Nachdem in den letzten Wochen hier das 18-200VR ein wenig unter die Räder gekommen ist, wollte ich mich nunauch mal dazu äusseren.
Die "Negativschlagzeilen" hatten fast dazu geführt, dass wir das Objektiv wieder abbestellt hätten. Gedacht ist (und nun verwendet wird) es an der D70 meiner Frau, an Stelle des Kitobjektives 18-70.
Da sich das Objektiv aber ganz gut wieder hätte verticken lassen, haben wir uns gesagt, ein Verlust machen wir damit auf keinen Fall, also wollen wir wissen, was denn nun die Wahrheit ist.
Hinzufügen sollte man, dass die eine oder andere Linse zur Verfügung steht, wenn man meint, aus Qualitätsgründen jetzt mal richtig scharf in die Gegend fotografieren zu müssen.
Erste Tests vorallem am Abend oder innerhalb geschlossener Räume mit langer Belichtungszeit brachten durchwegs annehmbare Ergebnisse. Der VR hilft einem schon extrem.
Ein nettes Feature ist die kurze Aufnahmedistanz bei 200mm, wodurch einem durchaus respektable Fast-Makro-Aufnahmen von grösseren Blüten oder Tieren gelingen (da gibt es hier in der Galerie ja durchaus gelungene Beispiele).
Am letzten Wochenende sind wir nun in die Wilhelma gezogen (Zoo in Stuttgart), meine Frau mit D70, dem 18-200 und dem Tamron 2,8/90mm Macro, ich hatte die D200 mit 2,8/45, 2,8/105 Micro, 2,8/180 und Telekonverter TC14A dabei.
Was soll ich sagen, technisch waren in den Fällen in denen ich mich so richtig angestrengt habe (vorallem beim manuellen Scharfstellen
) die Bilder mit der D200 und dem 105er Micro sowie dem 180er von der Schärfe und Kontrast schon deutlich besser, vorallem bei schlechten Lichtsituationen mit teilweise Gegenlicht etc. Aber in vielen Fällen fällt die Unterscheidung schon auch mal schwer.
Ausserdem ist das Zoom auf jeden Fall deutlich besser als das bisherige Sigma 70-300mm, das ist ab 200 und darüber sowas von flau.
Unser Fazit:
Das 18-200 ist wirklich ein gutes Allroundobjektiv (IMHO), das einem in stark wechselnden Aufnahmesituationen hilft, mal schnell eine Aufnahme zu machen, die sonst vielleicht wegen zu langer Belichtungszeit (VR) oder einem nicht möglichen Optikwechsel nicht möglich gewesen wäre.
Auch der leichte Vorstoss in den Makrobereich ist nicht zu verachten.
Gerade auch für Festivitäten o.ä. wo man schnell mal in wechselnde Situationen gerät und es nicht auf das letzte Quäntchen Auflösung ankommt, da eh max auf 13x18 ausbelichtet wird, sollte sich das Teil gut bewähren.
Das 18-200 erlaubt es aber nicht, die Qualitäten einer D200 voll auszuloten. Wer eine D200 kauft, und nur ein 18-200 dazu besitzt, hat eindeutig einen Fehler gemacht bzw. seine Ausgaben falsch gewichtet.
An einer D70 sieht es schon wieder etwas anders aus, da passen die Auflösungsmöglichkeiten schon gut zusammen, wobei auch hier eine sehr gut auflösende Festbrennweite letztendlich das bessere Ergebnis garantieren kann (wohlgemerkt: kann!)
Ach ja, meine Frau ist glücklich mit ihrer Kombination und das 18-70 wird nun wohl ohne Reue verkauft.
Grüsse Michael