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Elmarit R 2,8/24

einser00

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Hallo Leica-Gemeinde,

zwar habe ich den Bericht von Erwin Puts auf der Leica HP zu diesem Objektiv aufmerksam studiert, bin mir trotzdem unschlüssig, ob ich mir dieses Objektiv anschaffen soll.

Zwischen meinem 4/35-70 und dem Tamron 3,5/17 klafft ja doch eine mächtige Lücke im WW-Bereich. Auch jucken mir die Finger angesichts der häufigen Angebote bei ebay, wo das Objektiv je nach Zustand um 500 - 700 EUR weggeht.

Es ist halt eine Minolta Konstruktion von 1974. Leica scheint im Gegensatz z.B. zum 50er Summilux keine Modellpflege betrieben zu haben.

Ideal wäre natürlich das neue 21-35 Zoom, wenn der Preis nicht wäre.

Wer kann mir seine Erfahrungen/Eindrücke von diesem Objektiv (am besten natürlich im Vergleich zum WW-Zoom) mitteilen?

Würde mich über jede Meinungsäußerung freuen!

Ich besitze eine R 7 und würde mit diesem Objektiv ausschließlich Landschaften fotografieren. Stativ wird häufig eingesetzt, Abblenden ist (fast) selbstverständlich und zum Einsatz kommt der Fuji Provia F 100, weil ich Schärfefanatiker bin (daher auch häufig Mittelformatfotografie).

Schöne Grüße und vielen Dank im voraus

Matthias H&e
 
Hallo Matthias,
ich besitze das 24er. Im WW-Bereich habe ich ausserdem noch das neuere 19er, das 28er, das 35/2.8 und das 35-70/4.0.
Ich mache selber sehr viel Landschafts- und Architekturfotografie und kann dir versichern, dass das 24er ein exzellentes Objektiv ist. Ich habe Übersichtsaufnahmen von Stadtlandschaften mit dieser Optik auf 3 Meter Breite projeziert und ich war restlos begeistert. Auflösung, Kontrast: Top! Natürlich blende ich bei Landschaften immer 2-3 Stufen ab. Keinesfalls ist mir ein Unterschied zu anderen Leica Optiken aufgefallen. Ich wusste zunächst auch gar nicht, dass dieses Objektiv, das ich mir vor einigen Jahren neu gekauft hatte, eine Minolta-Konstruktion ist. Ich war dann - angesichts der hohen Qualität sehr überrascht. Daher kann ich dir diese Optik - und ich bin wirklich sehr mäkelig - guten Gewissens empfehlen. Einen sonnigen Gruß aus Berlin, Peter
 
Hallo Matthias,

ich muss zugeben, dass ich in den letzten Jahren meine Meinung geändert habe. Früher habe ich mir auch ältere Konstruktionen aus Nostatalgie- und Preisgründen zugelegt. Heute würde ich das aber nicht mehr tun.

Ich habe zwar keine Erfahrung mit dem 24er, aber der Test von Erwin Puts lässt wirklich nichts Gutes erahnen. Ich würde dir wirklich raten, vielleicht ein wenig zu warten um dir ein 21-35mm-Vario (übrigens eine Schneider-Kreuznach-Konstruktion) zusammenzusparen und das 24er zu vergessen.

Eine andere Möglichkeit wäre, auf ein neues 24er zuwarten; denn das kommt bestimmt bald. Aber leider wird das neue 24er auch nicht billig sein.
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Gruß Jochen
 
Hallo Matthias,

ich habe nicht gewusst, dass Peter, ein Mann mit Erfahrung, in dieser Sache mir zuvorgekommen ist. Ich habe mir schnell noch einmal die MTF-Kurven des 24ers genauer angeschaut. Bei Blende 5,6 hast du wirklich ein ausgezeichnetes Objektiv. Wenn ein Leica-Objektiv von einem anderen Hersteller gerechnet wurde, hat das meist keine negative Bedeutung.

Gruß J.
 
