Hallo liebe Balgenbauer,
ich habe heute Nachmittag noch ganz schnell weitere Testphotos gemacht.
verwendet habe ich das SIGMA 70-300mm 4,0-5,6 DL.
Der Balgen war ganz ausgezogen ..... nur das macht auch sinn, weil Makro bis 2:1 ohnehin schon eingebaut ist. Für eine Libelle reicht das dann, für eine "vollformatige" Fliege aber dann definitiv nicht.
Makro ist mit der Optik zwischen 200mm und 300mm möglich. Das 70-300er ist ein sehr flexibeles und optisch gutes Objektiv, das natürlich auch ohne Balgengerät so Einiges kann.
Warum so lange Brennweiten und dann noch am Balgengerät??
Sinn macht das nur dann, wenn große Fluchtdistanzen einzuhalten sind, denn man kann so bei großen Motivabständen extrem "Kleines" ablichten.
Nachteile haben so lange Brennweiten allemal .... davon gleich!
Testphoto:
- SIGMA - SIGMA SD9
- 263.0 mm
- ƒ/11
- 1/90 sec
- Pattern
- Manual exposure
- -3
- ISO 400
Dieses "Schräubchen" hat gerade mal eine Länge von 16mm. Das ist zunächst mal nichts Besonderes .... das "konnten" wir mit dem Balgen schon mit den kürzeren Brennweiten .... das wirklich Besondere ist nun, dass ich dieses Photo aus 1,3m Entfernung und AUS DER HAND machen konnte.
Unglaublich aber wahr .... und wie geht das?
Zunächst mal gibt's ein ganz profanes Problem, nämlich das Schräubchen erstmal in den Sucher zu kriegen. Liegt der Fokus nämlich nur um wenige Zentimeter davor oder dahinter, ist das Schräubchen unsichtbar ..... und dann muss ja auch noch die Richtung stimmen .....
Wenn gefunden, dann wackelt's aus der Hand so extrem, dass man Schwierigkeiten hat, das Motiv überhaupt im Sucher zu halten.
Verwackelungen sind also garantiert, wenn man nicht blitzt .... und das hab ich natürlich wieder gemacht und zwar so ...
- Polaroid - x530
- 7.3 mm
- ƒ/2.6
- 1/160 sec
- Pattern
- Auto exposure
- ISO 100
dabei muss der Blitz möglichst weit über die Kamera, damit er über den Balgen und über das Objektiv kommt. Den Blitz habe ich auf maximale Leistung geschaltet (Automatik also aus). Bei ISO 400 SD9 kann ich dann aber nur noch bis Blende 8 abblenden. Tiefenschärfe ist folglich NULL.
Fokussieren ist extrem schwierige Millimeterarbeit, zumal ja aus der Hand photographiert werden soll. Verwackeln ist dafür aber absolut kein Thema, da die Blitzbelichtung extrem kurz kommt.
Bei Außenaufnahmen (hier ein Testshot) muss die Verschlusszeit beachtet werden. Die darf nämlich nicht zu lang gewählt werden, da sonst das Tageslicht nicht stark genug überblitzt wird. Belichtungsmesser also beachten (das geht ja jetzt dank Uwes "Erfindung", da ja jetzt Offenblendmessung möglich ist.)
- SIGMA - SIGMA SD9
- 263.0 mm
- ƒ/11
- 1/60 sec
- Pattern
- Manual exposure
- -2.5
- ISO 400
Diese Knospe hat eine Höhe von nur ca 15mm. Brennweite ist 262mm (also noch nicht alles, was "drin" wäre) Die Blende ist "8" die Blitzverschlusszeit ist 1/60s. Ich habe die Belichtungszeit hier mal auf "gefährliche" 1/60s verlängert, um das Telebokeh (den braunen Hintergrund) mit einzufangen. Das Braune stammt nämlich von einer Holzgartenwand, die der Blitz nicht mehr erreicht hätte. Bei einer kürzeren Verschlusszeit wäre der Hintergrund folglich schwarz (weil unbelichtet) ausgefallen.
Fazit:
Solche Extremaufnahmen im Makrobereich werden handwerklich sehr schwierig werden ..... unmöglich sind sie nicht, wie ich hier zeigen kann. Ich freu mich sehr auf die kommende Makrosaison, wenn ich wieder "auf die Jagd" gehen werde. VIEL STÄRKER BEWAFFNET!!!
Grüße und schöne Balgen
Klaus
P.S. Besser Balgen- als Galgenphotos