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OutingEcke

Oh man Nils,

Du schaffst es genau im richtigen Moment die richtige Frage zu stellen. Die Antwort darauf ahbe ich selbst erst vor einigen wochen im Chat bekommen. Doppelpunkt gefolgt von der Klammer ohne Leerschritt. Nur den zwinkernden Smiley schaffe ich nicht. Mit Semikolon und Klammer geht es nicht.

Antwortende Grüße
opo
 
Lieber Herr Opo,
vielen Dank für die Antwort, ich probiere mal, ob es geht:
sad.gif
)
Zu den zwei Innenräumen: Als ich heute mittag den Film wechselte (Habe jetzt mal wieder einen 400er-Diafilm drin) stelte ich schmunzelnd fest, dass es ja nur ein leerer Raum ist... Dann dachte ich, na, wer wohl als erster drauf kommt? Du hast also 6 Punkte! Und ich die Torte im Gesicht.
Gruß,
Nils
 
Lieber Jochen,
du hast natürlich Recht! - Andererseits sind wir alle fehlbar, und Geduld ist eine Gabe, die nicht (immer) unerschöpflich ist. Vielleicht mag auch der Hinweis als Erklärung dienen, dass wir keine computergenerierten Such- und Antwortmaschinen sind, sondern bei aller
Harmonieliebe auch hin und wieder menschliche Regungen zeigen. ;-) Bei mir fällt auch gelegentliches Grinsen in diese Kategorie. - Dennoch entschuldige ich mich für eventuelle Grenzüberschreitungen!

Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!

Peter
 
Hallo, Ihr Streithähne! Ich habe nach dem Lesen eurer Beiträge an eine alte Damen denken müssen, die ich mal auf einer Fotopirsch kennengelernt habe. Die Frau hat derart gute Bilder gemacht, dass ich versucht war, alles hinzuschmeißen. Und jetzt kommts. Die Frau wußte nicht welchen Film sie in der Kamera hatte. Und gewechselt hat sie den Film nicht selbst, sondern Ihr Fotohändler. Entscheidend ist das Ergebnis. Ich bin weit entfernt mich über Leute erhaben zu fühlen, die einfach keinen Bock auf Technikbabbel haben. Ich benutze mechanische Kameras von Leica, weil ich auch keinen Bock auf den technischen Klimbim habe. Was ich sagen will ist, dass man dem besten Bild nicht ansieht, ob der Fotograf weiß, was der C41 Prozess ist. Also habt euch wieder Lieb. Tschö, Uwe
 
<mit> @Peter:
Leica ist nicht fehlbar - anders lässt sich nämlich die Verklärung der versäumten Innovationen bei ihren Produkten mit dem Satz "Tradition, weil man das Produkt nicht verbessern kann", nicht erklären... ;-)))

Ego te absolvo... (Mit Weihwasser um sich spritz)

"So let us not be blind to our differences, but let us also direct attention to our common interests and the means by which those differences can be resolved. And if we cannot end now our differences, at least we can help make the world safe for diversity. For in the final analysis, our most basic common link is that we all inhabit this small planet. We all breathe the same air. We all cherish our children's futures. And we are all mortal." (John F. Kennedy)

;-)))
 
Hallo Michael,

früher brauchte ich zur vormittäglichen geistigen Erbauung am Sonntag den Frühschoppen mit Werner Höfer. - Heute habe ich unser Forum und denke, schön, dass es solche Forenten und Beiträge gibt! ;-)

Einen schönen Sonntag wünscht dir

Peter
 
Hi Peter,

vielen Dank Dir, das kann ich nur zurückgeben. Der Sonntag ist zwar um, aber ich hoffe, daß wir auch NOCH spritziger und NOCH emotionaler sind als Werner Höfer...meine Güte, das ist lange her, Höfers Frühschoppen... ;-)))

Schönen Wochenanfang wünsche ich Dir,

Michael
 
@Opo(261):
"Ich fotografiere seit über 17 Jahren und verdiene damit mein Geld. Ich habe aber bis vor 5 Monaten noch nie einen SW Dia Film belichtet. Ergo kannte ich keinen E6 Prozess."

