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In der Dunkelkammer gepfuscht

oto

Läuft öfters hier vorbei
88216.jpg

Ich möchte diese Bild mal zur Diskussion stellen.
Wie es entstanden ist, erkläre ich nach den ersten 100 Beiträgen ;-).

Gruß
Otto
 
Hallo Otto,
es ist auf meinem Monitor nicht ganz einwandfrei zu beurteilen, was ich da sehe. Sieht mir sehr überschärft aus. Das Motiv ist sehr eindrucksvoll und interessant umgesetzt, fast schon wie ein alter Stich. Hat was von Caspar David Friedrich, so ein romantischer Zug. Die Schlieren vorne hätte ich nicht gewählt, dadurch hat das Motiv für mich zu wenig Bodenhaftung. Trotzdem ein sehr interessantes Bild.
 
Hi Oto,

das hier Gezeigte geht ja schon sehr in den künstlerischen Bereich hinein. Darum kann auch wohl kaum einer dieses Bild interpretieren. Verfremdungen und/oder Bearbeitungen in der Art sind bestimmt besser in einem Kunstforum aufgehoben, da sich dort die ganzen Visionäre tummeln.

Das ist jetzt nicht böse gemeint. Es hat eben nur so gut wie nichts mehr mit einem Foto zu tun.
 
Hallo Otto,

das ist ein etwas unheimliches Bild, wie Martin schon anmerkte.

Die Wahl Deines Titels läßt die Vermutung zu, dass es, zumindest zunächst, keine Kunst sein sollte.
Andernfalls hätten die flammenartigen Schlieren auch bewußt herbeigeführt sein können.

Dann aber könnte das Bild so entstanden sein, dass ein Positiv in den Entwickler gelegt und ohne Schwenken darin vergessen wurde.

Grüße, Heinz
 
Ich empfinde es als faszinierend ...

Meine Vermutung:

Aufnahme auf SW Negativ, eingescannt und mit Filterfunktion in Photoshop nachbearbeitet ...

Das Bildergebnis gefällt mir so gut, dass ich es an die Wand hängen würde ...
 
Genial "abverreckt"! Mit Absicht kaum je so erreicht. Doch was soll die Polemik, ein grossteil der KŸnstler arbeitet so. Nur geben diese nicht zu, dass der grosse Meister Zufall das Resultat derart aufgebessert hat.

GrŸsse, Carl}
 
Hallo !
Die magische 100 Beitragsgrenze ist zwar noch nicht ganz erreicht ;-), aber ich will Euch nun mal aufklären, warum dieses Bild, zu den von mir aufgenommen Lieblingsfotos gehört.

(Auch ein Beitrag zum Thema: „ Bilder entstehen im Kopf und nicht in der Kamera“)

Ich habe bis 1984 in Dresden gewohnt und meine Mutter hat die Bombardierung der Stadt am 13. und 14. Februar 1945 ganz in der Nähe der Frauenkirche nur durch viel Glück überlebt.
Wenn es mal auf das Thema kommt, so berichtet sie über den unheimlichen Sturm der durch die aufsteigende Hitze entstanden ist, über brennenden Asphalt und den Gestank nach verbrannten Leichen. Also schon ziemlich emotional die ganze Sache.

Die Ruine der Frauenkirche habe ich damals immer wieder fotografiert und ich war auch gar nicht so begeistert als man den Neuaufbau der Kirche begann (inzwischen habe ich es akzeptiert und auch meinen finanziellen Beitrag geleistet).

Nun zum Foto direkt:
Entstanden ist das Originalfoto mit einer Pentacon six – Zeiss Objektiv 2,8/80 auf ORWO NP 20 entwickelt in A 49.
Damit hatte ich ein ziemlich gutes Negativ welches ich dann in verschiedenen Varianten ausgearbeitet habe.
Das hier abgebildete Foto ist dann aber erst 10 Jahre später, also bereits hier im „Westen“ entstanden.
Ich habe versucht durch abwedeln und den Einsatz von Schablonen die Trümmer der Ruine freizustellen und alles zusammen einen sehr harten Kontrast zu geben (ähnlich einem Stich).

DIE, DIE TRÜMMER UMGEBENDEN SCHLIEREN (in meiner Vorstellung sind es Flammen) WAREN NIE GEPLANT!!!

So ein Bild hatte ich schon mal in Dresden gemacht und hatte auch ziemlich genaue Vorstellungen wie es aussehen sollte.
Als ich nun dieses Foto aus dem Entwickler genommen habe, war es noch nicht so wie es sein sollte - also habe ich es kurzer Hand an den inneren Rand der Badewanne gehangen, mir mit Seife unter der Brause die Hände abgespült und das nächste Papier in Angriff genommen.

Dieses Bild war dann ok, auch unter Betrachtung der normalen Deckenbeleuchtung.
Als ich dieses Foto dann fixiert zum Wässern in die Wasserschale legen will, sehe ich was aus dem vorherigen Foto geworden ist. Durch das Händewaschen ist eine teilweise Fixierung eingetreten aber die normale Beleuchtung hat noch dazu ausgereicht die Flammen ins Bild zu bringen. Ich habe das Foto also schnell noch richtig ausfixiert und gewässert – ja und das war es dann.
Dieses Original dient mir nun dazu, mit Hilfe von PS wiederum paar Varianten zu machen – eine davon (mit nur ganz wenig Abweichung vom Original) ist die hier gezeigte.

Freut mich, wenn Euch das Bild zum Nachdenken angeregt – denn „schön“ ist nicht Alles.

Gruß
Otto
 
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