Hallo Leute,
ich verstehe ja eine gewisse Skepsis, aaaaber:
a) die gezeigten Insektenfotos sind wohl eher im Maßstab im Bereich von 1:2 - 1:4, dafür brauche ich keinen Balgen. Das geht mit meinem 105er Macro ganz gut, und ich liebäugel da mit noch einem längeren, dem 150er oder 180er genau für diesen Einsatzzweck.
b) wenn ich mir meine Bemühungen anschaue, mit dem 105er im Bereich 1:1 zu arbeiten - d.h. in der Schärfenebene ein Bildausschnitt von ca. 20mm Breite abzubilden - das geht ohnehin nur mit Stativ und Schlitten. Ich kann sowas nicht aus der Hand.
Meine Gedankengänge sehen so aus:
-> Bei Macroaufnahmen > 1:1 wird Schärfe und Abbildungsmaßstab ohnehin mit Balgen und Einstellschlitten kontrolliert.
-> Ich habe einen Retroring für meine alten M42 Optiken. Problem: Abbildungsmaßstab und Focusebene liegen fest, da der Abstand zwischen Frontlinse und Sensor ja fest ist. Die Fokussierung verschiebt noch das Objektivgehäuse, verändert aber nicht mehr den Abstand zwischen Optik und Sensor! Gerade an der Stelle wird ein Balgen eine große Hilfe sein, überhaupt noch etwas einstellen zu können.
-> In Retrostellung sind besonders kurze Brennweiten gefragt, ich dachte dafür an das 50mm Macro, oder an ein andere kurze Festbrennweite (24, 28 oder 30mm). Zur Fokussierung kann man eh' den Balgen nehmen, es spricht also nichts dagegen, das Objektiv auf unendlich zu stellen. Bei den kompakten Festbrennweiten sollte dann auch die Belastung des Objektivs mechanisch kein Problem sein.
-> Bei den kurzen Objektabständen stellt sich wie immer das Problem, wie man noch Licht ans fotografierte Objekt bringt. Dafür haben wir ja den Ringblitz
je extremer der Abbildungsmaßstab wird, desto sinnvoller erscheint mir der Einsatz des Ringblitzes - also liegt es doch eigentlich nahe, einen Retroflansch zur Übertragung der Blende dann auch noch mit einem Filtergewinde zu versehen, um den Ringblitz anschließen zu können. Um die mechanischen Belastung zu verringern, könnte man eine kleine Abstützung oder Verlängerung an der forderen Standarte des Balgens anbringen - da man die Fokussierung des Objektivs nicht braucht, ist ja auch der Abstand fest.
Ich denke, ich werde erstmal einen Balgen "normal" umbauen. Nur für die elektrische Verbindung werde ich eine Steckverbindung vorsehen, um dann bei Bedarf erweitern zu können. Der Anschluss an die vordere Standarte wird als ein "normaler" Sigma-SA werden. Den geschlachteten Spiegelkasten auf der Rückseite nochmal zu adaptieren erscheint mir dann doch etwas zu abenteuerlich, das ist schon auf der Standarte genug Gefummel.
Den Retro-Ring baue ich dann später, wenn ich mit dem Balgen erste Erfahrungen gesammelt habe.
Eine Frage zur Zentrierung der beiden Flansche - wie habt Ihr die beiden Seiten der Balgengeräts aufeinander zentriert? Reicht da die Meßgenauigkeit mit einem Meßschieber? Order irgendwelche optischen Messungen mit angesetzem Objektiv?
Viele Grüße und gutes Licht,
Reinald