Also das ist mir nicht klar, was hat der E6 (Farbdiaprozess) mit SW-Dias zu tun? Für SW-Dias benötigt man doch wiederum einen ganz anderen Prozess. Selbst der Agfa Scala wird meines Wissens nicht im E6 Prozess entwickelt.

Gruß,
Bernd.

Hallo Bernd!

Auf Wunsch von Opo habe ich die Zeilen in seinem 261. Posting gestrichen. Daher hat dieses Posting von dir keinen dokumentarischen Bezug mehr. Bitte teile mir mit, ob ich dieses Posting löschen darf!

Gruß Jochen
 
Hallo Bernd,
genau auf dieses Posting habe ich gewartet. Ich habe mich gestern noch mit Klaus ausgetauscht und Ihm gesagt, daß mir hier ein Fehler unterlaufen ist, der mich eigentlich sofort aus dem Forum ausschließen müßte. Natürlich gilt für den Agfa Scala der Scala Prozess. Deshalb gibt es ja auch nur noch drei oder vier Labore in Deutschland, die Scalas entwickeln.
Der E6 Prozess gilt für normale Dia-Filme.

Eigentlich könnte ich es wie Adenauer halten. "Was interessiert michmein Gerede von gestern". In den 60ern gab es aber kein Forum, das alles aufzeichnet.

Ich muß also mit diesem schändlichen Fehler leben.
happy.gif


Vielleicht erweist sich ja Jochen als gnädig und löscht meinen Lapsus. Nicht der Schmach wegen, sondern um Falschinfos zu vermeiden. Am Ende ließt einer meinen Kommentar und glaubt das wohlmöglich noch. Weil, alles was geschrieben steht, stimmt.

Also, Asche auf mein Haupt. Sorry. Ich werde im Boden versinken. Rosenkränze beten und am Ende doch wieder alles vergessen.

Ich glaube aus dieser Nummer komme ich nicht mehr raus. Deshalb - Schluß!


Ostalbgrüße
opo

Hallo Opo,

ich habe die Zeilen in deinem 261. Posting aufdeinen Wunsch hin gestrichen. Daher hat dieses Posting von dir keinen dokumentarischen Bezug mehr. Bitte teile mir mit, ob ich es löschen darf!

Gruß Jochen
 
@Bernd R. (18)
richtig vermutet bzw. angemerkt, um SW-Dias zu bekommen muß man einen anderen Umkehrentwicklungssatz benutzen, E 6 ist es nicht.
Nur der XP2 von Ilford kann in E6 gecrosst werden, so daß man ein blaugraugünes Dia bekommt, aber eben nicht Schwarz-Weiß.
Beim 400 CN hab ich noch keine Crossentwicklung machen lassen, kann ergo auch nicht sagen wie der Film nach der Entwicklung aussieht, ein monochromes Dia ist es auf jeden Fall.
Gruß Jörg

@Opo
Fragen stellen, ist hier im Forum ausdrücklich erwünscht. Das wissen und praktizieren alle, na fast alle.
Wer sich als fortgeschrittenen Anfänger bezeichnet und Fragen nach dem C41-Entwicklungsprozess stellt, den derjenige nach eigenem Bekunden schon einige Zeit nutzt, erntet für meine Begriffe Unverständnis. Ich bin nur froh, dies nicht allein erkannt zu haben, hatte aber wohl mal wieder die größte Klappe.

Noch 11 Tage
Gruß Jörg
 
@ Opo

Hallo Oliver,
schändlich, schändlich, oberpeinlich! Du hast völlig Recht, ich finde, wir sollten dich jetzt unbedingt aus dem Forum ausschliessen. Was wollen wir mit Berufsfotografen, die SW-Diafilme in E6 entwickeln!?

Aber ich wäre natürlich auch dafür, mit den Anderen über deine erneute Aufnahme nachzudenken. 2-3 Kisten Pils sollten es dann aber als Zeichen der Reue und des guten Willens schon sein. Aber bitte die 0,5l-Flaschen! Die kannst du beim nächsten Treffen in Sack und Asche anliefern. (Du in Sack und Asche, nicht die guten Flaschen) ;)
happy.gif


Gruß Peter

Hallo Peter,

Auf Wunsch von Opo habe ich die Zeilen in seinem 261. Posting gestrichen. Daher hat dieses Posting von dir keinen dokumentarischen Bezug mehr. Ich schlage vor, dass wir dieses Posting weiterhin bestehen lassen (weil es so schön lustig ist!)

