Unglaublich, am Freitag habe ich noch geglaubt, der Thread würde mangels Beteiligung allmählich austrocknen, aber dann habt Ihr das Gegenteil bewiesen. Vielen Dank für die vielen tollen Wasser-Bilder. Zunächst meine Meinung zu den eingereichten Fotos:
Fritzi
Fritzi #1: Das wild die Partnachklamm herunter rauschende Wasser dominiert das Bild, dennoch ist der Umgebung ausreichend Raum gelassen. Interessant auch die Lichteffekte auf der rechten Felswand.
Fritzi #2: Das Bild lebt von Gegensätzen: sich brechende Wellen und Gischt auf der einen Seite und eine spiegelglatte Fläche im Uferbereich auf der anderen. Das Licht der untergehenden Sonne verleiht dem Bild einen hohen Emotionsfaktor.
Fritzi #3: So sieht man Wasser selten. Das Eis steht im Gegensatz zum fließenden Bach, der mit der richtigen Belichtungszeit „besänftigt“ wurde. Schön eingefangen.
saxe
Wasser, diesmal von Menschenhand geformt. Der Ausmaße des Springbrunnen, ich vermute in einem Einkaufszentrum oder einer Hotellobby, wird in durch den erhöhten Standpunkt des Fotografen sehr schön zur Geltung gebracht. Allerdings treten die Wasserfontänen durch diese Perspektive ein wenig in den Hintergrund.
Robi: Die Idee, sich dem Thema durch Farbvariationen zu nähern, gefällt mir gut und verdient einen Sonderpunkt.
Bild 1: Grünes Wasser in grüner Umgebung, offenbar teils fließend teils stehend, ein Rahmen aus Palmenblättern. Schön in Szene gesetzt.
Bild 2: Die Perspektive macht´s aus. Von oben fotografiert kommen die sich am Felsen brechenden Strudel und die Gischt erst richtig zur Geltung, Urgewalten werden sichtbar.
Bild 3: Blau darf in diesem Zusammenhang natürlich nicht fehlen. Ein sehr stimmungsvolles Bild, allerdings ohne Alleinstellungs-Merkmal wie die beiden Aufnahmen zuvor.
Mondfängerin
Mondfängerin 01: Glasklares Wasser, in dem man bis zum Boden schauen kann, als Spiegel für zwei Wasserfälle. Ausgewogene Farben und ein Vordergrund, der dem Bild Tiefe verleiht.
Mondfängerin 02: Die Eruption eines Geysirs, genau im richtigen Moment auf den Auslöser gedrückt, zeigt wieder Naturgewalten. Die Zuschauer hätte ich allerdings vorher weggeschickt, die stören nur.
Mondfängerin 03: Treppenförmige, wilde Wasserfälle. Die Menschen im Bild, die einen Eindruck von den Dimensionen vermitteln, hätte ich fast übersehen. Klasse Bildaufbau.
Jürgen64
JB#1: Blaue Stunde mit Komplementärfarbe am exakt ausgerichteten Horizont, Langzeitbelichtung vom Stativ, den Hinweis auf das Copyright hätte es nicht gebraucht, ich wäre auch so auf Jürgen gekommen. Die Belichtungszeit zur Beruhigung des Wassers passt perfekt. Nur der Betonklotz auf dem Felsen stört etwas den harmonischen Gesamteindruck.
JB#2: Das durch lange Belichtungszeit beruhigte Wasser steht im Gegensatz zu den schroffen Felsen. Die untergehende Sonne taucht die Szene in ein mystisches Licht.
JB#3: Wieder ein fließendes Gewässer, das durch die Belichtungszeit entschleunigt wurde, eingebettet in eine kahle Waldlandschaft, Gegenlicht bei tiefstehender Sonne, etwas entsättigte, fast monochrome Farben, sehr stimmungsvoll.
rasand
AS01: Wasser, durch Technik gebändigt, wird hier in zwei verschiedenen Strukturen gezeigt: glatt, fast strukturlos, als Spiegel vor dem Wehr, gekräuselt und lichtbrechend hinter dem Wehr. Das Bild besticht durch den klaren geometrischen Aufbau.
AS02: Hier wird die Spiegel-Eigenschaft des Wassers weiter ausgereizt, nicht nur die Uferlinie spiegelt sich im See, sondern vor allem das Wasser selbst in Form von Wolken. Sehr ausgewogen mit fast pastellartigen Farben.
AS03: Wasser als halbtransparenten Vorhang hatten wir noch nicht. Die Uferbebauung der Alster bietet den passenden Rahmen, der Vordergrund mit farblichem Kontrast vermittelt Tiefe.
blende8
#1: Wasser als Sport-Element hatten wir auch noch nicht, dabei vermittelt das Bild eher das Gegenteil von Aktivität und Dynamik, sondern strahlt eine große Ruhe aus. Das Wasser ist nur durch Lichtreflexe sichtbar, Surfer und Segel dienen als Blickfang. Sehr schön in S/W umgesetzt, jegliche Farbe würde hier stören. Perfekter Bildaufbau.
#2: Sieht aus, als habe der Fotograf hier nasse Füße bekommen. Zumindest ist der tiefe Kamerastandpunkt gut gewählt, durch die Perspektive fühlt sich der Betrachter mitten im Element. Trotz der langen Belichtungszeit hat das fließende Wasser nichts von seiner Dynamik verloren und ist vom ruhigeren Wasser im oberen Bildteil gut zu unterscheiden.
#3: Sich spiegelnde Lichter im nächtlichen Wasser. Das Bild lebt von den Lichtern in Geldorange, Blau und Weiß.
Flötenspieler
#1: Der perfekte Spiegel aus Wasser, glas klar und von keinem Windhauch gestört. Spiegel und Spiegelbild in vollkommener Harmonie, sehr schön eingefangen.
#2: Wassertropfen sitzen auf dem Wasserspeicher. Eine originelle Bildidee, aber das Bild lebt eher von den grellen Farben als von der Darstellung des Wassers.
#3: Wasser in Form von Wolken, Wasser in Form von Wellen und Strandgut, das die Auswirkungen des Wassers zeigt, das alles verpackt in einem streng gegliederten Bildaufbau mit harmonischen Farben.
JHartenstein
Bild 1: Ein reißender Gebirgsbach tobt über schroffe Felsen. Hier nicht durch lange Belichtungszeit beruhigt, wirkt aber an einigen Stellen schon etwas eingefroren.
Bild 2: Auf dem Bild machen die Schleierfälle ihrem Namen alle Ehre, so seidig wirkendes Wasser hatten wir hier noch nicht.
Bild 3: Ein Wassertropfen als Linse und Reflektor, eine faszinierende Bildidee. Insgesamt wirkt das Bild allerdings etwas unruhig.
Nun zur, wiedereinmal schwierigen, Siegerehrung:
Platz 3: robi Bild 2
Platz 2: Jürgen64 Bild 3
Platz 1: blende8 Bild 1
Vielen Dank für die Teilnahme und Gratulation an die Gewinner. Andreas, der Ball liegt bei Dir.