@ Jochen und Matthias
Auch ich kenne den Test von Puts. Zum einen sagt er ja selbst, dass das 24er keinen Vergleich mit Konkurrenzobjektiven zu fürchten braucht. Schwächen hat er - wenn überhaupt - bei offener Blende entdeckt. Aber wer macht Landschaftsfotos schon bei offener Blende!? Zum anderen habe ich wirklich sehr viel mit diesem WW gearbeitet, dabei vorwiegend Velvia 50 und auch Kodachrome 25 eingesetzt. Ich kann den Erwin Puts nur bestätigen: "Eine Bildqualität, die die meisten Filme überhaupt nicht erfassen können." Also bleibe ich bei meiner Empfehlung. Ich vermute auch ganz stark, dass ein Vario stärker verzeichnet. Gruß Peter
 
Ein kleiner subjektiver Beitrag zu Minolta/Leica und alte/neue Linsen-Designs.
Vorab aber mein persönlicher Rat an Matthias: Dieses 2,8/24mm Objektiv günstig und gut bei eBay "schießen" und ohne jemals zu bereuen nutzen. Bis Du den eventuellen Nachfolger zusammengespart haben wirst, hast Du damit 1000 tolle Bilder gemacht. Merke: die besten Bilder sind jene, die man gemacht hat (und nicht die, die man noch besser hätte machen können...).

Nach meinen Erfahrungen mit Leica aus den letzten Jahren, werden die Optiken immer kompromißloser und teurer (was sachlich richtig sein sollte, wenn man den Anspruch stellt wie diese Marke)- d.h. der Nachfolger müßte danach wohl eine Asphären-Bauform sein und somit das Vierfache kosten.
Die meisten sind mit dem gegenwärtigen "Oldie" höchst zufrieden. Trotzdem wird das neue Design diesen geradezu "deklassieren". Ja, das ist möglich - und nötig, wenn man zu hochauflösenden Digi-SLR kommt! Die schöne, alte Linse wird dem Digital-Modul an der R8/9 keinesfalls mehr gerecht werden. Das Leica-Digital-Modul wir eine höhere lineare Auflösung besitzen als die Kodak Pro 14n, und an der bestehen kritisch betrachtet nur die allerbesten Optiken (also sehr wenige!)!!!

Mit mehr als 40 Jahren SLR-Praxis als Amateur auf dem Buckel, kann ich noch was zu den guten alten D&f-Minoltas sagen (Leute meines Jahrganges kamen in der Masse entweder über Minolta oder Pentax zur SLR... ich allerdings schon über die Contaflex I meines Vaters!).
Die Marke Minolta hat in den Kreisen dieses Forums schon deshalb einen Ehren-Status, weil Leica von Minolta die Kunst des Spiegelreflexkamerabaues offiziell gelernt hat!
Mein Freund Tom sagte, daß die R3 die beste Minolta sei, die je gebaut wurde. Ich habe mal versucht, mich von ihr zu trennen.. das aber nicht geschafft. Alleine das Verschlußgeräusch!

Das Rokkor 2,8/24mm (noch MC !) war nach einem unsäglichen Meyer-WW an der Exakta mein erstes Spitzen-Retro-WW und 15 Jahre lang mein Lieblingsobjektiv. Farbneutral (für ein ultra-WW sehr wichtig!), hoher Kontrast, reflexarm (Sonne durfte sogar im Bild stehen!), und bereits minimale Chroma am Rand.
Leica hat diesen Typ wohl nur noch aufwändiger herstellen lassen, das Resultat ist noch deutlich besser und vielgelobt-bekannt.
Ebenfalls bekanntes Problem dieser Fremd-Designs: es sind "enimal-Schüsse", Modellpflege aus verständlichen Gründen nicht zu erwarten.
Diese Modellpflege ist aus meiner Sicht aber der größte Verdienst des Leica-Systems und macht seine Einmaligkeit aus.
Ganz abgesehen davon, daß die Firma mit dem L. noch fast als einzige solide Standard-Festbrennweiten (mir den altmodischen 1:2,8 !! - bzw. 2,0 bei 50mm!) nicht nur herstellt sondern auch pflegt...
Nicht zu vergessen der Effekt: die alten - noch längst nicht ausgedienten Typen besitzen Kult-Status für jüngere oder weniger betuchte... Fast schon eine soziale Tat!

