schaut mal hier:
Erfahrungsbericht AP2010 - 05.09.2003, 12:04:36
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Lord Forum
E.M.
Hi,
vielleicht ist es etwas ungewöhnlich, aber hier folgt mal ein Erfahrungsbericht über einen Akkulader
Das besprochene Gerät ist der Akkulader AP2010 der Firma Akkupower:
Daten:
Betriebsspannung:
220V (Steckernetzteil) & 12V (Kfz-Adapter)
Ladestrom:
600mA
Zellenanzahl:
4
Zellentypen:
AA und AAA
Zellentechnolgie:
NiMh, NiCd und RAM
Ladeverfahren:
patentierte dynamische Kapazitätsbewertung mit Einzelschachtüberwachung
Lieferumfang:
Ladegerät, Netzteil, 12V-Kfz Adapter, Bedienungsanleitung.
Das AP2010 ist auch in Set's mit Akkus erhältlich
Preis:
ca. 50,- Euro (im Set mit 4Stck. Akkus ca 60,- Euro)
Bericht:
Das AP2010 über das hier geschrieben wird habe ich mittlerweile seit ca. 1 Jahr im Einsatz. Ausschlaggebend für den Kauf dieses Gerätes waren dabei für mich die Einzelschachtüberwachung und der mögliche Betrieb am 12 Volt Kfz-Netz. Normale Ladegeräte waren zwar vorhanden, aber eben keines das den mobilen Einsatz ermöglichte. Das AP2010 wurde also nur Angeschaft um die Energieversorgung der DigiCam auch mobil sicherzustellen. Gekauft habe ich das Gerät im Set mit 4 Stck. Annsmann 2000mAh Akkus, der Preis war damals (so wie heute) 59,95 Euro für das Set. Im Zusammenhang mit dem Kauf des 2010 habe ich mir dann auch sofort einen 2ten Akkusatz Pannasonic 2000mAh zugelegt, ein weiterer noname Akkusatz TopTronic 1800mAh war noch vorhanden.
Es ergibt sich somit also diese Konfiguration:
AP2010
Panasonic 2000mAh
Annsmann 2000mAh
noname 1800mAh
Der Grund warum ich das erwähne ist folgender: Aufgrund des dynamischen Ladeverfahrens muß man das AP2010 im Zusammenhang mit den Akkus sehen. Andere Akkus können zu anderen Erfahrungen führen, mehr dazu unter "Technik".
Erwartet hatte ich vom 2010 im Gegensatz zu den schon vorhandenen Ladegeräten eigentlich nur das es die Akkus auch Mobil lädt, aber was dann kam, hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Aber der Reihe nach.
Die Anleitung des Gerätes verspricht eine denkbar einfache Handhabung, das 2010 ans Stromnetz anschließen, Akkus einlegen und warten bis die LED's aufhören zu blinken. Und genauso einfach ist das auch! Was hier so lapidar klingt, bedeutet in der Praxis folgende Vorteile:
- Akkus müssen vorher nicht entladen werden = Zeit und Energieersparnis.
- Akkus können verschiedene Kapazitäten haben = kein überladen kleinerer Zellen.
- NiMh-, NiCd-, RAM-Typen können gemischt geladen werden = kein vorheriges sortieren.
- Es tritt kein Memory-Effekt auf = längere Akkulebensdauer
- Ein vorhandene Memory Effekt wird weitgehend beseitigt = alte Akku's sind wiederverwendbar.
Egal wie in den erlaubten Kombinationen, das AP2010 lädt das! Einfach, sicher und auf 100% voll. Gerade die 100% Volladung haben mich überrascht, hab ich doch gedacht mit dem herkömlichen Ladegerät mit Einzelschachtüberwachung und delta-U Überwachung schon das beste für meine Akkus getan zu haben, so hat mich das AP2010 doch des besseren belehrt. Im Vergleich zum "normalen" Ladegerät schätze ich die "Mehreinladung" des AP2010 auf 20%. Aber was noch fazinierender ist, die Akkus sind nach dem laden im 2010 gleichmäßig voll. Während es beim Laden mit dem normalen Ladegerät immer mal Schwankungen gab, also der ein oder andere Akku hatte mehr Energie als die anderen, war also später leer, tritt das beim AP2010 nun nicht mehr auf, natürlich vorrausgesetzt es handelt sich um die gleichen Akkutypen.
Dieses stellt sich jedoch bei einigen Akkus nicht sofort ein. Beim Laden der TopTronic Akkus gab es da zuerst schon Schwankungen und der eine Akku wurde wärmer als ein anderer, auch die Ladezeiten wichen zuerst voneinander ab. Das beste Verhalten zeigten von Anbeginn aber die Panasonic's. Diese hatten kaum Erwärmung der Akkus beim laden und nur minimale Abweichungen bei der Ladezeit. Aber auch das Verhalten der "billig" Akkus wurde über die Zeit nach mehrmaligen Ladevorgängen immer besser. Es kommen zwar immer noch größere Abweichungen in der Ladezeit als bei den Panasonics vor und auch die Erwährmung ist größer, aber dieses ist lange nicht mehr so stark wie am Anfang.
Die Ladezyklen der einzelnen Akkus bis heute habe ich nicht gezählt, aber sie sind schon "einige" male ins 2010 gewandert. Bis heute habe keinen Kapazitätsverlust der Zellen feststellen können, im Gegenteil, die Zellen bauen Anfangs nach einigen Ladezyklen immer mehr Kapazität auf und halten diese dann. Die billig Akkus hierbei mehr als die Panasonics die vom Lade- und Kapazitäts-verhalten eigentlich weitgehend gleich gebleiben sind.