Gruß Jochen
 
...und der Jörg weiß am besten, wovon er da spricht!
(Mein Grinsen ist schon wieder da!)

Gruß Peter
 
@Peter: Ist das Entwickeln von Diafilmen in Pils die umweltschonende Variante zur E6-Entwicklung? (Sogenanntes "Ein-Bier-Verfahren") ?

;-)
 
Dann werde ich aber genau den Prozeß abfragen

Die Bierherstellung in der Brauerei kann in zwei grosse Abschnitte unterteilt werden. Als erstes wird aus den bereits vorgängig beschriebenen Rohstoffen die Würze gewonnen und als zweites mit Hilfe der Hefegärung das alkoholhaltige Bier produziert. Der vorliegende Abschnitt befasst sich etwas eingehender mit den Vorgängen im Sudhaus, die schliesslich zum Erhalt der Würze führen. Die grundsätzlichen Vorgänge der Würzeherstellung inklusive der Vergärung und Abfüllung sind in der untenstehenden Abbildung schematisch dargestellt.

Der Prozess der Würzegewinnung läuft im Sudhaus ab und lässt sich seinerseits in weitere Teilschritte unterteilen: Schroten, Maischen, Abläutern und Kochen der Würze mit Hopfen. Die einzelnen Schritte werden je nach Brauerei nach einem gestaffelten Zeitplan innerhalb von etwa 9 Stunden durchlaufen (ohne Schroten). Ein Beispiel dafür ist nebenstehend dargestellt.
Die einzelnen Prozessschritte werden nachfolgend einzeln näher beleuchtet.

Legende zu Ablaufplan eines Einzelsuds mit Thermokompression:

1 Schroten und Einmaischen (d.h Mahlen und mit Wasser mischen) 8 Nachgüsse (Extraktion mit frischem Wasser)
2 Maischen 9 Umpumpen in 2. Würzepfanne
3 Abmaischen 10 Austrebern
4 Läuterruhe 11 Läuterzeitreserve
5 Extraktion 12 Thermokompression
6 Ablauf der Vorwürze in Vorlaufgefäss 13 Ausschlagen
7 Umpumpen in Würzepfanne 1







Schroten des Malzes
In der Schroterei, die in der Regel direkt über dem eigentlichen Sudhaus liegt, wird das aus Silos zugeführte Malz gereinigt, je nach Bierrezept gemischt und zerkleinert. Das Schroten hat den Zweck, dass der Korninhalt freigelegt wird und das Wasser die Inhaltsstoffe anschliessend aufnehmen kann. Das Vermahlen des Malzes ist zwar ein rein mechanischer Vorgang, besitzt aber einen grossen Einfluss auf die chemisch-biologische Umsetzung beim Maischprozess, auf die qualitative Zusammensetzung und die Gewinnung der Würze, sowie auf die schlussendlich erzielte Ausbeute. Zum Einsatz kommen mehrwalzige Mühlen, die das Malz in der Regel in einem Mahlvorgang zu etwa 22 % Spelzen, 12 % Grobgriess, 46 % Feingriess und etwa 20 % Mehl verarbeiten.

Man unterscheidet zwischen:

Trockenschrotung:
Bei diesem Verfahren wird das Malz trocken über einen oder mehrere Walzenstühle geführt.
Nassschrotung
Bei diesem Verfahren wird das Malz vorgängig auf einen Wassergehalt von 25-30 % eingestellt. Es belässt dadurch die für die spätere Filtration wichtigen Spelzen in einem besserem Zustand und erhöht so die Extraktausbeute. Diese Verfahrensweise wird in der Regel bevorzugt.
Spelzen

Die Spelzen, die hauptsächlich aus Zellulose bestehen, sollen beim Mahlprozess möglichst erhalten bleiben. Dadurch wird das spätere Abläutern (Trennung von Würze und Trebern) erleichtert, da die möglichst noch ganzen Spelzen den Treberkuchen locker halten. Zudem enthalten die Spelzen eine Reihe von Gerb-, Bitter- und Farbstoffen, die sich nachteilig auf den Biergeschmack auswirken können und die deshalb nicht ausgelaugt werden sollen.