Sonst bin ich nicht so geschwätzig - aber wenn schon mal das Stichwort "M. und L." fallt, dann brechen bei mir aus Sympathie die Dämme.

Gut Licht zusammen!
Herbert
 
Vieles ist schon gesagt, also ergänze ich noch folgendes: Ich habe das 24er gerne an R und mit Adapter an M und CL benutzt. Es ist ab 5,6 erstklassig, und fällt nur "offen" gegen die neuere Konstruktion des 24 für M ab. Die R-Version hat bereits Floating elements für den Nahbereich - so richtig altertümlich ist es also nicht gerade...
Ich kann es jedem nur empfehlen!
Giselher
 
Ich danke Giselher für die Zustimmung und besonders Herbert, der sich mit einem ansprechenden und gehaltvollen Beitrag sehr ins Zeug gelegt hat! Es tut gut, sich hier im richtigen Kreis zu wissen. Euch allen einen abendlich Gruß aus der Hauptstadt, Peter
 
Moin.
Wenn ich schon mal an der Kiste bin, will ich auch noch meinen Senf dazugeben.
Das 24er Elmarit war eines meiner ersten Leicaobjektive, und ich möchte es nicht missen. Auch wenn es so "alt" ist, leistet es in der analogen Fotografie tadellos seinen Dienst. Wie schon angesprochen mag es ab dem Digi-Rückteil anders aussehen. Da stossen aber glaube ich mehrere Objektive an ihre Grenzen.
Fazit: wenn man eine R besitzt sollte man bei einer günstigen Gelegenheit zugreifen. Das Motto eines Vorredners von wegen der gemachten Bilder trifft voll ins Schwarze.

Gruß aus dem nächtlichen HH, Harald.

P.S. Auch wenn die Tests in den Fotozeitschriften Haken und Ösen haben; vor 1 -2 Jahren wurden 24mm Objektive getestet. Das "alte" Elmarit ging als Testsieger hervor. Ehrlich gesagt war ich platt.Quellennachweis: ... ich muß suchen!
 
An alle die mir so schnell, zahlreich und hoch qualifiziert geantwortet haben!

Vielen Dank für die Beiträge, die mich vollends überzeugt haben, dieses Objektiv zu kaufen.

Zum Thema Minolta Optiken: Auch ich habe nach einer Edixa-Reflex mit einer Minolta SR-T 101 angefangen. Unvergesslich bleibt mir das 1,8/35 Rokkor, das eine Schärfe und Plastizität an den Tag legte, die heutigen Leica-Konstruktionen ebenbürtig ist. Es handelte sich um eine 8-linsige Retrofokus-Konstruktion, die 1975 bereits 495,-DM kostete!

Ich werde berichten, wenn meine Jagd bei ebay erfolgreich war. Allerdings bin ich seit einem halben Jahr dem Astronomievirus verfallen. Im Juli bekomme ich endlich meinen APO-Refraktor. Allein die dafür erforderlichen Okulare liegen im Bereich von locker 300,-EUR das Stück, und davon braucht man mindestens 4 - 5 Brennweiten. Hinzu kommen Ferngläser, Montierung und massenhaft Bücher. Meine Frau wittert langsam, daß ich hier einen neuen Kriegsschauplatz eröffne bzw. eine neue Geldverbrennungsmaschine angeworfen habe...

Ich muß abschließend diesem Forum ein großes Kompliment machen: Es macht Spaß, die Beiträge zu lesen und zu spüren, daß da draußen auch andere dieses schöne Hobby mit der gleichen Begeisterung und Freude an hochkarätiger Mechanik und Optik betreiben.

Meine passive Beobachterrolle habe ich nun endgültig aufgegeben und werde mich auch aktiv an Euren Diskussionen beteiligen.

Gruß aus dem trüben Frankfurt
Matthias
 
Hallo Matthias,

wie Du schon von meinen Vorschreibern lesen konntest, macht man mit dem 24iger keinen Fehler. Dieses Objektiv braucht deshalb keinen Vergleich mit Wettbewerbern zu fürchten, weil bei Vergleichsstest als bestes abgeschnitten hat...

