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Materialschlacht kontra Wissen

M

mickman

Hi,

ich möchte hier mal ein Thema anschneiden, was mich ein wenig bedrückt. Denn wenn man hier den einen oder anderen Thread liest, könnte ein Hobbyfotograf davon ausgehen, das mit günstigem oder alten Equipment keine vernünftigen Fotos machbar wären. Ich will mich nicht ausschliessen, diesen Mythos aufgrund meiner Ausrüstung zu unterstützen. Und daher mein Appell an alle Hobbiiesten:

Das ist natürlich grundsätzlich ein Irrtum!! Mit theoretischem Wissen kann man auch mit alten Kameras, die heute nur noch ein Minimum kosten, wirklich gute Fotos machen.

Ich persönlich bekomme immer die Krise, wenn ich zum Beispiel auf Hochzeiten oder Veranstaltungen nur auf die Kamera reduziert werde. "Ja mit so einer Kamera ist das auch kein Wunder." Die Leute könnte ich zum Teil in den A.... treten ;-) Dabei muss man nur wissen, welche Auswirkungen das Licht hat, was Blende und Verschlusszeit bedeutet und natürlich ein Auge sollte man haben.

Leider wird mit dem Wort "Automatik" auch immer gemeint, die Kamera wüsste automatisch, was das Auge dahinter wirklich ausdrücken will, so scheint es mir. Der Aufforderung nach, sich ein Buch zu kaufen, die Automatik auszustellen und dann annähernd die gleichen Fotos machen zu können, egal mit welcher Kamera, stößt zu 99% auf "Was will DER mir denn jetzt erzählen?"

Irgendwo habe ich noch alte CD's mit ebenso alten Fotos. Finde sie doch nirgends. Kann daher nur drei Fotos zeigen mit einer Kamera, die man bei Ebay momentan für unter 100 Euro bekommt. Der Canon G2. Einer Kompaktkamera mit 4 Mio Pixel.

138653.jpg


Der Link zur Originalgröße:

www.futurafotos.de/online/IMG_0433.JPG

138654.jpg


www.futurafotos.de/online/IMG_0361.JPG

Und ja, ich habe mit dieser Kamera sogar Studiofotografie betrieben

138655.jpg


www.futurafotos.de/online/IMG_0525.JPG

Natürlich haben die Fotos kleine Defizite. Besonders im Kontrastumfang. Aber bitte........ vergleiche heute mit damals. Jede normale Kamera sollte heute besser sein als die G2 vor 4 Jahren.

Also, für den Hobbiebereich bitte nicht in unnötiges Equipment investieren, solange einfach die Theorie fehlt.

Grüße,
Michael
 
Hier ein Foto der Kamera, mit der die Fotos entstanden sind:

138658.jpg
 
Hallo Michael,
ich kann Dir nur zustimmen. Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass meiner Ansicht nach jegliche Art von Markenfetischismus in die gleiche Kategorie fällt. Die Bilder macht immer noch der Fotograf. Dass sehr ausgereifte Technik das Ergebnis unterstützen kann ist wohl allen klar. Teure Technik in der Hand eines Ungeübten macht aber nicht die Motivauswahl automatisch besser.

Danke, dass Du das angesprochen hast.

Gruß
Michael
 
Hallo Michael,

volle Zustimmung und in diesem Zusammenhang mein Geständnis: Ich habe gar keine neuen Objektive, upps, doch, das 18-70er Kit der D70. Der Rest ist aus den Anfangstagen Nikon-AF. Sie funktionieren alle sehr gut an den digitalen Modellen, obwohl sie nicht "digital optimiert" sind. Ich verstehe hier den Hype nicht, wenn wir Amateure über Objektive der 1500 EUR Klasse diskutieren. Der ein oder andere ist wohl doch zum Pixelpeeper geworden und vergaß darüber, dass das Motiv das Bild macht. So kann selbst ein wenig Vignettierung, bissel Unschärfe o.ä. dem Bild nicht den Charme rauben, wenn es nur interessant genug ist.

