stein des Weisen waren.
Fakt ist, daß vor 3 Jahren kein "Massenkonsument" bereit gewesen wäre, 800DM (!) und mehr für eine Kompaktkamera auszugeben. Und jetzt schmeisst der gleiche Kunde mit dem Geld nur so um sich - ist ja alles so billig in Euro. 800 EURO ist da schon kein Problem mehr. In Relation bekommt man ja etwas besseres
Und das ganze nur für das Erlebnis alles sofort sehen - und vor allem löschen zu können. Ich fotografiere eigentlich nicht zum löschen. Ich versuche VORHER nachzudeneken, bevor ich auif den Auslöser drücke. Das verringert ENORM den Ausschuss. Ein Film mit 36 Aufnahmen hält bei mir auch einmal 5 Tage. Bei Digitalkameras ist das gerade mal ausreichend für 30 Minuten. Ich glaube nicht, daß der Digifotograf sofort bessere Motive gefunden hat
Wenn ich es einmal kritisch sagen darf: Wir leben meines Erachtens in einer Wegwerfgesellschaft, die zu wenig nachdenkt, nur konsumieren will und selbst beim Hobby nicht mehr Zeit investieren will.
Damit sind wir bei Punkt 4. Man kann in gewissen Grenzen sicher auch schon zufriedenstellende Egebnisee mit Digis bis 400 oder 600 Euro erzielen (abhängig von den Ansprüchen). Aber auch bei Digitalkameras gibt es eine Lernkurve, die erst einmal durchgangen werden muss. Die Chips sind nun einmal schlechter als Film. Auch wenn die Kamerindutrsie das verschweigt. Sie leben ja von neuen Käufen, nicht von vergangen.
Der Film ist seit Jahrzehnten auf dem Markt. Gerade in den letzten 6 Jahren haben die Filme sich noch einmal deutlich gesteigert. Die Digichips sind villeicht auf dem Stand von Filmen vor 10 Jahren und in Extremsituation sind sie manchmal/meist ganz schlecht. Mit der Digitalkamera wird das was der Film früher ohne Zutun bereitgestellt hat auf den Chip und vor allem auf den Anwender abgewälzt.
Wenn man Bilder nur auf dem Bildschirm anschaut ist das egal, aber einen Ausdruck für hohe Ansprüche bekommt man nur nach viel Eigenarbeit hin - wenn überhaupt.
Also vertraut nicht soviel auf die Werbung - die wollen nur verkaufen. Sonst würde man auch mit der Schokolade "Joghurette" abnehmen und ein "Fruchtzwerg" wäre so Nahrhaft wie ein Steak.
Dirk