Hallo zusammen,
um mal auf die Frage zurückzukommen ob sich denn nichts verbessert hat.
(Da das meiste meine Interpretationen sind auf Dinge, die ich im Internet gelesen habe, muss nicht alles Wahrheitsanspruch haben.
Es ist gut möglich, dass ich manches wiederhole was weiter vorne schon gesagt wurde)
Ende der 50er Jahre hat man begonnen Computer für die optischen Berechnungen zu verwenden, sowohl Hardware als auch Software wurden auch weiterhin besser.
In den 70ern hat man die Mehrschichtvergütung eingeführt, die die Reflexion an einem Luft->Glas Übergang von 2% auf 0.2% (inzwischen noch besser) reduziert hat. Dies hat natürlich auch bei Fetsbrennweiten zu geringerer Streulichtempfindlichkeit und höheren Kontrasten geführt aber umsomehr bei Zoomobjektiven mit ihren deutlich mehr Glaselementen. Erst damit war es sinvoll die "Suppenzooms" zu entwickeln.
In den 80ern hat man begonnen gepresste Linsen herzustellen, das führt zwar erstmal nicht zu besseren Objektiven, verringert aber die Serienstreuung (zumindest der Optik, Dezentrierung oder falscher Abstand der Elemente kann weiterhin vorkommen).
Die interne Fokussierung erlaubt, dass sowohl Fern- als auch Nahbereich gleichermaßen optimiert werden kann, allerdings verringert sich die Brennweite im Nahbereich (wie mit Nahlinsen).
(jetzt höchst spekulativ) Der Autofokus, vorher hat man versucht bei Zoomobjektiven in allen Brennweiten bei gleicher Einstellung des Fokussierrings die Schärfeebene auf gleichen Abstand zu halten. Da jetzt mit Autofokus sowieso jedesmal neu fokussiert wird ist man diesem Zwang nicht mehr unterworfen und kann die beweglichen und festen Linsengruppen auf bessere Positionen setzen, auch wenn sich dann die Schärfeebene beim zoomen bewegt.
Die kleineren Film-/Sensorstandardgrößen haben die Hersteller gezwungen eine ganze Palette von Objektiven neu zu berechnen und konstruieren, das führt auch nicht zwangsläufig zu besseren Objektiven, da wieder neuere Programme vorhanden sind ist das aber nicht unwahrscheinlich.
Da Pixelpiepen ein neuer Volkssport ist, spornt das die Hersteller sicher auch an noch besser zu werden
Aber es gibt auch einen Rückschlag, offenbar dürfen keine schadstoffhaltigen Glassorten mehr verwendet werden (man munkelt, dass das EF 1.2/85 MKII v.a. deshalb gebaut wurde weil in der älteren Version Bleikristall drin sei)
Es gibt sicher noch viel mehr an Verbesserungen und vor allem bei den Zoomobjektiven wird sich wahrscheinlich noch viel tun. Die ersten Bilder mit dem neuen 2.8/24-70 EX HSM sind atemberaubend scharf mit kaum CAs, besonders bei 70mm Offenblende scheint Sigma tief in die Trickkiste gegriffen zu haben.
Aber auch bei den Festbrennweiten ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, wie Sigma mit dem neuen 50er eindrucksvoll bewiesen hat.
So, genug von Dingen geschrieben, die ich nicht verstehe
nachdem ich die neueren Linsen so gelobt habe, will ich euch mein ältestes Schmuckstück vorstellen, ein Voigtländer 2/50 Ultron mit Zentralverschluss
- SIGMA - SIGMA SD14
- ƒ/1
- 1/200 sec
- Spot
- Auto bracket
- ISO 100
Dieses Exemplar wurde Ende 1951 gebaut.
Damals wurde mit den Ultron Objektiven eine Auflösung von 160 lp/mm erreicht, Werbeplakate von damals lauteten "Eine Voigtländer-Kamera, weil das Objektiv so gut ist"
(Übrigens Ingo, letzte Woche habe ich festgestellt, dass es Deine Prominent-Seite auf pbase war, die mit ein Grund war, dass ich das Objektiv im letzten November gekauft habe, danke!)
Aufgrund der geringen Schnittweite in den Vito Kameras ist es natürlich nicht möglich dieses Objektiv bis unendlich zu fokussieren, daher auch offtopicerweise kein Vergleich gegen ein neueres Objektiv.
Wenn die Hinterlinse gegen den Staubschutz stößt ist man gerade erst bei ca. 1,5m Gegenstandsweite ein Bild sieht dann ungefähr so aus:
- SIGMA - SIGMA SD14
- ƒ/1
- 1/160 sec
- Spot
- Auto bracket
- -0.3
- ISO 100
Dieses Objektiv habe ich gekauft, um es als Makrokopf zu verwenden (hat schon irgendwer bemerkt, dass ich ein wenig Makrophil bin?) und auch dort leistet es hervorragende Arbeit, bisher leider nur Trockenübungen:
- SIGMA - SIGMA SD14
- ƒ/1
- 1/200 sec
- Spot
- Auto bracket
- ISO 100
Es hat zwar deutlich mehr CAs als das Trioplan aber es liefert selbst beim Abbildungsmaßstab 2:1 noch genug Schärfe zum piepen.
Viele Grüße,
Andreas