Gruß, Sascha
 
.... das musste einfach mal gesagt werden. Bravo.

In Flickr gibt es übrigens eine Rubrik mit Handy-Fotos. Ein Wunder, dass die Dinger so richtig klasse Fotos machen, trotz kleinem Sensor. Liegt wohl dann doch am Fotografen.

Andererseits macht es auch spass mit einem S-Klasse Mercedes zum Zigarettenholen zu fahren. Man gönnt sich sonst nichts.

Viele Grüße
Rainer
 
Rainer Gebauer schrieb am 07. August 2007 - 17:10 Uhr:

'In Flickr gibt es übrigens eine Rubrik mit Handy-Fotos. Ein Wunder, dass die Dinger so richtig klasse Fotos machen, trotz kleinem Sensor.'

Da sagst Du was. Ich habe heute eine Bewerbung für ein Testshooting eines Newcomermodels bekommen. Wirklich überraschende Fotos dabei und alle aufgenommen mit "W800i", also einem Sony-Ericson.

Zu den Fotos oben sei noch gesagt, dass die "Out-of-the-Cam" sind, also ohne Einfluss eines externen Bildbearbeitungsprogramms.

Grüße,
Michael
 
Hallo Michael,
Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin ebenfalls der Meinung, das nicht jeder Hobby-Fotograf eine D2Xs o.ä. braucht, um gute Bilder zu machen. O.K. mein Einstieg in die Digitale Welt war nach 3 Jahren Exilim die S3. Ich bin mir auch sehr bewußt, dass die fotografischen Grenzen nicht von der Camera, sondern von meinem eigenen Unvermögen gesetzt werden. Daran ändert auch kein noch so lichtstarkes Original-Objektiv was.

Wenn ich dann noch mit meinem Metz Stabblitz auftauche, fragen mich die Leute auch regelmäßig ob ich Profi-Fotograf wäre, und manche finden die unmöglichsten Bilder von mir Klasse, weil sie von meiner Ausrüstung beeindruckt sind.
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Einen kleinen Vorteil hat eine eher professionelle Ausrüstung meiner Erfahrung nach bei Hochzeiten. Die Pfarrer lassen mich wesentlich mehr gewähren als die "Poket-Knipser" selbst wenn die zur Verwandschaft gehören und ich nicht.

Gerne möchte ich einen kleinen Beitrag zum Thema "Wissen kontra Material-Schlacht" in Form einer eine kleinen Episode aus meiner Jugend (schon sehr lange her) beisteuern.

Meine s/w Portraits die ich als junger Mensch mit Agfa Clack, Dacora Digna und meiner ersten Spiegelreflex (Zenith von Quelle mit 50 mm) in der improvisierten Dunkelkammer im Bad meiner Eltern gemacht habe, haben die Menschen um mich herum begeistert. Nicht weil ich so ein guter Fotograf war, und schon gar nicht weil meine russische Billig-SLR für ca. DM 130,-- Neupreis so toll war, nein, weil sie sich nach eigenen Angaben bei meinen Foto einfach besser erkannt haben.

Ich habe mein Portrait-Geheimnis damals schön für mich behalten. In einem Buch von Feininger (ein Geschenk meines Vaters, damit ich was über Fotografie lerne) hatte ich gelesen, das man "bessere" Portraits macht, wenn man - bei neutralem Hintergrund - das Negativ umdreht, damit die Menschen sich so sehen, wie sie sich immer sehen - halt ein Leben lang spiegelverkehrt. Das war mir so logisch, dass ich dachte, da hätte ich selbst drauf kommen können. Seitdem mache ich Portraits für Menschen, die glauben sie seien nicht photogen, oder die sich nicht so "schön" finden, mit großem Erfolg eben spiegelverkehrt.

Wenn ich die Portraits heute z.B. im Altenheim mache, wende ich den Trick immer noch an - jetzt halt mit "spiegeln".

