Hallo Christina,
ich kam zur Fotografie, weil mir die Gesundheit ein anderes Spielzeug nahm. Damals noch analog, und automatisch ging gar nix. Fresnel-Linse zum Fokussieren, und eine Belichtungswaage, das wars. Also musste ich mich in die Technik einlesen und Erfahrungen sammeln.
Diese Kenntnisse erleichtern mir heute die Umsetzung technisch anspruchsvoller Bilder, ersetzen aber nicht das Auge fürs Motiv! Letzteres scheinst Du drauf zu haben, die Technik kann man lernen. Aber die Automatiken der Kameras werden immer besser, und dieses Belichtungsrädchen ist ein Segen.
Es kann aber noch nicht wissen was Du willst! Blende auf und Belichtungszeit runter, um gezielt mit der Unschärfe zu spielen? Oder doch die Kamera auf dem Stativ für eine Langzeitbelichtung? Oder eine gezielte Unterbelichtung um den Fokus auf Dein Hauptmotiv zu lenken, und dazu Offenblende für die Unschärfe? Oder doch lieber Iso hoch und Blende zu, um den Überblick über die Szenerie zu halten? Oder Offenblende plus High-ISO, um Bewegung einzufrieren?
Das sind ein paar physikalische Grundregeln, die Du an einem Nachmittag erlernen kannst. Für die Umsetzung braucht es dann nochmal ein paar Tage, gut ist. Zu analogen Zeiten musste ich noch mehr rechnen, da gab es noch den Schwarzschildeffekt und andere kleine Gemeinheiten.
Fazit: (D)ein gutes Auge für Motiv und Bildaufbau ist mehr wert als die technische Kenntnis, zumal Dir die Entwicklung entgegenkommt. Ein paar Grundlagenkenntnisse können aber nicht schaden.