Grobgriese

Die entstehenden Grobgriesse stammen aus härteren Kornpartien, vor allem von der Kornspitze. Sie sind relativ schlecht aufschliessbar.

Feingriesse und Mehl

Die Feingriesse und das Mehl stammen aus beim Mälzen gut bis sehr gut gelösten Kornpartien und werden beim anschliessenden Maischen durch die Enzyme am besten aufgeschlossen.

Es wird klar, dass die Feinheit des Schrotes die chemische Zusammensetzung der Würze wesentlich mitbestimmt. Ein fein gemahlener Mehlkörper wird beim Maischen rascher und vollständiger verzuckert, was wiederum zur Folge hat, dass der Endvergärungsgrad der Würze steigt. Gleichzeitig wird allerdings mit zunehmendem Feinheitsgrad des Schrotes auch der Treberkuchen immer dichter, wodurch die Abläuterung verlängert wird. Das Schrot muss deshalb im Sinne einer Prozessoptimierung eine mittlere Feinheit aufweisen, die eine möglichst grosse Ausbeute bei möglichst kurzen Abläuterungszeiten garantiert.







Maischen
Der Sinn des Maischens besteht darin, dass die wasserlöslichen Stoffe des Malzes gelöst werden und die erwünschten nicht wasserlöslichen Inhaltsstoffe in eine wasserlösliche Form gebracht werden. Dies wird erreicht, indem das Schrot in einer Maischbottichpfanne mit Brauwasser (Guss) vermengt wird. Es wird hier bewusst von einer Maischbottichpfanne gesprochen, weil es einerseits Brauereien gibt, die zwischen einem Maischbottich (kaltes Einmaischen) und einer Maischpfanne (für die Erwärmen der Maische) unterscheiden und wiederum andere, die den Maischprozess in nur einem beheizbaren Gefäss durchführen.

Temperatur- und pH-Führung
Ein spezielles Temperatur-Zeit-Programm ermöglicht in beiden Fällen, verbunden mit einer pH-Kontrolle, eine möglichst optimale Verzuckerung und Lösung der erwünschten Inhaltsstoffe. Es gibt dafür je nach Brauerei wiederum verschiedene Verfahren:

Dekoktionsverfahren:
Beim Dekoktionsverfahren wird die Temperatur der Gesamtmaische von der Anfangs- (Einmaischtemperatur) zur Endtemperatur (Abmaischtemperatur) dadurch erhöht, dass jeweils eine Teilmenge der Maische getrennt gekocht und der verbleibenden Maische wieder beigemengt wird. Je nach der Anzahl der Kochmaischen unterscheidet man hier wieder in verschiedene Verfahren:
Einmaischverfahren (für Biere aller Art; auch "Kesselmaischverfahren" genannt)
Zweimaischverfahren (für helle Biere)
Dreimaischverfahren (fast ausschliesslich für dunkle Biere)
Infusionsverfahren:
Beim Infusionsverfahren wird die Abmaischtemperatur durch den Zusatz von Heisswasser oder D&f erreicht. Dieses Verfahren wird vor allem in England für die Herstellung von obergärigen Bieren benutzt.
Die Temperaturführung kann im Detail, abhängig von der jeweiligen Brauerei, sehr unterschiedlich sein. Der folgende Prozess soll deshalb nur ein Beispiel sein.




Infusionsverfahren (Entscheidend sind die Pausen bei 57, 63 und 72 °C) Vorgang Temperatur [°C] Dauer [min]
Einmaischen (Eiweissrast) 57 20
Gesamtmaische aufwärmen auf 63 ca. 10
Halten bei (Verzuckerung durch b-Amylase) 63 60
Erwärmen auf 72 10 - 15
Halten bei (Verzuckerung durch a-Amylase und Glucoamylase) 72 8 - 10 (bis jodnormal)
Erwärmen auf 76 ca. 10
Halten bei (Verzuckerung durch a-Aylase) 76 20 (bis jodnormal)
Abmaischen bei 76





