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ColorFoto Objektivtests

strunck

Aktives Mitglied
Nach langer Abstinenz habe ich vor 4 Wochen mal wieder ein CoFO-Heft gekauft. Offenkundig fand ich die Testlisten (heute wohl in jedem Bereich beliebt)von Objektiv-/Digi-SLR-Kombinationen interessant. Besonders, dass das allg. Leistungsniveau der D70 im Vergleich zur Canon EOS 10D/300D deutlich höher liegt ;-)

Dennoch kann ich den Ergebnissen nicht so recht Glauben schenken. Das Kit-Objektiv Nikkor AF 3,5-4,5/18-70mm kommt recht gut weg (nach meinem pers. Dafürhalten ist es höchstens Mittelmaß). Mein Wunschobjektiv Nikkor AF 1,8/85mmm soll (nur) das gleiche Leistungsniveau wie das 18-70mm haben, das Sigma 3,5-5,6/18-125mm noch ein Quentchen besser sein... Beeinflussen die Sigma-Anzeigen im Heft das Ergebnis?

Mein 2. Wunschobjektiv Nikkor AF 2,8/80-200mm ED ist als Kombi gar nicht erwähnt.

Wie ist überhaupt "Digital empfohlen" einzuschätzen?- Wie aufschlussreich findet ihr im Allgemeinen diese D-SLR/Objektiv-Kombi-Tests?

Gruß
Jörg-Thomas
 
Das Kit-Objektiv 18-70 ist meiner Ansicht nach nicht einmal Mittelmaß. Wenn es beim Test gut wegkommt, ist der Test bedenklich. Die Vignettierung ist beispielsweise unakzeptabel. Und die mechanische Qualität ist mehr als bedenklich.
 
Je länger ich diese Tests verfolge, umso mehr zweifle ich daran. Wenn alle Tests "objektiv" wären, dürften die Tests verschiedener Zeitschriften nicht so gewaltig auseinanderlaufen. Offenbar kann man Objektivmerkmale sehr unterschiedlich messen und gewichten. Insofern halte ich allenfalls Teilergebnisse für brauchbar (z. B. Werte für Verzeichnung und Vignettierung), nicht jedoch das Gesamtergebnis. Was nützt mir z. B. ein Objektiv mit 1000 Linien Auflösung, wenn ich Architektur fotografiere und das Objektiv deutlich verzeichnet? Da wäre ich doch mit einem verzeichnungsfreien Objektiv, das nur 800 Linien auflöst, besser bedient (und das bei ColorFoto viel schlechter abschneidet).

Daß es viele praktische Aspekte gibt, die in Testergebnisse nicht einfließen (Gewicht, Brennweitenbereich, Lichtstärke etc.) kommt hinzu; solche Dinge werden für die meisten Fotografen wichtiger sein als ein paar Linien Auflösung mehr oder weniger.

Ein sehr wichtiges Merkmal kommt bei diesen Tests leider gar nicht zur Geltung: die Serienstreuung. Gerade eine Dezentrierung (d. h. die Bildschärfe fällt zu einem Rand oder einer Ecke hin sichtbar ab) ist total vom Einzelexemplar abhängig. Z. B. zwei meiner eigenen Objektive sind hiervon relativ stark betroffen; das kann man aber immer nur am eigenen Exemplar feststellen. (Ich habe es zuerst in der Praxis auf einigen Bildern gesehen und anschließend unter Testbedingungen verifiziert.) Im ColorFoto-Test wird die Zentrierung gemessen, aber da ich vermutlich nie das Testememplar erwerben kann, nützt mir das nichts.
Es drängt sich auch der Verdacht auf, daß Color Foto & Co. nur "ausgesuchte" Testexemplare ins Labor geschickt bekommen, die nie so schl&ig zusammengebaut sind wie so manche Exemplare aus der Serienfertigung.
 
Das Kitobjektiv ist hervorragend und macht vortreffliche Bilder, mechanisch ebenfalls gut verarbeitet - sofern Du von dem AF-S DX 18-70mm 3.5-4.5G IF-ED sprichst. Sorry - aber da muß ich einfach mal ein VETO einlegen. :) Vielleicht ein Bedienfehler ?
 
>Ich kann Andreas nur zustimmen. Die eigene Erfahrung stützt diese Aussage. Es gibt Hersteller, für die früher die Serienstreuung ein Tabu war - der Name war sozusagen Qualitätsgarantie (bei einigen Herstellern sogar für das gesamte Produktionsprogramm). Davon haben wir uns leider weit entfernt.
 
Guido hat völlig recht. Es stimmt, daß das Kit-Objektiv zwischen 18 und 24 mm stark vignettiert und bei 18 mm sehr stark verzeichnet. Ansonsten ist es aber optisch sehr gut. Mechanisch ist es sogar das beste Objektiv, die ich je hatte. Es läßt sich ausgezeichnet manuell fokussieren (viel besser als die vielgelobten Metall-Nikkore) und es wackelt so gut wie nichts daran. Ob es "profimäßig" stabil ist und auch nach 10.000 Bildern noch gut funktioniert, kann ich natürlich nicht sagen. Für meinen Amateurbedarf spielt das keine Rolle.
 