Diese kleine Episode soll nur zeigen: Wissen, ob aus Büchern
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geliehen, oder selbst erarbeitet, wird angewandt zur Erfahrung, auf die man immer mal wieder aufbauen kann.

Die Cameras von heute sind wesentlich vergänglicher. Es sind halt nur Computer mit einem Objektiv vorne dran. (Deshalb meiner Meinung nach auch der vergleichbar drastische Preisverfall) Wissen, und Erfahrung sind für mich Schätze, die ich hege und pflege.

lichtvolle grüße
georgie

P.:S.: würde mich wirklich auf einen Workshop bei Dir freuen.
 
Hallo zusammen,

diese Materialschlacht ist doch gewollt, von der Cameraindustrie, den Zubehör Herstellern, den Fotozeitschriften, das ist ein Megageschäft. Die Ausrüstung muss künstlich veralten durch Schöpfung von Pseudoverbesserungen die selten dazu beitragen, zu besseren Ergebnissen zu kommen. Die wirklichen Schritte waren z.B. TTL, Zeitautomatik, Autofocus und VR. Man muss den Anwendern nur einreden, dass sie mit dem Erscheinen einer neuen Camera mit der alten nicht mehr ordentlich fotografieren können.
Spitzenreiter ist meiner Meinung nach Canon, da kam nach der 300 die 350 und die 400 in weniger als 2 Jahren. Willkommen auf dem Spielplatz!
Ich frage mich manchmal, wie konnten nur all die schönen Bildbände entstehen, die seit vielen Jahren in meinem Regal stehen?
Sehr schöne Bilder Michael!
Grüsse, Klaus
 
Michael,

ja, mit so einer Kamera ist das ja auch kein Wunder ...
rofl.gif


Gruss

UPu
 
Michael,

zum Thema theoretisches Wissen sprichst Du genau ein Thema an, was mich brennent interssiert. Ich gehöre seit etwa einem halben Jahr auch zu den erlauchten Kreis der Materialschlächter. Wobei ich mich dann doch gerne einschränke und nur mit leichtem Gepäck (Kamera und 17-55mm) auf Fototour gehe.

Wo aber bekomme ich dieses Wissen her?

Klar, es gibt jede Menge Fachbücher und Workshops. Hab ich teilweise auch schon ausprobiert. Manchmal bezahlt man dann doch einiges an Lehrgeld, wenn alles nicht den Erwartungen entspricht.

Hast Du Dir schon einmal darüber gedanken gemacht, dass man auch mit Workshops Geld verdienen kann. Ich denke, da werden so einige Interesse haben.

Bin mal gespannt, wie sich die Diskussion hier noch entwickelt.

Gruss
Rainer
 
Rainer Gebauer schrieb am 07. August 2007 - 19:47 Uhr:

'Hast Du Dir schon einmal darüber gedanken gemacht, dass man auch mit Workshops Geld verdienen kann'

Was meinst Du, was ich schon ein paar Mal durchgeführt habe :))

Rainer Gebauer schrieb am 07. August 2007 - 19:47 Uhr:

'Wo aber bekomme ich dieses Wissen her? '

Workshops sind nicht Workshops. Teilweise ist es nur ein Rudelknipsen. Aber Fachbücher sind schon nicht schlecht, wenn es die richtigen sind. Im Grunde genommen braucht man nur ein! einziges Fachbuch: Die bereits 20 Jahre alte "Nikon Fotoschule". Bekommt man noch gebraucht bei Ebay. Was damals eines der besten Bücher überhaupt und bis jetzt habe ich auch noch kein besseres in der Hand gehabt. Gelegentlich lese ich immer mal wieder darin.

Ich habe eine komplette Workshop-Seite fertig und auch online. Kann und darf Sie hier aber nicht bewerben. Werde aber bald die Anzeigen über Google schalten und individuell abgestimmte Workshops anbieten. Überwiegend Einzelschulungen oder max. 3 Personen.