Durch die Erwärmung der Maische werden die Malzenzyme wieder aktiviert, die bereits bei der Keimung der Gerste freigesetzt und durch den Darrprozess wieder inaktiviert wurden. Die Enzyme lösen die gemahlenen Bruchstücke des Mehlkörpers weiter auf und bewirken eine weiterlaufende Verzuckerung der Stärke. In vielen Brauereien werden zu den natürlich vorhandenen Enzymen noch Enzymlösungen und Säuren zur Maische gegeben, um den Prozess hinsichtlich Verzuckerung optimal zu steuern. Dies wird allerdings oft nicht speziell deklariert, weil man sich gleichzeitig auch auf das traditionelle Deutsche Reinheitsgebot des Bieres beruft, das solche Zusätze eigentlich ausschliesst. Damit ist aber nichts gesagt hinsichtlich der Gesetzeskonformität (vgl. hierzu die gesetzlichen Vorschriften des jeweiligen Landes).

Relevant ist dabei die Beachtung der optimalen Aktivitäten von:

a-Amylasen
Zufällige Abspaltung von Oligosacchariden bis auf die Stufe Maltose; keine Spaltung der Verzweigungsstellen von Amylopektin ("Stärkeverflüssigung")
(Optimum bei 72-76 °C und pH 5.3 bis 5.8)
b-Amylasen
Abspaltung von Maltose vom nichtreduzierenden Kettenende her; keine Spaltung von Verzweigungsstellen von Amylopektin
(Optimum bei 60-65 °C und pH 4.6)
Glucoamylase
Abspaltung von Glucose vom nichtreduzierenden Kettenende her; Spaltung der Verzweigungsstellen von Amylopektin

Proteinasen
Proteinabbau
(Optimum bei 55-65 °C und pH 4.6)
Da die Würze ohne pH-Korrektur einen pH-Wert von etwa 6 hat, liegen ohne entsprechenden Eingriff keine optimalen Bedingungen vor.

Verzuckerung
Was passiert nun beim Maischen von der chemischen Seite her?

Beim Einmaischen wird von gemahlenem Malz ausgegangen, dessen vergärbare Anteile aus Stärke bestehen. Stärke ist in Wasser schlecht löslich und kann durch die Hefen nicht direkt vergärt werden. Die Stärke muss daher zuerst in ihre Glucosebausteine (C6H12O6) aufgespalten werden. Ein erster Schritt dazu wurde durch die Enzymaktivierung während dem Mälzen bereits getan. Um die Vorgänge beim Maischen besser verstehen zu können, muss zuerst etwas zum Aufbau der Stärke gesagt werden:

Die Stärke lässt sich in zwei Fraktionen unterteilen:

Amylose:
Unverzweigte Ketten aus linear über a(1-4)-Bindungen verbundenen Glucosemolekülen.
Amylose ist in kaltem Wasser schlecht löslich resp. dispergierbar.
Beim Erhitzen kommt es zu einer Quellung und zur Bildung eines Stärkekleisters. Die Verkleisterungstemperatur liegt bei Gerstenstärke bei 56-62 °C.
Amylose ergibt mit Jod eine charakteristische Blaufärbung. Entsprechend kann mit Jod kontrolliert werden, ob in der Maische noch unverzuckerte Stärke enthalten ist.
Amylopektin:
Verzweigte Ketten mit a(1-4)- und a(1-6)-Bindungen zwischen den Glucosemolekülen. Die Verzweigungen der Kette erfolgen dabei über die a(1-6)-Bindungen.
Amylopektin ist in warmem Wasser löslich.
Amylopektin ergibt mit Jod eine rotviolette Färbung.
Natürliche Stärke ist je nach Herkunft eine Mischung dieser beiden Stärkearten. Bei der Gerste liegt der Anteil von Amylose zu Amylopektin bei etwa 22 zu 78 %. Weiterführende Informationen zu Stärke, Amylose und Amylopektin finden Sie hier.

Prozessführung
Durch den Maischprozess verbunden mit der stufenweisen Erhöhung der Temperatur gemäss den obenstehenden Angaben, wird die Stärke durch die Aktivität der Enzyme zu Dextrinen, Oligosaccariden und schliesslich zu Maltose (Malzzucker) abgebaut. Daneben wird auch ein Teil des Proteins abgebaut. Wie die einzelnen Enzyme (a- und b-Amylase, Proteinasen) im Detail wirken, erfahren Sie hier.