> Das Fazit dieser Diskussion kann eigentlich nur sein: Zum Haendler =20 > gehen (eigen Body mitbringen) und das Objektiv testen, ob einem die =20=

> Charakteristik/optische Qualitaet und auch Verarbeitsungsqualitaet =20=

> gefaellt. Nach dem Test genau diese Objektiv kaufen (seriennummer) =20 > oder neu suchen. Allerdings kenne ich keinen Haendler, der das =20 > wirklich zulaest, denn wenn 50 Leute das Objektiv auf ihren Body =20 > besteckt haben und das Bajonett kratzspuren spuren hat, kann er es =20 > sicher nicht mehr als neu verkaufen, von Feldtests ganz zu schweigen.
 
hm jetzt kann natürlich jeder sagen: kauf es dir erstmal und urteile dann aber im ernst: ich kann nicht glauben dass das 18-70 manuell besser zu fokussieren ist als die alten MF-Objektive. Ich hatte eine Menge Objektive aus dem Preissegment in der Hand und bisher kam vom Handling noch nichts annäherend an die alten Nikkore ran. Ich habe auch bisher ne menge Horrorgeschichten gehört über den Frontring beispielsweise, der unheimlich labberig sein soll und ehrlich gesagt hat es auf mich von außen auch keinen besonders stabilen Eindruck gemacht (gesehen hab ichs aber nicht benutzt). Aber um aufs Thema zu kommen: Ich glaube auch dass bei den Tests so viel Schiebung im Spiel ist dass man gut beraten ist sich Usermeinungen anzuhören und es sich am besten anzusehen und zu testen.

Gruss Daniel
 
Hallo Testgeschädigte,
jetzt muß ich mal ein paar grundsätzliche Dinge anbringen, was Messungen angeht. Die Messungen, die CoFo macht, sind solide Meßtechnik. Gegen eine MTF Messung, wenn sie sachgerecht durchgeführt ist, ist objektiv nix zu sagen. Ich glaube nicht, daß die Meßwerte manipuliert werden. Im Vergleich dazu sind die Testmethoden der anderen Zeitschriften eben Tests, aber keine Messungen. Aber: Die Messung ist nur die Grundlage, das Problem ist immer die Interpretation und Gewichtung. Nachdem ich einiges von Meßtechnik verstehe (jedenfalls verlange ich zeitweise Geld dafür :) sind die MTF Kurven für mich durchaus aufschlußreich, aber für wen sonst noch? Und ich lese manchmal auch etwas anderes heraus als die CoFo Redakteure, weil ich eben anders gewichte. Mein 18-70 etwa verhält sich genau so, wie ich es aufgrund der MTF Messung erwarte, ebenso mein 24-120 VR, das ich ohne Meßdaten wahrscheinlich nicht mal probiert hätte nach dem Motto "was kann das schon sein". Im Prinzip findet man in den CoFo Tests/Messungen alle relevanten Informationen, auch Vignettierung/Verzeichnung/Objektivgewicht etc. Was am wenigsten aussagt, ist die Gesamtpunktezahl, denn da sind alle Kriterien einfach in einen Topf geworfen und einmal umgerührt....
Das Problem der CoFo Tests ist eher, daß sie sehr abstrakt und technisch sind und der Praxisbezug kaum herzustellen ist, aber im Zweifelsfall ist immer noch selber probieren die beste Lösung. Meßtechnik hin oder her, mein 24-120 habe ich auch erst nach einem eigenen Test gekauft.
Viele Grüße
Hans
 
Ich kann Hans Lakota nur beipflichten! Die Zahlen allein sind zwar nicht sehr aufschlussreich, was den persönlichen Eindruck betrifft. Aber im Ergebnis kommt es doch irgendwie ähnlich...

Ich selbst habe z.B. das 18-70 gehabt und nach einem Vergleich mit dem 28-70/2,8 wieder verkauft. Die Bilder wurden einfach nicht so brillant, so klar. Es ist nur ein Eindruck aber der hat sich mehrfach wiederholt. Nun fehlt mir halt der Bereich von Weitwinkel bis 28. Ich werde weiter probieren... Vielleicht bekomme ich ja mal ein 18-35 in die Finger. Für das 17-35 fehlt mir derzeit das nötige Kleingeld. :)

Aber mal ehrlich: Das 28-70 ist schlichtweg der Wahnsinn - allerdings auch ein bisschen schwer für die Brennweite. :)
 
@Daniel
Ups, da hatte ich mich falsch ausgedrückt: Mein Vergleich bezog sich ausschließlich auf AF-Objektive wie 1,8/85 oder 4-5,6/70-210; die werden viel für ihre solide Verarbeitung gelobt, sind aber nach meinem Gefühl nicht so fein zu bedienen wie das 18-70er. Daß Nikons MF-Objektive besser zu fokussieren sind, glaube ich gern; die unterliegen ja keinem Kompromiß (Motor vs. Handfokussierung).
 
