Hallo,
bin auch neu im Forum und habe hergefunden, weil der Umstieg von Analog auf Digital ansteht und ich vor dem Kauf firmen- und händlerunabhängige Berichte lesen möchte.
Angefangen ernsthaft zu fotografieren hatte ich vor ca. 20 Jahren. Bei der Kamera- bzw. Systemwahl war für mich ein Buch von Heinz Lichem sehr hilfreich, der meinte, dass man eine Kamera kaufen solle, die einem a) sympathisch sein soll und b) nur eine solche Ausrüstung wählen sollte, die man auch brauche, alles andere müsse man bezahlen und tragen. Das war zwischen all den Jubel-Hochglanzprospekten ein guter Hinweis um wieder auf den richtigen Weg zu finden.
Da war ich dann ganz schnell bei Nikon, wegen der Qualität, der Zeitautomatik (bei Canon ja Blendenautomatik und Leica leider unbezahlbar für Schüler) und vor allem wegen des großen Sortiments. Und natürlich der Sympathie - da gab es einfach keine Konkurrenz. Man konnte anfangs schlicht bleiben und aufbauen. Also gab es erst die 301, die zwar doch zuviel konnte, aber mit dem Objektivsystem schon ein Investition in die angestrebte F3-Zukunft war. In all den Jahren war ich außerordentlich zufrieden mit den analogen Nikons und auch den MF-Objektiven mit Festbrennweiten. Bei meinem Zoom bin ich dann zu Sigma gewechselt, das war damals optisch besser und leichter. Jetzt steht aus vielen Gründen die Ergänzung der Ausrüstung um eine Digitale an. Von der F3 werde ich mich allerdings keinesfalls trennen, das ist "meine" Kamera, die kann genau das, was ich brauche, hat keinen Schnickschnack und sie ist mir vertraut.
Bei der Suche nach einer guten Digitalen habe ich also selbstverständlich bei Nikon angefangen - und werde nun das System wechseln. Die bezahlbare D70 ist für mich in der Abbildungsleistung einfach indiskutabel. Da ich nur MF-Objektive habe und diese nicht kompartibel sind, ist es sowieso egal, da ich neue brauche. Ich bin kein Techniker und wahrscheinlich gibt es viele Gründe, warum man die MF-Objektive nicht mehr nutzen kann, aber für mich ist das ein Bruch. Früher gab es selten größere Schwierigkeiten, wenn man eine neue Nikon kaufte konnte man mit seinen Objektiven weiter arbeiten. Jetzt funktioniert die Belichtungsmessung nicht mehr - also wirklich! Ob sich das technisch nicht lösen ließe, wenn man wollte? Es liegt doch nur an einem Übergabering! Der Gedanke, nochmal die gleichen Objektive in AF anzuschaffen ist mir zutiefst zuwider und erscheint mir als reine Geldschneiderei.
In der Zukunft sieht es so aus, dass die Wahl wahrscheinlich auf die Canon 20D (oder die Sigma mit dem 3-Schichten-System?) als Digitale für den normalen Einsatz mit einem Zoom über meine recht eingeschränkten Lieblingsbrennweiten (28-135mm KB) (evtl. wieder von Sigma) fallen wird und zusätzlich die F3 mit Macro, Lichtriesen und Diafilmen immer dabei sein wird.
Insgesamt sind mir die Alleskönner am analogen und digitalen Markt zu überladen, darum hatte ich die Entwicklung ab der F3 bis zur F6 eher verschlafen. Sie wurden auch zu groß für meine Hände. Und wenn man mit seiner Kamera zufrieden ist, braucht man ja keine neue, nur weil diese neu ist und mehr kann. Aber dass die Technik sich entwickelt ist keine Frage, man ist ja nicht verpflichtet alles was möglich ist zu nutzen und es gibt auch wirkliche Verbesserungen. Also gibt es jetzt auch digitale und vielkönnende Kamera für mich.
Dass ich nun das System wechseln werde tut mir sehr leid, Nikon ist mir vertraut, ich bin viele Jahre ein sehr zufriedener Kunde gewesen und wäre gerne auch digital im System geblieben. Aber technisch finde ich die Canon einfach überzeugender und ein echtes System gibt es bei Nikon jetzt auch nicht mehr.}}}}