Es sind ja auch Workshops hier über die Foren geplant. Doch weiß ich nicht, ob dieses überhaupt mal statt findet. Denn die Gespräch darüber haben schon im März/April stattgefunden. Für diese Sache bin ich auch als Mod eingesetzt. Aber bisher noch tatenlos ;-)

Grüße,
Michael
 
Georg schrieb am 07. August 2007 - 17:41 Uhr:

'und manche finden die unmöglichsten Bilder von mir Klasse, weil sie von meiner Ausrüstung beeindruckt sind.'

Tja, so ist das eben. Es wird vorausgesetzt, dass man die entsprechende Ausrüstung aufweist. Auch, wenn man damit vielleicht gar nicht umgehen kann.

Grüße,
Michael
 
Uwe Pusch schrieb am 07. August 2007 - 18:54 Uhr Spitzenreiter ist meiner Meinung nach Canon, da kam nach der 300 die 350 und die 400 in weniger als 2 Jahren

Einspruch!

Erscheinungsdatum 300D: 9/03, 350D: 3/05, 400D: 9/06
Zum Vergleich: D70: 3/04, D70s: 4/05, D80: 9/06

Grüße
Wolfgang

Nachtrag: Zitat ist von Klaus-J., Fehler wird dem Forum angelastet
wink.gif
 
Hallo Zusammen,

ich bin auch der Meinung: Wissen ist einfach durch nichts zu ersetzen, auch nicht durch beste Ausrüstung. Allerdings hat aus meiner Erfahrung gutes Werkzeug auch noch keinem beim Erlernen seines Handwerkes geschadet.

Ich würde allerdings trotzdem nie soweit gehen, wie in manch anderen Foren gepredigt wird, dass Anfänger auch "zwingend" eine Anfängerkamera kaufen müssen und dass die Verwendung von hochwertigen Kameras oder gar von professionellem Equipment quasi erst erworben/ erarbeitet werden muss.


Grüsse
Michael
 
Zitat Michael: Ich persönlich bekomme immer die Krise, wenn ich zum Beispiel auf Hochzeiten oder Veranstaltungen nur auf die Kamera reduziert werde.

Irgenwo habe ich mal einen hübschen Vergleich gelesen, den ein genervter Fotograf in dieser Situation gebrauchte. Man hatte seine Bilder gelobt und gemeint, er müsse wohl eine sehr gute Kamera haben, er verglich das mit einem Koch, dessen Essen wohl deshalb so gut schmeckt, weil er über besonders gute Töpfe verfügt.

Über die beeindruckenden Bilder aus der Canon G2 bin ich überrascht, nicht weil mir 4 MP nicht ausreichend erschienen, sondern weil die Gesamtqualität so gut ist. Z. B. ist unter anderem beim ersten Bild am oberen Rand bei dem waagrechten Mauervorsprung keinerlei Tendenz zu tonnen- oder kissenförmiger Verzeichnung erkennbar. Das ist für ein Zoom einer Kompakten nicht selbstverständlich.
Es muss nicht immer eine DSLR oder wenigstens eine Bridge-Kamera sein, auch schlichtere Kompaktkameras können offenbar als ernsthafte fotografische Geräte eingesetzt werden. (Wenn man's kann!)

Gruß, Artmano
 
Die G2 war damals mal die Krönung und kostete auch an die 1.000 Euro. Wie sich alles ändert..... zum Glück.

Grüße,
Michael
 
Hab gerade ein Exemplar des Buches über Amazon ergattert. Danke für den Tip.

Gruß
Rainer
 
Oder waren das da noch D-Mark? Glaube doch. Dann hätte ich mich natürlich vertan. Auf jeden Fall war es um die 1.000.
 
1000 war ein stolzer Preis, auch wenn es D-Mark waren. Da kann man mal sehen, wie der Euro / Teuro das Preisempfinden verändert hat.


Gruß, Artmano
 
Michael schrieb am 07. August 2007 - 16:32 Uhr:

'"Ja mit so einer Kamera ist das auch kein Wunder." '

Das sehe ich aber gaaanz anders.
"Ja mit solchen Models ist das auch kein Wunder."

;-)

Gruß
Otto
 
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