Nun, im Großen und Ganzen sind sie nicht schlecht geworden...da ich aber nur 5 Filme verschossen habe, ist die Ausbeute an richtig guten Bildern natürlich nicht so hoch, wie ich es mir erhofft hatte, es sind aber schon ein paar ganz gute dabei. Ich habe zwei 800er- und zwei 1600er-Filme verwendet, wie erwartet ist bei den 1600ern oftmals eine deutliche Grobkörnigkeit zu erkennen, dafür gab es hier auch weniger Bilder mit Bewegungsunschärfe. Die hastigen Bewegungen der Akteure waren sowieso mein größtes Problem; ich selbst hielt die Kamera völlig ruhig (habe nur mit Drei- bzw. Einbeinstativ gearbeitet), nur leider habe ich eben oft einen "verwaschenen" Akteur auf dem Bild, der einfach zu schnell für die langen Verschlusszeiten war.
Das Licht war allgemein sehr, sehr ungünstig; mir war irgendwie entgangen, dass man damals bei der Generalprobe die Saalbeleuchtung angelassen hatte, bei den richtigen Vorführungen war das natürlich nicht der Fall... Die paar Fotos, die ich mit Blitz geschossen habe, gefallen mir aber meist nicht sonderlich, da das Licht eben viel zu hart ist und ich(dank meiner antiquierten F60, die die Redeye-Reduction meines Blitzes nicht unterstützt) ständig rote Augen auf dem Bild hatte.
Richtig überrascht, war ich von den Fotos einer reinen Schwarzlichtszene: Die Darsteller trugen weiße Kostüme und im Hintergrund wurden weiße Masken hochgehalten. Bei der Generalprobe hatte ich testhalber mit Blitz fotografiert, die Ergebnisse waren dementsprechend unbrauchbar, weil eben die ganze Szene dadurch kaputtgemacht wurde. Beim nächsten Mal habe ich dann ohne Blitz mit einem 1600er Film und mittenbetonter Integralmessung fotografiert und erstaunlich gute Ergebnisse erzielt! Die weißgeleideten Schauspieler wurden (mal mehr, mal weniger) perfekt vor dem schwarzen Hintergrund abgebildet und so gelang es, das gewisse Etwas dieser Szene aufs Bild zu bringen.
Es sind mir außerdem noch einige recht gute Portraits gelungen, und auch sonst bin ich mit vielen Fotos recht zufrieden.
Ich habe aber natürlich auch gemerkt, dass ich bei solchen Anlässen mit meiner (doch recht spartanischen) Ausrüstung schnell an meine Grenzen stoße, hätte ich ein lichtstärkeres Objektiv zur Verfügung gehabt, wären sicherlich mehr scharfe Fotos heraugekommen...Außerdem sollte ich beim nächsten Mal mehr Filme verknipsen, bei so schlechten Lichtverhältnissen ist die Gefahr einfach groß, dass die Fotos durch hektische Bewegungen der Akteure unbrauchbar werden. Von insgesammt fünf verbrauchten Filmen (1 bei der Generalprobe, 4 bei den Aufführungen) wanderten ca. 40 Fotos direkt in den Papierkorb und richtig gefallen tun mir vielleicht 30.
Der Veranstalter setzte mir zwar bei der Anzahl der Filme kein Limit, da es für mich aber das erste Mal war, dass ich unter solchen Bedingungen fotografiert habe, hatte ich zuvor eben einfach ein ungutes Gefühl, dass ich zuviel Geld für schlecht gewordene Fotos aus dem Fenster werfe... Im Nachhinein denke ich zwar, dass ich trotzdem mindestens mehr als 10 Filme hätte nehmen sollen, aber man lernt ja bekanntlich nie aus...
Ich habe die Fotos momentan nicht da, wenn ich sie irgendwann einmal wiederbekomme, kann ich ja ein paar davon ins Netz stellen...
Das Musical hieß übrigens "Anatevka", falls es jemand von euch kennt...