Koennte mir jemand den PDF file von diesem Objektiv Test mailen? Ich habe versucht den PDF direkt bei Colorfoto runterzuladen, aber da ich kein Abo haben und die Einzelbestellung hier von meinem Rechner in USA nicht funktioniert, kann ich diesen Test nicht lesen
Danke im Vorraus
 
Koennte mir jemand den PDF file von diesem Objektiv Test mailen? Ich =20 habe versucht den PDF direkt bei Colorfoto runterzuladen, aber da ich =20=

kein Abo haben und die Einzelbestellung hier von meinem Rechner in USA =20=

nicht funktioniert, kann ich diesen Test nicht lesen Danke im Vorraus
 
Hallo,
sooo unterschiedlich sind Tests auch wieder nicht.
Alle Tests bescheinigen dem Nikkor AF 3,5-4,5/18-70mm bei 18mm eine starke Vignettierung (2 Blendenstufen) und bei Endstellung eine starke Verzeichnung.

Nur fließen diese Kriterien unterschiedlich stark in das Endergebnis ein. Endergebnisse verbal oder in Zahlen haben wenig Aussagewert.

Schöne Grüße
Sebastian
 
Um nochmal auf eine der Eingangsfragen einzugehen: Die Vergabe des "digital empfohlen" Urteils ist für meine Begriffe schwer einzuschätzen. U. a. wird es nur an Objektive vergeben, die eine im Vergleich hohe und gleichmäßige Leistung über den gesamten Brennweitenbereich liefern. Beim 18-70er sind z. B. die Werte bei 18 mm deutlich schlechter als bei den übrigen Brennweiten (53,5 Punkte bei 18 mm, 68,5 Punkte bei 35 mm, 65,5 Punkte bei 70 mm); wäre das Objektiv erst ab 35 mm bewertet worden, hätte es im Schnitt statt 62,5 Punkten satte 67 Punkte und auch bestimmt die Auszeichnung "digital empfohlen" bekommen. (Zum Vergleich:Nikkor 2,8/35-70 oder Sigma 2,8/50 Macro mit jeweils 67,5 Punkten) Somit wird das Objektiv in der Endwertung für seinen erweiterten Zommbereich "bestraft". Dasselbe gilt für lichtstarke Objektive, die bei Offenblende schwächere Leistungen erzielen als lichtschwache Varianten.
 
Noch schnell ein Beispiel für stark abweichende Testergebnisse: Das Canon 3,5-4,5/10-22 USM schnitt im FotoMagazin mit dem Urteil "gut" sehr schlecht ab. ("Gut" heißt hier "Schlecht", da die meisten Objektive "super" oder "sehr gut" bekommen.) Hingegen bekommt es in ColorFoto das begehrte "digital empfohlen" Merkmal und wird im Text sehr gelobt.
 
Hallo,

was mich auch an den Tests sehr fasziniert hat, ist die stark unterschiedliche Punktzahl an D 70 gegenüber D 100. Kann das jemand erklären?

Ist in der D 100 ein älterer/ anderer Chip?

Gruss

Ulli
 
@Ulli
Ich vermute drei Faktoren: Erstens ist die D100 ein paar Jahre älter als die D70 und liefert vermutlich etwas schlechtere Auflösung (ich habe keine D100, kann sie daher nicht selbst vergleichen); das hängt ja nicht nur am neueren Chip, sondern auch an der Bildverarbeitung. Zweitens dürfte die D100, die im Nikon-Sortiment "professioneller" eingestuft ist, standardmäßig weniger Scharfzeichnung anwenden; da ColorFoto für die Gesamtwertung die Kameras auf Standard-Scharfzeichnung stellt, ist der Vergleich nicht ganz fair. Drittens hat die D70 einen schwächeren Antialiasing-Filter, der für höhere Bildschärfe sorgt, der aber auch für die oft beklagten Moiré-Effekte verantwortlich ist, die es an der D100 so nicht gibt; in den ColorFoto-Test gehen jedoch hauptsächlich Meßwerte wie Schärfe und Kontrast ein, weniger die sichtbaren Bildfehler.
 
Nochmals zum Veto von Guido: Ein Objektiv, das so stark vignettiert, ist sicherlich nicht als hervorragend zu bezeichnen. Und die vortrefflichen Bilder bekommt man nur, wenn man am Computer die Vignettierung entfernt. Sind zwar nur zwei Klicks, aber trotzdem lästig.
Zur Mechanik: Wenn sich der vordere Tubus radial um einige Millimeter bewegen läßt, macht das einfach keinen besonders vertrauenserweckenden Eindruck. Dass die manuelle Fokussierung sehr präzise und komfortabel ist, kann ich bestätigen, sie kommt aber dennoch nicht an die Qualität der MF-Nikkore heran.
Fazit: Ich verwende fast ausschließlich meine alten Objektive aus der Analogzeit, das 18-70 kommt nur im Weitwinkelbereich zum Einsatz, der von den alten Objektiven nicht abgedeckt ist, bzw. dann wenn ich Gewicht sparen will oder muss.
 
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