Erwähnt werden soll hier noch, dass die Proteinasen insbesondere hinsichtlich der Vermeidung von Kältetrübungen bei der späteren Lagerung des Bieres eine wichtige Funktion haben. Ein grosser Anteil der Eiweisse wird aber bei gutem Malz bereits beim Mälzvorgang abgebaut. Deshalb ist ein zu starker Abbau beim Maischen oft gar nicht mehr erwünscht. Ein zu starker Abbau führt nämlich zu schäosen, im Geschmack leeren Bieren. Dies ist der Grund, weshalb beim hier stellvertretend beschriebenen Verfahren erst bei 57 °C eingemaischt wird. Damit wird sichergestellt, dass der Eiweissabbau nicht zu stark ausfällt.

Die Jodprope wird für die zeitliche Steuerung des Stärkeabbaues verwendet. Die Temperatur wird jeweils dann erhöht,wenn die Verzuckerung genügend weit fortgeschritten ist. Die letzte Erhitzung auf 76 °C hat im hier beschriebenen Verfahren den Sinn im Interesse einer Ausbeuteverbesserung, die restlichen noch verbleibenden Stärkekörner vollständig aufzuquellen und zu verkleistern. Die Aktivität der Amylase nimmt dabei allerdings schon wieder ab. Es darf in keinem Fall über 80°C erwärmt werden, weil damit die Amylase inaktiviert wird.








Abläutern
Die durch den Maischvorgang nicht gelösten Malzbestandteile (Treber), wie Spelzen und nichtgelöste Eiweissbestandteile des Malzes, werden beim klassischen Verfahren in einem sogenannten Läuterbottich von der Würze getrennt. Dieser Vorgang lässt sich in zwei Phasen unterteilen:

Zuerst wird die Maische im Läuterbottich einige Zeit stehen gelassen, so dass der Treber sich in einer etwa 30-35 cm dicken Schicht auf dem eingelegten Senkboden absetzen kann. Dieser Senkboden besteht aus Blechen mit zahlreichen feinen Schlitzen, die in der Art auf dem eigentlichen Läuterbottichboden ausgelegt sind, dass dazwischen ein schmaler Zwischenraum für das Ablaufen der Würze frei bleibt. Nach der Ausbildung des Treberkuchens wird die besonders extraktreiche Vorderwürze (Trübwürze) in ein Vorlaufgefäss resp. die Würzepfanne abgelassen. Die Würze muss dabei durch den Treberkuchen fliessen, der so eine natürliche Filterschicht darstellt. Hier zeigt sich, ob beim Schroten die Vermahlung des Malzes korrekt erfolgt ist. Sind nicht mehr genügend Spelzen erhalten geblieben, bildet sich ein übermässig dichter Treberkuchen, der den Abfluss der Würze stark behindet.

Der verbleibende Treberkuchen besteht zu 80 % aus Wasser, beinhaltet aber doch noch grössere Extraktmengen, die in der zweiten Phase gewonnen werden.


In der zweiten Phase des Abläuterns wird der im Läuterbottich liegende Treberkuchen mit eingebauten Drehmessern zerschnitten und gedreht. Gleichzeitig wird er mit heissem Wasser besprüht. Durch dieses "Anschwänzen" laufen in der Folge die extraktärmeren "Nachgüsse" aus dem Läuterbottich, bis der Treberkuchen genügend ausgelaugt ist. Es muss zwischen dem Zeitaufwand für die Nachbehandlung und dem resultierenden Extraktgewinn optimiert werden.
Moderne Anlagen arbeiten mit dem sogenannten Strainmaster oder dann mit kontinuierlichen und diskontinuierlichen Maischefiltern.