Unterschiedliche Ladezeiten eines Satzes anfangs:
Panasonic = ca. 5min
Annsmann = ca. 20 min
NoName = ca. 1 Std
Unterschiedliche Ladezeiten eines Satzes heute:
Panasonic = ca. 2min
Annsmann = ca. 10 min
NoName = ca. 20 min
Das AP2010 ist das in der Anwendung und im Ladeverhalten beste Ladegerät das ich bislang kenne und dabei ist es vollkommen egal ob es Zuhause am 230 Volt Netz oder unterwegs am 12 Volt Kfz-Netz betrieben wird. Vollkommen leere 2000mAh Akkus werden zwischen 2 und 3 Stunden wieder aufgeladen oder sind auch teilweise geladen ohne Probleme dem Gerät entnehmbar. Wobei mein Eindruck ist das nach 1 Stunde Ladezeit ca. 70%-80% der Energie dann schon eingeladen ist.
Technik:
Stark vereinfacht gesagt:
Das AP2010 benutzt die von der Firma BTI patentierte CSS Technologie. Hierbei wird gemessen ob der Akku den zugeführten Strom überhaupt noch speichern kann. Dieses kann ein Akku nur noch dann wenn in seinem Elektrolyt genügend freie "Ladungsträger" vorhanden sind. Zur Messung wird der Wechselstromwiederstand (nur positive oder negative Halbwelle) herangezogen. Solange ein Energieumsatz im Elektrolyten stattfindet ist dieser Wiederstand annähernd gleich, erst wenn das Elektrolyt keine Energie mehr umsetzen kann steigt dieser Wiederstand stark an und das AP2010 kann diese Änderung zum Abschalten verwenden.
Vorteile dieses Verfahrens:
Der Akku wird individuell aufgrund seiner inneren Eigenschaften geladen.
Ein Akku muß nicht wie bei anderen Verfahren erst überladen werden um festzstellen das er voll ist.
Die Ladung mit Impulsen beugt dem Memoryeffekt vor und regeneriert geschädigt e Akkus.
Kein vorheriges Entladen nötig um für das Ladegerät einen definitiven Augangszustand der Akkus zu schaffen.
Die Ladetechnik ist für verschiedene Zellentechnologien einsetzbar.
Es wird soviel Energie eingeladen wie der Akku grade verträgt, also umsetzen kann.
Die Kapazität der Akkus ist egal da ausschließlich eine innere Bewertung der Zelle stattfindet. Nur die Ladezeiten ändern sich dann.
Allerdings hat dieses Verfahren auch Nachteile:
Das Ladeverfahren ist vom inneren qualitativen Aufbau der Zelle abhängig. "Gaukelt" dieses dem AP2010 eine leere Zelle vor obwohl sie schon voll ist, dann lädt das AP2010 munter weiter. Passieren kann das dann wenn z.B. bei neuen (noch nicht "aktiven" Akkus) z.B. die Polflächen noch nicht die Energie einlagern können die über das Elektrolyt eigentlich möglich ist oder auch dann wenn ein Akkuhersteller schlicht und ergreifend an der Qualität der verwendeten Materialien spart.
Tipps & Tricks zum AP2010:
Größere Akkuzellen laden
Das AP2010 lädt Akkus beliebiger Kapazitäten auf, wichtig ist dabei nur das diese eine Zellenspannung von 1.2 Volt haben. Allerdings passen z.B. Mono und Babyzellen nicht in den Ladeschacht des 2010. Was also tun?
- Im Elektronikfachmarkt (z.B. Conrad, Reichelt, ELV) gibt es Batterieadapter für AAA/AA Zellen. Das ist eine kleine Plastikschale in den Abmessungen einer AA (Mignon) Zelle in die man eine AAA (Mikro) einlegen kann. An den Polen dieser Plastikschale lötet man von innen nun zwei Drähte an die man wiederrum mit einem Batteriehalter der gewünschten zu ladenden Zellengröße verbindet.
Eine einfachere aber nicht so elegante Möglichkeit besteht aus einem in passender länge abgesägten Holzrundstab aus dem Baumarkt in dem sich unten und oben eine Heftzwecke mit angelötetem Kabel befindet.
Die eleganteste Möglichkeit ist die Anschaffung des AccuManager 20 von Accupower. Dieses Gerät besitzt die gleiche Ladetechnologie wie das AP2010, hat ebenfalls einen 12 Volt Anschluß, kann alle herkömlichen Akkugrößen (auch 9Volt Blocks) laden und kostet ca. 80,- Euro
Zelle wird nicht erkannt
Bei einigen Zellen kann es je nach Vorgeschichte schon mal vorkommen das das AP2010 diese nicht laden will und sie als defekt ausweisst. Bevor man diese Zelle nun der Entsorgung übergibt lohnt es sich jedoch zuerst folgendes auszuprobieren.
Zuerst legt man die Zelle in das AP2010 ein und erst dann verbindet man das AP2010 mit der Stromversorgung. Manche Zellen werden so doch noch vm 2010 erkannt und problemlos geladen.
Generelles zum Akkuaufbau
Die Polflächen der Akkus sind obwohl sie aus Metall sind porös um eine große Oberfläche für das Elekrolyt zu ermöglichen (=große Kapazität). Die Polflächen sind in einem Akku aufgewickelt und zwischen ihnen befindet sich ein sogenannter Separator um eine Berührung (=Kurzschluß) zwischen den positiven und negativen Polflächen zu verhindern, das ganze wird dann mit eine Elektrolyten (Lauge) gefüllt um den Stromfluß zwischen den Polflächen zu ermöglichen.
Weiter führende Links:
accupower.de
bticcs.com
http://www.uni-koblenz.de/~odsbset/profse96/akku-gr/nimhakku.htm