Hallo,
danke, die Beispiele helfen schon ein Stück weiter. Ich denke mal, dass nicht alle Bilder das gleiche Problem zeigen. Teilweise würde ich auch sagen, dass es sich nicht um einen Fehler der Kamera handelt, sondern grundsätzlich Probleme der Blitzfotografie. Auf einigen Bildern gehe ich davon aus, dass du einfach die Leistungsfähigkeit des eigebauten Blitzes überschätzt hast. Je nach Brennweit und eingestelltet ISO-Zahl kommt man da nicht sehr weit. Nicht umsonst hat die C-5050 auch einen Blitzschuh. Ich habe für die Kamera den FL-40 mit dem ich auch in Kirchen ganz gut zurecht kam. Natürlich hat auch das Grenzen. Diese kannst du dir selber ausrechen. Die Leizahlangaben für Blitze beziehen sich heute immer auf ISO 100. Wenn du die Empfindlichkeit der Kamera um einen Stufe erhöhst (=ISO 200), dann kannst du die Leitzahl mal 1,4 nehmen und hast die Leitzahl bezogen auf ISO 200. Wenn ich richtig liege, hat die C-5050 eine Leitzahl 10, die dementsprechend auf 14 steigt, wenn man ISO 200 einstellt. Um nun zu berechnen, wie weit der Blitz reichen kann, musst du die Leitzahl durch die Blende teilen und erhälst die Reichweite im Metern. Wenn du nun bei ISO 100 mit Blende 4 arbeitest, kannst du z.B. max. 10:4= 2,5m weit blitzen. Da wird schnell klar, dass es in großen Räumen schnell Probleme gibt. Selbst bei ISO 400 (Leitzahl kanpp 20) kommt man nur 5 m weit. Zudem ist zu beachten, dass die Leitzahl nur in Räumen mit normaler Reflexion gilt. In Säälen oder im Freien muss man da noch Abstriche machen.
Ein zweites Problem ist die Tatsache. das die Helligkeit einer punktförmigen Lichtqzuelle im Quadrat zu Entfernung abnimmt. Bei doppelter Entfernung wird das Motiv nur noch mit einem Viertel des Lichtes beleuchtet. Das führt zu dem bekannten Problem, dass die Bilder in der Tiefe des Raumes immer dunkler werden. Dem kann man durch einen indirekten Blitz gegen weiße Decken entgegen wirken. Da erreicht man eine bessere Tiefenausleuchtung. Geht aber nur bei einigermaßen farbneutralen Decken, da man sonst Farbstiche erhält.
Wenn du diese Ausführungen mal im Kopf behältst, kannst du die Probleme deiner Bilder schon ein Stück erahnen. Ich gehe jedoch nochmal auf deine Bilder einzlen ein.
Ich fange mal links oben an:
Bei dem Bild im Garten vermutze ich, dass die Kamera relativ weit vom Motiv war und da es wahrscheinlich nicht sehr dunkel war, hat die Kamera auch nicht die ISO-Zahl (falls ISO auf Auto) angehoben und zudem die Blende nicht ganz geöffnet. So reicht da die Blitzleistung einfach nicht aus. Zudem können die Refeltoren auf der Kleidung das Messsystem noch getäuscht haben, da von ihnen viel Licht zurückgeworfen wurde, was in einen gemittelten Wert mit eingeht.
Zu dem Bild der Zuschauer ist eigentlich schon oben alles gesagt. Großer Raum mit wenig Reflexion und zu große Entfernung. Am Farbstich sieht man zudem, dass die Raumbeleuchtung einen großen Anteil an der Gesamtbeleuchtung im Bild hat. Für solche Bilder ist der interne Blitz eigentlich immer überfordert.
Die beiden unteren Bilder sind im Prinzip korrekt belichtet. Wären sie heller, bzw. wäre dich Blitzleistung größer gewesen. wäre zwar der Hintergrund heller, aber dann wäre der Vordergrund überbelichtet, was noch schlechter wäre. Hier hilft nur, dass du mehr darauf achtest, die Bilder so zu gestalten, dass sie weniger Tiefenstaffelung haben. Oder halt das indirekte Blitzen, was nur mit dem Aufsteckblitz möglich ist. Aus diesen Problemen heraus bin ich kein großer Freund der eingebauten Blitze. Ich nutze sie fast gar nicht. Sie taugen bestenfalls als Aufhellblitz für z.B. Potraits am Strand etc. bei Gegenlicht auf kurze Entfernung.
Grundsätzlich kann ich feststellen, dass du ein typisches Opfer der Werbung bist. Die Hersteller versuchen Kameras anbieten und stellen es auch so in der Werbung da, die jedem, ohne jede fachliche Vorkenntnisse beste Bilder ermöglichen sollen. Leider halten sie dieses Versprechen in der Realität nicht ein. Sicherlich ist es immer leichter geworden, ohne große Vorkenntnisse brauchbare Bilder zu erzielen. Auch dir wird das in vielen Fällen gelingen. Bitte versteh das jetzt nicht als Herabsetzung deiner Kenntnisse und Fähigkeiten. Aber es sind klassische Probleme die in Grenzbereichen entstehen, wenn das technische Hintergrundwissen nicht so umfangreich ist. Von daher kann ich jedem der fotografiert, nur empfehlen, sich trotz aller netten Automatiken mit den technischen Grundlagen zu beschäftigen. Denn die Automatiken sind gut, solange man versteht, was sie machen und wo ihre Grenzen sind. Ein anderes typisches Beispiel sind die Belichtungssteuerungen. Sie sind über die Jahre auch immer besser geworden, aber auch bis heute haben alle Kameras systembedingte Probleme, die weiterhin bestehen. Fotografier mal mit Automatik eine Schneelandschaft oder einen Schornsteinfeger vor dunkler Wand. In beiden Fällen wirst du irgendwie graue Bilder erhalten, da der Belcihtungsmesser die vorgefundene Helligkeit als mittleres Grau interpretiert und so falsch reagiert. Aber das ist schon wieder ein neues Thema. Automatiken schaffen die Standardsituationen. In Grenzbereichen muss der Fotograf mitdenken.
LG Uli