Zum Abschluss des Abläuterungsprozesses wird der Treberkuchen mit entsprechend verstellten Messerbalken durch eine Bodenluke aus dem Läuterbottich befördert. Da darin noch Nährstoffe enthalten sind, wird der Treberkuchen als Futtermittel weiterverwendet. Nasstreber besitzt eine Zusammensetzung gemäss nebenstehender Tabelle.
Wasser: 76 %
Kohlenhydrate: 15 %
Roheiweiss: 6 %
Fett: 2 %
Asche: 1 %

Dem Treber werden oft noch Trubstoffe beigemengt, die beim Abkühlen der Würze anfallen. Diese können wegen der Hopfenbitterstoffe beim Vieh gewisse Akzeptanzprobleme bereiten. Der Biertreber ist aber wegen seiner Inhaltstoffe ein beliebtes Viehfutter.







Hopfen und Kochen der Würze
Die durch den Läuterprozess gewonnene, extraktreiche Würze wird in einer Würzepfanne aufgefangen und mit Hofen vermengt. Diese Hopfengaben werden auf das jeweilige zu brauende Bier abgestimmt. Für helles Lagerbier werden etwa 130-150 g Hopfendolden pro hl eingesetzt. Für Pilsener Bier sind es 250-400 g, für dunkles Münchner Bier 130-170 g und für Malzbier und dunkles Bock 50-90 g. Entscheidend für die Dosierung ist der Bitterstoffgehalt des Hopfens. Wie im Abschnitt zur Hopfengewinnung bereits dargelegt wurde, werden heute zur Prozessoptimierung neben Hopfendolden auch Konzentrate und Isoextrakte eingesetzt.

Das ein- bis zweistündige Kochen der Würze bezweckt die folgenden Ziele:

Einstellung des Extraktgehaltes:
Je nach dem, was für ein Bier hergestellt werden soll, wird durch Verd&fen von Wasser die gewünschte Konzentration eingestellt. Bei Lagerbier soll der Extraktgehalt bei 11.6 % und bei Spezialbier bei 12.5 % liegen. Die Bandbreite für Spezialbiere liegt im Bereich von etwa 6.6 bis 18 %. Das Bier wird während dem Kochen entsprechend dunkler.
Lösung von Hopfenbestandteilen:
Die Hopfenbitterstoffe gehen durch das Kochen in Lösung. Dabei ist insbesodere ein Übergang der Bitterstoffe in die Isoverbindungen zu beobachten. Die Qualität der Hopfung ist wichtig für das Aroma des späteren Bieres.
Bruchbildung:
Durch das Kochen werden in der Würze gelöste Eiweissstoffe koaguliert. Es bildet sich der sogenannte Heiss- oder Grobtrub.
Sterilisation der Würze:
Die Würze wird durch die Erhitzung praktisch sterilisiert. Damit können spätere Fehlgärungen vermieden werden. Ausserdem werden die in der Würze ursprünglich vorhandenen Enzyme inaktiviert.
Abd&fung unerwünschter flüchtiger Substanzen


Neben der konventionellen Würzekochung spielen heute zunehmend auch kontinuierliche Verfahren und Hochtemperaturkochung eine Rolle. Bei letzteren wird die Würze in Durchlauferhitzern auf bis zu 150 °C erhitzt und für die Biere besteht damit die Gefahr, dass sie einen Kochgeschmack bekommen. Die kontinuierlichen Verfahren haben den Vorteil, dass die Kosten gesenkt werden können.

PS Jochen, bitte bald löschen bevors den Röhrenmodems die Kontakte abschmirgelt.

PS2: Hallo Kai!
Ich halte diese technische Anweisung für sehr wichtig in diesem Forum, so werde ich deiner Empfehlung dieses Posting zu streichen nicht folgen!
happy.gif


Gruß Jochen
 
Hallo Kai,

ich bin beeindruckt! In einem Brauerforum könnte ich sicher von dir noch ne Menge lernen! Denn bisher habe ich das Zeug nur getrunken. ;-) Schön, dass du den Humor wieder gefunden hast!
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@ Michael
Ich muß zugeben, dass sich bei mir durch regen Bierkonsum schon so manches entwickelt hat. Glücklicherweise kann ich mich aber an das meiste nicht mehr erinnern! ;-)

Erleichtert, dass die Stimmung nicht mehr getrübt ist

grüßt Peter
 
@Kai: Und wo kommt da jetzt der Film rein? In welcher Phase? Wie lange ins Stoppbad? Wie lange Wässern? Fragen über Fragen... ;-)
 
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