Das 21-35 Zoom ist übrigens ein absolut hervoragendes Objektiv, das sein Geld wirklich wert ist (bis auf die billige Sonnenblende). Es ist inzwischen eines meiner meistgenutzeten Objektive.

Gruß vom sonnígen Bodensee

Klaus
 
So, nun komm ich auch noch als Leica-Jünger und frage Euch: Bevor ich Geld in neue Polfilter oder Adapter investiere - wie sieht es beim 24er aus mit der Vignettierung bei normal gebauten Polfiltern? Ich habe einen 62er B+W Käsemann gerade neu für meine Nikkore gekauft (bis ich kurz darauf die Leica-Preise bei ebay sah und eine innige, feste Affäre begann), und statt den jetzt wieder zu verticken, würde ich mir doch einfach den 62/60 Adapter holen...aber ich glaube daß vignettiert immer noch, oder??? Bei einem 60er Polfilter ja sowieso...

Wer nutzt welchen Polfilter?

Gruß von der Spree

Stefan
 
Hallo Stefan,

bei allen Weitwinkeln gilt der Grundsatz, je weiter weg der Filter von der Linse ist, umso größer ist die Gefahr der Vignetierung. Selber habe ich kein 24iger, aber ich denke, hier käme es mal auf den Versuch an. Den 62/60 Adapter kannst Du allerdings auch für einige andere Leicaobjektive noch brauchen, von daher ist der überflüssige Anschaffung.

Gruß vom sonnigen Bodensee

Klaus
 
Hallo Stefan,

ich bin zwar auch eine Freund von Polfiltern, würde aber bei einem 24er (für Landschftsaufnahmen mit Sonne) keinen Polfilter benutzen. Grund ist, dass der polarisierende Effekt bei 90° zur Sonne am stärksten ist. Da beim 24er aber der Winkel so groß ist, wirkt in bestimmten Bereichen der Filter, in anderen nicht, so dass der Himmel keine gleichmäßige blaue Farbe erhält.

Gruß Jochen
 
Gut, die Erfahrung hab ich auch schon machen müssen...sieht schrecklich aus...guter Hinweis, dann werd ich das 24er erstmal verschonen...und halt öfter den Velvia nehmen :))

Gute Nacht aus der Hauptstadt!

Stefan
 
Ach ja...habe diesen Effekt schon in Fotozeitschriften erklärt bekommen, aber niemand hat das bisher so kurz und bündig formuliert wie Du...Glückwunsch´!
 
nachdem ich diesen und auch andere Threads mehrmals durchgelesen habe, habe ich mich dennoch entschlossen, mir gestern selbiges zu leisten. Im A+ Zustand, Sonnenbende incl. Leica Pol cir. serie 8 Einlagefilter und lederköcher und karton und alles um 590.- beim Fotohändler.
Die seriennr. (350xxxx) läßt auf 1990 schießen, jedenfalls handelt es sich um die "neue" Version(Leica statt Leiz Wetzlar.
Der erste Film hängt bereits zum trocknen......
ich bin sehr froh, dass ich zugeschlagen habe, zumal das Elmarit nicht gerade jeden Tag angeboten wird.
Gruß Gernot
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Hallo Gernot,
schließe mich Monti an. Herzlichen Glückwunsch, auch ich hatte dieses Objektiv besessen, bevor es zusammen mit meiner R8 einen neuen "Liebhaber" in Portugal gefunden hat. Leider hat er nichts bezahlt...
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Das mit der unterschiedlichen Wirkung von Polfiltern beim 24er habe ich auch schon beobachten dürfen. Aber nachdem ja ein Polfilter eh dabei war, was solls. Übrigens favorisiere ich auch den Velvia für Landschaftsaufnahmen.

Ich werde jetzt erst mal wieder mit einem gebrauchten Summicron 50/2 anfangen, nachdem ich mir wieder eine R8 gekauft hab (liege schon bei ebay auf der Lauer). Dann kommt wieder das 24er. Allerdings verträgt meine Frau (und die Haushaltskasse) erst mal nur diese beiden "Ersatzinvestitionen".
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Grüße aus dem klatschnassen bayerischen Oberland
Johannes
 
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